Mit dem Bericht ist das Spiel ganz von alleine nochmal vor dem geistigen Auge abgelaufen.
Frage mich, ob es jetzt Glück (des Tüchtigen) oder Können war, warum Ulm und jetzt Fürth es nicht schaffen, zu Beginn mehr als ein Tor zu schießen, Chancen hatten beide reichlich.
In HZ1 hatte ich latent Bedenken, dass im Kurzpassspiel noch mehr Ballverluste passieren, die zu gegnerischen (Groß)Chancen hätten führen können, in HZ2 dann weniger. MahonY, Deine Ergänzungen bringen das Thema gut auf den Punkt.
Trotzdem, unsere Jungs haben ihren Plan "stur" weitergespielt und waren positiv im Kopf, sonst kriegt man solchen schönen Kombinationen und die Tore nicht so hin, oder luchst dem Gegner den Ball clever ab.
Das macht Lust auf mehr, gerne auch mit Drama, deshalb gehn wir doch auch so gern' aufn Berch
Frage mich, ob es jetzt Glück (des Tüchtigen) oder Können war, warum Ulm und jetzt Fürth es nicht schaffen, zu Beginn mehr als ein Tor zu schießen, Chancen hatten beide reichlich.
In HZ1 hatte ich latent Bedenken, dass im Kurzpassspiel noch mehr Ballverluste passieren, die zu gegnerischen (Groß)Chancen hätten führen können, in HZ2 dann weniger. MahonY, Deine Ergänzungen bringen das Thema gut auf den Punkt.
Trotzdem, unsere Jungs haben ihren Plan "stur" weitergespielt und waren positiv im Kopf, sonst kriegt man solchen schönen Kombinationen und die Tore nicht so hin, oder luchst dem Gegner den Ball clever ab.
Das macht Lust auf mehr, gerne auch mit Drama, deshalb gehn wir doch auch so gern' aufn Berch

Kohlmeyer hat geschrieben:
Lautern siegt nach xGoals klar? Der Schein trügt
Zu den Grafiken. Die xG-Timeline sieht den FCK weit vorne, doch das trügt. Denn Fürths Alu-Treffer schlagen nur schwach aus, da sie aus schwierigen Einschusspositionen anvisiert wurden. Das weiß so eine Computer-Software einfach nicht zu würdigen.
Das kann man so sehen, beide Pfosten-Treffer waren aber auch keine richtigen Chancen. Der erste ist aufs lange Eck, ist der ein bisschen weiter Richtung Tor, hat ihn Krahl.
Der zweite ist ein Sonntagsschuss, der sich so dreht, dass er von einem Schritt weiter hinten abgefeuert eher vorbei gegangen wäre. Also es war nicht so, als wären das die Überflieger-Chancen gewesen.
Erwähnenswert ist meiner Meinung nach auch das überhauptnicht-Fairplay bei dem Eckball, bei dem Ritter sich verletzt. Es liegen insgesamt drei Spieler auf dem Boden und mindestens einer, ich glaube aber sogar zwei vom FCK kümmern sich direkt um ihre Leute. Der Eckballschütze bekommt den Ball nochmal, hält kurz inne, sieht die 3 liegenden Spieler und flankt dann trotzdem.
Lautern ist der geilste Club der Welt!

Taktik-Nachlese zum Spiel FCK-SCP
Die DBB-Analyse: Viel Glück und bisschen genial
Der FCK gewinnt auch sein drittes Spiel hintereinander. Überzeugt dabei wieder nicht durchgehend fußballerisch, sondern zeigt Qualität in den entscheidenden Momenten. Und der Trainer wechselt erst merk-, dann denkwürdig.
Trainer und ihre Auswechselstrategien. Ältere FCK-Fans wissen: Selbst die Meistertrainer Feldkamp und Rehhagel trafen bisweilen Entscheidungen, die fürs geneigte Publikum im ersten Moment nur schwer nachvollziehbar waren. Und oft blieben sie dies auch bis zum Schlusspfiff. Nur hin und wieder ließ sich ahnen, dass der Coach womöglich doch Gedankengängen gefolgt war, auf die selbsternannten Fachleute auf Couch und Tribüne nicht gekommen waren.
An diesem Sonntag ereignete sich mal wieder ein solcher Fall. In der 70. Minute der Partie des 1. FC Kaiserslautern gegen Preußen Münster brachte Markus Anfang Jannis Heuer und Kenny Redondo für Filip Kaloc und Erik Wekesser. Würde dieses Spiel als Comic nacherzählt, wäre nun über einer Illustration der Zuschauerränge eine große Denkblase mit einem "Häh?" in Großbuchstaben zu sehen.
Das große Rätsel: Warum kam Heuer für Kaloc?
Wekesser für Redondo, das leuchtete ja noch ein. Wekesser stand auf der linken Außenbahn nicht unbedingt für Stabilität im FCK-Spiel. In der Beziehung war von dem routinierten Redondo mehr zu erwarten, auch wenn der normalerweise weiter vorn zu finden ist. Zudem war es der erste Einsatz des 30-Jährigen seit 7. Dezember, danach hatte ihn seine Zehenverletzung außer Gefecht gesetzt.
Aber Heuer für Kaloc - ein Abwehrspieler für einen zentralen Mittelfeldspieler? Wollte Anfang jetzt schon hinten dichtmachen, das knappe 1:0, das Marlon Ritter in der 50. Minute erzielt hatte, über die Zeit bringen? "Uffem Betze", vor eigenem Publikum, gegen einen Aufsteiger?
Ein paar Sekunden später war zu erkennen: Heuer rückte in die Dreier-Abwehrkette, und Sirch übernahm Kalocs Position als "Achter". Somit änderte sich nichts an der Grundordnung der Elf. Und dass dieser Wechsel offensiv oder defensiv etwas bewirken könnte, war ebenso wenig ersichtlich. Sirch könnte sogar locker als Body-Double für Kaloc durchgehen.
Heuer trifft fasst nach einer Ecke, doch dann fällt das 1:1
Kurz darauf allerdings hätte Heuer ums Haar eine Ecke Ritters über die Linie des Gäste-Tores gedrückt. Nach dem mit Abstand gefährlichsten der insgesamt vier Eckstöße, die die Lautrer in diesem Spiel treten durften. Hatte Anfang Heuer vielleicht ins Spiel bringen wollen, um mehr Lufthoheit bei ruhenden Bällen zu schaffen? Abwegig war das nicht, denn auch dieses Spiel zeigte: Ohne Boris Tomiak, der den Klub in der Winterpause verlassen hat, und Ragnar Ache, der bis zur 77. Minute auf der Bank saß, verliert der FCK bei Flugbällen nach Ecken und Freistößen erheblich an Durchschlagskraft. Aber warum dann nicht gleich Ache bringen?
Ab der 79. Minute waren solche Überlegungen dann obsolet. Münster erzielte den Ausgleich. Die neu formierte FCK-Abwehr - die Augsburger Leihgabe Maxi Bauer feierte ihr Debüt in der Dreier-Abwehrkette - ließ sich viel zu leicht ausspielen. Der eingewechselte Charalambos Makridis spielte den aufrückenden David Kinsombi sauber in der Strafraummitte an, der ließ Julian Krahl keine Chance.
Und am Ende war doch alles richtig
Der so lange herbeigesehnte Ache stand da bereits auf dem Platz, mit Wintereinkauf Faride Alidou sogar noch ein weiterer frischer Stürmer. Dennoch deuteten die Angriffsbemühungen in den Minuten danach kaum darauf hin, dass der FCK das Spiel unter allen Umständen noch auf seine Seite ziehen wollte.
Bis am Ende das 2:1 fiel.
Erzielt von eben jenem Luca Sirch, den der Trainer in der 70. Minute weiter nach vorn beordert hatte. Vorbereitet von Ache, der einen langen Ball von Sechser Leon Robinson verlängerte. Und Alidou, der Sirch ein kongenialer Doppelpass-Partner war.
Der Trainer hatte mit seinen Wechseln also alles richtig gemacht.
Okay: Zu behaupten, dass er das genau so geplant hat, wäre wohl zu viel der Verklärung. Ein bisschen Glück gehört eben dazu, immer. Und manchmal noch ein bisschen mehr Glück. Denn so fair muss man sein: Ein Remis wäre "leistungsgerecht" im besten Sinne gewesen. Eine Einschätzung, an der die Gäste sogar eher Anstoß nehmen könnten als die Hausherren.
Hälfte 1: "Einschläfernde" Pfälzer gegen hellwache Preußen
Vorausgegangen war eine erste Hälfte, die selbst Markus Anfang als "einschläfernd" bezeichnete. Was allerdings nur aus FCK-Sicht zutrifft. Die Preußen nämlich präsentierten sich höchst aufgeweckt. Hatten wie erwartet nicht viel Ballbesitz, machten aus diesem weniger aber ungleich mehr.
Vor allem der erst vor wenigen Tagen verpflichtete Ex-Lautrer Florian Pick sorgte in der Sturmspitze für viel Betrieb. Zwang Krahl zunächst zu einer gedankenschnellen Fußabwehr, kurz darauf zu einem höchst riskanten Bodeneinsatz, bei dem der Keeper dem Stürmer gerade noch den Ball vom Fuß spitzeln konnte.
Münster stark umgekrempelt, aber stabil
Überhaupt hatte der gebürtige Lautrer Sascha Hildmann sein Team für dieses Gastspiel umfassend neugeordnet, obwohl es nur eine Woche zuvor bei den heimstarken Hannoveranern gepunktet hatte. Dabei war nur ein Teil der Wechsel gezwungenermaßen erfolgt.
So fehlten Top-Scorer Joshua Mees und Keeper Johannes Schenk erkrankt, der linke Außenbahnspieler Mikkel Kirkeskov aus privaten Gründen. Obendrein setzte Hildmann seine Offensivkräfte András Nemeth und Makridis auf die Bank. Für den einen stürmte Pick. Für den anderen agierte Daniel Kyerewaa aus einer zurückgezogeneren Position. So ergab sich bei den Gästen eine 5-3-2 Formation, die sich als äußerst stabil erwies und vor allem durchs Zentrum kaum etwas zuließ.
Lautern mit Zimmer und Bauer, Robinson wieder auf der Sechs
Bei den Roten Teufeln ersetzte wie erwartet Jean Zimmer den gesperrten Jan Gyamerah. Der klebte wesentlich mehr an der rechten Außenbahn als der Deutsch-Ghanaer normalerweise. Rückte, ebenso wie sein Gegenüber Wekesser, bei Ballbesitz weit vor, bis zur Abseitslinie. Und setzte so bereits in der 3. Minute ein erstes Ausrufezeichen, als er sich einen langen Ball von Sirch hinter die Abwehrreihe der Münsteraner erlief. Mit zunehmender Spieldauer kam dieses Stilmittel jedoch zunehmend weniger zum Tragen.
Neuzugang Bauer gab ein ingesamt ordentliches Debüt. Hatte allerdings nichts zu tun, was grundlegend neu für ihn war. Auch in Augsburg wird mit Dreierkette gespielt. Bauer switchte mit Sirch gelegentlich zwischen linker und zentraler Abwehrposition, als Heuer kam, blieb er in der Mitte. Auf der Sechs zog Anfang erneut Leon Robinson Afeez Aremu vor. Der 23-Jährige leistete sich diesmal weniger Ballverluste als bei seinem ersten Einsatz auf dieser Position vor zwei Wochen gegen den SSV Ulm. Und bestätigte: Er wächst mehr und mehr rein in die Mannschaft.
Wieder mal täuscht der Eindruck: Der FCK hat’s im Griff
Was sonst noch auffiel? Wie schon vor Wochenfrist in Fürth kassierte der FCK einen Ausgleichstreffer, als er das Spiel gefühlt besser im Griff zu haben als zuvor. Nach der 1:0-Führung hatte Daisuke Yokota endlich die Auf- und Antritte, die man zuvor vermisst hatte. Ritter agierte zurückgezogener und half Robinson beim Ordnen. Das 1:1 fiel dennoch.
Und wie schon beim 2:1 gegen Ulm waren es die einfachen Aktionen, die am Ende doch den Erfolg bescherten. Oder zumindest einleiteten. Denn auch dem Führungstreffer Ritters ging ein langer Ball Sirchs voraus. Der zunächst abgewehrt, aber sofort wieder gesichert wurde.
MR7: Genau geguckt und noch genauer getroffen
Auch nach zwei geblockten Schussversuchen blieb die Anfangself im Ballbesitz. Wekesser war's dann, der den halblinks im Strafraum lauernden Ritter erspähte und anspielte. Und wie der dann die Schussbahn zwischen zahlreichen Freundes- und Feindesbeinen hindurch ins lange Eck erspähte und das Leder pfeilgrad auf dieser entlang ins Netz schob - okay, mit Begriffen wie "Geniestreich" ist man generell zu leicht bei der Hand. Sagen wir lieber: Das können in dieser Liga nicht viele.
Fassen wir zusammen: Das Tabellenbild mag die Roten Teufel aktuell als Top-Team ausweisen, doch lässt es sich nicht leugnen: Diesen dritten Sieg in Folge haben sie abermals nicht mit dem fußballerischen Ansatz eingefahren, den ihr Trainer eigentlich propagiert, also feines Passspiel und Agieren-statt-Reagieren. Am Ende waren's auch diesmal wieder der lange Ball, das Ausspielen individueller Klasse in den entscheidenden Momenten - und ein bisschen Glück. Oder auch ein bisschen mehr Glück.
Was aber nicht miesmacherisch klingen soll. Die anderen Teams, die in der Tabelle dieser Liga oben stehen, gewinnen ihre Spiele auch nicht anders. Doch mit den Erfolgen wächst die Selbstsicherheit - und mit der gehen auch die technischen Feinheiten besser von der Hand, beziehungsweise vom Fuß. Eine gut gepflegte Spielfläche tut ein Übriges, und auch da passiert jetzt was. Bis zum nächsten Heimspiel gegen Hannover wird der Rasen ausgetauscht. Es lässt sich also noch auf Einiges hoffen in dieser Saison.
Zur Roten Karte des Trainers nach dem Abpfiff enthalten wir uns lieber eines Kommentars. Rot wegen zu expressiver Körpersprache? Echt jetzt … Beim kommenden Auswärtsspiel in Berlin wird Anfang jedenfalls in der Kabine fehlen und von seinen Assistenten Florian Junge und Niklas Martin ersetzt werden.
Kommen wir zu den Grafiken. Ja, der xG-Timeline zufolge wäre für die Gäste sogar mehr drin gewesen als ein "leistungsrechtes Unentschieden". Weiter oben ist beschrieben, weshalb.

Die Positions- und Passgrafik der Roten Teufel: Zeigt unter anderem, dass es nicht ganz korrekt ist, die FCK-Formation im 3-4-3-Schema darzustellen, es ist eher sowas wie ein 3-1-4-2. Yokota ist eher zum zweiten Stürmer mutiert.

