Hier ein, wie ich finde, sehr guter Beitrag des Dortmunder "schwatzgelb"-Teams zum Thema "Gewalt beim Fußball". Man sollten sich einmal die Mühe machen und den recht langen, aber sehr interessanten Artikel lesen.
http://www.schwatzgelb.de/2011-10-30_un ... rlebt.htmlHier ein paar Auszüge:
Wir waren beim Fußball – und haben es überlebtGlück gehabt, kann man da nur sagen. Die aktuelle Berichterstattung zeichnet schließlich das Bild von prügelnden Ultra-Horden, die dem normalen Stadionbesucher ans Leder wollen. Zugegeben, niemand hätte wohl gerne dicht neben dem Dynamo-Block gestanden. Und doch mutet es aberwitzig an, wie sehr die einzelnen Vorfälle in Frankfurt und Dortmund in dieser Woche die mediale Diskussion geprägt haben. Kaum ein Trainer oder Fußballfunktionär, der in der Folge nicht genötigt wurde, seine Sicht der Dinge zu Protokoll zu geben. Die ehrlichste Erkenntnis blieb dabei leider unausgesprochen: Die Gewalt gehört zum Fußball dazu.
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Und es sind eben nicht nur „Fans“ in Anführungsstrichen, „sogenannte Fans“ oder gar „Leute, die sich für Fußball nicht interessieren und den Sport als Bühne missbrauchen“, die durch solche Aktionen auffallen. Die unangenehme Wahrheit ist, dass die deutliche Mehrheit dieser Leute eben doch Anhänger ihres jeweiligen Vereins sind und dass ihr Verhalten Ausdruck dieses Fanseins ist. Dies sollte man erst einmal zur Kenntnis nehmen, denn die Behauptung, Gewalttäter hätten per se keine Beziehung zum jeweiligen Verein, ist erstens großer Unsinn und zweitens für Vereine und Verbände eine höchstwillkommene Ausrede, sich mit dem Problem nicht allzu sehr auseinandersetzen zu müssen: „Die haben mit uns nichts zu tun. Da können wir nichts machen.“
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Zur Versachlichung: Mehr als 17,5 Millionen Menschen haben in der Saison 2010/2011 die Spiele der ersten und zweiten Bundesliga besucht. Nach Statistiken der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS) der Polizei wurden dabei 846 Personen verletzt, gegen 5818 wurden Strafverfahren eingeleitet. Zur Verdeutlichung: Das entspricht einem Anteil von rund 0,005 Prozent beziehungsweise 0,033 Prozent.
Es waren also wohl noch ein paar mehr Leute beim Fußball – und haben es überlebt.