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Sicherheitsgipfel in Berlin: Gegen Gewalt - Für Dialog (Der Betze brennt)

Diskussionen zu fanpolitischen Themen, wie z.B. von ProFans oder dem B.A.F.F.
Thomas
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Beitrag von Thomas »

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Sicherheitsgipfel in Berlin
Gegen Gewalt - Für Dialog

von connavar

Neben der Vorbereitung unseres 1. FC Kaiserslautern treibt derzeit noch ein anderes Thema viele Fußballfans um: Die geplanten neuen Sicherheitsmaßnahmen von DFB/DFL und der Politik. Diese sollen am Dienstag in Berlin mit Innenminister Hans-Peter Friedrich und den Klubverantwortlichen der drei Profiligen besprochen werden. Name der Veranstaltung: „Für Fußball - Gegen Gewalt“.

Suggeriert wird mit dieser Einladung , dass sich im Fußball eine zunehmende Bedrohung durch Gewalt etabliert. Dies sieht unter anderem die Arbeitsgemeinschaft der Fananwälte als unzutreffend an. Schließlich beweisen nicht zuletzt die Zahlen der Polizei, genauer der „Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze“ (ZIS), das Gegenteil: Die Straftaten im Zusammenhang mit Fußballspielen sind rückläufig! Der Eindruck der zunehmenden Gewalt rund um Fußballspiele kommt vielmehr zustande durch irrsinnige, teils geradezu satirische öffentliche Diskussionen in Zeitungen und Talkshows, wie sie zuletzt im Mai rund um die Vorfälle in Düsseldorf, Karlsruhe und Köln zu vernehmen waren. Vermeintliche Fußballexperten, die sich beim Stadionbesuch höchstens auf den Wegen von der Tiefgarage zu den besseren Plätzen auskennen, reproduzierten ein Bild der Angst und erzeugten einen öffentlichen Druck, der mit der Realität in den Stadien nichts mehr zu tun hat. Wer schützt eigentlich uns Fans vor solchen Leuten?

Fußballfans sind beim Sicherheitsgipfel in Berlin jedenfalls nicht eingeladen. Eine lösungsorientierte Diskussion auf Augenhöhe mit den Betroffenen ist weiterhin nicht vorgesehen, obwohl Innenminister Friedrich noch vor wenigen Monaten richtigerweise betont hatte: „Der Dialog mit den Fans ist ein Schlüsselfaktor, um des Problems Herr zu werden.“ Stattdessen werden nun hinter verschlossenen Türen Beschlüsse gefasst und wohl in erster Linie noch härtere Repressionen präsentiert, obwohl dieses Drehen an den Daumenschrauben doch schon seit Jahren eher das Gegenteil dessen bewirkt, was eigentlich erreicht werden soll. Hunderte Fanvertreter und -experten haben sich bereits den Mund fusselig geredet, dass die zweifellos bestehenden Probleme nicht mit immer noch heftigeren (Kollektiv-)Strafen oder wahnwitzigeren Kontrollmechanismen zu lösen sind.

Hinzu kommt, dass von Funktionären sowie Medien weiterhin Themen wie Pyrotechnik, Emotionen und tatsächliche Gewalt in einen Topf geworfen werden. Immerhin hat Innenminister Friedrich das angedrohte Stehplatzverbot kurz vor dem Sicherheitsgipfel wieder zu den Akten gelegt, nicht jedoch ohne gleich die nächste Drohung auszusprechen: „Dass dies so bleibt, haben die Fans selbst in der Hand.“ Fanvertreter befürchten nun, dass mit solchen Aussagen ein Keil zwischen die vielen hunderttausend Anhänger getrieben werden soll, die jedes Wochenende die Stadien der Republik bevölkern. Selbstredend wird damit eher Unfrieden gestiftet als zur Beruhigung der Situation beizutragen. Abgesehen davon, dass bei näherem Betrachten schnell auffällt, dass überhaupt kein Zusammenhang zwischen Stehplätzen und tatsächlichen Ausschreitungen sowie sonstigen „Ungehorsam“ besteht.

Die Fans haben reagiert und laden, wie bereits auf dem Berliner Fankongress im Januar 2012 geschehen, nun selbst ein. In unmittelbarer Nähe zum Tagungsort des Sichterheitsgipfels findet am Dienstag ein Expertengespräch statt, bei dem Politikern, Funktionären und Journalisten die eigenen Konzepte und Ideen der Fußballanhänger vorgestellt werden sollen. Organisiert wird diese Veranstaltung von den „ProFans“, „Unsere Kurve“, der Arbeitsgemeinschaft der Fananwälte und der Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte. „Unsere Türen stehen offen“, unterstreicht Jakob Falk von „ProFans“ die weiterhin vorhandene Gesprächsbereitschaft seitens der Anhänger.