Zum Vergleich die Passmap der Münsteraner: Ja, das sind schon sehr dünne Linien. Umso erstaunlicher, was die Gäste an Tor-Aktionen generierten.

Der Überblick über die geführten Duelle: Interessant, wieviel der FCK bei den Preußen halblinks im Strafraum bewegte. Vielleicht ist es ja kein Zufall, dass MR7 von dort das 1:0 erzielte.

Und zum Schluss noch unsere beliebte Rubrik "Wer mit wem", beziehungsweise der Überblick über die Passkombinationen. Stark, wie Bauer bereits ins Spiel integriert war. Und er spielte nicht nur Sicherheitspässe auf seinen Nebenmann Sirch, sondern auch viel zu seine Vorderleuten Wekesser und Kaloc.

Quelle: Der Betze brennt / Autor: Eric Scherer
Weitere Links zum Thema:
- Saison-Übersicht 2024/25: Die DBB-Analysen der FCK-Spieltage
Kohlmeyer hat geschrieben:Das große Rätsel: Warum kam Heuer für Kaloc?
Darüber hatte ich im Anschluss an das Spiel auch nochmal nachgedacht. Ich hatte in der Emotionalität und Spannung des Spiels nicht darauf geachtet, was die Wechsel auf Ache/Alidou für die Grundausrichtung bedeutet hatten.
Im Nachhinein hab ich mich gefragt, ob das eine "Rückkehr" zum 4-3-3 gewesen sein könnte. Aber war es offensichtlich nicht.
Umso interessanter finde ich, dass unser Trainer Redondo auf die linke Schiene gestellt hat. Das wäre aus meiner Sicht eine Option, die wir testen sollten. Redondo hat das letzte Saison schon vertretungsweise für Pucha gemacht - und das ganz ordentlich.
Offensiv hätte er mit Sicherheit mehr Impact als Kleinhansl und Wekesser aktuell auf die Wiese bringen.
Ungefähr so könnte es aussehen, wenn die Neuzugänge auch Startelf bereit wären.
Alternativ zu Breithaupt Sirch auf die 6 und Heuer in die IV.
Dann bringst du im Laufe des Spiels offensiv einen Alidou, Hanslik, Raschl, Ranos oder Opoku.
Oder defensiv Kleinhansl, Robinson, Aremu, Zimmer und Gyambo/Toure.
Bastion Betzenberg - Back to Glory!
Tatsächlich war das mein erster Gedanke, als der Wechsel Heuer für Kaloc angekündigt wurde: „Heuer in die Ic, Sirch nach vorne auf die 6“. Bin ich jetzt ein Fußballgenie, dass ich Anfangs Strategie so mir nichts. dir nichts entschlüsselt habe?
Ich glaube nicht. Ich finde und fand das eigentlich ziemlich naheliegend. Dass Sirch dann allerdings in der Nachspielzeit mal eben den Stürmer gibt und die Vorlage von Alidou so einkalt verwandelt - nope, so weit ging meine „Genialität“ dann doch nicht, das vorherzusehen oder zu ahnen.
Der Spitzname „Sirchinio“ aus dem Spieltagsthread gefällt mir übrigens. Von ZauberMAUS hat er allerdings wenig - dazu ist er mir dann doch zu lang geraten.



Der Spitzname „Sirchinio“ aus dem Spieltagsthread gefällt mir übrigens. Von ZauberMAUS hat er allerdings wenig - dazu ist er mir dann doch zu lang geraten.

#keindeutbesser
🇺🇦 STOP WAR! FUCK PUTIN! 🇺🇦
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Den Wechsel konnte ich von der Grundidee her nachvollziehen - allerdings war es in meinen Augen sehr riskant, die Geschwindigkeit von Sirch aus der IV zu nehmen. Pick ist konsequent auf Heuer gegangen - und wir hatten 2-3x massiv Glück, dass es da nicht rappelt / Pick durch war.
Der Platz ist eine Katastrophe und grenzt an Wettbewerbsverzerrung. Weder der Torhüter von Münster (da wurde gelacht) noch Krahl (da wurde geraunt) waren in der Lage, auch nur einen Abstoß zu machen, ohne sich auf den Hosenboden zu setzen. Der Ball hat teilweise derartig willkürlich seine Laufbahn geändert, dass jede Form von riskanten Spielaufbau Harakiri gleichkam. Insofern wundert es auch nicht, dass die eher rustikale Gangart bevorzugt wurde. Das trifft auch auf Scherder zu - dass Sascha die Möglichkeit bekam, ihn in der 30sten Minute noch auszuwechseln, gleicht eher einem Geschenk des Schiedsrichters als einer konsequenten Linie.
Insofern kann ich die Aufregung bei TH und MA nachvollziehen - denen ist während des Spiels bestimmt Mehrfach das Klappmesser in der Hose aufgegangen. Denn auch dem Behrens hätte man seine erste Gelbe wegen Zeitspiel bereits in der ersten Halbzeit geben können.
Der Platz ist eine Katastrophe und grenzt an Wettbewerbsverzerrung. Weder der Torhüter von Münster (da wurde gelacht) noch Krahl (da wurde geraunt) waren in der Lage, auch nur einen Abstoß zu machen, ohne sich auf den Hosenboden zu setzen. Der Ball hat teilweise derartig willkürlich seine Laufbahn geändert, dass jede Form von riskanten Spielaufbau Harakiri gleichkam. Insofern wundert es auch nicht, dass die eher rustikale Gangart bevorzugt wurde. Das trifft auch auf Scherder zu - dass Sascha die Möglichkeit bekam, ihn in der 30sten Minute noch auszuwechseln, gleicht eher einem Geschenk des Schiedsrichters als einer konsequenten Linie.
Insofern kann ich die Aufregung bei TH und MA nachvollziehen - denen ist während des Spiels bestimmt Mehrfach das Klappmesser in der Hose aufgegangen. Denn auch dem Behrens hätte man seine erste Gelbe wegen Zeitspiel bereits in der ersten Halbzeit geben können.
Wir haben die Punkte eingefahren und das ist was letztendlich zählt. Wir müssen aber auch so ehrlich sein, dass Münster genauso gut in der 1. HZ schon 2:0 führen kann. Wenn die ein bisschen mehr Glück haben oder wenn da eine Mannschaft aus einem etwas höheren Regal steht, dann verlieren wir so ein Spiel ganz sicher.
Ich habe mir in letzter Zeit schon öfter während unseren Spielen sowas gedacht wie: "Wenn das jetzt Kiel, Hoffenheim oder Augsburg gewesen wäre, dann hätten die uns gerade einen eingeschenkt". Und da sehe ich irgendwie aktuell auch die Krux. Dieses Jahr ist keiner in der zweiten Liga dominant genug als dass ich ihm zutrauen würde bei einem Aufstieg in der 1. Liga wirklich mitzuhalten. Vielleicht ist das ein Trugschluss und natürlich ist dann im Sommer auch nochmal ein Transferfenster. Ich bin mir dennoch unsicher ob ich wirklich möchte, dass wir um den Aufstieg spielen. Aktuell ist jedes Spiel interessant und spannend und das ist irgendwie auch reizvoll.
Ich habe mir in letzter Zeit schon öfter während unseren Spielen sowas gedacht wie: "Wenn das jetzt Kiel, Hoffenheim oder Augsburg gewesen wäre, dann hätten die uns gerade einen eingeschenkt". Und da sehe ich irgendwie aktuell auch die Krux. Dieses Jahr ist keiner in der zweiten Liga dominant genug als dass ich ihm zutrauen würde bei einem Aufstieg in der 1. Liga wirklich mitzuhalten. Vielleicht ist das ein Trugschluss und natürlich ist dann im Sommer auch nochmal ein Transferfenster. Ich bin mir dennoch unsicher ob ich wirklich möchte, dass wir um den Aufstieg spielen. Aktuell ist jedes Spiel interessant und spannend und das ist irgendwie auch reizvoll.
Wurde schon kürzlich von jemand anders geschrieben: so, wie die Schere zwischen 1. und 2. BL auseinander geht, stellt sich die Frage mit dem Warten doch gar nicht. Wenn die Chance da ist, musst Du sie ergreifen. Auch falls es nach einer Saison wieder runter gehen sollte, wirst Du Dich finanziell besser stellen. Ob es jetzt sportlich geiler ist in der 1. BL, sei tatsächlich mal dahingestellt…
#keindeutbesser
🇺🇦 STOP WAR! FUCK PUTIN! 🇺🇦
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Taktik-Nachlese zum Spiel Hertha-FCK
Die DBB-Analyse: Spiel, Satz und Sirch
Die Roten Teufel gewinnen ihr viertes Spiel in Folge. Mit wenigen Tor-Aktionen, aber viel leidenschaftlichem Kampf. Und diesmal bleiben sie nach ihrem Führungstreffer so gefestigt, wie sie es bei den 1:0-Spezialisten aus Köln kennengelernt haben.
Oft beginnen wir Analysen dieser Art mit der Schilderung einer Szene, die wir als "symptomatisch fürs Spiel" erkannt haben. Diesmal entscheiden wir uns für eine, die sich erst nach dem Schlusspfiff ereignete. Hertha-Trainer Christian Fiél ist von den "Sky"-Kollegen zum Interview gebeten worden und soll über die Kniffe in seiner Formation sprechen, mit denen er den Gegner im ersten Drittel der Partie überraschte. Schon da folgt der zerknirschte Coach eher unwillig, weil diese sich aufs Ergebnis ja kaum auswirkten.
Als er gefragt wird, ob beim spielentscheidenden Gegentreffer bei seinem Team etwas mit der "Restverteidigung" nicht gestimmt habe, reagiert der gebeutelte Übungsleiter erst recht fassungslos: Was es denn mit Restverteidigung zu tun habe, wenn Mihal Karbownik ins Leere grätscht, als er Marlon Ritters Querpass auf Luca Sirch bremsen will. Denn am Boden liegend konnte der Pole erst recht nicht mehr verhindern, dass der Lautrer in aller Seelenruhe den Ball erst an- und dann Maß nahm, um aus 18 Metern sauber einzulochen.
Ein reines "Fehlerspiel"? Ja - und nein
Ja, so lässt sich diese Partie durchaus betrachten. Als eines dieser berühmten "Fehlerspiele". Nahezu alle Aufreger ereigneten sich nach mehr oder weniger schweren individuellen Fehlleistungen. In der erste Hälfte brachten zwei frühe Ballverluste von Leon Robinson und Erik Wekesser die Hertha in gute Schusspositionen, die Julian Krahl vereiteln konnte. In Hälfte zwei ermöglichte Karbowniks Bock Sirch den Fangschuss. Hertha-Keeper Marius Gersbeck war machtlos.
Überhaupt hatten die Torwächter in dieser Partie mehr Schüsse von außerhalb des Strafraums zu parieren als von innerhalb. Und auch die xGoals-Ergebnisse deuten darauf hin, dass vor den Toren nicht allzu viel los war: "Wyscout" hat 0,99 : 0,70 xGoals ermittelt, die mit "Opta"-Daten arbeitenden Medien beschreiben ein 1,01 : 1,16 zugunsten der Roten Teufel.
Hertha hat "alles reingehauen"? Lautern ebenso
Und doch täuschen die Zahlen. Vor allem der eminent starke Fabian Reese sorgte in seinem ersten Startelf-Einsatz seit neun Monaten immer wieder für gefährliche Hereingaben über die linke Seite. Doch in die schob sich am Ende stets ein Lautrer Abwehrbein, drum kam es zu keinem Ausschlag in der xG-Timeline.
Dagegen waren die Offensivaktionen des FCK, zugegeben, recht spärlich gesät. In Hälfte eins zwei Torschüsse von Ragnar Ache, der beide Male von Ritter durchs Zentrum angespielt wurde. In Hälfte zwei außer Sirchs Treffer noch ein weiterer Distanzschuss Daisuke Yokotas, den Gersbeck nur abklatschen konnte. Dazu zwei halbgare Versuche von Sirch und Kaloc. Das war's.
Und doch wäre es zu billig zu behaupten, dass am Ende allein das Glück entschied, welches einer Mannschaft, die oben steht, nunmal hold ist, während es sich von einer, die Richtung Tabellenende taumelt, zunehmend abwendet. Ja, die Hertha hat aufopferungsvoll gekämpft, um die siebte (!) Heimniederlage der Saison abzuwenden. Aber die Männer in Rot hielten mit der gleichen Hingabe dagegen.
Lautern war nicht nur glücklicher, sondern auch cooler
Ja, der Taktik-Tüftler Fiél hat in der Anfangsphase im Defensivverbund der Roten Teufel Verwirrung gestiftet, als er mit einer Formation aufwartete, mit der diese nicht als Erstes gerechnet hatten. Der etatmäßige Rechtsverteidiger Jonjoe Kenny rückte weit nach vorn, so dass sich die Berliner in einem 3-4-3 mit breit aufgestellten Flügelstürmern präsentierten. Der FCK aber verstand darauf zu reagieren, bildete eine Viererkette, indem Sirch sich ins Mittelfeld vorschob und Wekesser sowie Jan Gyamerah zu echten Außenverteidigern mutierten.
Damit bekamen die Betze-Buben nicht nur die Flügel besser in den Griff, sondern standen auch dichter im Zentrum. Markus Anfang hat dies nach dem Spiel anschaulich ausgeführt. Wegen seiner Rot-Sperre wurde der FCK-Coach an der Seitenlinie zwar von seinem "Co" Florian Junge vertreten, zur Pressekonferenz aber durfte er wieder ans Mikro.
Und der Führungstreffer fiel nicht nur, weil die Gäste eben diesen einen Fehler zu nutzen verstanden, nachdem die Gastgeber zuvor aus drei vergleichbaren des Gegners kein Kapital zu schlagen wussten. Die Art, wie er vorbereitet wurde, zeugt von einer gewissen Coolness, die der Hertha an diesem Samstagabend - und wohl nicht nur an diesem Spieltag - abging.
Das 1:0: Forcierter Trab statt Turbo-Tempo
Die entscheidende Sequenz startet im Grunde schon mit einem Eckball der Hertha. Die Lautrer Hintermannschaft wehrt ein erstes Mal ab, doch ein erster Umschaltversuch misslingt. Die Berliner erobern den Ball sofort wieder. Doch auch ihr nächster Versuch, in die Spitze zu spielen, scheitert. Weil Maximilian Bauer den Ballführenden energisch bedrängt, so dass Jan Elvedi ans Leder kommt. Der spielt direkt und vertikal auf Wekesser. Der wiederum ins Zentrum auf Sirch, und der setzt Ritter auf der linken Seite ein. Das alles vollzieht sich nicht rasend schnell, sondern in einer Art forciertem Trab. Und dann erst kommt es zu dem Querpass, bei dem, zugegeben, sich Karbownik hätte besser anstellen müssen.
Auffallend auch: Beim 4:2-Auswärtssieg in Fürth und beim 2:1-Heimerfolg zuletzt gegen Münster kassierte der FCK Gegentreffer, als er nach einer Führung das Spiel eigentlich im Griff zu haben schien. Diesmal sah es nicht nur so aus. Nach Sirchs Führung blieb die Elf konzentriert und besonnen. Stand nicht nur hinten drin, sondern befreite sich immer wieder, schob sich nach vorne und hielt den Ball in den eigenen Reihen, um Zeit von der Uhr zu nehmen.
Ein Indiz für Reife? Mal gucken
Das sah fast so cool aus wie bei den 1:0-Spezialisten aus Köln, deren Qualitäten die Pfälzer zum Jahresausklang auf dem Betze leidvoll zu spüren bekamen. Und könnte eventuell ein Indiz dafür sein, dass die Mannschaft nun tatsächlich zu dem Top-Team reift, als das es das fragile Tabellenbild der Zweiten Liga sie zurzeit ausweist.
Als intensives Kampfspiel war's unterm Strich also spannend anzusehen, für Fußball-Ästheten allerdings kein Fest für die Augen. Dafür durften FCK-Fans nach dem Spiel nochmal die Ohren spitzen. Geschäftsführer Thomas Hengen benutzte im "Sky"-Interview das Wort "Upgrade", also Verbesserung - im Zusammenhang mit dem nicht unbedingt gewollten Abgang von Boris Tomiak, der die Leihe Maximilian Bauers nötig und möglich machte.
Bauer ist schon ein Volltreffer, Breithaupt könnte einer werden
Bauer für Tomiak - ein "Upgrade"? Das klingt ein wenig gemein gegenüber "Bobo", der dreieinhalb großartige Jahre beim FCK spielte und zum Leistungsträger avancierte, auch wenn die vergangene Hinrunde nicht seine stärkste war. Bauer mag nicht so viel Torgefährlichkeit ausstrahlen wie Tomiak, wenn er bei Eckbällen aufrückt, auch kein so sicherer Elfmeterschütze sein. Aber wenn er sich auf dem Leistungslevel einpendelt, den er in Berlin zeigte, stellt er als Abwehrstabilisator durchaus eine Verbesserung dar. 90 Prozent gewonnene Defensiv-Zweikämpfe weist "Wyscout" für Bauer aus, den gleichen Wert als Passquote. Wobei er Rück- und Seitwärtspässe mit 100 Prozent Präzision spielte, Vorwärtspässe immerhin noch mit 83 Prozent.
Von den fünf Neuzugängen der Winterpause scheint dieser sich also schon mal ein Volltreffer zu sein. Mit Tim Breithaupt hatte ein weiterer Gelegenheit, sich wenigstens für eine runde halbe Stunde vorzustellen. Breithaupt kam für Leon Robinson, der in der ersten Halbzeit zwei unglückliche Szenen hatte, sich danach aber reinhaute wie der Rest des Teams. Dennoch deutete Breithaupt an, dass er als künftiger Sechser Nummer 1 in Frage kommt: 92 Prozent Passquote, mit sechs Balleroberungen eine mehr als sein Vorgänger, und der stand doppelt so lange auf dem Platz.
Schwerstarbeit für Gyamerah - Ritter füttert lieber Ache
Zu den üblichen Visualisierungen. Die xG-Timeline haben wir schon erwähnt. Den Ausschlag kurz nach Spielbeginn hat ein Kopfball von Filip Kaloc bewirkt, der nach einer Yokota-Flanke am langen Eck hochstieg und auf Gersbeck köpfte. Sah eigentlich nicht wirklich gefährlich aus, war aber sehr tornah, daher die hohe Bewertung.

