Packender Schlagabtausch auf dem Betze: Dass die Partie des 1. FC Kaiserslautern gegen Hannover 96 torlos endet, wundert am Ende auch die Protagonisten. Unter dem Strich sind die Roten Teufel aber ganz zufrieden.
Anfang: "Gut, dass wir zu Null gespielt haben"
"Wir haben ein sehr interessantes und intensives Spiel gesehen. Wir haben gegen eine Mannschaft gespielt, die top besetzt ist - und die auch einen Top-Fußball spielt. Wir mussten wahnsinnig viele Standardsituationen verteidigen. Eckbälle, Einwürfe, Freistöße. Ich finde aber, dass wir das trotzdem ordentlich gemacht haben. Gegen Ende der ersten Halbzeit sind wir besser ins Spiel gekommen. In der zweiten Halbzeit war Hannover zunächst wieder stärker und hatte durch Standardsituationen einige Chancen. Im Lauf des Spiels sind dann aber wir wieder besser reingekommen. Die Chance auf den Lucky Punch hatten am Ende beide Mannschaften. Insgesamt war es ein sehr interessantes Spiel, kein klassisches 0:0. Dafür gab es einfach zu viele Torchancen auf beiden Seiten. Richtig gut war, dass wir zu Null gespielt haben", fasste Trainer Markus Anfang die packenden 90 plus 5 Minuten zusammen.
Angesichts einer Bilanz von 17:24 Torschüssen aus Sicht der Roten Teufel war es tatsächlich erstaunlich, dass die Begegnung ohne einen einzigen Treffer endete. Als der Ball einmal im (Lautrer) Netz lag, zählte das Tor aufgrund einer Abseitsposition der Hannoveraner nicht. Darüber hinaus stand den Gästen einmal die Latte und wiederholt der starke Torwart Julian Krahl im Weg. Der FCK hätte ganz früh im Spiel bereits durch Daisuke Yokota und Marlon Ritter treffen können. Und dann vor allem in der Nachspielzeit, als die 96er einen Abschluss von Erik Wekesser gerade noch so von der Linie kratzten und Maxi Bauer knapp über das Tor köpfte.
Krahl: "Da wirst du halt mal angeköpft"
"Ich glaube, dass Hannover insgesamt etwas mehr vom Spiel hatte. Aber was die Chancen angeht, war es ausgeglichen, auch wenn wir da erst am Ende aufgeholt haben. Ich denke, mit den letzten Minuten ist das Ergebnis recht fair, vielleicht noch ein Ticken glücklicher für uns. Wir haben hinten sehr gut verteidigt, hatten vorne auch unsere Chancen. Hannover ist keine Laufkundschaft. Gegen die zu bestehen, musst du erst mal schaffen. Deswegen bin ich froh, dass wir heute einen Punkt geholt haben", sagte Torwart Julian Krahl, nach dem zweiten Zu-Null-Spiel in Folge. Zur wohl größten Chance des Gegners durch Marcel Halstenberg in der 74. Minute erklärte Lauterns Nummer 1: "Wenn ich jetzt ein Arsch wäre, könnte ich sagen: Das ist gutes Stellungsspiel. Das ist vielleicht auch ein bisschen die Phase, in der wir uns gerade befinden. Da wirst du halt mal angeköpft. In anderen Phasen legt er den zwei Zentimeter weiter in die Ecke und dann ist es ein Tor. Das ganze Spiel hat man gemerkt, dass heute zwei Mannschaften mit brutaler Qualität gegeneinander spielen. Jeder Fehler wurde zu Chancen ausgenutzt. Beide Mannschaften haben Fehler erzwungen. Ich denke schon, dass alle, die das Spiel heute gesehen haben, auf ihre Kosten gekommen sind. In der Hinrunde haben wir gegen Hertha, Hannover und Hamburg nur einen Punkt geholt. Jetzt haben wir schon vier und ein Spiel haben wir ja noch."
"Am Ende können wir mit ein bisschen mehr Glück und Genauigkeit das Spiel noch für uns entscheiden. Aber so können wir mit dem Unentschieden ganz gut leben", erklärte Marlon Ritter. "Wir hatten in der Partie ein paar Phasen, in denen wir nicht den Zugriff hatten, wie wir uns das vorgestellt haben. Wir haben dann umgestellt, das hat dann wieder ganz gut funktioniert bis zur Pause. Nach der Halbzeit hatten wir dann wieder so ein bisschen Probleme, da können wir froh sein, dass wir nicht in Rückstand geraten. Aber am Ende, wenn das Spiel vielleicht noch ein bisschen länger geht, vielleicht ziehen wir das Ding." Zur Kabbelei mit seinem früheren Teamkollegen Boris Tomiak sagte der FCK-Kapitän mit seinem typischen verschmitzten Grinsen: "Wir haben vor dem Spiel schon ein bisschen geschrieben. Dann habe ich aus Spaß gesagt: Mal gucken, ob er drauf eingeht - und irgendwie ist er drauf eingegangen. Das hätte ich nicht gedacht."
Ritter über Tomiak: "Hätte nicht gedacht, dass er drauf eingeht"
Winterzugang Tim Breithaupt, der sein erstes Spiel für den FCK von Beginn an bestritt, sah es ähnlich wie Ritter: "Im Endeffekt haben wir es gut wegverteidigt und spielen wieder zu Null. Das können wir mitnehmen. Ich hatte gegen Hertha schon 30 Minuten, jetzt heute 85. Ich fühle mich gut. Die Chancen, die wir zugelassen haben, müssen wir uns natürlich ansehen."
Für die mindestens bis morgen auf Platz 2 stehenden Roten Teufel geht es nun am kommenden Freitag mit einem absoluten Top-Spiel weiter: Auswärts beim Hamburger SV treffen dann zwei der aktuell besten Mannschaften der Liga aufeinander.
» Zum Video: Pressekonferenz nach dem Heimspiel gegen Hannover 96
Quelle: Der Betze brennt
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