@kepptn
Mit Namen Schindluder zu treiben, ist billig.
Ich muß sagen, die Cofake-Arena ist nicht völlig mißlungen und durchaus ausreichend für diesen medienschielenden Fußball-Schauspiel-Verein.
@Markie
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"Der pendelnden Trainer-Fahrgemeinschaft kann man das nicht auch noch aufhalsen. Die werden jede freie Minute dazu nutzen, zu ihren Familien in den Süden zu kommen. Offenbar legen sie die trainingsfreie Zeit dazu auch günstig, deshalb die Feierlaune bei den Spielern in der Saison-Vorbereitung, Gelegenheit macht Diebe.
Und gerade Kurz, dem der mutmaßliche Haupttäter erst öffentlich erhebliche Kommunikationsdefizite bescheinigt hat, dürfte für ihn jetzt wohl kaum ein psychologisch geschickter Therapeut sein."
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Als Kurz-Fürsprecher der ersten Minute muß ich sagen:
Da ist etwas dran! In diesem Zusammenhang habe ich auch die Anstellung von Gorenzel, oder wie der heißt, sehr distanziert gesehen. Aber das ist das alte Lied bei unserem, namentlich von jüngeren Jahrgängen mit fehlenden Geschichtsbewußtsein unterschätzten FCK: Ob im Vorstand, Aufsichtsrat, Trainer oder Spieler, kaum hat er etwas geleistet, und sei es auch noch so bescheiden, nimmt er sich viel heraus. Dann dürfen wir alle froh sein, daß die so gnädig sind, bei uns viel Geld bei vergleichsweise geringem Leistungsdruck zu verdienen. Wir sind ja alle in der Nach-Walter-Zeit so bescheiden geworden.
Allerdings: Der Vorwurf des durch den Trainer verursachten Kommunikationsdefizits ist bei Spielern, die einem Besseren den Vortritt lassen müssen, schon Klischee. Diesen Standardvorwurf gibt der Spielerberater seinem Klienten schon seit Jahren mit auf den Weg.
Hellboy hat geschrieben:Das eigentlich Traurige finde ich, wie sehr an der ganzen Geschichte deutlcih wird, welch abartige Auswüchse diese Übermedialisierung des Fußballs und Heroisierung der Spieler annimmt.
Da gibt's also einen 20-jährigen Jungen, der wohl nicht unbedingt den tiefen Teller erfunden hat, dafür aber ein ganz guter Torhüter ist. Bekommt einen Vertrag bei seinem Lieblingsverein und für seinen Job
(auch wenn's nur der FCK ist) völlig unverhältnismäßig Kohle in den Arsch geblasen. Er hält gut, für die Fans ist er schnell der beste Torwart der Welt,
und die Mädels fallen reihenweise in Ohnmacht. Dann läuft's plötzlich nicht mehr so gut, er ist von einem Tag auf den anderen wahlweise nur noch ein besserer Kreisligatorwart oder ein fauler Söldner, der eh nur abkassiert, und den man besser noch schnell überteuert verscherbelt, bevor sich gar keiner mehr für ihn interessiert.
Das ist dann erstmal nicht so geil.
Dann ist irgendwie auch noch die Olle weg und dann passiert es vielleicht mal, dass man sich im Frust mit seinen Kumpels einen pichelt und im besoffenen Kopp ziemlichen Mist baut. Dumm ist: Die Bild hat's gesehen, man ist jetzt nicht mehr nur der Depp der Fangemeinde, der man vorher auch schon war, sondern auch noch der randalierende Ober-Asi-Nuttenpreller von ganz Deutschland.
Und irgendwie weiß er wahrscheinlich gar nicht wirklich, wo genau er was falsch gemacht hat, dass es überhaupt so weit gekommen ist.
Und dann schreiben hier einige, dass es nicht Pflicht des Vereins ist, sich um ihn zu kümmern...? Ein Bundesligaverein befördert seine jungen Spieler und Talente doch in gesellschaftliche und mediale Sphären, die in keiner Weise vergleichbar sind mit den Bedingungen eines Bäcker-, Maler- oder KFZ-Lehrlings.