Die Positions- und Passgrafik des FCK. Nanu, ausgerechnet einer der besten taucht hier nicht auf? Sirch (Nr. 31) wird von Robinson (37) verdeckt. Durch die permanente Rotation, die dem Torschützen angeordnet wurde, landete sein Spot am Ende auf der zentralen Sechser-Position.

Die Passmap der Hertha: Ja, die Berliner hatten keinen wirklichen Mittelstürmer auf dem Platz. Auf dem Papier sollte es Scherhant (Nr. 39) sein. Dafür ging viel über die Flügel. Reese (11) überragend.

Die Passkombinationen der Roten Teufel: Klar, dass sich die Abwehrspieler untereinander am meisten anspielen. Doch vor allem Bauer passt viel auf seine Vorderleute Kaloc, Robinson und Ritter. Und Ritter suchte öfter Ache als Yokota.

Nach diesem kampfbetonten Spiel bietet es sich an, wieder mal die Überkreuzübersicht über die Duelle zu zeigen. Wie zu erwarten, Bauer mit überragender Bilanz. Schwerstarbeit zu leisten hatte aber auch Jan Gyamerah gegen den enorm starken Reese. Die Grafik weist ein ehrbares Unentschieden für den Lautrer aus. Aber bleiben wir ehrlich: Jedes Mal, wenn Reese an ihm vorbeikam, wurde es gefährlich.

Quelle: Der Betze brennt / Autor: Eric Scherer
Weitere Links zum Thema:
- Saison-Übersicht 2024/25: Die DBB-Analysen der FCK-Spieltage
Hast das Spiel sehr sachlich zusammengefasst. Gefällt mir. Auf transfermarkt haben sich die User während des Spiels überschlagen, die Köpfe von Weckesser und Robinson gefordert und fanden unseren Sieg unverdient. Bin froh, dass ich mit meiner Einschätzung nicht völlig falsch lag. Fiels Herthaner starben genauso wie seine Nürnberger letzte Saison in Schönheit. Sein Spielstil ist für den neutralen Zuschauer gute Unterhaltung. Aber brotlose Kunst. Letztendlich ein genauso unspektakulärer aber verdienter Sieg wie die beiden erwähnten gegen Nürnberg. Hat für mich auch nix
https://www.rbb24.de/sport/beitrag/2025/02/berlin-sport-fussball-hertha-bsc-niederlage-kaiserslautern-fiel-trainer-analyse.html
Breithaupt noch dasselbe Monster, was beim KSC dominierte. Ist ein absoluter Glücksgriff. Schon komisch, dass wir 2 Saisons nach einem guten 6er suchten. Und jetzt mir Aremu, Sirch und Breithaupt drei davon haben.
https://www.rbb24.de/sport/beitrag/2025/02/berlin-sport-fussball-hertha-bsc-niederlage-kaiserslautern-fiel-trainer-analyse.html
rbb hat geschrieben:Doch im letzten Schritt zeigte sich die alte Problemlage. Hertha ist meist gut darin, einen Angriff vorzubereiten - aber schon beinahe miserabel darin, ihn zu vollenden. Die Entscheidungsfindung im letzten Drittel bleibt ein einziges Defizit. Ob Flankenqualität, Timing im Abspiel oder Strafraumbesetzung - Hertha schafft es stets, sich selbst ein Bein zu stellen. Wie in schon so vielen anderen Partien der Saison belohnte sich Hertha für eine gute Phase nicht mit einem Tor.
Breithaupt noch dasselbe Monster, was beim KSC dominierte. Ist ein absoluter Glücksgriff. Schon komisch, dass wir 2 Saisons nach einem guten 6er suchten. Und jetzt mir Aremu, Sirch und Breithaupt drei davon haben.
"Für mich ist Schönheit, dem Gegner nicht zu geben was er will."
"Es gibt Leute die sagen, kreative Spieler seien von Abwehraufgaben zu entlasten. Wer dies behauptet, kennt den Fußball nicht. Alle elf müssen zu jeder Zeit genau wissen, was sie zu tun haben"
José Mourinho
"Es gibt Leute die sagen, kreative Spieler seien von Abwehraufgaben zu entlasten. Wer dies behauptet, kennt den Fußball nicht. Alle elf müssen zu jeder Zeit genau wissen, was sie zu tun haben"
José Mourinho
Das sieht man aber auch was Bauer und Elvedi da hinten weggehauen haben. Das sind schon klasse Bilanzen.

Taktik-Nachlese zum Spiel FCK-Hannover
Die DBB-Analyse: Diesmal ohne Last Minute-Punch
So eine Nullnummer kann ganz schön aufregend sein. Hannover 96 hat den 1. FC Kaiserslautern auf dem Betze über weite Phasen gut im Griff - und hätte am Ende ums Haar doch noch den Kürzeren gezogen.
17:24 Torschüsse. 9:15 nach Abschlüssen innerhalb des Strafraums. 4:4 nach sogenannten Großchancen. 1,31 : 2,65 nach "expected goals" laut Wyscout, 1,95 : 2,29 laut Opta. Und trotzdem stand's am Ende 0:0. FCK-Trainer Markus Anfang meinte hinterher, dies sei kein "klassisches" 0:0 gewesen. Kann man so sagen. Man könnte es auch ein "eher zufälliges" 0:0 nennen. Dann aber könnte man sich nicht darüber freuen, dass es für die Roten Teufel das zweite "zu null" in Folge war.
96-Coach André Breitenreiter sah sogar ein "begeisterndes" 0:0 und fragte sich, ob es das mit solchen Statistiken überhaupt schonmal gegeben habe. Auch das kann man so sehen. Emotional packend war's auf jeden Fall angesichts der stattlichen Anzahl von Aufregern vor beiden Toren und daher gute Fußball-Unterhaltung. In der Analyse aber wollen wir ein wenig nüchterner bleiben. Und aus FCK-Sicht urteilen: Es war ein Spiel, das über einige Phasen zeigte, wie gut sich die Anfangself über den Saisonverlauf entwickelt. Das in anderen Phasen - und das waren sogar die länger andauernden - aber ebenso offenbarte, weshalb man sich noch damit zurückhalten sollte, die Allgemeinheit an seinen Aufstiegsphantasien teilhaben zu lassen. So, wie es FCK-Investor Axel Kemmler vergangene Woche in der "Rheinpfalz" glaubte, es tun zu müssen.
Der FCK - ein Topteam? Ja, aber davon gibt's viele
Ja, der FCK mag in dieser Saison in dieser Zweiten Liga ein "Topteam" darstellen. Das sollte aber nur tun, wer ebenso anerkennt, dass die Zahl der "Topteams" in dieser Klasse bis mindestens Rang 8 hinunterreicht. Denn auf diesem dümpelt Hannover 96 derzeit. Und deren Team präsentierte sich an diesem Samstagnachmittag phasenweise sogar noch einen Ticken "topper" als der FCK. Was an einen fantastischen Satz des legendären Fußball-Rhetorikers Berti Vogts erinnert: "Die Breite an der Spitze ist dichter geworden." Und wer da am Ende die Nase vorn hat, werden wohl die berühmten Kleinigkeiten entscheiden.
Positiv aus Lautrer Sicht festzuhalten ist, was Keeper Julian Krahl in seinem differenzierten und daher treffenden Statement nach dem Spiel auf den Punkt brachte. In der Hinrunde holte der FCK aus seinen Partien gegen Hertha BSC, Hannover 96 und den Hamburger SV gerade mal einen Punkt. Jetzt sind es derer schon vier, und das HSV-Spiel steht noch aus. Und dass diese Zahlen nicht nur auf dem Papier schön aussehen, sondern auch durch gutes Spiel auf dem Rasen zustande kamen, bewiesen die Roten Teufel zumindest in der Anfangsphase dieser Partie. Sie nutzten das nun wieder plane, weil neu ausgerollte Grün für besonnenes, kontrolliertes Aufbauspiel. Und hatten die ersten beiden guten Chancen.
Erst Yokota, dann Ritter - aber dann war's das Pfälzer Herrlichkeit
Die allerdings weniger Resultat präzisen Kombinationsspiels waren, sondern, indem die Lautrer eine andere Qualität offenbarten, die sich unter Trainer Anfang angeeignet haben. Sie rücken eng zusammenstehend und gut positioniert weit auf, so dass sie auch im Angriffsdrittel den Ball sofort wieder zurückerobern können, wenn er verloren geht.
Schon nach drei Minuten kam Daisuke Yokota mittig am Sechzehner frei zum Schuss, brachte aber nur einen halbgaren Schlenzer zustande. Zuvor war die Pass-Stafette seiner Mitspieler bereits zweimal von Hannoveranern unterbrochen worden, doch schafften diese es nicht, den Ball wenigstens zur Mittellinie abzuwehren. Sofort war wieder ein Betze-Bub zur Stelle. Ragnar Ache war es schließlich, der Yokota das Leder servierte.
Sieben Minuten später die zweite gute Gelegenheit: Marlon Ritter lief im Angriffsdrittel in einen zu kurzen Rückpass von Marcel Halstenberg, kam halbrechts in der Box zum Abschluss, aber Ron-Robert Zieler parierte. Ja, das war ein ziemlicher Bock des erfahrenen Halstenberg, aber solche Fehler wollen auch provoziert werden.
Das war's dann aber auch mit Pfälzer Herrlichkeit für lange, lange Zeit. Sie kontrollierten das Spiel zwar noch eine Weile, wirklich Verwirrung zu stiften vermochten sie aber nur noch, wenn sich Luca Sirch aus seiner zentralen Position in der Dreier-Kette löste und nach vorne preschte. Da bekamen die Gastgeber Probleme zu entscheiden, wer nun wen übernehmen soll.
Oh, wie ist das schön: Ache darf mal wieder köpfen
Positiv festzuhalten wäre noch: In der 37. Minute durfte der beste Kopfballstürmer der Liga endlich mal wieder nach einer Flanke aus dem Spiel heraus zeigen, was er eigentlich am besten kann. Ache gewann nach Erik Wekessers Flugball von links den Luftkampf gegen den bekanntermaßen nicht gerade kopfballschwachen Boris Tomiak, setzte das Leder aber knapp neben den Kasten.
Nach ruhenden Bällen kam Ache gar nicht zu Potte. Überhaupt haben die Pfälzer ziemlich abgebaut, was deren Gefährlichkeit angeht. Sie holten im gesamten Spiel nur zwei Ecken heraus, die beide zu nichts führten. Von den Freistoßflanken wurde nur eine wirklich gefährlich. Die aber hätte ihnen in der Nachspielzeit fast noch den Sieg beschert. Doch der aufgerückte Maxi Bauer köpfte Ritters Flugball knapp über die Torlatte.
Hannover dagegen durfte neun Ecken treten, und eine davon köpfte Halstenberg aus drei Metern gegen Krahls auf der Torlinie postierten Fuß. Nach 74 Minuten hätte spätestens das der Führungstreffer für die Gäste sein müssen. Schon in Minute 60 hatte sich Rabbi Matondo eine vergleichbar gute Gelegenheit geboten, als er nach einer Rechtsflanke von Jannik Dehm am langen Eck völlig freistehend zum Kopfball kam, aber vergeigte. Überhaupt enttäuschte der Winterneuzugang, auf den wir in unserem Gegner-Check so ehrfürchtig hingewiesen hatten.
Gindorf leitet Hannovers Chancenflut ein
Sein Gegenüber auf der rechten Seite war wesentlich gefährlicher. Lars Gindorf war anstelle des kurzfristig erkrankten Jannik Rochelt ins Team gerückt, es war sein erster Startelf-Einsatz in dieser Saison. Schon in der erster Hälfe traf Gindorf nur die Latte. In der 49. Minute erlief er eine Freistoßflanke von Enzo Leopold und zwang Krahl mit einem Volleyschuss zur Parade.
Fünf Minuten später kam Tomiak nach einem fast identischen Freistoß frei zum Kopfball, Krahl musste abermals parieren. In dieser Phase schien das Chancenplus für die Gäste geradezu beängstigende Ausmaße anzunehmen.
Markus Anfang wies hinterher darauf hin, dass diese Freistoß-Aktionen, wären sie im Netz geendet, womöglich vom VAR kassiert worden wären. Dass mag auf Tomiaks Chance zutreffen. Gindorf allerdings stand nicht im Abseits, als er in den Flugball lief. Der eine oder andere seiner Mitspieler schon, aber ob der VAR passives Abseits erkannt hätte? War schon besser, dass Krahl zur Stelle war.
Breitenreiter vs. Anfang: Vom Ansatz her ähnlich
Neidlos anerkannt werden muss: Ab Mitte der ersten Halbzeit und dann bereits wieder kurz nach Wiederanpfiff waren die Niedersachsen im Fritz-Walter-Stadion ganz schön am Drücker. Interessant zu sehen dabei: Das Breitenreiter'sche Fußballideal unterscheidet sich kaum vom Anfang'schen Spielkontrolle erlangen mit besonnenem Passspiel, Balleroberungen erzielen durch hohes, geordnetes Aufrücken.
In dieser Druckphase boten sich den Gastgebern zwar auch Umschaltmomente, die aber wurden meist schon in der Einleitung verspielt. Mal gelang den Innenverteidigern Bauer oder Jan Elvedi der öffnende Pass nicht, oder aber Yokota blieb stecken. Für den Japaner gilt weiterhin: Er setzt sich in dieser Rückrunde längst nicht mehr so unwiderstehlich durch, wie er es in der Hinrunde noch tat. Was nur zum Teil daran liegt, dass die Gegner sich nun besser auf ihn eingestellt haben und ihm kaum noch Luft lassen. In manchen Szenen hatte er diese durchaus, und fehlte es dennoch an Präzision.
An der gab es bei Tim Breithaupts Startelf-Debüt nichts zu meckern, zumindest auf dem Papier nicht. 13 Bälle erobert, sieben davon in der gegnerischen Hälfte. Okay, auch drei Bälle verloren. Aber 92 Prozent Passquote. Von den Zuspielen nach vorne kamen jedoch nur 67 Prozent an. Da geht sicher noch mehr. In so eine zentrale Mittelfeldrolle wächst man eben nicht von heute auf morgen rein.
Der Sirch-Heuer-Move: Kein Tor diesmal, dennoch wichtig
Apropos: Markus Anfang wiederholte seinen Move aus dem Heimspiel gegen Münster, brachte in der zweiten Hälfte Innenverteidiger Jannis Heuer für Filip Kaloc und zog Sirch nach vorne. Auch wenn Sirch diesmal nicht den Siegtreffer erzielte, ergab die Umstellung Sinn. Denn Kaloc war nicht gut im Spiel. Nur 21 Ballkontakte in 70 Minuten, das ist zu wenig für einen zentralen Mittelfeldspieler.
Unterm Strich bleibt die Erinnerung an ein Spiel mit extrem wechselnden Phasen. Das belegt ein abschließender Blick auf zwei Grafiken. Einmal eine Wyscout-Visualisierung der Ballbesitz-Entwicklung über den gesamten Spielverlauf:

Da ist schön zu sehen, wie stark der FCK anfing und wie sehr ihm anschließend das Heft aus der Hand genommen wurde.
Interessant auch die Verschiebungen der Aufstellungslinien übers Spiel:

Die Lautrer standen also nur in der Anfangsphase auf ihrer gewohnten Höhe, danach drängten sie die Gäste weitgehend zurück. Im Durchschnitt standen sie sogar runde zehn Meter höher.
Weshalb ihnen die Betze-Buben mit zunehmender Spieldauer immer mehr Respekt entgegenbrachten? Das mag an den Großchancen der 96er gelegen haben, von denen sich eine an die andere reihte. Nach dem Schlusspfiff verzeichneten die Roten Teufel von diesen zwar genauso viele, vier nämlich, aber zwei davon boten sich ihnen erst in der Nachspielzeit. Neben Bauers Kopfball war da noch ein Schuss Wekessers nach Ritter-Flanke. Zieler war schon geschlagen, als 96-Innenverteidiger Phil Neumann hauchdünn auf der Linie rettete.
Schon wieder ein FCK-Sieg per Last Minute-Punch? Diesmal wär's einfach zu schön gewesen, um wahr zu werden. Zumal er den Lautrern die Tabellenführung beschert hätte. War aber vielleicht besser. Hätten sie zu diesem Zeitpunkt der Saison den Gipfel erklommen, wären noch mehr verfrühte Aufstiegsfantasien hochgekommen.
Gyamerah wird als Passspieler immer wichtiger
Ergänzend noch die gewohnten Grafiken. Die xG-Timeline zeigt: Auch wenn es nach Großchancen pari endete. Bei den Hannoveranern ist die Qualität der Chancen nochmal einen Ticken höher zu bewerten.

Die Positions- und Passgrafik des FCK: Robinsons Spot (Nr. 37) deckt den Aches (9) zu. Das hat nichts zu bedeuten, Robinson war nur ein paar Minuten auf dem Feld. Der Spielaufbau lief einigermaßen gleichmäßig über beide Seiten. Und wie schon in den Wochen zuvor ist einmal mehr zu sehen: Die FCK-Formation als 3-4-3-Schema darzustellen, wie es oft gemacht wird, ist falsch. Kaloc (26) ist eindeutig mehr halblinks im vorderen Mittelfeld zu finden als Ritter (7).

Zum Vergleich die Passmap von 96: Halstenberg (Nr. 23) ist auch noch nach seiner Versetzung zum linken Verteidiger wichtigster Aufbauspieler seines Teams. Aber eben nicht mehr ganz so dominierend wie als linkes Glied einer Dreier-Abwehrkette. Und Tresoldi (9) würde sich sicher freuen, wenn ihn Leopold (8) ein bisschen öfter anspielt.

Zum Schluss noch der Überblick über die Passkombinationen. Interessant: Der rechte Außenbahnspieler Jan Gyamerah war als Passspieler gefragter als der zentrale Mittelfeldspieler Breithaupt. Das kann als Beleg dafür dienen, dass Gyamerah nach einer Hinrunde, in der ihn Verletzungen immer wieder zurückwarfen, nun langsam in die variable Rolle hineinwächst, die ihm im Anfang-Spiel zugedacht ist: Eben nicht nur die Seitenlinie rauf- und runterwieseln, sondern auch mal in die Zentrale ziehen, den Sechser unterstützen.

Quelle: Der Betze brennt / Autor: Eric Scherer
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- Saison-Übersicht 2024/25: Die DBB-Analysen der FCK-Spieltage

Taktik-Nachlese zum Spiel HSV-FCK
Die DBB-Analyse: Ebbe an der Elbe
Viel bringt der FCK beim HSV nicht zustande, verliert verdient 0:3. Ragnar Ache kommt gar nicht ins Spiel, die Gegentreffer fallen allesamt über die linke Abwehrseite. Marlon Ritter will's "intensiver, aggressiver, ekliger". Zurecht.
Wer keine Lust hat, sich als FCK-Anhänger nach einem solchen Kick eine ellenlange Analyse anzutun, dem sei wenigstens dieser eine Satz mitgegeben: Davie Selke hat die Bälle bekommen, die Ragnar Ache gerne bekommen hätte. Das allein erklärt die satte 0:3-Abfuhr zwar nicht, die sich der 1. FC Kaiserslautern beim Hamburger SV abgeholt hat, bringt es aber einigermaßen auf den Punkt.
Und ist womöglich der Grund, weshalb der Lautrer Torjäger so angefressen wirkte, als ihn Markus Anfang nach 66 Minuten vom Feld holte. Kann natürlich auch sein, dass er sich über die Auswechslung an sich ärgerte. Aber wieso hätte er unglücklich sein sollen, dass dieser Arbeitstag für ihn zu Ende ging? Die bescheidenen Versuche seiner Mitspieler, ihn in ihr Treiben einzubinden, waren bis dato allesamt fehlgeschlagen. Das muss ja wohl frustrieren. FCK-Trainer Anfang nahm Aches Frust jedenfalls nicht persönlich, wie er später gegenüber den mitgereisten Journalisten aus Kaiserslautern bekundete: "Natürlich werden wir darüber mit Ragnar nochmal reden. Er hat sich über sich selbst geärgert, da sind wir dann auch nicht so eitel und haben keine Probleme damit. Besser einer ärgert sich als einer, der es einfach so hinnimmt."
Ache vs. Selke: Von nichts kommt nichts
17 Ballberührungen verzeichnet die Statistik für Ache, für HSV-Mittelstürmer Selke, der zehn Minuten länger auf dem Platz stand, stehen 21 zu Buche. Das klingt nach einem gar nicht mal so großen Unterschied. Wie brutal dieser dennoch war, offenbart sich erst beim begleitenden Blick auf beider Heatmaps.
Ache war dieser "Sofascore"-Visualisierung zufolge so auf dem Feld unterwegs:

Und so war Selke positioniert:

Selke hatte am Ende zwei Treffer erzielt, Ache HSV-Keeper Daniel Heuer Fernandes kein einziges Mal geprüft. Das ist schon bitter für den Lautrer: Selke mag aktuell in Topform sein, aber was seine individuellen Qualitäten angeht, steht ihm Ache eigentlich in nichts nach.
Da bleibt die Frage: Weshalb brachten die Roten Teufel ihren Topstürmer nicht besser ins Spiel? Und da lässt sich leicht vom Hundertstel ins Tausendstel kommen.
Die Ordnung war da, die aber ist nicht alles
Auf den ersten Blick begann es ja gar nicht mal so schlecht. Schon nach zwei Minuten jagte Luca Sirch aus seiner zentralen Innenverteidiger-Position einen langen Ball auf die rechte Seite. Daisuke Yokota setzte den rechts durchstartenden Marlon Ritter ein, der flankte, und Erik Wekesser durfte sich halblinks im Sechzehner an einer Direktabnahme versuchen. Ja, er hätte den Ball schon traumhaft treffen müssen, damit er einschlägt, und Wekessers Tag sollte es ohnehin nicht werden. Aber gut aus sah das schon.
Ebenso wie die mittlerweile eingespielte Ordnung, in der sich die Pfälzer formierten. Bei HSV-Ballbesitz positionierten sich Ache und Yokota vor der Mittellinie, Ritter und Filip Kaloc auf den Halbpositionen dahinter. Gemeinsam versuchte man, das Spiel des Gegners auf die Seiten zu leiten. Tim Breithaupt sicherte versetzt dahinter die Mitte, die Außenbahnspieler Wekesser und Jan Gyamerah erweiterten bei Bedarf die Dreier- zur Fünferkette oder rückten nach vorne.
Das Übel war früh absehbar
Es dauerte dann zwar 18 Minuten, bis Selke zu seiner ersten Tor-Aktion kam, die Alarmzeichen aber häuften sich schon früh. Der FCK bekam einfach keinen Ballbesitz über zehn Sekunden zustande. Die Versuche, Ache über weite Zuspiele einzusetzen, wirkten unbeholfen. Daher konnte die Hamburger Angriffsmaschine langsam, aber stetig Fahrt aufnehmen. Die Flanken aus dem Halbfeld häuften sich. Ebenfalls bezeichnend: Schon zur Halbzeit hatten sich die Gastgeber ein Eckballverhältnis von 11:2 herausgespielt, auch wenn speziell daraus kein Übel erwuchs.
HSV-Torjäger Selke dagegen gestatteten die Pfälzer in Hälfte eins insgesamt drei Einschussgelegenheiten. Das spätestens die dritte drin sein musste, war im Grunde nur konsequent. Die erste resultierte aus einer Halbfeld-Flanke von Dennis Hadzikadunic - von rechts, der Seite, von der die Elbestädter ihre sämtlichen Treffer einleiten sollte. Selke schob sich vor Gegenspieler Jan Elvedi, köpfte technisch sauber, aber zu mittig, Julian Krahl parierte. Ragnar Ache dürften die Augen feucht geworden sein, als er der Szene zusehen musste: Solche Flanken verwerten zu dürfen, ist eigentlich genau sein Ding.
Bei Selkes zweiter Chance wurde sein Schuss von Maxi Bauer geblockt. Da war er zu egoistisch, drei Meter neben ihm stand Ludovit Reis vollkommen frei.
Aller guten Dinge sind drei - für den HSV
Und beim dritten Mal war's soweit: Hamburgs Rechtsverteidiger William Mikelbrencis schiebt sich auf seinem Flügel an Wekesser vorbei, als simuliere dieser eine Pylone, flankt auf den langen Pfosten. Wie sich Selke dann aus Elvedis Rücken stiehlt, das Leder annimmt und am herausstürzenden Krahl vorbeitrickst - das hat schon Klasse, das können in dieser Liga nur ganz wenige Stürmer. Und einer dieser ganz wenigen wäre ... Okay, lassen wir das jetzt.
Aus Sicht der Roten Teufel war dies insofern schade, als dass ihnen grade mal zwei Minuten zuvor am gegnerischen Sechzehner erstmals ein schnelles Direktspiel über mehrere Stationen geglückt war. Das Schüsschen, mit dem Kaloc abschloss, war zwar nicht der Rede wert, aber es hatte doch ein wenig Hoffnung keimen lassen, der FCK käme nun langsam besser ins Spiel.
Unmittelbar nach dem Führungstreffer ergab sich für die Betze-Buben sogar die klarste Einschussgelegenheit des gesamten Spiels. Yokota setzt sich am rechten Flügel durch, flankt flach in die Box, Ache verpasst, aber am langen Pfosten steht Wekesser vollkommen frei, der aber schießt vorbei. "Verdient" wär der Ausgleich zwar nicht gewesen, aber vielleicht hätte er dem Gastgeber gerade deswegen einen solchen Schlag in die Nieren versetzt, dass er die Balance verloren hätte. Schon klar, zwei "hätte" in einem Satz, das bedeutet: reine Hypothese.
Anfang will nach vorne schieben - vergebens
Bezeichnender für diese erste Hälfte war eine Geste, die am Spielfeldrand zu beobachten war: Markus Anfang hielt die flache rechte Hand abgewinkelt vor der Brust und schob sie permanent nach vorne, Richtung HSV-Tor. Das konnte eigentlich nur heißen: Schiebt nach vorne. Denn so hält man nicht nur den Ball vom eigenen Tor weg, sondern schafft auch kürzere Wege zum gegnerischen. Und ermöglicht ein schnelles Rückerobern des Balles, wenn er verloren geht. Dieses Gegenpressing ist eigentlich eine Stärke des FCK in dieser Saison. Diesmal aber war davon nichts zu sehen. Der Trainer versuchte zwar zu helfen, indem er Mitte der ersten Hälfte Sirch aus der Dreierkette heraus weiter nach vorne beorderte, neben Breithaupt. Positionieren allein genügt aber nicht, so ein Mannschaftsgefüge muss mit Leidenschaft gefüllt werden. Das erkannte hinterher auch Marlon Ritter: "Daran gilt es anzusetzen, dass wir einfach intensiver, aggressiver, ekliger sind."
Denn auch in Hälfte zwei wurde nichts besser. Schon ein paar Minuten nach Wiederanpfiff musste Yokota verletzt raus. Eine Risswunde im Fuß setzte ihn matt, für ihn kam Aaron Opoku. Daran aber festzumachen, dass das Offensivspiel der Roten Teufel nun erst recht krankte wäre zu billig. Es fehlte an allem, vor allem an genauen Zuspielen.
Schlechte Abspiele laden zu Kontern ein
Bezeichnend eine Szene in der 52. Minute. Wekesser will dem in der Mitte der gegnerischen Hälfte einlaufenden Ritter den Ball in den Laufweg legen, passt aber so schlecht, dass Miro Muheim dazwischen gehen und den Konter einleiten kann. Der landet auch im Tor - Selke natürlich -, der VAR erkennt den Treffer wegen einer hauchdünnen Abseitsstellung ab.
Überhaupt bekam der HSV nun öfter Gelegenheit, schnell umzuschalten. Dabei durfte sich zunehmend Linkaußen Jean-Luc Dompé in Szene setzen, dem Gyamerah nach Kräften, aber nicht immer erfolgreich Gegenwehr leistete. Der zweite Treffer wurde dann aber doch wieder über andere Seite eingeleitet.
Zuvor war wieder mal ein Abspiel im Aus gelandet, das eigentlich problemlos an den Mann zu bringen war. Diesmal hatte Ritter vergeblich versucht, ein Zuspiel in den Lauf Wekessers zu legen. Auf den Einwurf folgte ein schönes Zusammenspiel zwischen Startelf-Debütant Adedire Mebude, Adam Karabec und Reis, der, wen wohl, Selke anspielte. Der wiederum schob sich abermals geschickt an Elvedi vorbei und vollstreckte aus halbrechter Position.
Und wenn's dann erstmal schlecht läuft ...
Bei Treffer drei durfte dann auch mal Keeper Krahl schlecht aussehen. Der eingewechselte Fabio Baldé ging über die rechte Seite auf und davon, dribbelte an Bauer vorbei, hielt frech aufs kurze Eck drauf - und traf. Für die Gesamtbetrachtung allerdings spielt der Treffer kaum noch eine Rolle. Ebenso wenig wie der Einschlag, der aufs Konto des ebenfalls eingewechselten Ransford Königsdörffer ging und der erneut vom VAR kassiert wurde. Oder die Riesenchance von Mikelbrencis, der seinerseits mal allein aufs Tor zulaufen durfte, aber an Krahl scheiterte. Und, und, und.
Der FCK hat jetzt zwei Heimspiele vor der Brust, gegen Regensburg und Elversberg. Was für eine tolle Gelegenheit, punktetechnisch wieder in die Spur zu kommen. Wenn er wieder zu der Spielanlage findet, mit der ihm in dieser Saison schon 39 Treffer geglückt sind. In den beiden jüngsten Partien jedoch fiel kein einziger. Und davor, bei Hertha BSC, traf Luca Sirch nur aus der Distanz. Es muss einfach wieder mehr Betrieb im Strafraum gemacht werden. Und das sollte doch möglich sein mit einem Ragnar Ache im Zentrum.
Es braucht mehr vertikale Zuspiele aus dem Zentrum
Zu den Grafiken. Bitte beachten: Die Lautrer sind diesmal mit blauer Farbe markiert. In der xG-Timeline sieht's eigentlich nach Unentschieden aus. Was aber fast ausschließlich dem Sprung geschuldet ist, den Wekessers Großchance kurz vor der Pause verursacht hat.

