Teufeltrinker hat geschrieben:Endlich! 100 % Zustimmung. Briegel sagt das was alle denken! Jeder denkt das. Man muss sich einfach nur umhören, bei denen, die den FCK im Herzen tragen!
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Dem würde ich zunächst mal wiedersprechen! Hans-Peter Briegel sagt mit Sicherheit nicht, was ALLE denken. Zumindest ich denke anders, und wie ich den ein oder anderen Beitrag zu diesem Thema deute, denken auch nicht zwingend alle anderen hier so. Möglicherweise trage ich auch nicht dem FCK im Herzen?! Wenn der entscheidende Indikator dafür ist, dass man einer
Legende an den Lippen hängt, deren Kritik weder fundiert noch konstruktiv ist, dann muss ich das tatsächlich verneinen. Wenn das wichtigste Kriterium ist, in Traditionalismus zu versinken und mit einem verklärten Blick auf die Realität jegliche Innovation abzulehnen, muss ich ebenso damit leben, dass ich den Verein nicht im Herzen trage. Gefühlt würde ich aber trotz dieser Punkte sagen, dass ich ein glühender Anhänger des FCK bin, mit Leidenschaft dabei bin und ja, auch wenn das die wenigsten glauben wollen, diesen Verein auch im Herzen trage.
Legende hin oder her, diese Aussagen von Hans-Peter Briegel haben nichts mit konstruktiver Kritik zu tun und sind auch kein sinnvoller Beitrag zu einer objektiven Reflexion der abgelaufenen Saison. Wenn Markus Schupp feststellt, dass es nicht professionell sei, kurz nach dem verlorenen Spiel solch eine Aussage zu tätigen, dann muss ich ihm vollkommen Recht geben. Die Aussagen zur spielerischen Ausrichtung sind ebenso nichtssagend. Briegel fordert Trainer,
die aufsteigen und motivieren und qualifiziert sich mit solch einem Spruch nicht für eine rationale Analyse unser Spielweise, sondern höchstens für den sonntäglichen Doppelpass, um dort für seine markigen (aber vollkommen inhaltsleeren) Sprüche einen Großteil seines Salärs ins Phrasenschwein zu werfen. Dass die Kritik an der Spielweise von Kosta Runjaic letztlich immer nur um das Thema Ballbesitz kreist, zeugt doch letztlich auch nicht von sonderlich großem Sachverstand. Reduziert man das ganze Spielkonzept nur auf den Ballbesitz, macht man es sich zu einfach. Dass auch ein Briegel in diese Kerbe schlägt, beweist doch nur, dass seine illustre Karriere als Trainer nicht ganz grundlos bereits vor Jahren ohne nennenswerte Erfolge zu Ende gegangen ist.
Briegel hat geschrieben:Hans-Peter spricht jeden FCK-Fan aus der Seele. Der Runjaic hat unseren sicher geglaubten Aufstieg einfach hergeschenkt, der Möchtgern-Championslegue Trainer. Raus Sofort!!!
Abschließend will ich gerade dieses Zitat noch exemplarisch dafür nehmen, wie man aus der Emotion heraus eine Situation vollkommen irrational bewerten kann. Eine Trainerkritik, die unsere Situation vollkommen unzureichend erfasst (weil sie weder objektiv ist, noch sonderlich viel hergibt) und in einem unbegründeten
Raus Sofort gipfelt. Der Vorwurf, der Trainer habe
unseren sicher geglauten Aufstieg einfach hergeschenkt ist doch eine etwas einseitige, gar eigenwillige Sicht auf die Dinge. Betrachtet man die andere Seite der Medaille, kommt mach doch zum Ergebnis, dass der Trainer eine solche Situation erst möglich gemacht hat, indem er bis vier Spieltage vor Schluss gute Arbeit geleistet hat. Dass auch das eine vollkommen verklärte Sicht der Dinge wäre, ist mir bewusst.
Denn gerade darum geht es doch eben nicht: Wenn sich die Kritiker des Trainers nun hier zusammen rotten, alle möglichen Verfehlungen (am besten noch verkürzt auf inhaltsleere Kritik) aufzählen und jeglichen Fortschritt, alles positive ausblenden, wird man kein Saisonfazit ziehen können, dass auch nur ansatzweise der Realität entspricht. Man muss einfach unterschiedliche Aspekte der Saison gegeneinander abwägen und dann zu einem fairen Urteil kommen. Wenn man dies tut (und dabei ganz emotionslos und rational bewertet), kann man durchaus zum Ergebnis kommen, dass die Saison nicht schlecht war und wir einen Schritt nach vorne gemacht haben. Es geht also gar nicht darum, dass der Trainer unantastbar wäre, man nichts kritisieren dürfe. Wenn man sich aber dazu entscheidet, zu kritisieren, dann sollte man dies auch objektiv, nciht einseitig tun und tatsächliche richtige Argumente statt hohler Phrassen belegen. Ein Hans-Peter Briegel tut dies meiner Meinung nach mit seinem Interview ebenso wenig wie ein großer Teil der Forenteilnehmer (damit will nicht alle ansprechen, die den Kopf des Trainers gefordert haben, da manche ihre Kritik tatsächlich argumentativ belegt haben).