Natürlich ist die Fürsorgepflicht proportional größer, natürlich braucht man professionelle Strukturen,
um diese (fast noch) Kinder zu begleiten - wenn's gut läuft, und vor allem wenn's schlecht läuft. Alles andere ist doch nichts als völlig verantwortungslose Ausbeutung: Wer gut spielt und gut drauf ist, darf sich mit uns feiern lassen, wer schlecht spielt und (oder weil er) schlecht drauf ist, muss schnellstmöglich und so unauffällig es geht weg.
Und wenn das nicht klappt, diskutieren wir hier halt munter drüber, wie böse es ist, besoffen Auto zu fahren. (Und ja: Es ist scheiße. Aber das ist auch alles, was man dazu sagen muss.)
Und wenn's völlig in die Hose geht - wie damals bei Enke - sind wir alle mal kurz und ehrlich betroffen und weiter geht's.
In diesem Sinne:

Auch auf die Gefahr hin, daß ich langweile. Aber Deine Einlassungen beinhalten Grundsätzliches, auf das eingegangen werden muß:
1. Schnell abtun können wir Deine Bemerkung "auch wenn es nur der FCK ist". Siehe dazu oben. Ich würde bei solcher Einstellung wirklich die Konsequenzen ziehen. Wenn ich nicht der Meinung wäre, daß der FCK im deutschen und sogar internationalen Fußball eine erste Adresse ist, mit großer Bedeutung für den deutschen Nachkriegsfußball und darüber hinaus das deutsche Selbstbewußtsein, unabhängig von Leistungsschwankungen in seiner Geschichte, würde ich kein Wort über ihn verlieren.
2. Da ich annehme, daß weder Du noch das Umfeld von Sippel pädophile Neigungen haben, die sich partout um "den Jungen" kümmern wollen, will ich Dich über Sippl aufklären:
"Der Junge" ist ein Heranwachsender bzw. bereits Erwachsener, der schon seit 2 Jahren mit dem FCK um Vertrag und Gehaltshöhe pokert und mit anderen Vereinen bereits Einvernehmen erzielt hatte. Wenn er nicht spätestens seit seiner Leistung in Osnabrück in Frage gestellt worden wäre und seine Schwächen nicht auffällig geworde,,n wären, wäre er heute bei Schalke, egal ob der FCK einen Nachfolger hätte oder nicht.
Wer außerdem so viel Geld verdient bzw. beansprucht und auch so viel öffentliche Aufmerksamkeit fordert, muß sich an dieser Elle messen lassen. Wenn er das nicht kann, hat er ja seinen Berater, den er übrigens schon im Jugendstadium hatte. Übrigens sind hier auch noch seine Eltern gefragt, wie von anderen Usern hier schon bemerkt. Denn: Sippel ist in seiner Entwicklung stehen geblieben. Er verharrt in pubertärem Halbstarkentum. Aber da ist noch etwas anderes.
Deine Darstellung von Sippel als Mädchenschwarm und durch Fans und Geld verwöhntes Kind, das ihm "in den Arsch geschoben " wird, ist etwas entfernt von der Realität. Sippel drückt sich seit geraumer Zeit notorisch in der Szene herum, oft auch andere FCK-Spieler mit sich schleppend, die aber meist dann schnell Abstand gewinnen und das Ganze langweilig finden. Im Stadtbild ist er dadurch auffällig, daß er oft noch einen kleineren Schwarm debiler Fans hinter sich herzieht, die sein Ego bedienen.
Zum Schluß: Sippel als Mädchenschwarm. Da hat er offensichtlich überstarke Konkurrenz. Nicht umsonst ist ihm "die Olle weggelaufen" oder muß er sein Heil in Puffs suchen, weil er in der "Nachtschicht" einmal mehr nicht landen konnte.
Möglicherweise hält hier der Inhalt nicht, was nach Deiner Meinung die Verpackung verspricht. Jedenfalls scheint hier die Erklärung für sein kompensatorisches Halbstarkentum zu liegen. Da sind aber nicht Vereinsführung oder TRainer gefragt, sondern ein Psychologe oder gar Psychiater.
Oder eine anspruchslose Oma
Übrigens: Der Vergleich mit Enke ist nicht nur verfehlt, sondern für mich etwas geschmacklos. Das traurige und unverschuldete Schicksal von Enke mit der selbstverschuldeten und gewollten Selbstverwahrlosung Sippels zu vergleichen, ist weit hergeholt. Sippel kann sein Schicksal immer noch selbst bestimmen,-auch zum Guten.