Der Sicherheitsgipfel des Innenministers ist indes nur für wenige Stunden angesetzt. Wie sollen in so kurzer Zeit brauchbare Lösungen für höchst komplexes Themen gefunden werden? Und dann auch noch ohne diejenigen, die wirklich Ahnung von der Materie haben? Hoffen wir, dass sich die gruseligen Szenarien, die in den letzten Tagen und Wochen gefordert wurden, nicht durchsetzen. Schön wäre auch, wenn die Vereine sich für ihre Fans stark machen und die populistischen Sicherheitsfanatiker in ihre Schranken weisen. Sonst ist es bald vorbei mit der unvergleichlichen Stadionatmosphäre in Deutschland.

Für den Erhalt der Fankultur!

Quelle: Der Betze brennt
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)
streuer
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Beitrag von streuer »

Der Eindruck der zunehmenden Gewalt rund um Fußballspiele kommt vielmehr zustande durch irrsinnige, teils geradezu satirische öffentliche Diskussionen in Zeitungen und Talkshows, wie sie zuletzt im Mai rund um die Vorfälle in Düsseldorf, Karlsruhe und Köln zu vernehmen waren.
Da erinnere ich mich mit Grausen an eine "Hart aber Fair" Sendung kurz nach der Saison. Als Fachmänner, die wirklich Wissen was im Stadion so abgeht, waren Oliver Pocher und Johannes B. Kerner vor Ort. Der Pocher konnte sich nicht so recht entscheiden ob er mitdiskutieren oder irgendwelche nichtlustigen Dinge sagen soll. Und der Kerner lieferte den definitiven Beweis wie gefährlich Pyrotechnik ist: Auf dem Hinterhof hantierte er mit Bengalo in der Hand ("das stinkt soo fürchertlich, ich frage mich wie sowas stimmungsvoll sein soll") so lange an einer in Kunstfaser gekleideten Schaufensterpuppe herum bis diese lichterloh brannte. Anschließend wurde der geneigte Zuschauer schließlich vollends fürs Thema sensibilisiert: "Stellen Sie sich vor das wäre ihr Kind!".
Dann musste ich umschalten...
Chesterfield
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Beitrag von Chesterfield »

Artikel ist 1 a geschrieben!!!

Bin mal gespannt, was die Vollidioten auf der Konferenz so alles als Maßnahmen gegen die "Problemfans" beschließen.
Chaparo
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Beitrag von Chaparo »

Gute Idee. Eine "Faninitiative" als Gegengewicht zu der unsäglichen (teils auch unsachlichen) Diskussion derer, die eigentlich vom Fußball, wie wir ihn verstehen, wenig Ahnung haben. Alleine der Begriff "Sicherheitsgipfel" lässt sich, bei mir, schon die Nackenhaare aufstellen.

Man könnte meinen, wir hätten es mit einem Bürgerkrieg zu tun und nicht mit einem Sport, der Leidenschaft bedeutet und Emotionen hervorruft, die mit dem Begriff "Gewalt" so ziemlich garnichts zu tun haben, aber von den Medien in einen Topf geworfen werden.

Ich kann nur hoffen, daß uns weitere unangebrachte Repressionen gegen die Stehplatzfans erspart bleiben. Der Worst Case wäre eine völlige Abschaffung der Stehplätze. Das wäre das vorläufige Ende der Stadion Live Atmosphäre, wie wir sie, noch, kennen (dürfen).

Aber bei dieser ungleichen Machtverteilung zwischen Fanvertretungen und öffentlichen Funktionären, wird dies kein leichtes Unterfangen.
paulgeht
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Beitrag von paulgeht »

Für mich damals bei dieser "Hart-aber-fair"-Sendung war der Auslöser für einen gepflegten Ausraster inklusive Fernbedinung wegwerfen und lautes "Pocher-du-Ar...och"-Rufen die schmierige Aussage vom Kultkomiker:

"Mir ist nicht bewusst, dass Fans mal durch einen Polizeieinsatz unnötig verletzt wurden. Können Sie mir einen nennen?"... Als einer der größten Hannover 96-Fans, für den er sich zumindest hält, hätte er durchaus von dem sinnlosen Polizeieinsatz in der Nordkurve wissen können. Die Folge waren mehrere Verletzte und eine völlig unnötige Provokation, die nur Gegengewalt erzeugt.

