abuuwe hat geschrieben:SuperMario hat geschrieben: jede Woche das Team auf mehreren Positionen verändert und auch das System immer wieder anders. Was ihn zuvor so stark gemacht hat, das Festhalten an Personen, die es ihm (ja, auch Kirch in der Vorsaison!) mit Leistung zurückgezahlt haben, das ist nun völlig verschwunden,
Ja da sind wir beim alten Problem eines jeden Trainers!
Verändert er das Team zeigt zu wenig Stabilität und doch sind es genau die gleichen Leute die laut werden und einen Wechsel fordern wenn es nicht klappt.
An einem Kirch wurde doch laut der Massen viel zu lange festgehalten und nun ist er das Sinnbild dafür, dass an einer Formation festgehalten werden soll?
Fakt ist, dass dies zu ANfang der Saison adurchaus gemacht wurde, was sichtlich nicht den Erfolg gebracht hat den sich manche hier vorstellen!
Da bleiben Wechsel nicht aus. Problm ist eher, dass die Alten ALLE in einer Formkrise stecken und die Neuen nur wenig Schwung hineinbringen.
Wo ist denn Kirch das Sinnbild dafür, dass an einer Formation festgehalten werden soll? Ich schrieb lediglich, dass ihm das Festhalten an Leuten in der Vergangenheit mit Leistung zurückgezahlt wurde, "auch von einem Kirch"! Heuer ist er von diesem Weg abgegangen, nicht erst seit der Winterpause, aber vor allem seitdem.
Warum ist er das? In der Hinrunde gab es schon mehrere Systemwechsel. Mal 4-2-3-1, mal sogar ein (nominelles) 4-3-3 mit Shechter und RSP als Außenstürmer, mal ein flaches 4-4-2 mit zwei DM, mal ein 4-4-2 mit Raute. Möglichkeiten zum Einspielen: nada, nix, niente, rien.
Und aktuell? Allein in den letzten drei Spielen gab es all diese Systeme wieder zu sehen. Erst gegen Gladbach mit Raute, dann in Mainz das flache 4-4-2 und nun gegen WOB das 4-2-3-1, am Ende dann mit Wooten wieder ein 4-4-2 mit Raute. Das ist keine Einstellung mehr, das ist Aktionismus!
OK., natürlich ist das nachvollziehbar, dass man in dieser Situation wirklich aus allem das bestmögliche herausziehen möchte. Der Trainer versucht sich hier der Spielweise des Gegners anzupassen. Aber damit macht er heute das exakte Gegenteil dessen, was ihn im Aufstiegsjahr ausgezeichnet hatte: EIN klares System, wofür er auch die Spieler zur Verfügung hatte (das flache 4-4-2 mit zwei DMs nämlich) und eine Formation, die nicht durcheinander gewirbelt wurde, sondern punktuell ersetzt wurde, wenn es Verletzungen oder Sperren gab.
Nehmen wir doch mal die Viererkette des Aufstiegsjahres. Bis zur Gelbsperre von Dick spielten da 28 Spiele lang nur genau dieselben vier Mann: Dick-Amedick-Rodnei-Bugera. Und nach der Sperre waren es wieder dieselben vier Mann.
Und heuer? Nach gerade mal drei (!) Spielen (inklusive Pokal) zu Saisonbeginn erfolgte der erste IV-Wechsel, Abel musste plötzlich und "ohne Not" Amedick weichen. Dann kam Bugera für Jessen am Spieltag 9 als LV, weil jener angeschlagen war, spielte aber fortan, trotz Jessens Rückkehr. In der IV war Amedick ab Spieltag 3 mit von der Partie, dafür Rodnei nach leichter Verletzung plötzlich draußen ab dem 10. Spieltag. Kurz vor Hinrundenende hieß die IV dann Rodnei und Abel. Man muss sich wundern, dass wir bis zum Rückrundenstart nur so wenige Tore kassiert hatten.
Jetzt gehen wir aber mal in die Rückrunde und sehen für die IV folgende Paarungen:
18: Simunek, Rodnei
19: Simunek, Rodnei
20: Yahia, Rodnei
21: Yahia, Abel
22: Simunek, Rodnei
23: Simunek, Abel
24: Simunek, Abel
So viele IV-Änderungen hatten wir in der gesamten übrigen Zeit, in der Kurz Trainer ist beim FCK, nicht gehabt! Und hier habe ich nur die IV beleuchtet, nicht jedoch das DM, die AM, das OM oder gar den Sturm und schon gar nicht die damit verbundenen Systemwechsel akribisch aufgelistet.
Für mich ein eindeutiges Indiz dafür, dass Kurz nun selbst nicht mehr richtig weiß, was er denn nun als DAS System favorisieren soll und welches Personal dafür geeignet ist bzw. welches nicht. Er hat keinen Plan (mehr) im Sack, zeigt auch sonst keine Anzeichen mehr, dass er noch dran glaubt, etwas ändern zu können. Das allseits propagierte "Nachvorneschauen" allein hilft da nicht mehr, da vorne ist nicht mehr allzu viel, was noch zu Hoffnung berechtigt.
Ich würde mir sehr wünschen, dass er beim VfB-Spiel endlich wieder einen Masterplan im Sack hat, mit dem er und das Team überzeugen. Denn ich bin nach wie vor überzeugt, dass Kurz auf lange Sicht ein guter Trainer für uns WÄRE. In dieser Saison wurde er jedoch von den Ereignissen und Fehlentscheidungen überrollt, muss nun die Fehler des Managements, Vorstands und Scoutings ausbaden. Und um dies alles zu schultern, dazu wirkt er auf mich im Moment nicht mehr geeignet. Meine Meinung!
Drum gibts nun m.E. zwei Möglichkeiten:
1. Man nimmt jetzt schon klaglos das unausweichliche Ende hin und analysiert NACH der Saison die begangenen Fehler, stellt sich dann für die 2. Liga gut auf, mit neuem Trainer (denn der kann m.E. nach dieser Saison dann nicht mehr Marco Kurz heißen) und neuem Spielerpersonal, was aber gleichzeitig einen Riesenrückschritt auf dem Wege der finanziellen Gesundung des Clubs bedeuten würde.
2. Oder man versucht einen letzten Ausweg zum Ligaverbleib, der meiner Meinung nach mit einem Typen wie Briegel, der hier verwurzelt ist wie kaum ein anderer, noch machbar ist. Stellt dem einen Taktikfuchs wie Alois Schwartz zur Seite, die Amateure trainieren sich den Rest der Saison eh von alleine, das kriegt auch der Co. von Schwartz hin. Und dann noch mal für zehn (nach dem VfB-Spiel neun) Spiele Vollgas, frei nach dem Motto: "in neun Spielen habt ihr nix mehr zu verlieren, aber ihr könnt euch hier zu Helden machen"! Und dann braucht es nur noch einen Kanadier (Wooten) und einen Wormser Stümer (Wooten), der dann im entscheidenden Spiel um den Klassenerhalt einnetzt, dazu einen Keeper, der einen Arsch in der Hose hat (Sippel) und kein Hosenscheißer ist. Das ganze dann halt entweder in Hannover, zur Not wieder mit Fritz-Walter-Wetter, oder eben im entscheidenden Relegationsspiel auf dem Betzenberg...
Meine Sicht der Dinge!!!
P.S.: Das mit kanadischen Wormser nicht ganz so ernst nehmen bitte...