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DFL: Änderung der 50+1-Regelung geplant?

Fußballthemen, welche den FCK nicht oder nicht direkt betreffen.
Gonzales
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Beitrag von Gonzales »

Aus kicker.de (http://www.kicker.de/news/fussball/bund ... el/383279/):
Aus zeitlichen Gründen wurden am Donnerstag aber einige Tagesordnungspunkte auf die nächste Sitzung des Ligavorstandes verschoben, darunter eben die Themen Ligapokal aber auch die Diskussion um eine Änderung der 50+1-Regel.
Viel wichter als die (berechtigte) Kritik an Hopps Projekt Hoppenheim finde ich, dass eine Änderung der 50+1-Regel zur Diskussion steht!!! Sollte die 50+1-Regel fallen, gäbe es innerhalb kurzer Zeit vermutlich auch in Deutschland englische Verhältnisse, und das wäre noch tausendmal schlimmer als das Ärgernis mit der TSG. Ob sich die Kündigung des geplanten Vertrages zwischen der DFL und Kirch positiv oder negativ auf die künftigen Anstoßzeiten auswirkt, weiß ich auch nicht. Aber die Abschaffung der 50+1-Regel wäre meiner Meinung nach eine langfristig noch größere Katastrophe.
Leider hab ich nicht herausgefunden, wann die nächste Sitzung des Ligavorstandes ist, trotzdem sollte damit begonnen werden, den Mitgliedern des Ligavorstandes die Meinung der Fans zukommen zu lassen (sachlich!!!!!!!!!). Hier die Liste der Mitglieder:
http://www.dfl.de/de/dfl/profil/index.php
Block8.1-Fan
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Beitrag von Block8.1-Fan »

Na super.... Goodbye Fußball... Hello Event!

Ich pack schon mal meine Sachen.

Sag bitte jemand SK bescheid das wir nicht aufsteigen wollen! Keinen Bock in der Coca-Cola-Liga zu spielen und den FCK an AbudabiHemdenfabrik zu verscherbeln!

Es ist doch so zum Kotzen... hau mal bitte jemand denen die Dollarzeichen aus den Augen...... arrrgggg.... :tv:
Eigentlich bin ich ein Supertyp. Aber ich kann wohl auch ein richtiger Arsch sein. (Mario Basler)
JochenG

Beitrag von JochenG »

Nun ja, die 50+1 Regel wird doch heute schon umgangen. Nicht ganz so offensichtlich aber dennoch. Man beachte einfach die Einflussnahme in Koblenz, auch wenn sie bislang nicht bewiesen ist.
Ein weiteres gutes Beispiel ist wohl unser so geliebter TSG 1899 Hoppelhausen. Eine historische Betrachtung zeigt deutlich, wie zunächst der Verein beeinflusst wurde indem die entsprechenden Posten im Verein neu besetzt wurden. Dann wird ausgegründet. 51% hält der Verein, 49% der "Mäzen", der bis 12. August 2006 auch noch Geschäftsführer der GmbH ist. Entscheidungen trifft im Grunde der Verein nicht mehr. Man fragt beim "Mäzen" und bekommt eine Vorgabe, denn er muss es ja finanzieren. Wofür brauche ich also die 50+1 noch, wenn es so viel einfacher ist?
Genau hier setzt auch die Diskussion innerhalb der Vereine an. Wenn es bewiesenermaßen nur noch ein künstliches Konstrukt ist, um den Schein zu wahren, dann sollte man es doch gleich sein lassen. Benachteiligt werden die Vereine, die sich noch in "traditioneller" Weise um ihre Entscheidungen bemühen.
Block8.1-Fan
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Beitrag von Block8.1-Fan »

@JochenG: die 50+1 Regel gilt doch nur für die Ligen 1-3 da Hoppelhausen in Kreisliga B oder so angefangen hat und Onkel Didi die dort übernommen hat, gilt für ihn diese Regel nicht... soweit ich das in Erinnerung habe.

Bitte um korrektur wenn das falsch ist.
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JochenG

Beitrag von JochenG »

Block8.1-Fan hat geschrieben:@JochenG: die 50+1 Regel gilt doch nur für die Ligen 1-3 da Hoppelhausen in Kreisliga B oder so angefangen hat und Onkel Didi die dort übernommen hat, gilt für ihn diese Regel nicht... soweit ich das in Erinnerung habe.

