donaldino hat geschrieben:Die Welt des Fussballs, faszinierend und facettenreich!!!
Ich versuche mal eine emotionslose Analyse dieser Vorrunde zu geben:
Nach der letzten Saison stand die Depression. Es gab eine AOMV, auf der die ganzen "Internetkritiker" kaum aufgefallen sind, aus welchen Gründen auch immer. Es wurde der totale Umbruch mit "alten Spielerndes FCKs" und endlich dem "Integrieren unseres Nachwuchses" gefordert. Balakov musste unbedingt weg. Die "Versagerspieler" sollten vom Berg gejagt werden. Ach ja und der moderne Fussball mit Pay TV und den ganzen Euromillionären muss dringend weg. Die DFL und der DFB müssen ja sowieso weg, die sind ja alles nur "Scheissfunktionäre". Fast hätte ich die geile Pyrotechnik und das "sichere Stadionerlebnis" vergessen.
Habe ich noch etwas vergessen???
Jetzt mal die Fakten dieser Saison.
Aufbruchstimmung: mit Franco Foda wurde ein Wunschtrainer verpflichtet. Einer der in Lautern gespielt hat, einer der eine Spielphilosophie mitbringt, kurz: endlich einer von uns!!
Die Versager wurden in Scharen entsorgt, neue, talentierte Spieler dazugekauft. Aber eben nur Spieler, die wir uns leisten können, Spieler, die bei anderen Vereinen nicht den Durchbruch geschafft haben oder gerade schwere Verletzungen hinter sich hatten und noch nicht in Topform waren. Dazu haben wir noch einen Spitzenstürmer verpflichtet, der bei all seinen vorigen Stationen durch seinen schwierigen Charakter im Groll geschieden ist.
Wir haben viele Jugendspieler integriert, manchmal standen bei einem Spiel 7 Spieler mit 22 Jahren oder jünger auf dem Platz.
Der Vorstand gab natürlich den sofortigen Wiederaufstieg als Ziel aus, was sollen sie denn sonst auch ausgeben, etwa platz 7-10???
Anfang der Saison fing es schleppend gegen Union an, dann kamen unsere Ballermänner zum Einsatz. Wir hatten schon am 2. Spieltag mehr Stürmertore als in der gesamten letzten Saison, wow, da geht was. Die Erwartungshaltung schnellt nach oben...
Aber der erste Heimsieg ließ lange auf sich warten, zu viele unentschieden, aber noch ungeschlagen, als letzte deutsche Profimannschaft...
Dann haben wir spielerisch nachgelassen...
Mögliche Gründe hierfür sind:
> Die Systemumstellung vom 4:4:2 und ein 4:2:3:1 nach der Verpflichtung von Baumjohann.
> Eine hohe Zahl verletzter in der Mitte der Hinrunde.
> Junge Spieler können nicht eine so hohe Konstanz haben, wie auf der Tribüne gerne gefordert wird.
> Manchmal auch das fehlende "Glück" im Abschluss.
Fakt ist aber:
> Wir waren so gut wie nie einer anderen Mannschaft unterlegen.
> Die Spieler (das sind nun mal dies Spieler, die wir uns derzeit leisten können) spielen an ihrem Limit. Sei es, weil sie limitiert sind, sei es weil sie lande verletzt waren und körperlich einfach nicht zu mehr in der Lage sind oder sei es weil sie wie beispielsweise Baumjohann seit Lichtjahren keine volle Runde gespielt habe, sondern sich in den Vereinen nicht durchgesetzt haben.
> Ein Spielsystem wird auch nicht über Nacht in eine Mannschaft getragen. Gebt dem Traimer doch einmal Zeit mit den Jungs zu arbeiten. Da wird der Messias sofort verteufelt und in die Hölle gejagt. (dabei ist er doch schon da

)
> Wir sind spielerisch gerade schlecht, keine Frage. Aber wenn man mit dieser Spielweise immer noch auf Platz 3 der Tabelle steht, wäre es doch sinnvoll, im Umfeld alles Dafür zu tun, dass man die Mannschaft stärkt und sie nicht noch durch Beschimpfungen oder Nichtunterstützung weiter zu schwächen.
Auch diese sinnfreien Stimmungsboykotts helfen uns nicht weiter. Man kann nicht gegen den modernen Fußball sein, gegen alle Fernsehsender dieser Welt, den DFB und die DFL und gleichzeitig tolle fertig ausgebildete Spieler haben wollen. Woher soll die Kohle denn kommen. Klar wollen die eine Gegenleistung für ihr Geld.
Zum Thema sicheres Stadionerlebnis: Haltet euch an die Gesetze, die Pyrotechnik verbieten, die Gewalt und Rassismus verbieten, benehmt euch im Stadion und euch wird dieses sichere Stadionerlebnis überhaupt nicht berühren, ja das ganze Konzept ist überflüssig.
Wenn sich die Fankultur über die Sache stellt, dann ist das meilenweit von der Realität entfernt, denn der Fußball war schon vor der "Fankultur" Volkssport und wird es auch danach sein. Es ist das Spiel, das im Mittelpunkt stehen sollte, nicht der Fan, der sollte Spaß am Spiel haben.
Unterstützt euren Verein, respektiert die Angestellten des Vereins und hört auf einzelne Spieler wie zum Beispiel Jessen derart zu verunsichern, so dass sie ihr volles Leistungspotential abrufen können.
Gerade Jessen hat sich gestern bestimmt über den Stimmungsboykott, wurde er doch gestern nicht von den eigenen "Fans" beschimpft, ausgepfiffen und verunsichert.
Gestern war er bester Lauterer auf dem Platz.
Die Westkurve hat gestern eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass sie ihren Nimbus als "tollsten Fans der Liga" schon lange verloren hat.
Schade!!!