Quo vadis FCK ?
Nach mageren 4 Punkten in der Rückrunde, einer total verkorksten Auswärtsbilanz und nun der ersten Heimniederlage der Ära Kuntz steht der FCK wieder einmal vor dem Scheideweg.
Dabei war die Situation doch bis zur großen Weihnachtsfahrt nach Portugal doch recht angenehm und die Stimmung recht ausgelassen. 2. Platz in der Tabelle, punktgleich mit dem Herbstmeister und
...der FCK ist die beste Mannschaft im internen Vergleich unter den ersten acht Teams, hat gegen keinen direkten Konkurrenten verloren. Statistisch steht der Betze klar auf Platz eins… (Rossobianco, dbb 16.12.2008)
Nach dem letzten Spiel der Hinrunde, ein 2:0 Sieg gegen Freiburg schrieb Thomas auch (ebenda):
So oder so, der FCK hat eine glänzende Ausgangsposition für die zweite Saisonhälfte. Trainer Milan Sasic und Vereinsboss Stefan Kuntz, die erfahrenen Fußballfachmänner, werden unter diesen Voraussetzungen erst recht den Aufstieg noch in dieser Saison in Angriff nehmen. In der Winterpause könnte die Mannschaft weiter verstärkt werden, ehe zum Start der Rückrunde das absolute Topspiel folgt, wenn Tabellenführer Mainz 05 beim punktgleichen 1. FC Kaiserslautern zum Rheinland-Pfalz-Derby antritt. Darauf kann man sich jetzt schon freuen!Und heute haben wir einen Abstand zur Spitze von 10 Punkte auf Freiburg und nur minimalem Vorsprung auf die hungrige Meute der Verfolger mit klangvollen Namen und großen Ambitionen wie Nürnberg, 1860, Duisburg, Aachen und St.Pauli.
Was ist geschehen in den Wochen nach Weihnachten, im Trainingslager auf Zypern und in der Vorbereitung auf die Rückrunde, dass der FCK so schlecht aus den Startlöchern kam?
Fakt ist, das schon zum Ende der Saison der große Drive aus der Mannschaft raus war. Schon beim Freiburg Spiel hieß es:
Das Spiel hatte die Hinrunde auf den Kopf gestellt. Bisher lies der Betze nur drei Torschüsse pro Spiel zu, dieses Mal waren es schon zehn! Bisher hatten wir eine beschissene Abschlussquote, dieses Mal war der Ball drin, ohne eine einzige wirkliche 100% (Spielbericht Rossobianco, dbb 16.12.2008) Seit dem 5:0 Debakel in Koblenz hat der FCK mit dem 0:0 in Duisburg nur ein mageres Pünktchen in 7 Spielen auf des Gegners Platz geholt und nur 3 Tore erzielt, davor jedoch in 5 Spielen gegen Aufstiegskandidaten 13 von 15 möglichen Punkten geholt.
Was hat sich geändert, welche Fakten führen dazu, daß der Betze, sagen wir es klar heraus, jetzt „Scheisse spielt“ und in den ersten Spielen so marschierte.
Zu Beginn der Saison waren der Anteil der „Nichtabsteiger“ in der Startaufstellung höher als zum Ende der Rückrunde. Der Kader wurde in der Winterpause noch einmal kräftig durchgemischt und „Retter“ entweder abgegeben oder auf das Abstellgleis geschoben wie Lamprecht, Ziemer und Reinert oder Spieler aus den Anfängen der Saison tauchten später nicht mehr oder nur noch als Ergänzungsspieler auf.
Vergleicht man die sogenannten „Antreiber im Mittelfeld“, einen 10 er alter Prägung gibt es ja anscheinend nicht mehr im modernen Fußball ,so hat Anel Dzaka als Neueinkauf in der Hinrunde 1 Tor und 3 Vorlagen gegeben, Axel Bellinghausen, einer der Alten im Kader, hat ein Tor und 5 Torvorlagen geben. Dzaka hat bis auf sein Tor gegen Ingolstadt seit dem Rostock Spiel in der Rückrunde Funkstille im Spiel nach vorn.
Aimen Demai zeigte am Anfang der Saison seine beste Leistung und gab auch 2 Torvorlagen.
Paljic war als Ergänzungs – und Einwechselspieler am Anfang der Saison effektiver, als er heute in der Startelf.
So könnte man, rein statistisch natürlich, den Abwärtstrend mit Bugera verbinden, denn seit er spielt, hat der FCK die Seuche am Bein. Umgekehrt hat der FCK mit Sascha Kotysch in 10 Spielen nur 4 Punkte abgegeben.
Nach Analyse dieser und anderer Daten kommt man ins Grübeln und stellt sich natürlich auch Fragen zur taktischen Ausrichtung und der Trainerhandschrift.
Sasic scheint nicht mehr viel einzufallen auf die vielen Fragen und ergibt sich in seiner Rolle zwischen einer Art kleinem Napoleon und Stand-Up Philosophen. Aber das verbirgt wohl nur eine Art Hilflosigkeit, er weiss wohl selbst nicht mehr weiter. Für die Fans der Statistik, Sasic holte in Koblenz mit Aufstieg und 2. Liga bis zu seiner Entlassung, 1,6o Punkte pro Spiel, mit dem FCK war er nach der Winterpause auch dort angekommen, jetzt ist er auf 1,53 gesunken, Tendenz fallend.
