Zur Zeit herrscht hier im Forum, wohl ebenso wie in der gesamten Anhängerschaft die dunkle Seite der manisch depressiven Lautrer Fanseele vor. Wie gerade beschrieben:
Volbeat hat geschrieben:Ich hoffe sehr, dass diese Leere, ja dieses Gefühl der Resignation kein dauerhafter Zustand für mich bleibt!
und kurz darauf bricht immer mal wieder die manische Gegenströmung durch...
Weschtkurv hat geschrieben:Und da sind wir genau wieder da, wo wir 2008 schonmal waren, nur strukturell viel besser, und finanziell sicherer.
Also - Reset FCK und Attacke.
Läßt man die letzten Jahre Revue passieren, scheint dieser Zustand sich ja schon fast als stabiler Seelenzustand eingestellt zu haben, dieses Down nur unterbrochen von einigen - immer kürzer werdenden manischen Euphorieschüben.
Die anschwillende Depression der immer tiefer werdenden Abstiegsagonie, die ja fast die ganze Saison 2012 anhielt, nur kurz unterbrochen durch den kleinen Endorphineschub der Kurz'schen Vertragsverlängerung vor der JHV, die dann jedoch mit tiefen Seelenverdunklungen nach dem Pokalaus in Berlin sich auch nicht durch den Interimstrainer Balakov aufhalten ließ. Danach das Hoch mit der geradezu ekstatischen Stimmung auf der AOMV, die Euphorie der Verpflichtung des verlorenen Sohnes, die jedoch sich wieder im Laufe der Saison langsam verflüchtigte und bei den Fans sich am Ende nur mit den trotzigen Tränen begleitet von ROT-Weiss Gesängen manifestierte. Es gehörte schon eine gute Portion Verblendung oder Chupe oder beides dazu, sie als Stolz auf die Leistung der Mannschaft und der Führung umzudichten.
Die Rythmen der manischen Ausbrüche haben sich in dieser Saison weiter verschoben, immer längere dunkle Perioden werden nur noch zeitweise aufgehellt durch kurze Highlights.
Das gilt übrigens auf dem Platz, wie auch im Verein und dessen Umfeld.
Wo liegen die Ursachen müsste man sich eigentlich fragen und dann an deren Therapie gehen, aber wir bleiben ja schon bei der Anamnese hängen.
Manche betreiben Therapie mit starken Psychopharmaka, Alkohol soll ja bekanntlich (k)eine Lösung sein, andere sagen, dass nur noch radikale Einschnitte (Spieler raus-Trainer raus-Vorstand raus-Aufsichtsrat raus) helfen können.
Wobei das ein Rückfall in die medizinische Steinzeit wäre - Amputation gegen Gliederschmerzen.
In einem anderen Thread wurde geschrieben:
Klar ist das was derzeit abläuft eine Katastrophe aber wenn wir denn Kopf in den Sand stecken dann sind wir den Ballerina`s sehr sehr ähnlich. Eure Vereinspolitischen Floskeln in Ehren aber zu resignieren und nicht zu handeln spielt doch den Vorstand in die Karten ...
http://www.der-betze-brennt.de/forum/vi ... 67#p836867
Absolut richtig, doch was ist die Therapie?
Vieleicht die sich nun andeutende Lobotomie, quasi der geistige Selbstmord mit Hilfe eines Bolzenschusses....
Ich für meinen Teil habe erkannt, daß nur der gleichzeitige sportliche und wirtschaftliche Totalzusammenbruch den FCK (Mitglieder und Fans) aufrütteln und zu einem Umlenken bewegen kann.
Das ist zwar Böse gesagt, aber entspricht leider der Realität.
Was würde denn geschehen, wenn wir den Berg stürmen.
Im Gegensatz zu 2007/08, als wir diese Alternative hatten und gegen den weißen Ritter Stefan Kuntz hergeschenkt haben, wird ein neuer Volkstribun zwar kein akutes sportliches Problem vorfinden, der Abstieg sollte nicht Thema sein, aber ein riesiges Wirtschaftliches. Ein neuen Hauptsponsor ist zu finden, mit Sportfive entweder zu verlängern oder zu brechen (die Wahl zwischen Pest & Cholera) - beides Probleme, die Stefan schon seit mehr als einem halben Jahr vor sich her schiebt- eine fast komplette, auf das System Stefan ausgerichtete Managementebene ist auszutauschen, all dies unter dem Damoklesschwert Lizensierung und Neuaufbau einer Mannschaft.