Aber so was bekommt man eben nicht mit, wenn man auf der Häppchentribüne sitzt.
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wolle
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Beitrag von wolle »

wenn die Idioten die Stehplätze abschaffen gibt es nur eine Antwort, wenn es auch sehr hart für mich und viele Fans wäre.
" Samstags bleibt die Kurve leer".
Ich bin überzeugt, das 3 Spieltage durchziehen, treffen vorm Stadion aber nicht reingehen dann will ich mal sehen, wieviel Lust die Spieler noch haben und wenn im Sch...ky und im Sch...port1 keine Fans mehr zu sehen und zu hören sind und auch die blöden VIPS nichts mehr zu glotzen und zu knipsen haben.
Man müßte es drauf ankommen lassen.
jan
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Beitrag von jan »

wolle hat geschrieben:wenn die Idioten die Stehplätze abschaffen gibt es nur eine Antwort, wenn es auch sehr hart für mich und viele Fans wäre.
" Samstags bleibt die Kurve leer".
Ich bin überzeugt, das 3 Spieltage durchziehen, treffen vorm Stadion aber nicht reingehen dann will ich mal sehen, wieviel Lust die Spieler noch haben und wenn im Sch...ky und im Sch...port1 keine Fans mehr zu sehen und zu hören sind und auch die blöden VIPS nichts mehr zu glotzen und zu knipsen haben.
Man müßte es drauf ankommen lassen.
Bei allem Verständnis. Glaubt aber jemand ernsthaft das würde einen der hier angesprochenen interessieren ob die Fankurve aus Stehplätzen oder Sitzplätzen besteht, oder aber auch ganz leer bleibt?
Den (meisten) Spielern würde sowas ebenfalls am Allerwertesten vorbei gehen.
Das Beispiel England zeigt doch das Fußball auch nur mit Sitzplätzen existieren kann. In einigen Stadien dort hat das auch der Stimmung keinen Abbruch getan! Die Stadien sind in der Regel gut besucht, das "Hooligan" Problem größtenteils aus den Stadien verbannt.
Ganz anders sieht es dagegen in Italien aus. Dieser Vergleich wird kommen wenn es wirklich darum gehen sollte Stehplätze abzuschaffen. Woran ich AKTUELL aber nicht glauben mag.

Noch haben wir es alle selbst in der Hand wohin diese Entwicklung gehen wird.
Deshalb auch ein Apell an unsere sowie die gesamte aktiven Fanszenen. Verzichtet auf den Einsatz von Pyrotechnik!
Ich weiß das von Seiten der Liga nicht immer mit offenen Karten gespielt worden ist und habe schon öfters gesagt das ich ein absoluter Befürworter vom sogenannten "kontrollierten abbrennen" bin.
Aber solange das verboten ist sollte man sich daran halten.
Allein schon aus Liebe zu seinem Verein!!!

Über Konsorten wie Oliver Pocher ist jedes Wort schon zuviel! Aber was will man erwarten? Mit der eigenen Karriere geht es mehr und mehr den Bach runter dann muss man halt auf das "Lieblingspferd" der Deutschen, König Fußball, aufspringen und seinen Senf dazu geben...
Ich kenne den einen oder anderen Hannoveraner, dort wünschen sich die meisten den Pocher gäbe es nicht.
mmm-92
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Beitrag von mmm-92 »

Wie soll auf so einer Veranstalung bitte was sinnvolles bei rauskommen wenn keine Fans oder Fanvertreter zugelassen sind. Es wird doch fast ausschließlich über das Verhalten der Fans und die sinnvollsten Maßnahmen gegen jene gesprochen die sich deren Meinung nach daneben benehmen
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Benutzernamen
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Beitrag von Benutzernamen »

jan hat geschrieben: Das Beispiel England zeigt doch das Fußball auch nur mit Sitzplätzen existieren kann. In einigen Stadien dort hat das auch der Stimmung keinen Abbruch getan! Die Stadien sind in der Regel gut besucht, das "Hooligan" Problem größtenteils aus den Stadien verbannt.
G
Das stimmt so alles nicht. Die Stimmung dort ist überwiegend scheiße und so, wie wir es hier in Hoffenheim und München verfluchen. Wer richtigen, guten Support sehen will, muss in Liga 2 abwärts gehen. Oder eben zu 3-4 Ausnahmen der PL.
Das Hooligan-Problem wurde auch nicht verbannt, sondern einfach nur nach unten durchgerutscht. Dort, wo keine Kameras, keine VIPs und keine Werbeheinis ihre Augen hinrichten. Oder zumindest nicht im selben Maße.
Zuletzt geändert von Benutzernamen am 16.07.2012, 19:20, insgesamt 1-mal geändert.
Naheteufelchen
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Beitrag von Naheteufelchen »

jan hat geschrieben: ...
Das Beispiel England zeigt doch das Fußball auch nur mit Sitzplätzen existieren kann. In einigen Stadien dort hat das auch der Stimmung keinen Abbruch getan! Die Stadien sind in der Regel gut besucht, das "Hooligan" Problem größtenteils aus den Stadien verbannt.
Ganz anders sieht es dagegen in Italien aus. Dieser Vergleich wird kommen wenn es wirklich darum gehen sollte Stehplätze abzuschaffen. Woran ich AKTUELL aber nicht glauben mag.

