Bei allem Verständnis dafür, dass man aufgrund der Ausschreitungen nach dem letzten Spiel berechtigterweise versucht, die Sache diesmal friedlicher über die Bühne zu bringen, aber: Dieses neue Konzept kann doch gar nicht aufgehen und wird im schlimmsten Fall genauso scheitern wie das letztjährige "Konzept" der Sicherheitsverantwortlichen. Wie Flasher1986 schreibt, dann kommen die Dresdner eben ohne Karten nach Lautern und setzen sich außerhalb des Gästeblocks wild verstreut zwischen die FCK-Fans, Karten gibt es ja noch genug. Dass nur 2.000 Dynamo-Fans zum letzten und vielleicht (vor)entscheidenden Auswärtsspiel der Saison fahren, ist ja wohl utopisch - wir Lautrer würden es doch genauso machen.
Was mich aber mindestens genauso stört:
"Bei uns im Fritz-Walter-Stadion ändert sich nichts"
- Stefan Kuntz
Dieses Zitat stammt von Stefan Kuntz am 12.12.2012, als das heftig umstrittene Sicherheitskonzept der DFL auch mit der Stimme des FCK-Vorstands verabschiedet wurde. Der heutige Beschluss stellt dieses Versprechen - man muss es leider so hart sagen - als pure Lüge heraus. Schon vor einem Jahr hatte sich vieles im Fritz-Walter-Stadion geändert, als nach dem Gießkannenprinzip 50 Stadionverbote auf Verdacht gegen junge FCK-Fans ausgesprochen wurden. Und jetzt wird auch noch das Gästekontingent halbiert, was ja seit dem 12:12-Konzept möglich ist. Das bricht nicht nur das Versprechen von Stefan Kuntz, sondern der FCK setzt sich damit sogar an die Spitze der Hardliner.

Meines Wissens wurde von diesem Mittel bei anderen Vereinen noch nie oder fast noch nie Gebrauch gemacht.
Wie anfangs schon geschrieben, volles Verständnis dafür, dass niemand erneut verletzte und verängstigte FCK-Fans sehen will. Und auch, dass die Polizei die Blamage von damals nicht wiederholen möchte. Aber so eine Kollektivbestrafung ist grundsätzlich verkehrt, denn sie geht immer zu Ungunsten der normalen Fußballfans, die auch bei Dynamo Dresden immer noch die große Mehrheit bilden. Und in diesem Fall beweist sie, dass die Proteste der FCK-Fans damals genauso gerechtfertigt waren wie ihre Befürchtungen, die nun wahr werden. Wenn wir das nächste mal in Mainz oder Hoffenheim spielen, dürfen wir uns über weniger Gästetickets nicht wundern, sollte dieses Beispiel Schule machen.
