FCK erwirtschaftet Fehlbetrag von 1,9 Millionen Euro
Der 1. FC Kaiserslautern hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2008/09 einen Verlust in Höhe von 1,914 Millionen Euro zu beklagen. Dies gab die Vereinsführung soeben bei der Präsentation der wirtschaftlichen Kennzahlen für die vergangene Saison bekannt. In erster Linie geht der Verlust auf Steuerrückstellungen und sonstige Vorsorgemaßnahmen zurück, die in der Blianz ein Minus von 2,447 Millionen Euro ausmachen und hauptsächlich für die laufende Betriebsprüfung der Jahre 2000 bis 2003 eingeplant sind - ohne diese Rückstellungen wäre in der vergangenen Saison ein Gewinn von 578.000 Euro erwirtschaftet worden.
Laut dem FCK-Vorstandsvorsitzenden Stefan Kuntz ist Liquidität für die laufende Saison 2009/10 hiervon allerdings nicht betroffen. Demzufolge seien auch kein Ärger mit der Deutschen Fußball-Liga (DFL) oder sonstige kurzfristige Probleme zu erwarten. „Für nächste Saison kennen wir dann die Höhe der Forderung vom Finanzamt und können in der Planung entsprechend reagieren“, so Kuntz.
Ein ausführlicher Bericht zur Bekanntgabe der wirtschaftlichen Kennzahlen folgt gegen 17:30 Uhr auf „Der Betze brennt“
Quelle: Der Betze brennt
Ausführlicher Bericht von 17:39 Uhr:
Kuntz: „Keine Auswirkungen auf die laufende Saison“
Der 1. FC Kaiserslautern hat am Nachmittag im Rahmen einer Pressekonferenz die wirtschaftlichen Kennzahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2008/09 präsentiert. Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz, Vorstandsmitglied Dr. Johannes Ohlinger und Aufsichtsratsvorsitzender Prof. Dr. Dieter Rombach kamen damit der satzungsgemäßen Pflicht zur Bekanntgabe der wirtschaftlichen Daten nach.
Wie Rombach mitteilte, hat der FCK in der vergangenen Saison einen Gewinn von 0,578 Millionen Euro erwirtschaftet (Vorjahr: -2,832 Millionen). Dieses positive Ergebnis wird allerdings belastet durch Steuerrückstellungen und sonstige Vorsorgemaßnahmen, die in erster Linie eine Betriebsprüfung des Finanzamtes für die Jahre 2000 bis 2003 beinhalten. Diese Rückstellungen betragen 2,447 Millionen Euro, womit der im Geschäftsjahr 2008/09 erwirtschaftete Verlust 1,914 Millionen Euro beträgt.
„Die Vergangenheit holt uns ein bisschen ein“, gab auch Kuntz an. Für die Betriebsprüfung habe man zunächst eine Rückstellung in Höhe von 750.000 Euro getätigt, diese aber nach genauerer Prüfung der Sachverhalte aus den Jahren 2000 bis 2003 erweitert - die exakte Höhe der Rücklage nannte Kuntz jedoch nicht, um seinen Verhandlungsspielraum gegenüber dem Finanzamt nicht zu verschlechtern. In der gesamten Rückstellung in Höhe von 2,447 Millionen Euro sind neben der Betriebsprüfung auch vor dem Arbeitsgericht befindliche Forderungen entlassener Mitarbeiter, etwa Ex-Trainer Milan Sasic, enthalten. Durch diese erhöhte Rückstellung wurde das Vereinskapital überschritten und eine bilanzielle Überschuldung entstand. Das Vereinsvermögen beträgt demnach zurzeit -1,175 Millionen Euro (Vorjahr: 0,739 Millionen Euro).
Wert legte Stefan Kuntz allerdings gleich auf die Feststellung, dass der laufende Spielbetrieb von dem finanziellen Rückschlag nicht direkt betroffen sei: „Dies hat keine Auswirkungen auf die aktuelle Liquidität und die laufende Saison.“ Mit dem endgültigen Ergebnis der Betriebsprüfung rechnet er bis März 2010, also rechtzeitig vor Abgabe der Lizensierungsunterlagen für die Saison 2010/11. Für das kommende Spieljahr könne dann entsprechend reagiert werden. In der laufenden Saison sehees hingegen zurzeit nicht so aus, als ob ein großer Spielraum beispielsweise für Spielerverpflichtungen in der Winterpause bestünde: „Aber auch daran arbeiten wir.“
Weiterhin betonte Kuntz nochmals die auch von Rombach erwähnte Tatsache, dass ohne die Steuerrückstellungen ein positiver Abschluss des Geschäftsjahres 2008/09 erwirtschaftet worden wäre. Er verglich die Lage beispielsweise mit Aufsteiger 1. FC Nürnberg, der einen Verlust in Höhe von über fünf Millionen Euro eingefahren habe.
Da der FCK entsprechende Planungssicherheit haben möchte, hat er beim Finanzamt auch gleich eine Betriebsprüfung für die Jahre Jahre 2004 bis 2007 beantragt. Diese kann jedoch erst nach den jetzigen Prüfungen, also frühestens im kommenden Jahr erfolgen. Bei der aktuellen Betriebsprüfung für die Jahre 2000 bis 2003 geht es laut Finanzvorstand Ohlinger hauptsächlich um drei Punkte in den Bilanzen, die das Finanzamt bisher anders sieht als die damaligen Verantwortlichen des FCK: Steuerzahlungen bei Auslandstransfers, insbesondere im Fall des Spielers Murat Yakin, Teilwertabschreibungen und die Rückstellung im Falle des Stadionarchitekten Fiebiger. Weder dem damaligen Vorstand um Jürgen „Atze“ Friedrich noch den zuständigen Wirtschaftsprüfern von PricewaterhouseCoopers wollte die Vereinsführung des FCK zum jetzigen Zeitpunkt allerdings einen Vorwurf machen.
Die genauen wirtschaftlichen Kennzahlen für das Geschäftsjahr 2008/09 sind hier zu finden: http://www.der-betze-brennt.de/aktuell/ ... tikel=4453
Die ausführliche Bilanz für das Geschäftsjahr 2008/09 liegt für die Vereinsmitglieder des 1. FC Kaiserslautern ab heute zur Einsicht in der Geschäftsstelle aus. Mitzubringen sind hierfür während der bekannten Öffnungszeiten der Mitgliedsausweis und der Personalausweis – eine Kopie oder Veröffentlichung dieser Bilanz ist nicht gestattet.
Quelle: Der Betze brennt