Noch haben wir es alle selbst in der Hand wohin diese Entwicklung gehen wird.
Deshalb auch ein Apell an unsere sowie die gesamte aktiven Fanszenen. Verzichtet auf den Einsatz von Pyrotechnik!
Ich weiß das von Seiten der Liga nicht immer mit offenen Karten gespielt worden ist und habe schon öfters gesagt das ich ein absoluter Befürworter vom sogenannten "kontrollierten abbrennen" bin.
Aber solange das verboten ist sollte man sich daran halten.
Allein schon aus Liebe zu seinem Verein!!!

Über Konsorten wie Oliver Pocher ist jedes Wort schon zuviel! Aber was will man erwarten? Mit der eigenen Karriere geht es mehr und mehr den Bach runter dann muss man halt auf das "Lieblingspferd" der Deutschen, König Fußball, aufspringen und seinen Senf dazu geben...
Ich kenne den einen oder anderen Hannoveraner, dort wünschen sich die meisten den Pocher gäbe es nicht.
...

In England sitz man aber direkt am Spielfeld. In Zahlen:
ca. 1,50 Meter vom Eckball-Punkt weg, fast genau hinter der Bande...stell Dir mal vor, das wird am Betze so umgesetzt...dann brauchste auch keine Diskussion um Stimmung mehr ;o)

Und Hooligans/Ausschreitungen gibts am Betze schon lange nicht mehr, aber das aufgrund eines Versprechens gegenüber Thines, nicht wegen Kameras und Co.

Trotz massiven Kontrollen, Strafen , etc. gibt es genug Pyro im Stadion.
Einzig zum Erhalt von Choreos verzcihtet man freiwillig auf Pyro in der West, denn sonst könnte man nichts mehr mit Genehmigung durchführen.
Wenn der Herr Minister aber meint, noch mehr Keule auszupacken, schwappt meiner MEinung nach das Fass über, und er erlebt, daß seine Repressalien entsprachend baentwortet werden...
SEAN
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Beitrag von SEAN »

Naheteufelchen hat geschrieben:In England sitz man aber direkt am Spielfeld. In Zahlen:
ca. 1,50 Meter vom Eckball-Punkt weg, fast genau hinter der Bande...stell Dir mal vor, das wird am Betze so umgesetzt...dann brauchste auch keine Diskussion um Stimmung mehr ;o)
Dann bringen die Renter in der ersten Reihe wieder verstärkt ihre Regenschirme mit. :D
Scheint die Sonne so warm, trag ich Papier unterm Arm,
scheint die Sonne so heiß, setz ich mich hin und.........
paulgeht
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Beitrag von paulgeht »

Naheteufelchen hat geschrieben:[...]
Wenn der Herr Minister aber meint, noch mehr Keule auszupacken, schwappt meiner MEinung nach das Fass über, und er erlebt, daß seine Repressalien entsprachend baentwortet werden...

Ich finde die Vorschläge die da aus verschiedenen Ecken kommen auch teilweise sturz lächerlich. Aber eine entsprechende "Antwort" auf die Repressalien bewirken meiner Meinung nach nur das Gegenteil.

Denn so lange die Medien, grade die großen Fernsehanstalten, die Hysterie antreiben und befeuern, solange diverse Zeitungen, in erster Reihe die BILD, Stimmungsmache betreiben wird das nichts bringen. Im Gegenteil, man bietet ihnen nur noch mehr Stoff zur Panikmache.

Da sich die Medien in ihrer Meinung wohl kaum umdrehen werden, sehen sich die Politiker bestätigt(es gibt natürlich auch die Ausnahmen, ich empfehle den Kommentar von 11-Freunde Chefredakteur Philip Köster in der aktuellen Ausgabe u.a. auch zu der Hart-aber-Fair-Sendung).

Das Schlüsselwort heißt "Dialog". Nur leider wird das Wort immer nur in den Mund genommen, schließlich klingt es so toll und demokratisch, in Wahrheit besteht aber wohl von Seiten der Politik und des Verbandes kein ernsthaftes Angebot zu einem Dialog mit den Fans, an dessen Ende ein Kompromiss stehen müsste.