Bitte um korrektur wenn das falsch ist.
Was auch immer er mit dem "e.V" gemacht hat ist uninteressant.
Am 2. Februar 2005 wurde die "TSG Hoffenheim Fußball-Spielbetriebs GmbH" (HRB 341926 - AG Mannheim) gegründet. Daran "sollen" (genau Details bin ich noch am suchen) mit 51% der "TSG 1899 Hoffenheim e.V." und mit 49% ein anderer Gesellschafter - ob Hopp oder eine seiner Stiftungen ist noch unklar - beteiligt sein.
Der Name der Gesellschaft wurde dann am 30. Juli 2007 in "TSG 1899 Hoffenheim Fußball-Spielbetriebs GmbH" geändert.
Somit ist die Spielbetriebs GmbH der Lizenzinhaber gegenüber dem Ligaverband. Und dort gilt, gemäß §8 Abs. 2 der Satzung die so genannte "50+1" Regel sehr wohl.
Rein faktisch ist das soweit in Ordnung, vom Konstrukt her. Von der tatsächlichen eingenverantwortlichen Entscheidungsfreiheit her, wird der "Verein - e.V." aber sicher nichts ohne "Vadder Didi" machen.
Noch interessanter wird es, wenn man die Bilanz des Jahres 2006/2007 (also dem Aufstiegsjahr in Liga 2 und somit dem Zeitpunkt der Lizenzvergabe und damit auch dem Zeitpunkt der "Unterwerfung" unter das Statut des Ligaverbandes) betrachtet. Dort ist eine "atypische stille Beteiligung" in Höhe von 18.130.128,70 Euro enthalten. Das entspricht in etwas der Summe, die für neue Spieler der Saison 2007/2008 an Ablösen gezahlt wurden - lt. tm.de 18.470.000 Euro -.
Das interessante ist halt, die "atypsiche stille Beteiligung", weil sie eigentlich dem Beteiligten Mitspracherechte einräumt, wenn es um Unternehmensentscheidungen geht.
Da jedoch nicht nachweisbar ist - Stichwort "still" - wer der Beteiligte ist, kann man nur mutmaßen. Und genau das möchte ich eben nicht. Jeder mag sich seine Meinung bilden ;)
Block8.1-Fan
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Beitrag von Block8.1-Fan »

Interessant! Aber diese Stille Beteiligung ist doch eigentlich nur eine einmalige Einlage in die Gesellschaft. Es wird interessant zu sehen, wie diese Einlage in der nächsten Bilanz ausgewiesen wird.

Onkel Didi kann dank der GmbH seine Einlagen so erhöhen wie er dies möchte. Es gibt ja keine Höchstregelung für Einlagen.

Außerdem schreibt wikipedia.:

Atypisch stille Beteiligung / Atypisch stille Gesellschaft [Bearbeiten]Werden dem stillen Gesellschafter so umfangreiche Vermögens- und Kontrollrechte eingeräumt, dass er als Mitunternehmer im Sinne des § 15 EStG gilt, spricht man von einer atypisch stillen Gesellschaft. Der atypisch stille Gesellschafter ist nicht nur am Gewinn und Verlust, sondern zusätzlich am Vermögen der Gesellschaft beteiligt, einschließlich des Anlagevermögens, der stillen Reserven und ggf. des Geschäftswerts. Vertraglich kann er auch für Verluste über die Höhe seiner Einlage hinaus haftbar gemacht werden. Er hat gewisse Mitsprache- und Kontrollrechte. Steuerlich erzielt er als Mitunternehmer Einkünfte aus Gewerbebetrieb (§ 15 Abs. 1 Nr. 2 EStG).

Die Beteiligung eines atypisch stillen Gesellschafters an einer GmbH führt bei dieser zu Steuervorteilen bei der Gewerbesteuer. Die GmbH in Verbindung mit einer atypisch stillen Beteiligung wird gewerbesteuerlich praktisch wie eine Personengesellschaft behandelt, d. h. Freibetrag und Staffelung kommen zum Ansatz (ab 2008 keine Staffelung mehr).

http://de.wikipedia.org/wiki/Stille_Ges ... sellschaft
Eigentlich bin ich ein Supertyp. Aber ich kann wohl auch ein richtiger Arsch sein. (Mario Basler)
JochenG

Beitrag von JochenG »

Die atypisch stille Beteiligung ist zunächst einmal eine besondere Form des Eigenkapitals. Ob sie einmalig oder in mehreren Schritten eingebracht wird ist unerheblich. Du kannst sicher davon ausgehen, dass auch in der Bilanz 2007/2008 etwas in dieser Forma auftauchen wird. Für dieses Saison haben die Hoppelhasen 10.700.000 Euro an Transfersummen ausgegben und von uns 70.000 Euro für Hesse und Paljic bekomme (lt. Tm.de).
Das mit der atypischen stillen Beteiligung aber auch die Rechte am Anlagenvermögen, somit in diesem Fall an den Spielern, erworben wird macht die Sache aus meiner Sicht "pikant".
Was das Steuerrecht betrifft, so kommt es halt drauf an, wer dieser atypisch stille Beteiligte ist. Eine natürliche oder eine juristische Person. Das genau ist der Grund, warum ich glaube (leider immer noch nicht weiss), dass diese atypische stille Beteiligung über die Stiftung kommt. Ansonsten würde unser aller Freund ja seine üppige Privatschatulle öffnen.
Und da die Stiftung sowieso schon steuerliche Vorteile geniesst, wird es hier keinen weiteren Vorteil geben - ist aber eher ein Thema für die Steuerspezialisten zu denen ich mich definitiv nicht zähle.

Man sieht aber bei dem Konstrukt schon eindeutig, dass hier ne Menge Profis am Werk waren.
Seb
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Beitrag von Seb »

Ich gehe mal stark davon aus, dass die Regel nicht fällt, da sich die meisten Bundesliga-Manager für das Beibehalten der Regel ausgesprochen haben.
wissi
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Beitrag von wissi »

in letzter zeit ist schon genug passiert :x :x

würde mich nicht wundern wenn diese stazung fallen würde....
Johannes B. Kerner:
Wenn man Gelb hat und so reingeht, kann man nur wichtige Termine haben.
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