Die Positions- und Passgrafik des FCK: Es ist nur schlecht zu erkennen, weil ihn der Spot des eingewechselten Robinson (Nr. 37) leicht verdeckt, aber Kaloc (26) war erneut kaum im Spiel. Und Redondo (11) kam besser rein (19) als Hanslik, beide wurden in Minute 67 eingewechselt.

Zum Vergleich die Passmap des HSV: Auch hier ist zu sehen, dass Selke (Nr. 27) sein Bälle deutlich weiter vorne in Empfang nehmen durfte als Ache. Erstaunlich, wie gut Reis (14) direkt wieder im Spiel war. Es war sein erster Startelf-Einsatz seit dem 14. Spieltag.

Zur Vertiefung die exakte Übersicht über die Passkombinationen des FCK. Näher betrachtet seien die Zuspiele der zentralen Aufbauspieler Breithaupt und Sirch. Zu den vor ihnen postierten Mitspielern nimmt die Zahl der Pässe deutlich ab. Sirch hat Ache immerhin viermal angespielt, Breithaupt nur einmal.

Und noch ein Überblick über die geführten Duelle. Ein Bild, das wir schon kennen: Auf der rechten Seite wird erfolgreicher gekämpft als auf der linken.

Quelle: Der Betze brennt / Autor: Eric Scherer
Weitere Links zum Thema:
- Saison-Übersicht 2024/25: Die DBB-Analysen der FCK-Spieltage
Diese Abschlussstatstik der „geführten Duelle“ auf unser linken Seite killt mich, wirklich. Wie lange will Anfang eigentlich noch an diesem Experiment dort festhalten, wieviel Gegentore wollen wir über diese Seite noch fressen? Mir fehlen da echt mittlerweile die Worte.
Ansonsten danke an dich @Kohlmeyer für deine tolle und detaillierte Nachanalyse, wie immer super Arbeit!
Ansonsten danke an dich @Kohlmeyer für deine tolle und detaillierte Nachanalyse, wie immer super Arbeit!


Taktik-Nachlese zum Spiel FCK-Jahn
Die DBB-Analyse: Klare Sachen dank Aches Erwachen
Der FCK trifft wieder. Weil sein Mittelstürmer seine Ladehemmung überwindet. Dabei profitiert Ragnar Ache von einer leicht veränderten Spielanlage, einem starken Florian Kleinhansl - und ein bisschen vom Fehlen Daisuke Yokotas.
Darf man so etwas tatsächlich behaupten? Es habe dem Lautrer Spiel gut getan, dass Daisuke Yokota fehlte? Eines der bisherigen Glanzlichter dieser Saison, die große Überraschung, der allseits anerkannte "Unterschiedsspieler"? Na ja, "gut tun" ist vielleicht nicht der nicht der richtige Ausdruck, dazu macht es einfach zu viel Spaß, dem kleinen Japaner beim Fußballspiel zuzuschauen. Sagen wir es lieber so: Die Anpassungen, die sich daraus ergaben, dass Daniel Hanslik statt seiner in der Startelf stand, trugen zu einem beträchtlichen Teil dazu bei, dass das Spiel dieses 1. FC Kaiserslautern an diesem Samstag insgesamt symmetrischer angelegt war. Stürmer Ragnar Ache bekam dadurch endlich mal wieder Zuspiele von beiden Flügeln, da Yokota in der Regel sehr viele Bälle auf der rechten Seite einfordert und anschließend selbst den Weg in die Mitte sucht und nicht unbedingt auf seinen Mittelstürmer flankt.
Ache belohnte sich unter diesen neuen Vorzeichen selbst, seinen Trainer und sein Publikum mit zwei Treffern. Und war auch sonst viel präsenter als in den jüngsten Wochen. Fünf Torabschlüsse insgesamt, 39 Ballkontakte in 77 Spielminuten, von acht Duellen am Boden sechs gewonnen, in der Luft fünf von sieben. Als zusätzlicher Beleg hier seine Heatmap:

Das ist nicht die Strafraumpräsenz, die sein Kollege Davie Selke vergangene Woche in Hamburg hatte, aber gegenüber diesem 0:3 eine deutlich verbesserte. Klar, diesmal war's vor Heimpublikum und er traf auf einen schwächeren Gegner. Im wesentlichen ist ein Stürmer aber davon abhängig, wie seine Mitspieler ihn einbinden. Und daran gab's diesmal nichts zu meckern. Wer Ache bereits "Bocklosigkeit" vorwarf, weil in der Winterpause sein Wechsel nach Italien platzte, sollte tunlichst ein anderes Phrasenschwein melken.
Kleinhansl macht's auf die ganz linke Tour
Dass über die linke Seite mehr lief, werden viele auch an einem zweiten Wechsel festmachen, den Markus Anfang zu dieser Partie vornahm. Für Erik Wekesser startete Florian Kleinhansl. Der machte ein gutes Spiel und dürfte damit nun erst einmal die Nase vor Erik Wekesser haben. Was nichts daran ändert, dass die zuletzt in den sogenannten Sozialen Medien aufbrandende Kritik an Wekesser reichlich überzogen war. Aber extremes Polarisieren ist halt auch eine Zeitgeist-Erscheinung.
Kleinhansl schlug nicht nur die Flanke zu Aches erlösendem 1:0 kurz nach der Pause, das gleichzeitig das erste Kopfballtor war, das der Stürmer in dieser Saison aus dem Spiel heraus erzielte. Kleinhansl spielte darüberhinaus insgesamt fünf sogenannte "Schlüsselpässe", also solche, die zu einem Torabschluss führen. Einen besonders starken schon in der ersten Halbzeit auf Filip Kaloc, der aus halblinker Position am stark reagierenden Julian Pollersbeck scheiterte.
Apropos: Der Ex-Lautrer war an seiner alten Wirkungsstätte tatsächlich zu seinem ersten Saisoneinsatz gekommen, nachdem Stammkeeper Felix Gebhardt gelbgesperrt pausieren musste. Hätte er mit seinen starken Paraden seinem Team einen oder gar drei Punkte gesichert, wäre das mal wieder eine der Geschichten geworden, "wie sie nur der Fußball schreibt".
Typisch Kellerkind: Abwehrböcke führen zu 2:0 und 3:0
Dass es dazu nicht kam, lag daran, dass die Angelegenheit nach Aches Führungstreffer schnell zu einer klaren für den FCK wurde. Dabei leistete sich der Jahn jene Abwehrfehler, wie sie halt typisch sind für ein Team, das unten steht. Nur vier Minuten nach dem 1:0 unterlief die Hintermannschaft einen recht einfachen langen Freistoßball Maxi Bauers, den sich Ritter schnappte und vollstreckte.
Das 3:0 leitete Filip Kaloc nach einem weiten Abwurf Julian Krahls ein. Da zuvor eine Regensburger Angriff unterbunden worden war, lässt die Aktion sich zwar als Konter bezeichnen, schnell ausgeführt wurde dieser aber weiß Gott nicht. Hanslik trabt recht gemütlich und unbedrängt durchs Mittelfeldzentrum, legt am Sechzehner auf Ache ab und der jagt das Leder stringent neben den linken Torpfosten.
Vor diesem endgültig entscheidenden Treffer aber hatten auch die Gäste ihre Szenen: In der 58. Mitte rettete Luca Sirch in höchster Not gegen Eric Hottmann, der an Krahl bereits vorbei war. Kurz darauf fällte Jan Elvedi Hottmann im Strafraum. Hätte Schiedsrichter Robin Braun da keine Abseitsstellung erkannt, hätte es wohl Elfmeter gegeben.
Warum war Regensburg so stark?
Überhaupt war der Tabellenletzte schon in der zweiten Viertelstunde der ersten Hälfte bedrohlich aufgekommen. Dabei hatte er FCK stark begonnen. Schon nach drei Minuten setzte sich Ritter mit einem eleganten Lupfer auf der rechten Seite durch, scheiterte aus halbrechter Position an Pollersbeck. Dank gutem Nachsetzen auf den zweiten Ball - ein Stilmittel, das in dieser Partie ständig gefragt war - blieb Lautern in Ballbesitz, und Kaloc kam zu einer weiteren Schusschance. Eingeleitet hatte die Aktion übrigens Jean Zimmer. Er war auf der rechten Außenbahn für den verletzten Jan Gyamerah in die Partie gekommen und gab ebenfalls eine ordentliche Vorstellung.
Danach aber war Regensburg am Drücker. Zwar nicht durchgehend, aber bis Ende der Partie spielte er eine beachtliche Zahl an Torchancen heraus. Wer meint, dies dürften Rote Teufel einem Tabellenletzten in der Bastion Betzenberg auf gar keinen Fall gestatten, dem muss man leider zurufen: Du hast diese Liga immer noch nicht verstanden. Beziehungsweise den Wandel, der sich schon seit einiger Zeit in Fußball-Deutschland vollzieht.
Denn was bei Regensburg, Münster und Ulm in Liga Zwei zu erkennen ist, lässt sich ebenso bei Kiel und St. Pauli im Oberhaus feststellen. Selbst Aufsteiger, die aufgrund ihrer wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nur bedingt wettbewerbsfähig sind, suchen ihr Heil in der neuen Klasse nicht mehr nur im "Underdog"-Fußball, sondern orientieren sich ebenso an der modernen Fußballschule wie die Top-Teams. Bemühen sich um ruhigen Spielaufbau, rücken höher auf, halten die Räume eng und gehen situativ sogar ins Angriffspressing, etwa bei gegnerischen Einwürfen tief in der eigenen Hälfe. "Spielen mit" im besten Sinne.
Am Ende entscheidet dann doch individuelle Qualität
Dass diese Teams in der Tabelle dennoch hinten zu finden sind, liegt daran, dass sie sich kein Personal von der Qualität leisten können, über das ihre Wettbewerber verfügen. Dem unterlaufen dann Abwehrfehler, wie sie den FCK auch in dieser Partie schlussendlich auf die Siegerstraße brachten. Noch mehr aber offenbart sich der Umstand in der Offensive. Regensburg hatte zwar weniger, qualitativ aber sogar bessere Chancen als Kaiserslautern, aber halt keinen Ragnar Ache, der sie verwertete.
Was nicht heißt, dass es bei den Roten Teufeln nichts zu kritisieren gibt. Zu einigen Gäste-Chancen trugen auch Nachlässigkeiten der Innenverteidiger bei, die gegen stärkere Offensivkräfte wohl bestraft worden wäre.
Grafiken bestätigen: Mehr Symmetrie, mehr links
Unsere bei "Wyscout" entnommenen Visualisierungen bestätigen die bislang gesammelten Eindrücke. Angefangen bei der xG-Timeline: Da liegt der Gast beinahe gleichauf. Und dennoch verwundert das klare 3:0 nicht, siehe oben.
Zu beachten ist allerdings auch: Aches 3:0 verursacht kaum einen Ausschlag. Liegt daran, dass der Stürmer von außerhalb der Box abzog und ein paar Abwehrbeine im Weg waren. Das mindert die Chancenqualität empfindlich. Denkt zumindest die PC-Software.

