Der alter FCKler hat geschrieben:@Altmeister
Allein schon der Gedanke, dass dann dieser Verein eigentlich1.FC Kaiserslautern AG
heißen müste, treibt mir den kalten Horror ins Gemüt.
Rufen wir dann auch "FCK-AG?" Wir können es ja gegen Ahlen mal üben...wäre mal was anderes, zugegeben!
Diese Gedankenspiele, die hauptsächlich von Personen auf den Tisch gebracht wurden, die meinem Empfinden nach in bezug auf den FCK zumindest ein unglückliches Händchen hatten, sollten wir schnell, schnell wieder beiseite legen.
So eine AG kann nur eine Basis haben, wenn man sich einen Grossinvestor ins Boot holt, der dieser AG einen Grundstock gibt, d.h., einen Teil der Aktien kauft. Den Rest halten dann der Verein, sonstige Firmen und einige Fans. Nur über den Aktienverkauf an Fans wird daraus nix, das ist zu wenig.
Gesetz den Fall, wir haben weltweit wieder einen solchen finanziellen Einbruch wie zur Zeit oder es kommt noch schlimmer und die Firmen und schlimmstensfalls der Grossinvestor müssen ihr Geld (Aktien) aus der AG ziehen, eine Horrorvision....
Ein Fußballverein ist m.M.n. nie und nimmer zu einer AG geeignet, da eine AG im wesentlichen dazu verpflichtet ist, jedes Jahr Gewinne zu erzielen, um zumindest den Aktienkurs zu halten.
Bei einem Fußballverein ergeben sich die Gewinne zwangsläufig aus der Tabellensituation, d.h. in unserem Falle, der FCK müsste dann jedes Jahr ein paar Tabellenplätze besser abschneiden, mehr Einnahmen erzielen, UEFA-Cup-Teilnahme, Champ-League, Deutsche Meisterschaft...und dann?
Irgendwann ist "endegelende", es kommt zu Spielerverkäufen um die Verluste zu kompensieren (die Bilanz muss ja stimmen) der Rest ist Formsache: Keine Champ.-League, kein UEFA-Cup, keine Zuschauer, die Aktien fallen, kein Geld mehr da, keines mehr in Aussicht, pleite, Abstieg
und irgendwann haben wir dann wieder einen 18. Mai - nur wann das ist und gegen wen ud wie dann das Spiel ausgeht.
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Eine AG scheint mir nur aus einen Grund Sinn zu machen, um das Stadion zurückzukaufen.
..............und ich sehe schon wie einige winken
Ziel erreicht!
Also, ich poste hier ja nur sehr selten, aber das hier kann man so unmöglich stehen lassen......
Zum Ersten, ob wir dann "FCK-AG" rufen sollen - nö, wieso auch? Rufen wir momentan denn "FCK e.v."? Oder hab ich bisher was nicht mitbekommen und die Bremer feuern ihr Team mit "Werder Bremen GmbH & Co. KGaA" an?
Ich gebe dir Recht, eine AG nur über die Fans laufen zu lassen, ist im Zweifel falsch, wir benötigen jemanden, der einen Teil der Aktien kauft, um einen gewissen Grundstock haben. Allerdings sollten, wie du schreibst, auch andere Firmen und vor allem Fans die Möglichkeit haben, Aktienanteile zu erwerben. Ob das ohne Börsengang regelbar ist, weiss ich nicht, sollte aber im Grunde machbar sein.
So, aber dann schreibst du Dinge, die so absolut nicht korrekt sind.
Du schreibst, es wäre (mal wieder) eine Krise auf dem Aktienmarkt und der Großinvestor oder wer auch immer würde sein Geld aus der AG ziehen.... Und? Gelinde gesagt, kann das dem FCK vollkommen wurscht sein.
Wenn sich der FCK in eine AG umwandelt, profitiert er nämlich nicht dauerhaft von irgendwelchen Finanzspritzen, sondern nur genau EIN Mal - bei der Emission.
Geht eine Firma an die Börse (nehmen wir hier mal die Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA als Beispiel), dann verkauft sie einen Teil des Unternehmens über die Börse an Investoren, Kleinanleger und Fans.
Die Borussia Dortmund Geschäftsführungs-GmbH verkauft also bis zu 49,9% ihrer Aktien (wieviel genau weiss ich nicht, mehr aber auf gar keinen Fall, man denke an die "50+1"-Regelung) weiter, nimmt dafür dann insgesamt z.B. 100 Mio. Euro ein.
Wenn die Investoren dann, warum auch immer, ihr Geld aus der AG ziehen wollen, ist das deren Problem. Dann müssen sie über die Börse versuchen, die Anteile zu verkaufen. Davon bekommt oder bezahlt die AG dann aber keinen Cent! (es sei denn, die AG kauft die Aktien selbst auf.)
Eine AG sollte grundsätzlich Gewinne erzielen, um die Anleger zufrieden zu stellen. Stimmt wohl. Aber könnte das der Fussball-AG nicht vollkommen wurscht sein?
Im Gegensatz zur "normalen" Wirtschafts-AG (z.B. SAP, RWE oder die Deutsche Bank), deren Aktien- und damit Stimmen-Mehrheit sich bei den Anlegern befindet, die also den Vorstand (bzw. Aufsichtsrat, der aber den Vorstand bestimmt) direkt wählen und bei Misswirtschaft (-> keine Gewinne) auch abwählen lassen können (was die AG also quasi zwingt, Gewinn zu machen), hätte die Fussball-AG aber dank 50+1 selbst die Mehrheit an der AG. Und ohne Mehrheit ist nichts mit abwählen oder so. Somit entfällt der Druck, unbedingt und um jeden Preis Gewinne erwirtschaften zu müssen.
Beispiel hierbei ist die FC Bayern München AG. Sie hat 10% ihrer Aktien an Adidas verkauft und dafür 77 Mio. Euro erhalten. Adidas spekuliert also auf ein langfristig gut angelegtes Unternehmen, und auf deren Gewinne. Sollten die Bayern Verluste machen, bekommt Adidas halt keine Dividende - und weiter? Die können nix, aber auch gar nix machen. Nicht mal den Herrn Rummenigge als Vorstandsvorsitzenden oder Herrn Beckenbauer als Aufsichtsrats-Chef abwählen.
(Wobei Adidas sicherlich per Anteilseignerschaft auch seine Verbundenheit zum FC Bayern zum Ausdruck bringen würde. Bei uns könnte solch ein Partner z.B. die DVAG werden.)
Ach ja, noch kurz zum Abschnitt "Bei einem Fußballverein ergeben sich die Gewinne zwangsläufig aus der Tabellensituation [...]"
- ist auch Unsinn. Man kann auch Gewinne machen, ohne dafür besser zu sein als im Vorjahr. Wenn Dortmund 5. in der Tabelle wird und Gewinne macht, müssen sie nächstes Jahr nicht zwangsläufig 4. werden, um wieder Gewinne zu machen, die Gewinne könnten sie nämlich auch auf Platz 6 haben. Es geht bei einer AG nämlich rein um die wirtschaftliche Seite (-> Gewinn in der Bilanz), nicht um den sportlichen Aspekt (-> ein Platz besser als im Vorjahr), der die Dividende bestimmt.