Neues vom Betzenberg

"Was passiert hier?": Irres Spiel sorgt für Frust beim FCK

Foto: Imago Images

Was für ein wilder Ritt: Der 1. FC Kaiserslautern hadert nach dem 3:5 beim SC Paderborn mit einigen strittigen Entscheidungen. Gleichzeitig zeigen sich die Teufel selbstkritisch. Bei Julian Krahl wird morgen eine Diagnose erwartet.

Anfang: "Der Fußball ist leider zu kurz gekommen"

"Es war ein verrücktes Spiel. Wir haben nach 18 Minuten mit 0:3 zurückgelegen und haben gefühlt nur fünf Minuten Fußball gespielt. Paderborn war wahnsinnig effektiv. Danach sind wir aber gut in die Partie gekommen und waren dann auch die klar bessere Mannschaft. In der Halbzeit hat man den Jungs angemerkt, dass sie das Ding unbedingt ziehen wollten. Die zwei Mannschaften haben alles getan für ein richtig gutes Fußballspiel. Im Nachgang ist der Fußball aber leider etwas zu kurz gekommen", sagte Markus Anfang nach dem Spiel. Der Schiedsrichter habe diese eigentlich gute Partie seiner Mannschaft entschieden, erklärte der FCK-Trainer zudem später, ohne sich dabei jedoch auf Hauptschiri Wolfgang Haslberger oder das VAR-Team um Guido Winkmann festlegen zu wollen: "Das ist für mich eins."

Das 3:5 beim SCP, der die Lautrer durch den Erfolg in der Tabelle nun überholt hat, war in der Tat eine irre Partie mit acht Toren, zahlreichen strittigen Entscheidungen und - nicht zuletzt aufgrund der ewig langen VAR-Überprüfungen - zusammengerechnet 14 Minuten Nachspielzeit. Gleich zwei dieser gecheckten Situationen fielen früh im Spiel zunächst gegen den FCK aus, der nach dem 0:1 schon nach wenigen Sekunden zunächst einen Foulelfmeter gegen sich gepfiffen bekam und dann einen weiteren Treffer zum 0:3 trotz einer vermeintlichen Abseitsstellung akzeptieren musste. Danach zeigten die Roten Teufel aber eine tolle Moral, kamen noch vor der Pause durch einen verwandelten Foulelfmeter von Daniel Hanslik (45.+1) und ein Tor von Ragnar Ache (45.+8) auf 2:3 heran. Nach Aches zweitem Tor, der nach einer Ecke einköpfte, war die Begegnung in der 61. Minute wieder ausgeglichen, ehe der SCP in der Schlussphase mit zwei Treffern schließlich doch wieder auf die Siegerstraße einbog.

"Viele Sachen sind für mich schwer nachzuvollziehen. Es wird einerseits immer alles gecheckt. Beim 3:4 wird Jan Elvedi von zwei Mann in die Mangel genommen und gefoult. Vorher bei der Situation mit Hanslik kann man auch eine andere Entscheidung treffen. Beim fünften Gegentor tritt Grimaldi unglücklicherweise auch noch Julian Krahl auf den Fuß. Das wurde dann auch nicht überprüft. Aber das ist jetzt so. Wir können es nicht mehr ändern. Es gibt allerdings die eine oder andere Situation, die man auch anders sehen kann", sagte Anfang. Torwart Krahl, der sich beim 3:5 eine schlimm aussehende Knieverletzung zuzog, wird sich am Sonntagmittag einer MRT-Untersuchung unterziehen. Auch eine Risswunde am Knöchel von Luca Sirch soll dann sicherheitshalber nochmal begutachtet werden.

Elvedi: "Unsere Mentalität können wir herausstreichen"

"Beim 0:1 haben sie uns kalt erwischt. Paderborn verlagert in dieser Situation gut, so dass wir nicht mehr zuschieben können. Danach waren es unglückliche Situationen. Beim 0:3 können wir bei dem Standard rausrücken. Das 0:2 ist ein Elfmeter, weil wir ein bisschen zu spät kommen. Wirklich erklären kann man so einen Start nicht. Unsere Mentalität können wir aber herausstreichen. Die hat uns heute auch wieder zurückgebracht. Bis zum 3:4 waren wir die bessere Mannschaft", blickte Jan Elvedi auf die turbulenten 90 Minuten plus Nachspielzeit.

Florian Kleinhansl erklärte: "Es ist sehr viel gegen uns gelaufen. Nach einer Viertelstunde steht es 0:3 und da fragt man sich, was passiert hier eigentlich? Das müssen wir analysieren, weil so etwas nicht passieren darf. Nach dem 3:3 müssen wir vielleicht cleverer sein, erstmal etwas runterkommen. Wir wollten auf dem Gaspedal bleiben, den Schwung mitnehmen. Und das ist uns am Ende ein bisschen zum Verhängnis geworden. Viele Entscheidungen waren auch fifty-fifty. Das ist einfach ärgerlich. Alles, was nach der 20. Minute passierte, war eigentlich gut. Das müssen wir mitnehmen. Trotzdem ist es im Moment schwer. Das war ein harter Tag."

Ache: "Es sind noch acht Spieltage und es kann noch alles passieren"

Die etwas fehlende Cleverness nach dem geschafften Ausgleich bemängelte auch Ragnar Ache, der seine Saisontore Nummer 14 und 15 markierte: "Nach dem 3:3 müssen wir schlauer spielen. Da haben wir das Spiel zu schnell gemacht. Wir sind weiter im Tempo geblieben, als ob wir noch hinten gelegen hätten. Wenn wir da ruhiger gespielt hätten, hätten wir vielleicht selbst noch ein Tor gemacht. Wir haben gut kombiniert, aber bei den letzten Pässen sind dann Fehler passiert - und Paderborn hat gekontert. Für unsere Ambitionen bedeutet die Niederlage nichts. Wir haben vor drei Wochen auch in Hamburg 0:3 verloren. Jetzt kommt die Länderspielpause. Danach müssen wir wieder angreifen. Es sind noch acht Spieltage und es kann noch alles passieren."

» Zum Video: Pressekonferenz nach dem Auswärtsspiel beim SC Paderborn

Quelle: Der Betze brennt

Weitere Links zum Thema:

- Lautern verliert nach 0:3 und 3:3 noch 3:5 in Paderborn (Der Betze brennt)

Kommentare 510 Kommentare | Empfehlen Artikel weiter empfehlen | Drucken Artikel drucken