Die Positions- und Passgrafik des FCK zeigt: Wie schon gesagt, das Spiel des FCK war insgesamt symmetrischer angelegt. Wozu der starke Kleinhansl (Nr. 3) seinen Teil beitrug, aber auch der Umstand, dass Yokota fehlte, mit dem mehr über die rechte Seite läuft.

Die Passmap des Gegners: Sehr zentrumslastig insgesamt, die Spots der zentralen Mittelfeldspieler Kühlwetter (30) und Geipl (8) werden komplett verdeckt.

Beim Überblick über die Passkombinationen lohnt es sich wie stets zu betrachten, wie viele Pässe von den hinteren Positionen auf die Vorderleute gespielt wurde. Dass Luca Sirch generell für die meisten Pässe verantwortlich zeichnet, ist nichts Neues. Auffallend aber, dass Maxi Bauer die Stürmer Hanslik und Ache wesentlich öfter anspielt. Gut im Spiel ist auch Tim Breithaupt, der die Bälle nach überall hin verteilt, so, wie es ein Sechser tun sollte.

Last but not least. Die "Landkarte" der geführten Duelle. Siehe da: Heute ist auf der linken Seite mehr rot als auf der rechten.

Quelle: Der Betze brennt / Autor: Eric Scherer
Weitere Links zum Thema:
- Saison-Übersicht 2024/25: Die DBB-Analysen der FCK-Spieltage
@Eric
Wie immer hervorragend zusammengefasst und analysiert.
Meinen Spieltagskommentar hatte ich vor Dir eingestellt. Scheinbar haben wir das gleiche Spiel gesehen, ich fühle mich tatsächlich etwas angesprochen.
Vielleicht war es auch Zufall, aber schön Deinen Kommentar hier so zu lesen.
Freuen wir uns über das Fazit und so darf es gerne weitergehen.

Wie immer hervorragend zusammengefasst und analysiert.
Meinen Spieltagskommentar hatte ich vor Dir eingestellt. Scheinbar haben wir das gleiche Spiel gesehen, ich fühle mich tatsächlich etwas angesprochen.
Vielleicht war es auch Zufall, aber schön Deinen Kommentar hier so zu lesen.
Freuen wir uns über das Fazit und so darf es gerne weitergehen.

Ich bin da aufgewachsen, da rutscht man automatisch rein, wenn man die Stimmung mitbekommt, weil es was großes ist, das ist Tradition.....jetzt bin ich irgendwo anders...
M.Klose Nov.24
"Putin du A.....loch !!"
🇺🇦 🇺🇦 🇺🇦
M.Klose Nov.24
"Putin du A.....loch !!"
🇺🇦 🇺🇦 🇺🇦
Ehrlich gesagt, habe ich Sonntag morgens, wenn ich meine Riemen zusammenknoddele, keine Zeit, irgendwelche anderen Kommentare zu lesen. Ich hols aber nach. Immerhin aber schon mal gut zu wissen, dass zwei das gleiche Spiel gesehen haben. 


Taktik-Nachlese zum Spiel FCK-SVE
Die DBB-Analyse: Schade, aber gerecht - und gut
Der 1. FC Kaiserslautern und die SV Elversberg trennen sich nach einem klasse Spiel 1:1. Mit einem Sieg hätten die Roten Teufel die Konkurrenz schwer unter Druck gesetzt. Er wäre nicht unbedingt verdient gewesen, aber auch nicht unmöglich.
Mit welcher emotionalen Einstellung sollte man sich an die Betrachtung dieses Spiels machen? Begeisterung, einmal mehr tollen Zweitliga-Fußball am Betzenberg gesehen zu haben? Oder doch Enttäuschung, weil es dem FCK nicht gelang, die Partie nach einer 1:0-Führung über die Ziellinie zu bringen? Wäre doch zu schön gewesen, den Mitbewerbern im Kampf um die Tabellenspitze, die erst samstags und sonntags ranmüssen, drei Punkte vorzulegen. Ein paar Fans intonierten hinterher zwar dennoch "Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey", aber dass sich der Platz an dieser Sonne mit nur einem Zähler übers Wochenende halten lässt, ist doch arg unwahrscheinlich.
Natürlich darf man nach angesichts des starken Auftritts beider Mannschaften die Floskel vom "leistungsgerechten Unentschieden" bemühen. Kein Team hätte eine Niederlage verdient gehabt. Ebenso darf aber gefragt werden: Woran hat's gelegen, dass die Punkte nicht am Betzenberg blieben? Die einfachste Erklärung: Die Lautrer hätten die zweite Halbzeit so durchziehen müssen wie die erste. Genauso hochkonzentriert, genauso griffig in den Zweikämpfen, mit energischem Vorwärtsverteidigen den Ball vom Tor weghalten, dem Gegner allenfalls Schüsse aus der zweiten Reihen gestatten.
"Volle Pulle" geht nunmal nicht über 90 Minuten
Das Problem ist nur: Eine solche Intensität lässt sich nicht über 90 Minuten hochhalten. Und Passstafetten durch die hinteren Reihen, um zwischendurch mal Luft zu holen und dann wieder aufdrehen zu können, gestattet ein Gegner wie dieser nicht. Dazu beherrscht er das Instrumentarium seiner taktischen Mittel selbst zu gut. Schade ist allenfalls, dass der Muhammed Damars in der 76. Minute in einer Phase fiel, als die Roten Teufel die schärfste Druckphase ihres Gastes überstanden zu haben schienen.
So waren es auch diesmal die berühmten Nuancen, die über Sieg oder Niederlage hätten entscheiden können. Die eine Torchance mehr nutzen, den einen Abwehrfehler weniger machen. Doch auch das spricht im Grunde für das "gerechte" Remis, das es am Ende ja auch war. Denn solche Momente lassen sich bei beiden Teams identifizieren.
Hansliks Großchance und Abstimmungsprobleme beim 1:1
Die eine Torchance mehr, die die Betze-Buben hätten nutzen müssen: Die von Daniel Hanslik in der 19. Minute, als Elversbergs Keeper Nicolas Kristof einen Schuss Marlon Ritters direkt vor seine Füße abwehrte, Hanslik aber nur die Latte traf.
Der eine Abwehrfehler, der nicht hätte passieren dürfen: Vor dem 1:1, als Damar nach einem simplen langen Ball von Florian Le Joncour den Weg zwischen Luca Sirch und Maximilian Bauer viel zu leicht findet und frei vor Julian Krahl zum Lupfen kommt. Hätte Krahl schon früher rauskommen, in Libero-Manier klären müssen?
Knifflig: Sirch und Bauer sind zwar einen Tick zu weit von Damar weg, andererseits noch nach genug an ihm dran, dass Krahl da nicht unbedingt Handlungsbedarf erkennen musste. Zumal ihm zur Entscheidung nur ein, zwei Sekunden Bedenkzeit zur Verfügung standen.
Die SVE macht Druck, Asllani hat die erste echte Chance
Die eine Torchance mehr, die die "Elv" hätte nutzen müssen: Fisnik Asllani in der 62. Minute, als er, von Lukas Petkov freigespielt, ebenfalls allein vor Krahl auftauchte, den Ball aber nicht an dem 1,94 Meter-Mann vorbeibrachte.
Interessant: Zu diesem Zeitpunkt des Spiel verzeichnete die Analyse-Software von "bundesliga.de" für den Gast einen xGoals-Wert von grade mal 0,23. Obwohl er die Viertelstunde nach der Pause unter Kontrolle hatte und fürs Auge fein aufspielte. Das Befreien aus engen Räumen mit abschließendem Seitenwechsel zelebrierte er sogar ansehnlicher als sein Gastgeber. Abschlüsse innerhalb des Strafraums wusste der aber zu verhindern.
Der eine Abwehrfehler, den die SVE hätte vermeiden müssen: Die Situation vor dem 1:0. Allerdings: Wie Ragnar Ache sich den Ball an Le Joncour vorbeilegt und dann über Kristof hinweg in den Torwinkel schlenzt, ist allererste Sahne. Da allein dem Franzosen den Vorwurf zu machen, ist vielleicht ein wenig ungerecht. Zuvor hätten auch seine Vorderleute mal dazwischen funken können. Bauer retournierte an der Mittellinie per Kopf einen weiten Abschlag Kristofs, erst Filip Kaloc, dann Hanslik verlängerten in Richtung Elversberger Sechzehner, wo Ache das Leder aufnahm und vollstreckte.
Nach dem 1:1 kam nicht mehr viel
Was bei Lautern noch kritisch zu notieren wäre: Nach dem Ausgleich, erst recht nach Aches Auswechslung in der 81. Minute, entwickelte das Heimteam kaum noch Druck nach vorne. Der für Ache eingewechselte Faride Alidou hatte seine stärkste Szene, als er mit einem kraftvollen Sprint nach hinten einen gegnerischen Angriff über die linke Seite stoppte.
Und: Einmal mehr vermochten die Betze-Buben mit Eckbällen und Freistößen kaum Torgefahr heraufzubeschwören. In der vergangenen Halbserie zählte das noch zu ihren Stärken. Daran, dass kopfballstarke Spieler fehlen, kann's doch kaum liegen. Ache ist in dieser Beziehung ein wahres Monster, und Jan Elvedi, Bauer, Sirch und Kaloc verfügen über ausreichend körperliche Präsenz, ihn wirkungsvoll zu unterstützen.
Breithaupt kommt immer besser in Spiel
Sind vielleicht die Hereingaben nicht gut genug? Am Freitagabend zeichneten sich für diese Florian Kleinhansl und Ritter verantwortlich. Es war zu erkennen, dass sie vor der Ausführung einige Male diskutierten. Einig schienen sie sich dabei nicht immer zu sein.
Positiv herausgehoben werden soll Tim Breithaupt. Als ordnende Hand im hinteren Mittelfeld wird er immer wertvoller, überzeugt mit Ruhe und Übersicht. 82 Prozent Passpräzision, dazu verzeichnet die Statistik 20 Balleroberungen von ihm, acht davon in der gegnerischen Hälfte - ein Top-Wert. Und mit 11,7 Kilometern war er auch laufstärkster Spieler seines Teams.
Schnellbachers Chance zum Siegtreffer: Überbewertet?
Womit wir bei den Grafiken wären. Die xGoals-Timeline sieht die SVE sogar vorne. Dafür sorgt im wesentlichen die Chance, die sich dem eingewechselten Luca Schnellbacher in der 84. Minute bot: Von halblinks, ungefähr an der Ecke des Fünfmeterraums. Der ebenfalls eingewechselte Jannis Heuer grätschte in den Schuss hinein. War sicher nicht ungefährlich, erscheint uns aber ein wenig überbewertet.

Die Positions- und Passgrafik des FCK: Belegt, wie gut sich Breithaupt (Nr. 16) als zentraler Dreh- und Angelpunkt profiliert. Und zeigt einmal mehr, dass das FCK-Spiel ohne Yokota symmetrischer angelegt ist.

Die Passmap der Gäste: Da wird auf der linken Seite intensiver gepasst. Zentraler Anspielpunkt ist Semih Sahin (8).

Der detaillierte Überblick über die Passkombinationen: Sirch diesmal nicht so im Spiel wie gewohnt. Elvedi und Bauer haben genau so viele oder mehr Bälle von hintenraus gespielt. Bauer spielt seine Vorderleute, vor allem Ache, sogar deutlich öfter an. Und von Breithaupt bekommt jeder Zuspiele.

Die Duelle: In den Zonen, in denen SVE-Rechtsverteidiger Elias Baum unterwegs ist, geht für den Gegner nicht viel. Diesen 19-Jährigen wird man in dieser Liga bestimmt nicht mehr lange sehen, ohnehin ist er von Eintracht Frankfurt nur geliehen. Auf der halblinken Bahn präsentiert sich Lautern in fast allen Quadraten unterlegen. Das ist eigentlich die Domäne von Filip Kaloc.

Quelle: Der Betze brennt / Autor: Eric Scherer
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Einmal mehr super geschrieben.
Drückt eloquent und fachkundig genau das aus, was mein Bauchgefühl bei diesem Spiel wahrgenommen hat.
Danke !
Drückt eloquent und fachkundig genau das aus, was mein Bauchgefühl bei diesem Spiel wahrgenommen hat.
Danke !
Auch von mir ein Danke für die Analyse.
Wieder mal Top geschrieben
ich ärger mich noch immer über das Gegentor. Und das in einem Moment wo die West quasi schon den Sieg gefeiert hat...
Wieder mal Top geschrieben

ich ärger mich noch immer über das Gegentor. Und das in einem Moment wo die West quasi schon den Sieg gefeiert hat...

