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Der zugehörige Text:
Also mein Fazit dieses Textes:Auswärtsspiel des 1. FC Köln in Karlsruhe – Ein Augenzeugenbericht
Als bekennender Anhänger des 1. FC Köln freute ich mich, meinen dreiwöchigen Heimaturlaub in der Domstadt mit einer Auswärtstour zum KSC zu starten. Die zweite Auswärtstour meines Lebens. Meine Freunde und ich sind weder Teil der organisierten Fans, noch sind wir mit Ultras bekannt.
Zu meiner Person: Ich bin 29 Jahre alt und arbeite als Journalistin bei einer deutschen Tageszeitung. Ich bin FC-Mitglied und begeisterte Stadiongängerin. Leider musste ich berufsbedingt vor einem Jahr Köln verlassen und durch die Anstoßzeiten der zweiten Liga schaffe ich es nur noch selten ins Müngersdorfer Stadion.
DIE HINFAHRT
Der einzige Grund, warum wir gemeinsam mit anderen FC-Anhängern im Zug fuhren war, dass es mit dem Wochenend-Ticket diese eine Verbindung gab. Das hieß für uns: Abfahrt um 5:50 Uhr ab dem Kölner Hbf. Der Zug war brechend voll, die Stimmung gut. Auch “normale” Fahrgäste feierten mit uns und waren von der guten Stimmung sichtlich erheitert. Nach fast 6-stündiger Fahrt kamen wir friedlich und guter Dinge in Karlsruhe an. Um Wertgegenstände einzuschließen, blieben wir einige Minuten an den Schließfächern stehen. Als wir mit ca. 10 bis 15-minütiger Verspätung zum Hintereingang kamen, wurden wir von Beamten eingekesselt und durften den Vorplatz nicht verlassen. Zur Toilette durften wir nach der sechsstündigen Fahrt nicht gehen. (Später dann einzeln mit jeweils einem Beamten…) Wir wurden gefilmt und genaustens von den Beamten beobachtet. Ich habe einige FC-Anhänger gesehen, die verquollene Augen hatten und das von der Polizei eingesetzte Pfefferspray abbekommen hatten. Es sei noch einmal erwähnt: bis zu dem Auftreten der Polizei war die Stimmung gut und es gab keinerlei Aggression.
Da wir uns mit befreundeten Karlsruhern verabredet hatten, schlugen diese vor, doch den Weg zum Stadion mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzutreten, denn die versprochenen Busse für die FC-Fans ließen rund 20 Minuten auf sich warten. Leider durften wir uns, wie oben beschrieben, nicht aus dem Kessel der Polizei bewegen. Als die Busse dann kamen – es war Anstoßzeit – verstellten die Beamten die Türen und ließen uns nur einzeln in die halbgeöffnete Fahrertür der Busse, was zu weiterer Wartezeit und verspäteter Abreise führte. Meine rote Pappnase, die ich immer in der Handtasche mit mir führe, wurde von den Beamten mit hämischen Kommentaren bedacht, die mich sprachlos zurückließen. Eine Antworte verkniff ich mir. Unser Bus fuhr sogar zum Stadion.
Dort angekommen, wunderte ich mich über die massive Polizeipräsenz, zumal Kölner und Karlsruher sowieso durch Zäune voneinander getrennt wurden. Dort verloren wir auch unsere Karlsruher Freunde, die in einen anderen Block gingen. Das Spiel gemeinsam in einem der Blöcke zu verfolgen, trauen wir uns nicht. Am Stadion angekommen, kamen uns diverse Kölner Fans entgegen, die das Stadion verließen. Sie solidarisierten sich mit den ersten Bussen, die vom Hauptbahnhof zwar abfuhren, aber nicht wie versprochen zum Stadion, sondern auf direktem Weg zur Polizeistation. Dies bestätigen mir mehrere Insassen des Busses unabhängig voneinander.
Keine Ultras, keine Stimmung
Wir verfolgten den Rest des Spiels aus Block E2. Leider fehlte mit den Ultras auch die Stimmung und die komplette Anfeuerung aus der Kurve. Niemand sang, keine gemeinsamen Sprechchöre, keine Fahnen, keine Banner. Nur leere erste Reihen. Ohne ein Megafon und jemanden, der die Lieder vorgibt, sind 3500 FC Fans auch schwer zu koordinieren. Hinter uns, vor dem Stadion, standen die verbliebenen Fans, die sich mit denen in den mobilen Zellen auf der Polizeistation solidarisierten. Die Frustration der mitgereisten Fans vor dem Stadion war spürbar, von “De-eskalationsmaßnahmen” der Polizei kann wirklich keine Rede sein, es wurde massiv Pfefferspray eingesetzt, was die Stimmung weiter aufheizte. (...)
Willkommen im normalen Fussballdeutschland. Es gibt ein paar Punkte, bei denen hätte ich mich gegenüber den Beamten anders verhalten und wohl auch durchgesetzt, z.B. bei der Essensbude 3m entfernt. Allerdings bin ich da sowohl ein erfahrener Auswärtsfahrer als auch ein "arrogantes Arschloch", welches dann trotzdem mit dem Risiko lebt doch einmal einkassiert zu werden.
Aber was meint ihr zu diesem Text? Hilft uns das als Fans, daß mehr AUfmerksamkeit auf die Polizeiwillkür gelenkt wird? Ist das auch eien Folge der Vorkomnisse auf Schalke? Würde der FCK ohne Polizei im Innenraum auskommen auf dem Betzenberg?