Es ist eine beschissene Ohnmacht.
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pfalzdeiwel
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Beitrag von pfalzdeiwel »

Naheteufelchen hat geschrieben: Wenn der Herr Minister aber meint, noch mehr Keule auszupacken, schwappt meiner MEinung nach das Fass über, und er erlebt, daß seine Repressalien entsprachend baentwortet werden...
Ich wage zu bezweifeln das tatsächlich so viele Fans wie ihr alle vermutet dieses Thema wirklich derzeit beschäftigt.

Ich stelle mal die vage These auf das 49.000 Leute bei uns im Stadion dieses Thema am Arsch vorbei geht.
Weil sie sich
a) dadurch nicht angesprochen fühlen
und
b) sie aus eigener Erfahrung wissen und einschätzen können das die Lage in deutschen Stadien weitaus sicherer ist als diese Dummvolkvertreter uns das glauben lassen wollen.

780 Leute etwa werden sich wohl als aktive Fanszene ansehen die für Ihre Rechte kämpfen.
Aber ich bin mir absolut sicher das auch dort nur die wenigsten mit dieser ganzen Diskussion wirklich etwas anfangen können.
Aber leider bilden sie den großteil derer die
diese Entwicklung in der nächsten Zeit mit ihren Aktionen entscheiden werden.
Nicht die Politiker sondern unsere Fans und deren Verhalten werden entscheiden ob es in Zukunft
weiterhin Stehplätze und günstige Fankarten gibt.
Das haben die meisten Fans aber noch nicht verstanden.

Sie fordern und fordern ( Kein Zwanni für nen Steher, Pro Pyro, Kein Kick vor zwei, usw. )aber geben wollen sie nichts.
Ganz im Gegenteil.
Die verbotenen Pyro Aktionen nehmen gravierend zu.
Jedes Auswärtsteam fackelt Pyros ab.
Unsere auch und das bei jedem Auswärtsspiel.
Züge werden demoliert, Busse kaputt gemacht, Platzsturm in etlichen Stadien.
Glaubt ihr eigentlich wirklich das eure Trotzreaktionen den DFB jetzt in irgendeiner Hinsicht umstimmen werden.

Wenn man hier so mitliest könnte man meinen
der Staat sei der böse und all die Pyromanen , Böllerwerfer, Krawallmacher, Hooligans usw.( ich schere ganz sicher nicht alle über einen Kamm) seien alles herzensgute Jungs und Mädels.

Dagegen werden die Staatsmänner und auch die Vereine in Zukunft härter vorgehen.
In meinen Augen verständlich.

Nur damit wäre es dann auch getan.
Es bedarf keines Gipfels oder neuer Gesetze
und auch die Medienhysterie ist völlig überzogen
denn Samstag für Samstag gehen wir weiterhin ins Stadion und ziehen nicht in den Krieg.
Aber in 34 Jahren Dauerkarte auf dem Betze und ca. 5-8 Auswärtsspielen jede Saison bin ich oder unsere Gruppe von unseren Staatsdienern weder festgehalten,angehalten,umzingelt,abgeführt,
verhaftet,verwiesen,überprüft, blöd angemacht worden oder habe ein Stadionverbot bekommen.
Und so geht es 49.000 anderen im Stadion auch.

Nur wer sich nicht benehmen kann, den Mund zu weit aufreißt, gegen Regeln und Gesetze verstößt, besoffen rumpöbelt, Polizisten beleidigt ( verbal oder durch die A.C.A.B. T-Shirts und Schals usw.)
wird Repressalien fürchten müssen oder schon erlebt haben.

Der wahre Dialog wird aus den Fankurven aller Stadien der Nation kommen müssen denn dort sitzen bzw. stehen die wahren Fans.
Warten wir ab was die Fankurven zu sagen haben
wie sie sich benehmen und damit die Zukunft des Fussballs selbst gestalten.
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Beitrag von FCK-Ralle »

pfalzdeiwel hat geschrieben:...Nicht die Politiker sondern unsere Fans und deren Verhalten werden entscheiden ob es in Zukunft
weiterhin Stehplätze und günstige Fankarten gibt.
....
Danke pfalzdeiwel für deinen Beitrag!
Am liebsten hätte ich ihn komplett zittiert.
Stellvertretend hebe ich mal o.g. "Kernaussage" heraus.
Besser kann man es glaube ich nicht schreiben.
Kann dir nur zustimmen.
FCK 4-life
"Sieger zweifeln nicht und Zweifler siegen nicht!" (Gerry Ehrmann)
Thomas
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Beitrag von Thomas »