"... Grundgütiger, kein Interesse an der Bundesliga
Den wir sind schon genug Mätressen für die Großverdiener..."
(Spaßbremse | WTG)
Ich verstehe auch nicht, was mit den Ecken los ist. Liegt es an Marlon? Er scheint oft eine spezielle Variante ausgetüftelt zu haben, bei der am Ende leider nichts rumkommt. Ich bin mal gespannt, wie das Ganze ohne ihn in Paderborn aussehen wird.
Die Freiheit der Pfalz wird auf dem Betzenberg verteidigt

Foto: Imago Images
Taktik-Nachlese zum Spiel SCP-FCK
Die DBB-Analyse: Warum nicht gleich 'ne Runde Flippern?
Wie kann man ein 0:3 aufholen, aber dann 3:5 verlieren? Das hat viele Gründe. Die Roten Teufel müssen sich davon nicht alle ankreiden. Über das ein oder andere aber lohnt es sich nachzudenken, dem Schiedsrichter-Theater zum Trotz.
Acht Treffer fielen in dieser Partie. Das kommt schon mal vor, wenn auch nicht alle Tage. Aber wann hat es schon mal so viele diskussionswürdige Tor-Aktionen in einem Spiel gefallen? Die strittigen Szenen im Einzelnen zu sezieren, ließe diese Betrachtung wohl ins Unerträgliche ausufern. Und wer den Auftritt des 1. FC Kaiserslautern beim SC Paderborn am Samstagnachmittag live verfolgt hat, wird darauf sicher verzichten können. Das muss man selbst schon gesehen haben, um sich darüber ein Urteil bilden zu können.
Daher nur mal im Schnellverfahren: Wieso braucht der VAR fast fünf Minuten, bis er Schiedsrichter Wolfgang Haslberger bittet, sich die Sache selbst anzuschauen? Und wieso entscheidet der dann, die deutlich erkennbare passive Abseitsstellung Ilyas Ansahs bei Filip Bilbijas Kopfballtreffer zum 3:0 als irrelevant anzusehen, obwohl die 1,94 Meter-Kante Ansah bei Aaron Zehnters Abschluss unmittelbar vor FCK-Keeper Julian Krahl postiert war? Ist das Foul, das Marvin Mehlem beim Stande von 2:3 aus FCK-Sicht an Daniel Hanslik begeht, nicht um Etliches strafstoßwürdiger als die beiden Szenen, die zu den Elfmetern zum 2:0 für Paderborn in der 8. Minute und zu Lauterns 1:3 in der 45. Minuten führten? Wieso wird das Gerangel vor der Freistoßflanke, die der eingewechselte Adriano Grimaldi zum 4:3 verwertet, weder gesehen, geschweige denn überprüft?
Der fünfte Treffer: Nicht mehr spielentscheidend, aber ungeheuerlich
Der Gipfel aber war die Szene, die zu Paderborns fünftem Treffer führte: Nicht nur, dass Grimaldi bei Zehnters Schuss aus dem Rückraum meterweit im Abseits steht, Krahl stolpert auch noch über dessen Bein, was ihm nicht nur die Torabwehr erschwert - er verletzt sich dabei sogar, womöglich schwer, die Diagnose steht noch aus. Da hatten Schirigespann und VAR wohl keine Lust mehr, nochmal tätig zu werden, weil ohnehin gleich Schluss war und die Zeit wegen der vielen unnötig in die Länge gezogenen Unterbrechungen schon so weit vorangeschritten ... Ungeheuerlich.
Schiedsrichter Wolfgang Haslberger an diesem Fiasko allein die Schuld zu geben, wäre ungerecht. Und für einen einzelnen Mann auch kaum zu tragen. Da stimmte insgesamt gar nichts in der Kommunikation zwischen dem unparteiischen Trio vor Ort und dem Keller in Köln. Und es lässt sich nur noch hoffen, dass dieses Spiel baldmöglichst Gesprächsgegenstand einer Schiedsrichtertagung wird.
Und jetzt reden wir mal über Fußball
Angesichts so vieler erratischer Eingriffe und Versäumnisse dürfen sich die Akteure jedenfalls fragen, warum sie sich nicht gleich zu ’ner Runde Flippern verabredet haben. Hätte weniger Schweiß gekostet, niemand wäre verletzt worden und das Ergebnis am Ende hätte nicht zufälliger zustande kommen können.
Aber, Moment mal ... Fußball wurde schon auch noch gespielt, und zwar auf ziemlich packende Art und Weise. Auch SCP-Trainer Lukas Kwasniok beklagte hinterher, es sei schade, wenn nach einem solchen Spiel nur über Schiedsrichter-Entscheidungen geredet werde. Drum wollen wir uns jetzt mal dem rein Sportlichen widmen.
Dass die Lautrer die Anfangsphase auf schon historisch gloriose Weise verpennten, dürften sich bereits herumgesprochen haben. Den Kollegen von "Sky" zufolge haben die Roten Teufel in "rund 2.000 Profi-Spielen" noch nie so früh 0:3 zurückgelegen.
Zehnters Führungstreffer: Nicht Zimmers Schuld
Schon nach zwei Minuten markiert Zehnter den ersten von nur zwei Treffern, in dem die Schiedsrichter-Blase keine Aktien hat. Da dürfen die Betze-Buben den Bock ganz allein in ihren Reihen suchen. Zehnter spaziert halblinks in den Gäste-Strafraum, dermaßen was von mutterseelenallein, dass es ihn vermutlich fror. Aber Obacht damit, dem in gewissen Fankreisen notorisch verdächtigen Jean Zimmer die Schuld zu geben, nur, weil ihm als rechten Außenbahnspieler mutmaßlich die Überwachung Zehnters oblag. Zimmer orientiert sich in der Situation zu Ansah in die Mitte, und das ist auch dringend notwendig.
Das Problem ist, dass sonst keiner mehr da ist, der Zehnter übernehmen könnte, da sich zu viele seiner Teamkollegen auf die linke Seite locken ließen. Dorthin hatten die Paderborner das Spiel verlagert, und Bilbija setzte dann mit einem langen Diagonalball den freien Mann gegenüber in Szene.
0:3 nach 15 Minuten: Erstmal durchatmen
Nach den bereits erwähnten Treffern stand es dann schon nach 15 Minuten 0:3. Und an dieser Stelle darf gelobt werden: Respekt, wie sich die Männer in Rot nun berappelten. Reagierten nicht mit dem gern bemühten "Mut der Verzweiflung" angesichts der fast schon aussichtslosen Situation, sondern nutzten die folgenden Minuten zur inneren Sammlung. Erstmal die bislang noch nicht vorhandene Ordnung herstellen. Und in der Tat, bis zur Pause verzeichneten die Gastgeber keine Tor-Aktionen mehr.
Allerdings gelang auch den Pfälzern zunächst nicht viel nach vorne. Marlon Ritter fehlte bekanntlich gelbgesperrt, Daisuke Yokota saß nach seiner Verletzungspause zunächst nur auf der Bank.
Redondo ist wieder da, aber nur selten am Ball
Dafür war Kenny Redondo in die Mannschaft gekommen. Er übernahm die Position des rechten Halbstürmers, Hanslik die des linken, so dass sich ein klarer strukturiertes 3-4-2-1 ergab, als es der Fall ist, wenn Yokota und Ritter auf dem Platz stehen. Das "Pressingmonster" der vergangenen Rückrunde deutete zwar an, dass es ihm nach wie vor ein liebes Pläsier ist, gegnerische Abwehrspieler zu bejagen, fand aber ansonsten nicht viel Bindung zum Spiel. Nur 25 Ballkontakte in 65 Spielminuten, weniger verzeichnete sonst keiner in seinem Team.
Allerdings: Einmal schickte Zimmer Redondo halbrechts in die Tiefe - und schon holte der einen Elfmeter heraus. Paderborns zentraler Innenverteidiger Felix Götze flexte ihn weg, nachdem Redondo den Ball bereits in die Mitte gepasst hatte. Hanslik verwandelte den Strafstoß genauso sicher wie Boris Tomiak.
Dank Ache zurück im Spiel - Nach der Pause richtig stark
Der Ex-Lautrer Götze half auch bei Aches 2:3 mit, das noch vor der Pause fallen durfte. Er fälschte eine eigentlich nicht schwer zu verteidigende Linksflanke von Florian Kleinhansl vor die Füße des Torjägers ab, der sich nicht lange bitten ließ. Damit waren die Roten Teufel zu Beginn der zweiten Hälfte wieder voll im Spiel - ein wenig duselig zwar, aber angesichts der Art und Weise, wie der SCP zu seiner 3:0-Führung gekommen war, ging das schon in Ordnung.
In der ersten Viertelstunde nach der Pause dann gab es endlich wieder den FCK zu sehen, der eben doch nicht zufällig im oberen Tabellendrittel dieser Zweiten Liga steht. Da wurde konzentriert und geschlossen aufgerückt, verloren gegangene Bälle sofort wieder zurückerobert. Der Lohn der Mühen: Aches 3:3 nach einer Ecke von Luca Sirch.
Ache trifft nach Sirch-Ecke: Darüber bitte mal nachdenken
Dazu ein kurzer, hoffentlich aber erhellender Exkurs: Es war der erste Treffer nach einer Ecke, den der FCK in dieser Rückrunde erzielte. In der vorangegangenen Hinrunde erzielte er deren fünf. Drei davon markierte Ache, einen Hanslik, einen Philipp Klement, allerdings nicht per Kopf, er schlenzte eine zu kurz abgewehrte Ecke, die er selbst getreten hatte, mit viel Gefühl ins lange Eck.
Die Hereingaben bei den übrigen Treffern stammten zweimal von Erik Wekesser, einmal von Kleinhansl, einmal von Sirch. Und jetzt wieder Sirch. Hätte Ritter gespielt, hätte er vermutlich die Ecken getreten, wie meistens in dieser Rückrunde. Zu einem Treffer geführt hat bislang aber keine. Warum also die Ecken nicht auch künftig Sirch und Kleinhansl überlassen?
Zu viel Risiko nach dem 3:3? Kann schon sein
Und was geschah anschließend? "Nach dem 3:3 müssen wir schlauer spielen", kritisierte Ragner Ache hinterher. "Da haben wir das Spiel zu schnell gemacht. Wir sind weiter im Tempo geblieben, als ob wir noch hinten gelegen hätten. Wenn wir da ruhiger gespielt hätten, hätten wir vielleicht selbst noch ein Tor gemacht." Das kann man so sehen. Andererseits: Wer will es der Elf verdenken, dass sie, nachdem sie ein 0:3 aufgeholt hatte, nun auf Sieg gehen wollte?
Dass das Ganze vielleicht ein Tick zu risikofreudig war, deutete sich allerdings schon vor Grimaldis zweifelhaftem 4:3 an. Da kam bereits Bilbija frei zum Schuss, nach einer Zehnter-Flanke, die Elvedi und Bauer nicht durchgreifend verteidigt hatten.
Und nach dem erneuten Rückstand hatte dann, wer sonst, Ache die Gelegenheit, abermals Gleichstand herzustellen. Doch SCP-Keeper Manuel Riemann klärte seinen Schuss aus halbrechter Position reaktionsschnell per Fuß.
Wie gegen Elversberg: Keine Impulse mehr von der Bank
Und nun? Muss kritisch angemerkt werden: War bei Lautern nicht mehr viel drin. Wie schon in der Vorwoche beim 1:1 gegen Elversberg setzten die finalen Wechsel keine Impulse mehr. Schon nach 65 Minuten waren Yokota und Leon Robinson für Redondo und Filip Kaloc gekommen, ab Minute 85 mischten die Stürmer Grant Ranos und Faride Alidou für Zimmer und den mittlerweile verletzten Sirch mit. Am Ende ergab dies kein stimmiges Ganzes mehr. Nach vorne lief nichts, und so etwas wie Kontersicherung existierte nicht mehr. Gleich zweimal wurden Treffer des eingewechselten Sven Michel wieder zurückgenommen, das wenigstens zurecht.
Da hatten die Einwechslungen von Michel und Grimaldi auf Paderborner Seite deutlich mehr Wirkung gezeitigt. Womit für diese Lautrer Niederlage auch eine Ursache gefunden wäre, die sich aufs rein Sportliche bezieht. Angesichts des Pfeifen-Gedöns' allerdings lässt sich dieses Spiel auch einfach nur mit einem Kopfschütteln abhaken.
Die linke Seite war diesmal stärker
Zu den Grafiken. Auch der xG-Timeline zufolge hätte es am Ende gut und gerne ein Unentschieden sein können. Wen wundert's.

Die Positions- und Passgrafik des FCK: Diesmal eher linkslastig. Wird beim nächsten Mal wohl wieder anders aussehen, falls Yokota in die Startformation zurückkehrt.

Die Passmap der Gastgeber. Kwasniok überraschte mit der Nominierung von Martin Ens (Nr. 43) in der Startelf. Dadurch rückte Mehlem (6) weiter nach vorne. Was für den aber nichts Ungewöhnliches war. Sein Trainer schiebt ihn öfter auf dem Platz herum.

Einmal mehr bestätigt sich: Bauer hat Sirch als Mann für den ersten Pass abgelöst. In der Defensivarbeit zeigte sich der Winter-Neuzugang allerdings zum wiederholten Mal fehleranfällig.

Und zum Schluss die Übersicht über die geführten Duelle: Die linke Seite war diesmal nicht nur die spiel-, sondern auch die kampfstärkere.

