Ich ärger mich immer noch, aber ich will halt auch mal was positives loslassen.
Für mich ist gestern der Knackpunkt der Saison, der potentielle, gewesen. Das Unentschieden ist mehr wert als ein Sieg, den er wird die Mannschaft nachhaltig beeinflussen. An so einem Ergebnis kann man sich hochziehen, Vertrauen in sich selbst haben, mit Eiern auflaufen.
Leider muss ich, als ausgewiesener Kurz Fan, mit dem Verlierer der ersten Hälfte anfangen, und das ist frank und frei unser Trainer. Da war er wieder, der Angsthase Kurz. Und seine Art zu spielen, weswegen er in München entlassen wurde. Wer zuhause Ivo, DeWitt, Micanski auf der Bank lässt, Lakic wieder verheizt als Stoßstürmer (Lakic allein vorne drin...

), und mit einem 4-2-1-2-1 in defensiver Spielweise auflaufen lässt, wedelt mit der weißen Fahne. Und das zuhause, gegen einen Gegner, der hinter uns steht. Ich schwöre, bei der Aufstellungsbekanntgabe hab ich meinen Nebenmann gefragt, ob er das 0:0 halten will.
Dann will ich mich jetzt auf das Positive beschränken, auch wenn Herr Amedick dadurch seiner mehr als berechtigten Kritik entgeht. Hüllen wir mal den gnädigen Mantel drüber....
Wir haben nach dem 0:3 unsere Mannschaft gefunden, mit der ich die weiteren Spiele bestreiten würde. Da unsere Abwehr momentan nicht erstligatauglich ist, müssen wir unser Heil in der Offensive suchen. Und das war gestern, nach dem 3:0, allererste Sahne. Mit Gift (Tiffert mal hervorgestellt), Galle und unbändigem Einsatzwille. Und, ich suggestiere das mal, von den eingewechselten mit galligem Zorn im Pans.
An dem Ergebnis wird die Mannschaft und das gesamte Umfeld sich aufbauen. Das war das Erfolgserlebnis, das es gebraucht hat. Jetzt in Nürnberg offensiv, mit einem 4-4-2, ZWEI VERDAMMTEN STÜRMERN. Lakic braucht Platz. Den bekommt er nur, wenn sich die IV nicht alleine auf ihn konzentrieren können. Und, er bindet bei hohen Bällen mindestens 2 Mann, wie wir beim 1:3 augenscheinlich haben sehen können.
Danach war es Betze pur, die guten alten Zeiten reloaded. Mich hat nach dem 3:1 nichts mehr auf der Süd gehalten, ich musste nach 6.1. Die Tribüne hat gerockt wie in guten alten Zeiten.
Der Trainer hat nun Gewissheit, auf WEN er bauen kann, und auf wen nicht so. Selbst Kirch hat mir im Mittelfeld wesentlich besser gefallen als sonst, wenn ich mal von der Aktion mit (ich glaube es war Petsos) absehe, wo sie sich gegenseitig den Ball zusprachen, bis der Stutgarter danbar annahm. Da wollte ich auf der Tribüne irgendwas beissen....
Wenn nun noch Ivo UND Amri, dazu Lakic und Micanski, und als Option dahinter Hoffer und Nemec als Sturm agieren, ist mir nicht bange.
Das ist meine Erkenntnis aus dem Spiel. Die Tribüne ist immer noch da, wenn EINE GUTE AKTION auf dem Platz stattfindet. Und das war immer so, nie anders. Vom Platz auf die Ränge und zurück, so laaaft die G'schicht.
Ich verneige mich auch vor dem Machern der Choreo, was besseres wird Deutschland nicht zu sehen bekommen. Mein voller Ernst !
Ebenso vor den Stuttgartern, die Fritz Walter die Ehre erwiesen und laut mitgeklatscht haben. Hier zeigt sich Klasse, oder eben nicht, schönen Gruß an die asozialen Ärsche vom Main.
Und mein besonderer Dank gilt Rafati. Der es als SR mal wieder nach langer, langer Zeit geschafft hat, das Stadion so richtig zu einen. Zu rocken. Schimpfen zu lassen.
Für das, war gepfiffen hat, wünsche ich ihm einen wässrig-eitrigen Dekubitus (offene, sehr schmerzhafte, wunde Stelle) an der Seite, wo er den restlichen Scheiß von ihm rauslässt.
Jetzt gilt es, in Nürnberg den Vorwärtsgang einzuschalten, und den AUFWÄRTSTREND am Leben zu halten. Ja, AUFWÄRTSTREND. Wir haben aus drei Spielen 4 Punkte. Vorher 5 am Stück verloren.
Und, Trainer: OHNE MUT KEIN MÄDCHEN. Wenn ich nochmal gegen einen anderen Gegner als Barcelona oder Madrid so einen Hasenfuß-Fußball sehe, gehe ich aus dem Stadion.
@Tiffert: Meinen innigsten Respekt an die grösste Kampfsau seit Martin Wagner. Ich attestiere ihm die völlige Verinnerlichung der Werte, die den FCK ausmachen.
Klar haben wir 2 Punkte liegen lassen. Aber an den Sieg gegen Gladbach denkt keiner mehr, an die 2.HZ gegen Stuttgart wird man sich noch lange erinnern, und diesen Effekt sollte man nicht unterschätzen. Erst recht, wenn man vorher sein Selbstbewusstsein nicht gerade aufgebaut hatte.
Aber ich warne davor, den Blick auf das zu verlieren, was nicht gut war. Und da gab es einiges. Der Focus liegt auf der inaktzeptablen Abwehr. Und hier darf es keine Tabus geben.