Der Sicherheitsgipfel ist beendet, es wurde ein sogenannter "Verhaltenskodex" mit in Kurzform folgenden Maßnahmen beschlossen:

- Teilnehmer des Sicherheitsgipfels lehnen Pyrotechnik ab
- Dauer von Stadionverboten wird verlängert von 3 auf bis zu 10 Jahre :o
- Fanprojekte erhalten 50% mehr Geld
- Stehplätze bleiben erhalten (vorerst)


Ausführlicher ist es in der Pressemitteilung des DFB nachzulesen: http://www.dfb.de/index.php?id=511739&t ... cat%5D=121

Von ProFans und Co. folgt evtl. ebenfalls noch eine Pressemitteilung zur Gegenveranstaltung der Fans. Die war jedenfalls bisher erfolgreich, es waren relativ viele Journalisten dort und die Fans konnten ihre Positionen darstellen. Nach einer Pause geht es dort jetzt weiter in der Hoffnung, dass noch einige Teilnehmer des beendeten Sicherheitsgipfels dazustoßen. Innenminister Friedrich ist allerdings wohl schon abgedampft.
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)
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Beitrag von Phil »

Bis zu 10 Jahre ausgesperrt ohne Unschuldsvermutung? Willkommen im Rechtsstaat Deutschland!!
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Beitrag von paulgeht »

Auf dem Sicherheitsgipfel in Berlin, zu dem Bundesinnenminister Dr. Hans-Peter Friedrich die Klubs von Bundesliga, 2. Bundesliga und 3. Liga geladen hatte, wurde zudem wie erwartet der Erhalt von Stehplätzen beschlossen. Dies geschehe "zum Schutz der einzigartigen Fankultur in Deutschland", hieß es in einer gemeinsamen Erklärung.
http://www.sport1.de/de/fussball/fussba ... 87691.html

Ja holla. Wer hat denn dort wem mal ordentlich die Meinung gesagt? Das war so zumindest in der Vergangenheit nicht zu hören.

Und bitte mal eine Erklärung für diesen Abschnitt:
Keine Toleranz zeigten alle Beteiligten gegenüber Pyrotechnik im Stadion. Verstöße sollen künftig von den Klubs individuell konsequent bestraft werden. Zudem sollen bei gewalttätigen Zwischenfällen und Abbrennen von Pyrotechnik Fan-Privilegien wie etwa der Zugang zu Ticket-Kontingenten auf den Prüfstand gestellt werden.
Damit sind doch hoffentlich die Auswärtskontingente gemeint!? Allerdings begeht damit weiterhin den Weg der Kollektivstrafe. Und dass das ja sooo super in der Vergangenheit funktioniert hat zeigen ja die Beispiele Dresden und Frankfurt.
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SEAN
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Beitrag von SEAN »

paulgeht hat geschrieben:
Keine Toleranz zeigten alle Beteiligten gegenüber Pyrotechnik im Stadion. Verstöße sollen künftig von den Klubs individuell konsequent bestraft werden. Zudem sollen bei gewalttätigen Zwischenfällen und Abbrennen von Pyrotechnik Fan-Privilegien wie etwa der Zugang zu Ticket-Kontingenten auf den Prüfstand gestellt werden.

Allerdings begeht damit weiterhin den Weg der Kollektivstrafe.
Ja, die Gefahr besteht weiterhin. Das verhindern von Kollektivstrafen wird wohl nur möglich sein, indem man nur noch Sitzplätze anbietet, die Fahnen verbietet und eine lückenlose Videoüberwachung installiert, um die wahren Schuldigen zu überführen.
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Beitrag von Benutzernamen »

Hm, es gibt noch so einen Ort, wo sich Kríminelle rumtreiben. Dort hat man auch Sitzplätze eingeführt. Fahnen sind nur in der obersten Etage zum Protest erlaubt. Jeder hat seinen personalisierten Platz. Und der Kappo seinen festen Pult. Der größte Verbrecher, leider im Rollstuhl, mit Gedächtnis-Defiziten gekreuzigt, darf sogar da hinrollen.

Wenn mir jetzt nur einfällt, wo das ist...

Worauf ich hinauswill: Dort werden immer noch Verbrechen begangen. Tag für Tag. An dem nicht nur die unmittelbar Beteiligten zu knabbern haben, nein im Gegenteil, die profitieren sogar davon. Sondern das ganze Land daran zu leiden hat!

