Hessischer Aussenposten hat geschrieben:Meines Erachtens muss man das Ganze, was gestern auf der PK kommuniziert wurde, in einen Gesamtkontext stellen. Und der heisst: weiter den Druck auf Stadt und Land erhöhen, weiteren Mietminderungen politisch den Weg zu bereiten!
Nicht ohne Grund hat man jetzt ein unabhängiges Gutachten erstellen lassen, dass den volkswirtschaftlichen Nutzen des Vereins für die Region transparent macht. Damit soll m.E. die Drohkulisse etwas verstärkt werden, indem man aufzeigen will, dass es auch ein gewisses Abhängigkeitsverhältnis in umgekehrter Richtung gibt.
Ich kenne zwar den Miet-/Pachtvertrag zwischen Stadiongesellschaft und Verein nicht, aber -mal ganz unkonventionell gedacht- vielleicht könnte sich der Verein ja auch der nicht marktkonformen Miete/Pacht durch einen anderen Spielort entziehen? Und welche Einnahmequellen hat die Stadiongesellschaft denn ausser den Mieteinnahmen des Vereins?
Meine persönliche Einschätzung zu diesem Thema ist (und die hab ich hier auch schon des öfteren kundgetan): irgendwann muss irgendwer die Verantwortung dafür übernehmen, dass die WM-Bewerbung für alle Beteiligten (Land, Stadt, Verein) finanziell überdimensioniert war. Im Verein wurden bereits entsprechende Konsequenzen gezogen, auf der politischen Ebene stehen diese noch aus. Das mit der jährlichen Mietreduzierung ist politisch eine Salamitaktik, die das Problem aber nicht dauerhaft löst.
Und das Ganze könnte schnell zum Thema werden, wenn es z.B. in RLP zu einem Regierungswechsel kommt.
Gruß vom HAP
Natürlich ist die Zielrichtung der unsinnigen Dramatisierung dieses "Finanzdesasters" mit Zielrichtung Politik und Stadionmiete erfolgt.
Frägt sich nur, ob die negativen Folgen nicht die positiven bei weitem übersteigen. Gegenüber der Politik hat der Verein ganz andere Argumente als ständig unschuldig ins Minus geraten zu sein. Was Kuntz aber verkennt, ist, daß dem normalen Zuschauer, nicht dem Fan, der hier im Forum schreibt, die "Affäre FCK" zum Hals raushängt. Und die Alleinstellung in Sachen Fußball des FCK zwischen Mosel, Saar und Rhein ist vorbei. Die "Ränder" haben Alternativen. Die Zuschauerzahlen der Zukunft werden es zeigen. Es nicht einmal auszuschließen, daß Auswirkugen auf das aktive Personal entstanden sind. Wer verreißt sich schon das Hemd für etwas, das sich ständig selbst in Frage stellt und ihm selbst keine Zukunft verheißt. Diese marktschreierische Offenbarung kann nur auf eine unsinnige Public- Relation- Beratung zurückzuführen sein, vielleicht durch das Phantom vom Betzenberg, den sogenannten "Pressesprecher", niemand kennt ihn, niemand hört ihn, aber an der Kasse hängt er.
Was das Stadion und dessen Finanzierung betrifft, so ist es bei aller verschleiernder Bilanzakrobatik eine stinknormale Immobilienfinanzierung, die darüberhinaus durchaus gut und stimmig aufgebaut ist und im Grunde ein wunderbares Geschäft für die "Stadiongesellschaft" ist, wenn keine Rückübertargung vorgesehen ist und ein wunderbares Geschäft für den Verein, wenn das Stadion nach 30 Jahren wieder auf ihn übergeht. Und dieses Geschäft wird in Zukunft noch wunderbarer, wenn wie allgemein prognostiziertdie Geldentwertungsraten (erheblich) ansteigen. Das Problem hier besteht darin, daß 2 Bettler über aktuellen Liquiditätsproblemen in Panik geraten sind und offensichtlich nicht in der Lage sind, dieses Riesengeschäft wahrzunehmen. Das Finanzgenie Ohliger oder Ohlinger oder wie auch immer müßte eigentlich die Chance, die in der Stadionfinanzierung liegt, erkannt haben,- oder doch nicht? Dazu genügt es allerdings nicht, Bilanzen lesen zu können. Ich werde mir deshalb in Kürze die Mühe machen, eine Wertberechnung über die 30 Jahre zu machen. Was mir dabei helfen würde, wären Informationen über die Abschreibung des Stadions (Zeitraum, als Gewerbeimmobilie, Grund-und Bodenanteil, Details über die Instandsetzungskosten und wie die Stadiongesellschaft mit den AfA-Verlusten verfährt, wem werden sie übertragen???). Was allerdings beim Aufbau der Stadionfinanzierung negativ sein könnte, ist eine sittenwidrige Überbesicherung. Es ist jedenfalls ein halbes Märchen, daß die Stadionfinanzierung zum Ruin des FCK führen muß oder die Stadt effektiv belaste. Jeder kleine Bauherr wähnte sich im 7. Himmel, wenn er seine Immobilie zu einem derartigen Endwert bekäme, die darüberhinaus noch nach 30 Jahren neuwertig sein müßte, bei den Instandhaltungskosten von 2,4 bis 2,8 Mio/Jahr.