Übrigens sind die existentiellen Probleme des Vereins nicht neu, hatte damals Göbel den Verein wegen Unfähigkeit bis an den Rand getrieben, ist es nun Zockerei.... und das wird von einigen (ich meine nicht den Unterganspropheten WAI) schon seit längerem immer wieder angesprochen.
Einher mit dem System Kuntz geht auch ein Umbau des FCK in Richtung moderner Fußball, die Gesichter Kommerzialisierung und Söldnertum werden langsam deutlicher. Viele erkennen den FCK nicht mehr wieder, auf den Tribünen ist eine neue Generation herangewachsen, die Tradition und Fanbewusstsein mit Choreos und Gesängen ausdrückt und nur wenn Blockfahnen mit dem Spruch "Bastion Betzenberg" zur eigenen Karikatur werden, merkt, dass sie "irgendwie" daneben liegt.
Der Karren ist ganz ganz tief im Dreck, und so sportlich scheiße, das es alle merken, wünschen wir uns nicht, dass er versinkt.
Ich sehe auch keinen, der ihn rauszieht. Es werden nun sicher im Hintergrund zwar einige wach und fangen an hektisch zu telefonieren. Denn da hat ja der eine oder andere viel Geld in die Betzeanleihe gesteckt, und noch nicht einmal eine Schmuckurkunde für den Partykeller dafür erhalten, da ist Stadt und indirekt das Land tief in Vorlage getreten, doch was wollen die ändern? Wer tut sich den FCK denn an.
Es wird ein Sportdirektor gefordert, doch was soll der tun, eine neue Mannschaft aufbauen, langfristig, mit Jugendspielern? ... und mit welchem Geld? Mit diesen Anforderungen konfrontiert hat Markus Schupp in Aalen gerade abgewunken und seinen Posten zur Verfügung gestellt. Und wenn sich doch einer findet, was macht dann Stefan... Netzwerken?
Um Stefan wird es leerer, nicht umsonst hat er den Standortnachteil Kaiserslautern erwähnt, wo zwar die Fußballtradition zu Hause ist, aber leider nicht das Geld. Auch die saarpfälzischen Freunde in Homburg und Umgebung konzentrieren sich auf ihr eigenes, billigeres Spielzeug, den Zugang zur nationalen und internationalen Klasse von Geldgebern hat er bisher nicht generieren können.
Schauen wir uns die aktuellen Sponsoren doch an...
Allgäuer Latschenkiefer hört auf, Uhlsport, der Vertrag läuft ebenfalls aus, die anderen Partner sind alles nur lokale Größen, und gehen wir im Geld-Ranking immer weiter nach unten wird es immer lokaler - oder provinzieller.
Solange die Erkenntnis für die Tiefe der Krise noch nicht in das Bewusstsein der FCK Gemeinde vorgedrungen ist, solange wird es immer noch Gesundbeter geben, die weiter Asperin als Allheilmittel predigen.
Ich bin mir durchaus bewusst, dass Dummheit die Welt regiert, aber warum sie gerade beim FCK-Anhang weniger verbreitet sein soll, sehe ich nicht. Da hat der Stefan vor der Winterpause mal auf die Bremse getreten und Transfers sich untersagt, konnte aber bei dem Angebot aus Mainz und spät aus Frankfurt nicht nein sagen.
Dass er bei den Heidel'schen Freundschaftsdiensten vorsichtig sein sollte (Danaergeschenk), wurde als böse Unterstellung hier im Forum gewertet, dass Probleme in der Mannschaft mit der Rückkehr von Lakic verbunden sein könnten, wird (erst) jetzt auch von anderen Forumsgrößen unterstellt.
Der Pokal ist jetzt ein dauerscheissender Geldesel und der Namensverkauf millionenschwerer Sanierungshelfer. So wie das Grautier in das Reich der Märchen gehört, so ist auch das Naming Right für das Fritz-Walter-Stadion eine Seifenblase.