salamander hat geschrieben:[...]
Mir ist jetzt klar, dass hier wieder die bezahlten Claqueure ausschwärmen und den gleichen Dünnpfiff verbreiten, den ihr Meister schon in der PK verzapft hat: "Junge Mannschaft...blabla....gut gekämpft...blubb..tolle Fans...schleim....nächstes Jahr wieder angreifen...bla....mehr erreicht als gedacht". Kein Wort der SeLbstkritik, der Einsicht, alles super, prima, tolle Saison. Un-er-träg-lich. Wer sich nach einem derartigen Tiefschlag für die immer noch große Fangemeinde so präsentiert, der hat auf dem Berg nichts mehr zu suchen. Jedem FCK Fan blutet an einem solchen Abend das Herz und der Versager sucht nach Ausflüchten, um seine Haut zu retten.
Kosta, zeig Anstand und pack Dein Zeug zusammen. Deine Zeit ist vorbei. Du hast es verkackt, zum zweiten Mal. Es ist gut jetzt.
Ist es nicht ein wenig scheinheilig anderen Leuten vorzuwerfen, sie würden stets
den gleichen Dünpfiff verbreiten, während man selbst doch seit Wochen und Monaten nichts anderes tut, als gebetsmühlenartig immer den selben Unsinn schreibt, der auch bei anhaltender Wiederholung nicht richtiger wird. Wirklich konstruktiv sind deine Analysen nämlich nicht, da sie über den klassischen Reflex eines verblendeten Nostalgikers nicht hinausreichen: einfach alles vom Berg jagen und möglichst einen neuen Trainer installieren, der die guten alten Betzetugenden wieder belebt! Damit macht man es sich zu einfach - zumindest dann, wenn man mit seinem Beitrag hier im Forum tatsächlich realistische und objektive Analyse der gegenwärtigen Situation anstrebt.
Dabei geht es mir gar nicht darum, die heutige Leistung irgendwie beschönigen zu wollen (und auch die der letzten Wochen nicht). Natürlich bin auch ich als FCK-Fan maßlos enttäuscht über den Ausgang des Spiels heute. Freilich hätte auch ein anderer Ausgang nichts geändert, ein Sieg wäre dennoch ein versöhnlicherer Saisonabschluss gewesen. Schöner noch wäre der Aufstieg gewesen, den man allerdings - und das wird niemand bestreiten - relativ spektakulär in den vergangenen Wochen verspielt hat. Die Tabelle lügt nicht: wir sind nicht betrogen worden (durch Elfmeter oder ähnliches), wir hatten kein Pech, es waren schlicht drei Mannschaften in diesem Jahr besser als wir. So sieht die Realität aus, mit der werden wir uns abfinden müssen.
Haben wir damit unser Saisonziel verfehlt? Möglicherweise, wenngleich keiner vor der Saison davon gesprochen hat! Die Ausgangslage vor wenigen Wochen hat den Verein aber Blut lecken lassen (die Fans erst Recht), sodass wir am Ende gefühlt etwas hinter dem zurückgeblieben sind, was möglich gewesen wäre. Bei aller Enttäuschung und Emotionalität (die am heutigen Tag bei den meisten natürlich keine objektive Betrachtung möglich macht) muss man aber auch festhalten, dass wir eine gute Saison gespielt habe. Nicht herausragend genug, um aufzusteigen, dennoch sind wir das viertbeste Team dieser zweiten Liga gewesen. Angesichst der unklaren Ausgangslage vor der Saison - sprich massiver Umbruch und extreme Verjüngung - ist das ein gutes Ergebnis. Auch spielerisch war das über die gesamte Saison gesehen nicht so schlecht, wie manche hier schreiben. Gerade im taktischen Bereichen hat man eine Entwicklung im Vergleich zur letzten Saison gesehen (als das Spiel auf den limitierten Idrissou zugeschnitten war), die vielleicht einigen Betze-Puristen nicht gefallen mag, letztlich aber doch etwas mehr ist, als nur ein vermeintlich emotionsloses Ballgeschiebe. Dass das Team gewisse Dinge in den vergangenen Wochen nicht mehr abrufen konnte, würde ich auch nur bedingt am Trainer festmachen. Gerade bei jungen Spielern ist es doch ganz normal, dass sie über eine ganze Saison gewisse Leistungsschwankungen haben. Herausragende Talente wie Demirbay, Stöger, daneben auch andere wie Zimmer, Jacob oder Hofmann haben in den entscheidenden Situationen nicht immer das abrufen können, was sie vorher gezeigt haben. Das ist bedauerlich, wenn das im Aufstiegsrennen passiert. Letztlich ist es aber die Konsequenz mit der man Leben muss, wenn man die Mannschaft so extrem verjüngt. Manch einer mag es nicht mehr hören wollen, aber wir sind nunmal die jüngste Mannschaft der Liga gewesen. Viele hier mögen das als vorgeschobenes Argument von Trainer und Vorstand ansehen, realistisch gesehen ist es nunmal im Sport so, dass Spieler eine gewisse Reife brauchen, um ihre Leistung konstant abrufen zu können. Diese Reife hat der Mannschaft in den letzten Wochen schlicht gefehlt.