Man sieht: Abschaffung der Stehplätze führt nicht immer zu einer Minimierung der Vergehen!
Thomas
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Beitrag von Thomas »

53 Profivereine haben den "Verhaltenskodex" unterzeichnet, darunter auch der FCK, nur ein gallisches Dorf leistet Widerstand und will lieber mit den Fans sprechen als über sie:

1. FC Union Berlin bleibt Sicherheitsgipfel in Berlin fern

(...) Ein Kodex, der sich auf das Verhalten der Union-Fans auswirken soll, kann nur mit ihnen gemeinsam erarbeitet und umgesetzt werden“, erklärt Dirk Zingler, Präsident des 1. FC Union Berlin und ergänzt: „Der 1. FC Union Berlin ist jederzeit bereit, an einer Lösung der nicht zu beschönigenden Probleme innerhalb und außerhalb der Stadien mitzuwirken. Auch ein abgestimmtes Vorgehen der Vereine und Verbände erachten wir für richtig und notwendig. Dies muss jedoch auf einem Konsens innerhalb der Vereine basieren.“

Das Präsidium des 1. FC Union Berlin hat deshalb entschieden, der heutigen Sicherheitskonferenz fernzubleiben und den Kodex ohne Legitimierung im Verein nicht zu unterzeichnen.

Kompletter Text: http://www.fc-union-berlin.de/verein/ak ... fern-462W/
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)
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Beitrag von paulgeht »

Ein Kodex, der sich auf das Verhalten der Union-Fans auswirken soll, kann nur mit ihnen gemeinsam erarbeitet und umgesetzt werden

[...]

Das Präsidium des 1. FC Union Berlin hat deshalb entschieden, der heutigen Sicherheitskonferenz fernzubleiben und den Kodex ohne Legitimierung im Verein nicht zu unterzeichnen.

Wahnsinn!! Großartig und klasse. :applaus: Und auch irgendwo mutig.

Wohingegen unser Chef erstmal beschließt und dann darüber reden und anpassen möchte:
„Es war ein erster Schritt in die richtige Richtung. Die eigentliche Arbeit folgt natürlich jetzt, hierbei setzen wir vor allem auch auf den Dialog mit den Fans. Die Lösungen müssen sicherlich sehr individuell getroffen werden, da es doch von Verein zu Verein sehr unterschiedliche Problematiken sind. [...]"
Na mal sehen, wie das jetzt im "Dialog" umzusetzen ist.
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mster
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Beitrag von mster »

Wir halten fest: Der einzige Verein aus den ersten drei Profiligen, der den Arsch in der Hose hat diese DFB-Veranstaltung als das zu bezeichnen was sie ist, nämlich eine Farce, ist Union Berlin. Und entsprechend nimmt man auch nicht daran teil. Dafür meinen höchsten Respekt!

Und was die "[...]eindeutige Ablehnung jedweder Art von Pyro-Technik in den Stadien[...]" und die zugehörigen Sanktionen angeht: Damit dürfte das Tischtuch endgültig zerschnitten sein. Ein schöner Schuss ins eigene Knie, da bin ich mir spätestens nach dem ersten Spieltag sicher.

Aber der DFB und die DFL haben offenbar gerade die "Wochen des Schwachsinns":

- Geisterspiel Düsseldorf - Gladbach am ersten Spieltag: Wirklich grandiose Idee. Die Polizei freut sich sicher dass ein eh schon brisantes Spiel jetzt noch mehr Aufwand bereiten wird, weil man die Fans nicht gesammelt am Stadion vor sich hat sondern quer verteilt durch die ganze Stadt - denn wer glaubt allen Ernstes dass Düsseldorfer und Gladbacher zuhause bleiben?

- hirnrissige und fanfeindliche Terminierungen im diesjährigen DFB-Pokal und der zweiten Liga

- massive Verschärfung einer Sanktion (Stadionverbot), welche bereits auf Verdacht und ohne Verurteilung hin ausgesprochen werden kann, was ein Armutszeugnis für einen Rechtsstaat darstellt

- geplante Streichung von Fanprivilegien wie Ticketkontingenten als Sanktion: Was das wohl sein wird? Will man wieder die Auswärtskarten streichen? Und dass wir hier wieder beim Thema Sippenhaft sind, welche in einem Rechtsstaat nichts zu suchen hat, das muss man diesen Weichflöten eigentlich solange in die Birne prügeln bis sie es irgendwann merken. Aber bei der Merkbefreiung der Verantwortlichen hilft das vermutlich auch nix mehr.

Meine Güte. Ich bin wirklich ein friedliebender Mensch, aber wenn ich diese Gestalten in die Kamera grinsen sehe während sie ihre "Ergebnisse" verkünden, dann ballt sich mir die Faust zusammen.