Offensichtlich ist die Kommunikation mit den Spielern (jedenfalls mit einigen) stark gestört. Fuchs wurde derart vorgeführt, das es selbst dem DSF Reporter unliebsam auffiel, Simpson lächelt nur noch und selbst Lieblinge wie Lakic werden mehr gequält als gestreichelt.
Und wer eigene Fehler in Aufstellung, taktischer Ausrichtung und Einwechslungen, immer nur mit Suspendierungen oder Straftraining kaschiert, wird es im Kreise der Mannschaft immer schwerer haben.
Stefan Kuntz ist hier gefragt und wird es sicherlich schon längst gesehen haben.
Wenn man ihn Montag letzter Woche im Plüschstudio von St. Pauli so sah, konnte man einiges aus seiner Miene und seinen Worten herauslesen. Er überlässt ja nichts dem Zufall (Kleidung Farbe=Pauli, Privatsponsor unübersehbar) und wirkt sehr souverän. Allerdings schien er, obwohl äußerlich gelasssen, aufgrund der Serie recht angefressen.
Interessant ist, das er bei Fragen mit hohem Stresspotential seine Sprache ändert.
Ist er sonst sehr aufgeräumt und spontan, immer mit einem leichten Saar-Slang in der Stimme, spricht er bei Fragen zu Taktik, Mannschaft und Trainer plötzlich diszipliniert Hochdeutsch und das mit deutlichem Stress in der Stimme und in der Körpersprache, auch wenn er äußerlich immer noch locker wirkt. Ich habe ihn jetzt mehrfach seit der JHV erlebt und Montag Abend wurde es wieder deutlich. (Herr Kuntz, da sollten sie mit ihrem Rhetoriktrainer dran arbeiten!).
FWalter hat geschrieben:Egal wer auch immer in der Verantwortung im Vorstand und Trainerstab steht, niemand schafft es wirklich, klare Ziele zu interpretieren und diese auch verantwortungsvoll zu verfolgen. Und auch kein Trainer inklusive Sasic hat es bisher geschafft, eine gewisse Konstanz in die Mannschaft einzubauen. Auch ein gewisses Spielsystem ist noch immer nicht zu erkennen, geschweige denn eine besondere Einstellung und Vorbereitung auf den aktuellen Gegner.
…
Alle Argumente, die den Nichtaufstieg begründen, gelten für mich einzig und alleine als Ausflüchte. Es wäre in jedem Falle mehr drin gewesen, dessen bin ich sicher. Man muss nur WOLLEN!
Ich glaube hier wird Stefan Kuntz von vielen unterschätzt. Er kann zwar als Prinz Charming in allen Fernsehstudio’s sich präsentieren, aber er kann auch anders. Bis zur Weihnachtsfahrt war er eine Art Messias des FCK und auf dem besten Weg sein Meisterstück zu als Vereinsverantwortlicher machen. Er ist ehrgeizig und dieser Typ des Managers, der einfach Erfolg haben will. Und sein Team sollte dies auch wollen. Er wird keinen aus Solidarität mitziehen, wenn der nicht sein volles Potential abruft oder als Bremse wirkt. Und er packt, wenn es notwendig wird, auch die Keule aus.
In dem Konzept zur Konsolidierung des FCK war der Aufstieg in diesem Jahr nicht echt eine Option, aber nun werden viele entscheidende Verträge
jetzt ausgehandelt, mit Sponsoren, Zulieferern und Werbepartner. Und es scheint, mit dem Aufstieg würde sich die große Wundertüte auftun. Es heißt, entweder 3 Jahre kleine Babarossa-2.Liga-Brötchen oder gleich das 1. Liga Buttercroissant.
Stefan Kuntz möchte in die erste Liga und will im Herbst die Ausgliederung und die Lösung der Stadionfrage auf der JHV präsentieren. Sollte sich in den nächsten Wochen, bis zum 28. Spieltag hat dies nicht Zeit, der Aufstiegstrend sich nicht einstellen, wird Stefan Kuntz handeln und einen neuen Trainer bringen. So oder so, glaube ich nicht, das Sasic noch nächste Saison Trainer sein wird. So hart es scheint, aber alles spricht dafür, das die Männerfreundschaft kippt.
So und jetzt sagt nicht, wo sind die Fakten, wann hat wer, was, wem gesagt.
Macht die Ohren und die Augen auf, lest zwischen den Zeilen und nutzt die Informationen die verfügbar sind.
Hier jetzt Leitpersonen von dbb anzufeinden, sie würden Gerüchte in die Welt setzen oder Stimmungsmache betreiben ist dumm und scheinheilig.
Die Meldung eines Trainerwechsels ist erst offiziell, wenn sie als Pressemitteilung des FCK aus dem Fax quilt, aber dann ist sie nur noch eine Bestätigung und eigentlich schon überholt.
Schon im letzten Jahr haben diese "Ruhe im Verein" Prediger unseren FCK bis an den Rand des Abgrundes gebracht und ich bin froh, das sie es nicht weiter geschafft haben.