Nun stellt sich natürlich die Frage, welche Konsequenzen man nun aus einer solchen Saison zieht?! Dafür muss man die Sitaution allerdings objektiv und rational bewerten, nicht mit jeder Menge Wut im Bauch und der Vorstellung, dass alles andere als die Bundesliga für Kaiserslautern VIEL zu wenig ist. Und hier sind wir am angesprochenen Punkt der Selbstkritik, die - so der Vorwurf - im Denken von Runjaic, Kuntz und Konsorten nicht stattfinden würden. Nun ist auch das, wie so vieles im Leben, eine Frage der Definition. Es geht bei einer (selbst-)kritischen Reflexion doch nicht darum, sich selbst zu zerfleischen und möglichst viele Köpfe rollen zu lassen. Warum auch? Wie bereits im vorigen Absatz angedeutet, gab es sicherlich einige Dinge, die nicht so gut waren, es gab aber durchaus positive Ansätze auf die man aufbauen kann (und sollte). Es geht wenige Stunden nach dem verpassten Aufstieg nicht darum, aus dem Bauch heraus erstmal alles scheiße zu finden und dann jeden Beteiligten vom Berg zu jagen. Nun geht es vielmehr darum, gute und weniger gute Dinge rational zu analysieren, abzuwägen und dann eine Entscheidung zu treffen.
Wie bereits gesagt: wenn man sich jetzt auf einzelne Personen einschießt, macht man es sich zu einfach. Ich persönlich kann mich nicht mit dem Gedanken anfreunden, dass der Trainer der alleinige Schuldige ist und nun ausgetauscht gehört. Wenn wir die gegenwärtige Situation objektiv bewerten, müssen wir doch einsehen, dass man gerade auf den entscheidenden Positionen - Trainer und Sportdirektor - Kontinuität braucht, um sich tatsächlich entwickeln zu können. Wir haben gerade erst begonnen, eine (für unseren Verein gesunde) Philosophie mit jungen Spielern zu verfolgen. Wenn wir an dieser festhalten wollen, dann müssen wir auch die Ruhe bewahren, wenn es am Ende nur Platz vier wird (der letztlich sogar bedeutet, dass es dem Trainer gelungen ist diesen Umbruch auf relativ hohem Niveau zu vollziehen). Daher bin ich dagegen, den Trainer nach seiner ersten kompletten Saison in Frage zu stellen, weil es eben am Ende nicht am Trainer gelegen hat, sondern an der fehlenden Qualität der Mannschaft.
Bei fehlender Qualität der Mannschaft könnte man nun natürlich auf die Idee kommen, mit der sportlichen Leitung hart ins Gericht zu gehen. Aber auch hier bin ich anderer Meinung, weil ich glaube, dass dies logische Konsequenz der Verjüngung der Mannschaft war. Die Spieler haben NOCH nicht die Qualität, aufzusteigen. Das müssen wir so in Kauf nehmen und hoffen, dass wir von innen heraus wachsen und die meisten Spieler in der kommenden Saison stärker sind. Gelingt es dem Trainer, die wichtigen Stützen weiter zu entwickeln (und er hat ja in dieser Saison bereits gezeigt, dass er dafür ein Händchen hat), dann können wir in der kommenden Saison angreifen.
Dass der Umbruch und der Philosophiewechsel mit einem Abgang von Orban, Demirbay und anderen Nachwuchskräften schon obsolet sei, ist indes unsinnig. Wir werden uns daran gewöhnen müssen, dass wir nach einer ganz guten Saison immer einen gewissen Aderlass haben. Das ist ja aber irgendwie auch der Sinn unserer neuen Philosophie, da wir mit jungen, gut ausgebildeten Spielern in naher Zukunft unser Geld verdienen wollen. Wenn uns nun einige Spieler verlassen, dann bestätigt das doch nur das Umdenken im Verein.
Sicherlich werden mir nun einige wieder vorwerfen, ich würde nur dem Verein nach dem Mund schreiben, sei unserer manipulativen Führung auf den Leim gegangen und wäre nicht in der Lage, diese Situation objektiv und überlegt zu bewerten. Ich kann allerdings jedem versichen, dass diese Worte meine eignen sind und ich höchstselbst meinen Verstand benutzt habe, um mir ein Bild von der aktuellen Lage zu machen. Vielleicht sollten sich jene Kritiker, deren Argumentation sich auf leere Phrasen aus dem "Wörterbuch frustrierter Fußballfans" stützt (sodass sie eigentlich schon vorab einen Großteil ihres monatlichen Einkommens ins Phrasenschwein einzahlen müssten) mal selbst hinterfragen (SELBSTKRITIK?), ob nicht vielleicht sie es sind, die ihren Verstand schon vorzeitig abgeschaltet haben?!