Thema zum Heimspiel: Betze-Lied
Sehr geehrte Mitfanatiker,
wie bereits in anderen Threads von mir geschrieben, möchte ich auch nach dem aktuellen Heimspiel gegen den HSV auf einen für mich unverständlichen Punkt eingehen:
Unser Vereinslied, unsere Hymne, unser gemeinsames Gebet,
das Betze-Lied.
Nachdem ich nun in der aktuellen Saison bereits von drei verschiedenen
Fanseiten (Stuttgart, Dortmund, Hamburg) darauf angesprochen, oder besser gesagt:
verspottet wurde, seh ich mich nun in der Handlungspflicht.
Grund ist
der Ist-Zustand: Vor jedem Heimspiel leutet unsere Stimme Horst das Lied ein, die Melodie erklingt über die Stadionboxen.
Mit den Zeilen "Wenn am Wochenend´ die Massen in die Fußballstadien zieh´n..." steigt der Puls eines jeden Fans, die Gänshaut meldet sich zu Wort, der geschlossene Geist der Kurve(n) wird beschworen. Die Stimmbänder werden beansprucht, die ersten Händepaare werden zusammengeklatscht, die Trommler peitschen ihre Felle.
Und genau hier möchte ich mit meiner "Schelterei" einsteigen:
Heimspiel für Heimspiel singen wir unseren Song in einem völlig anderen
Tempo als die eingespielte Aufnahme. Ein unglaublich desatröses Taktgefühl schwimmt durch die Tribünen. Bei, bzw. nach jedem Refrain stehen Tausende auf den Rängen und warten (!) auf die gesungene, eingespielte Stimme, bis diese den gleichen Punkt des Songs erreicht. So herrscht nach jedem (und zwar wirklich: nach jedem!) "...die roten Teufel sind ganz wunderbar!" eine verwirrte, suchende, hilflose Gesamtpause, bis schließlich mehr oder weniger gemeinsam mit der nächsten Strophe wieder angegriffen wird, um spätestens beim nächsten Refrainbeginn abermals total auseinandergerissen voller Unsicherheit irgendwie weiterzuträllern.
Die Folge: Neben den berechtigten Verschmähungen der Auswärtsanhänger (das soll euer Vereinslied sein? singt ihr das zum ersten Mal? Hört ihr die Aufnahme etwa nicht?) lassen wir uns als stimmgewaltige Kurve die einfache Möglichkeit entgehen, schon vor Anpfiff ein gemeinsames Zusammenghörigkeitsgefühl zu erreichen, mit dem wir unserer Mannschaft (die im Kabinengang sehr wohl offene Ohren hat) schonmal einen netten gruß schicken, und unserem Supportgegner kräftig Respekt einflößen können.
Durch die aktuell nicht optimale Gesangsdarbietung verlieren auch immer
mehr Sängerknaben die Lust am Mitsingen, ich bin da seit Monaten nur am
Kopfschütteln.
Die Lösungsansätze:
* Bandaufnahme weglassen => am guten Beispiel YNWA orientieren, da funktionier die Geschichte ja zumindest mit dem Refrain (auch hier wäre natürlich das Singen der Strophen phänomenal, so könnten wir uns von Nagativbedienern wie etwa der gesangsfreudigen TSG abgrenzen, aber das wären dann zwei Schritte weiter).
* Bandaufnahme lauter abspielen => positiv: mehr Sicherheit in Sachen Tempo, gemeinsames Singen und Trommeln würde vereinfacht, negativ: Anteil der Fanlautstärke würde wohl etwas abnehmen, aber das wür dich hinnehmen, wenn dadurch insgesamt mehr (richtige) Sänger dabei wären.
Also, meine Bitte, vor allem an alle
aktiven Fanstimmen und
Trommler: Bitte bedenkt meine Zeilen, macht euch ein Bild zur aktuellen Lage und teilt eure Eindrücke und Gefüle hier im Forum mit, vielleicht bekommen wir das zukünftig ein kräftiges Stückchen besser hin!
Wir sprechen hier nicht von einem kleinen Fangesang, das ist:
Unsere Identifikation mit dem Verein!
Unser Beitrag zur Spieleinstimmung!
Unser Gebet bei jedem Heimspiel!
Unser geliebtes FCK-Vereinslied!

" 90 Prozent im Leben eines Fußballfans bestehen aus Demut, Leiden und Verzweiflung.
Aber für die anderen 10 Prozent lohnt es sich, immer wieder zu kommen! "
- Nick Hornby