Quelle: Der Betze brennt / Autor: Eric Scherer
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Taktik-Nachlese zum Spiel FCK-F95
Die DBB-Analyse: Mit Prio auf stabil und robust
Die Mischung macht's: Aches Kopfballstärke, ein überragender Sirch, wiederentdeckte Eckball-Qualität, Fortuna-Fehler, aber auch viel Glück ermöglichen Lauterns 3:1 über Düsseldorf. "Unverdient" war's dennoch nicht.
Da werden die Daten-Nerds wieder was knabbern zu haben. Der 1. FC Kaiserslautern gewinnt sein Spiel gegen Fortuna Düsseldorf mit 3:1, hat nach xGoals laut "bundesliga.de" aber 0,89 : 1,83 verloren, laut "kicker.de" sogar 0,61 : 1,85. "Wyscouts" Software-Bewertung fällt mit 1,02 : 1,76 nicht ganz so krass, aber ebenfalls deutlich aus. Und? Ist das nun Ausdruck eines überaus glücklichen, um nicht zu sagen vollkommen "unverdienten" Sieges? Und was bedeutet diese Zahlen für die zuletzt strapazierte These, Lautern habe einen "Topteam-Komplex"? Dass die Statistik diesen im Grunde bestätigt, das Ergebnis lediglich einen zufälligen Ausreißer darstellt?
Ersparen wir uns doch diese Diskussion ganz einfach. Darüber soll sich Gedanken machen, wer will. Wir halten uns nach diesem tollen Fußballabend lieber an unsere persönliche Eindrücke, die im Zweifelsfall auch mal subjektiv sein können. Und sagen: Ja, dieser Sieg kam auch zustande, weil der FCK einige Situationen nur mit Dusel überstand. Aber das hat es in dieser Saison, in dieser engen Liga auch schon gegen einige Kellerkinder gebraucht, und ohne das hätte auch die Nachbarn aus der oberen Tabellenregion schon wesentlich mehr Federn gelassen.
Es gab aber auch Momente, die das Spiel zu Lautrer Gunsten entschieden, weil diese Dinge besser machten als der Gegner. Und wenn es nur Kleinigkeiten waren. Dazu trug das Trainerteam mit diversen personelle Entscheidungen zum Erfolg bei. Was schon bei der Auswahl der ersten Elf begann.
Ohne Yokota und Kaloc, dafür Hanslik und Redondo
Wider Erwarten kehrte Daisuke Yokota nicht in die Startformation zurück. Der Japaner wurde nichtmal eingewechselt. Außerdem verzichtete Markus Anfang zunächst auf Filip Kaloc, zum ersten Mal in der Rückrunde. Für ihn übernahm Marlon Ritter die tiefere Mittelfeld-Position neben Tim Breithaupt. Auf den Halbstürmer-Positionen versetzt hinter Ragnar Ache starteten Daniel Hanslik und Kenny Redondo. Zwei, die sich schon lange kennen und ihre besondere Qualitäten im Stressen ballführender gegnerischer Abwehrspieler haben.
Viele werden sich noch an ihre gemeinsame Zeit in der 3. Liga erinnern. Bevor Terrence Boyd an den Betzenberg wechselte, bildeten Hanslik und Redondo Marco Antwerpens bevorzugtes Sturmduo. Keiner der beiden ist ein waschechter Knipser, aber mit ihrer gut koordinierten Arbeit gegen den Ball ermöglichten sie Mike Wunderlich, René Klingenburg und Co. immer wieder Torerfolge.
Diese Fähigkeiten brachten sie auch in dieser Partie wieder zum Tragen. Die "Wyscout"-Statistik weist Redondo und Hanslik neben Luca Sirch und - hört, hört - Florian Kleinhansl als die zweikampfstärksten FCK-Spieler aus. Sie waren auch an den ersten beiden Tor-Aktionen ihres Teams beteiligt.
Die ersten Torchance war typisch fürs gesamte Spiel
Nach einer knappen Viertelstunde, in der die Fortuna besser ins Spiel gekommen war und sage und schreibe 71 Prozent Ballbesitz verzeichnete, eroberte Tim Breithaupt auf der rechten Seite kurz vor der Mittellinie den Ball und setzte den durchstartenden Jean Zimmer ein. Der spielte Doppelpass mit Redondo, ging steil und servierte Ache eine erste Flanke auf den Kopf.
Eine Szene, die fürs gesamte Spiel charakteristisch werden sollte. "Ballbesitz" war an diesem Abend nicht viel wert, es ging darum, den Ball im richtigen Moment zu erobern und die Sekunden danach mit drei, vier präzisen Ballkontakten wirkungsvoll zu nutzen. Das gelang beiden Teams phasenweise mal besser, mal schlechter. Weil beide Teams sich auf ein recht scharfes Gegenpressing verstanden, aber eben auch nur phasenweise. Mal besser, mal schlechter.
Der FCK hing in dieser Beziehung vor allem in der ersten Viertelstunde nach der Pause durch, was schließlich zum 1:1-Ausgleich der Gäste durch Tim Oberdorf führte. In ähnlicher Weise hatten die Pfälzer beim 1:1 gegen Elversberg ihre Führung aus der Hand gegeben.
Typisch aber auch: Die Betze-Buben hatten sich den Raum vor der Mittellinie als Operationsfeld für ihre Attacke auf den Ballführenden ausgeguckt. Angriffspressing praktizierten sie nur selten. Einmal aber maximal erfolgreich, und das nur eine Minute nach dem eben beschriebenen Ache-Kopfball.
Ache "erpresst" Ritters 1:0
Derjenige, der knapp 40 Meter vorm Düsseldorfer Tor dem gegnerischen Mittelfeld-As Ísak Jóhannesson das Leder abluchst, ist zwar Ache, aber wesentlich mitprovoziert wird der Ballverlust von Hanslik. Und vollstreckt wird von "MR7", mit einem trockenen 18-Meter-Schuss ins kurze Eck.
Danach spielte der FCK den Rest der ersten Hälfte recht stark herunter. Auch weiterhin mit weniger Ballbesitz, aber den klareren Aktion. Ein bisschen VAR-Gedöns gab's auch wieder, aber längst nicht so haarsträubend wie in der Vorwoche beim 3:5 in Paderborn. Ein Kopfballtreffer Jan Elvedis wurde aberkannt, weil Maxi Bauer zuvor einen Ball, der am Alu gelandet war, mit der Hand touchiert haben sollte. Na ja, nach dem Studium der 123. Zeitlupen-Wiederholung war das wohl so. Nur, dass das Leder durch die Berührung eine Richtungsänderung erfahren hat, ist nicht unbedingt zu erkennen.
Simoni mit souveränem Debüt
Dass Simon Simoni in der Startelf stehen würde, war dagegen erwartet worden. Die Leihgabe von Eintracht Frankfurt muss bekanntlich für mehrere Spieltage den verletzten Keeper Julian Krahl ersetzen. Schon nach fünf Minuten durfte er eine Flanke des linken Außenbahnspielers Valgeir Lunddal abfischen, das gab direkt Sicherheit.
Auch in den übrigen 90 Minuten demonstrierte der erst 20-Jährige gute Strafraumbeherrschung, erzielte darüberhinaus beachtliche Weiten bei Abschlägen aus der Hand - die sind nicht unbedingt eine Stärke Krahls. Auf der Linie gefragt war Simoni in der 81. Minute, als er einen Drehschuss Johannessons aus elf Metern packen musste. Insgesamt strahlte der Keeper eine für seine Jugend bemerkenswerte Ruhe aus. Liegt womöglich daran, dass er schon als 18-Jähriger in Albaniens Erster und Zweiter Liga regelmäßig zu Wettkampfeinsätzen kam. In Frankfurt und während seiner Leihe nach Ingolstadt in der Hinrunde sammelte er ja kaum Wettkampfpraxis.
Von der Bank Kaloc, Heuer, Robinson - aber kein Stürmer
Ebenso spielentscheidend wurden die Wechsel, die Anfang während des Spiels vornahm. Einmal mehr bewährte sich der Sirch-Heuer-Move. Diesmal kam Jannis Heuer für Ache und rückte in die Innenverteidigung. Sirch schob sich neben Breithaupt, Hanslik übernahm die Position des Stürmers. Sirch betätigte sich im Mittelfeld daraufhin einmal mehr als Balleroberer und Dampfmacher - und setzte mit seinem 3:1 in der letzten Minute der Nachspielzeit den Schlusspunkt in diesem Spiel.
Interessant auch: Für Hanslik kam in der 89. Minute nicht etwa einer der Offensivspieler Yokota, Grant Ranos oder Faride Alidou, sondern mit Leon Robinson ein weiterer Spezialist für zentrale Balleroberung. Schon nach 75 Minuten war Kaloc für Ritter gekommen. Was zeigt: Für den Trainer hatten in der Schlussphase Stabilität und Robustheit im Zentrum oberste Priorität. Daher verzichtete er sogar auf die Einwechslung eines Konterstürmers. In der Nachspielzeit war Redondo die einzige verbliebene Offensivkraft im FCK-Spiel. Und zu diesen Schachzügen gilt wie immer der unschlagbare Satz: Wer gewinnt, hat recht.
Ecke: Diesmal bedient Kleinhansl den Unkontrollierbaren
Als weniger glücklich erwies sich der Tausch Jan Gyamerahs für Jean Zimmer. Über die rechte Abwehrseite des FCK bereitete der Gast unmittelbar danach zwei Großchancen vor, die gut und gerne hätten zum Ausgleich führen können.
Ein weiteres Zünglein, das die Waage zugunsten des FCK ausschlagen ließ: die wiederentdeckte Eckball-Stärke. In der Vorwoche servierte Sirch Ache einen ruhenden Ball zum zwischenzeitlichen 3:3, es war der erste Treffer dieser Art in der Rückrunde. Diesmal war's eine Ecke Kleinhansls, der Lauterns stärkste Waffe zum Einsatz brachte. "Wir alle wissen um die Qualität von Ragnar Ache", erklärte Fortuna-Trainer Daniel Thioune hinterher beinahe ehrfürchtig. "Wir hätten ihn schon vorher kontrollieren müssen. Denn in der Etage, in die er hineinspringt, kann man ihn nicht mehr kontrollieren."
Der "Unforced Error" - ein Fortuna-Fehler von vielen
Noch mehr Kummer bereitet haben dürfte dem Trainer der "Unforced Error", der den verhängnisvollen Eckball verursacht hatte. Tim Oberdorf verunglückte ein Rückpass, der noch nicht einmal von den ansonsten stark anlaufenden Offensivkräften des FCK provoziert worden war.
Überhaupt war das die Crux im Düsseldorfer Spiel: Für eine Mannschaft, die Kontrolle über Ballbesitz ausüben wollte, die insbesondere in der zweiten Hälfte sehr hoch aufrückte, leistete sie sich in der hinteren Reihe zu viele einfache Fehler. So dass es eben doch nicht nur auf die "unverdiente Niederlage" verweisen müssen, die diese xG-Resultate auszudrücken scheinen.
Die Grafiken zeigen: Breithaupt, Bauer, Sirch sind die Schaltstellen
Die "Wyscout"-Timeline veranschaulicht dieses Phänomen nochmal. Die beiden ersten FCK-Tore verursachen kaum Ausschläge, wohl, weil der Ball den Weg ins Netz an vielen Gegenspielers vorbei fand.

In der Positions- und Passgrafik der Roten Teufel ist Tim Breithaupts (Nr. 16) Spot von dem des eingewechselten Jannis Heuers verdeckt. So entdeckt man erst beim zweiten Hinsehen, dass die Augsburger Leihgabe erneut eine wertvolle Schaltstelle bildet. Besonders oft suchte und fand er den vor ihm platzierten Hanslik (19).

Zum Vergleich die Passmap des Gegners: Die ist durch die vielen offensiven Wechsel ein wenig unübersichtlich. Zu sehen ist auf jeden Fall, dass der Düsseldorfer Spiel sehr gleichmäßig angelegt ist.

Die Übersicht über die Passkombinationen zeigt einmal mehr: Die Schaltstationen neben Breithaupt heißen Sirch und Bauer. Überhaupt war Sirch einmal mehr der überragende Mann im Team.

Die Topographie der geführten Duelle. Wieder mal stark: die linke Seite. Interessant auch die rote Präsenz vorne rechts.

Quelle: Der Betze brennt / Autor: Eric Scherer
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Ok, der blöde Reload-Rhythmus in der Eingabemaske hat gerade mal wieder nen längeren Post gekillt.
Ganz, ganz kurz nochmal versucht (nervt…):
Danke für die tolle Rundumschau zu Spiel und Daten.
Glaube tatsächlich wir könnten gestern fürs letzte Saisonviertel noch einmal eine ähnliche signifikante Umstellung wie vor dem HSV-Spiel in der Hinrunde gesehen haben: Damals hin zu zwei defensiveren Mittelfeldspielern im Zentrum, diesmal genau in die andere Richtung. Ritter war gestern nur in Ausnahmefällen neben Breithaupt zu sehen — wenn Düsseldorf mal tief stand und wir tief mit Ruhe aufgebaut haben und eben öfter in der Phase in Halbzeit 2, von der unser Trainer sagt dass die Jungs sich da zu tief haben reindrücken lassen. Der kicker hat entsprechend seine Aufstellung nach dem Spiel in ein 3-3-3-1 (mit den Schienenspielern in zweiter Reihe neben der alleinigen sechs Breithaupt) geändert. Außerdem war das davor weniger asymmetrisch, Hanslik und Redondo spielen naturgemäß sehr anders, haben beide aber richtig die Außen gehalten. Bin mal gespannt ob das so bleibt und wie da ggf Yokota seinen Platz findet.
In meinen Augen ist das genau der richtige Schritt für den Endspurt — und ein Riesenlob/Vertrauensbeweis für Breithaupt, der das bis zu Sirchs Versetzung eins vor alleine großartig gemacht hat. Funktioniert aber natürlich nur deshalb weil wir gerade ne starke „Back 3“ haben die in Halbzeit eins so hoch stand dass Breithaupt die direkt hinter sich hatte.
Ganz, ganz kurz nochmal versucht (nervt…):
Danke für die tolle Rundumschau zu Spiel und Daten.
Glaube tatsächlich wir könnten gestern fürs letzte Saisonviertel noch einmal eine ähnliche signifikante Umstellung wie vor dem HSV-Spiel in der Hinrunde gesehen haben: Damals hin zu zwei defensiveren Mittelfeldspielern im Zentrum, diesmal genau in die andere Richtung. Ritter war gestern nur in Ausnahmefällen neben Breithaupt zu sehen — wenn Düsseldorf mal tief stand und wir tief mit Ruhe aufgebaut haben und eben öfter in der Phase in Halbzeit 2, von der unser Trainer sagt dass die Jungs sich da zu tief haben reindrücken lassen. Der kicker hat entsprechend seine Aufstellung nach dem Spiel in ein 3-3-3-1 (mit den Schienenspielern in zweiter Reihe neben der alleinigen sechs Breithaupt) geändert. Außerdem war das davor weniger asymmetrisch, Hanslik und Redondo spielen naturgemäß sehr anders, haben beide aber richtig die Außen gehalten. Bin mal gespannt ob das so bleibt und wie da ggf Yokota seinen Platz findet.
In meinen Augen ist das genau der richtige Schritt für den Endspurt — und ein Riesenlob/Vertrauensbeweis für Breithaupt, der das bis zu Sirchs Versetzung eins vor alleine großartig gemacht hat. Funktioniert aber natürlich nur deshalb weil wir gerade ne starke „Back 3“ haben die in Halbzeit eins so hoch stand dass Breithaupt die direkt hinter sich hatte.
Kohlmeyer hat geschrieben:Da werden die Daten-Nerds wieder was knabbern zu haben. Der 1. FC Kaiserslautern gewinnt sein Spiel gegen Fortuna Düsseldorf mit 3:1, hat nach xGoals laut "bundesliga.de" aber 0,89 : 1,83 verloren, laut "kicker.de" sogar 0,61 : 1,85. "Wyscouts" Software-Bewertung fällt mit 1,02 : 1,76 nicht ganz so krass, aber ebenfalls deutlich aus. Und?
Für mich ein prädestiniertes Beispiel warum der xGoals Wert (noch) eine unintelligent berechnete Statistik ist, die die tatsächliche Situation und damit die Torwahrscheinlichkeit nur theoretisch bewerten kann.
Die Kopfballchance von Ache ist hier in den "Ausschlag" in Minute 14 schon einberechnet. Gefühlt eine große Torchance - statistisch jedoch zu vernachlässigen.
Ebenso zählt das Tor von Ritter nur minimal, weil er aus hoher Distanz mit einem direkten Gegenspieler vor ihm aufs Tor schießt.
Dass er den Gegenspieler gezielt tunnelt und dem Torwart keine Chance lässt, da er ihn auf dem falschen Fuß erwischt, kann der xG-Wert nicht abbilden.
Noch krasser beim Tor von Ache, der gefühlt völlig frei und unbedrängt zum Kopfball kommt. An der Stelle würde mich mal interessieren, ob Tore nach Ecken aufgrund der Gegnerdichte in der Regel zu solch kleinen Ausschlägen führen.
Das Tor zum 1:1 von DD zählt natürlich hier kräftig in den xG Wert, da der finale Ballkontakt fast auf der Torlinie passiert - in dem Fall völlig zu recht. Ebenso die Chancen aus kurzer Distanz zwischen 80er und 90er Minute.
Aber so kommt dann eben ein solches Ungleichgewicht der Werte zu Stande, obwohl der neutrale Zuschauer mindestens von einem ausgeglichenen Chancenverhältnis mit Tendenz Richtung FCK sprechen muss.
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