Und dann jedes Mal wieder die Lüge von der zunehmenden Fangewalt. Und die Medien springen sabbernd darauf an. Widerliches Pack, allesamt. Hätte man die Veranstaltung im Bundestag mit allen "Volksvertretern" zusammen abgehalten hätte man sie wenigstens noch eintragen lassen können ins Guinessbuch der Rekorde - als "Veranstaltung mit der größten A****löcherdichte aller Zeiten".

Ja, ich bin gereizt. Und eigentlich ist das auch nicht meine Art. Aber irgendwann läuft das Fass mal über. Sorry dafür!
Schalk
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Beitrag von Schalk »

Ein paar Artikel, die einen nicht dazu motivieren den Laptop am liebsten aus dem Fenster zu werfen...

DFB-Beschlüsse sind "Schlag ins Gesicht"

http://www.spox.com/de/sport/fussball/b ... sicht.html

Glosse: Einfach Kriegsrecht ausrufen

http://de.eurosport.yahoo.com/blogs/abg ... --spt.html

Fans sind das Problem - und die Lösung

http://www.sueddeutsche.de/sport/sicher ... -1.1415119
betzebouba
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Registriert: 14.09.2009, 00:59

Beitrag von betzebouba »

Dass überhaupt zur debatte stand die stehplätze abzuschaffen, halte ich für einen großen bluff. schon allein die offizielle aussage, dass "ein alleinstellungsmerkmal" der bundesliga erhalten werden soll, lässt darauf schließen, dass hier auch vermarktungsinteressen dahinterstecken.
insofern kann hier wohl nicht von der berücksichtigung von fan-interessen gesprochen werden.
die investition in fan-projekte ist mit sicherheit löblich, aber meiner meinung nach ein tropfen auf dem heißen stein.
demgegenüber steht, dass ein kodex erarbeitet wurde ohne die betreffenden überhaupt einzuladen.

DAS IST EIN HIMMELSCHREIENDER SKANDAL und zeigt die Einstellung der "Bestimmer" im Lande:

Ein Kodex ist per Definition eine Selbstverpflichtung.

Eine Selbstverpflichtung? Von wem? Von den nicht eingeladenen Fan-Vertretern? Die Union-Stellungnahme zeigt das hier sehr richtig auf!
Wer hier noch glaubt, dass Fan-Interessen ernstgenommen werden, dem ist nicht mehr zu helfen.
In dem Zusammenhang muss man ausblenden, wie man zu Pyrotechnik und dergleichen steht. Vielleicht wäre man im gemeinsamen Dialog sogar zu der Einsicht gelangt, dass Pyrotechnik in dt. Stadien nicht machbar ist; vielleicht hätten Fans andere, bessere Vorschläge zur Gewaltvermeidung gemacht. Die entscheidende Sache ist nur, diese Diskussionen wurde nie ernsthaft und ausreichend geführt.
Es zeigt sich deutlich, dass die Fans hier nach Strich und Faden verarscht werden, weil ihre Anliegen in keiner Weise beachtet werden, sondern über ihre Köpfe hinweg aufoktroyiert wird.

Und wer in so dramatischer Weise jegliche (ernsthaften) Diskussionen unterdrückt, Sanktionen verschärft und glaubt, er könne Regelungen fernab jeglicher Rechtsstaatlichkeit durchsetzen, brauch sich nicht über Gegenreaktionen zu wundern, so tragisch das auch ist.
Ich verstehe nicht, warum solche Leute nicht in der Lage sind, aus der Geschichte zu lernen und nicht sehen, dass solche Manöver noch nie zum Ziel, sondern zu massiver Verschärfung der Lage geführt haben.

Bleibt nur zu hoffen, dass Leib und Leben verschont bleiben.
Nur wird die Eskalation leider nie die Richtigen treffen. Die sitzen weiterhin auf ihren hohen Stühlen in sicherer Entfernung. Tz!
UNIONBERLIN
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Beitrag von UNIONBERLIN »

Thomas hat geschrieben:... Das Präsidium des 1. FC Union Berlin hat deshalb entschieden, der heutigen Sicherheitskonferenz fernzubleiben und den Kodex ohne Legitimierung im Verein nicht zu unterzeichnen.

Kompletter Text: http://www.fc-union-berlin.de/verein/ak ... fern-462W/
DANKE @Thomas fürs reinstellen der Erklärung unseres Präsidiums zu dieser Farceveranstaltung...
05.02.2011 Oly 2:1 Stadtmeister
Die Schönste aller vergessenden Künste ist die Wahrheit...
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