Erst ein Horror-Start, dann eine überragende Aufholjagd und am Ende doch eine bittere Niederlage: Der 1. FC Kaiserslautern kommt beim SC Paderborn nach einem frühen 0:3 zurück, verliert eine völlig verrückte Partie aber mit 3:5 (2:3).
Die Roten Teufel, bei denen Kenny Redondo den gesperrten Marlon Ritter ersetzte, erwischten in Ostwestfalen einen regelrechten Alptraumstart. Nach 65 Sekunden hatte kein FCK-Verteidiger den am langen Pfosten lauernden Aaron Zehnter im Blick. Der Paderborner konnte den Ball im Strafraum noch annehmen und traf flach und trocken zum 0:1 (2.). Der Schock war auf Lautrer Seite noch nicht verdaut, da ging Filip Bilbija im Sechzehner nach einem Zweikampf mit Maxi Bauer zu Boden. Schiedsrichter Wolfgang Haslberger bekam ein Signal vom VAR und entschied nach Ansicht der Videobilder auf Foulelfmeter. Raphael Obermair verwandelte in die Mitte zum 0:2 (8.). Und es kam noch schlimmer.
In der 15. Minute führten die Gastgeber eine Ecke kurz aus. Nach der folgenden Flanke stand Bilbija ganz blank und köpfte ein zum 0:3 (15.). Die Situation wurde anschließend lange gecheckt. Nach fünfminütiger Überprüfung zählte der Treffer, obwohl Ilyas Ansah aus dem Abseits zum Kopfball ging, dabei den Ball aber nicht traf. Die Partie schien so gut wie entschieden, zumal es bis zur 37. Minute dauerte, ehe der FCK durch einen Abschluss von Ragnar Ache ein Lebenszeichen absetzte. In der 45. Minute gab Referee Halsberger Elfmeter für die Lautrer, nachdem Felix Götze in Redondo reingegrätscht war. Daniel Hanslik verwandelte sicher zum 1:3 (45.+1). Wegen der ewig langen VAR-Überprüfungen wurden acht Minuten nachgespielt und kurz vor dem Pausenpfiff nutzte Ache einen Fehler von Götze und vollstreckte zum 2:3 (45.+8). Nach einer völlig verrückten ersten Halbzeit war die Partie tatsächlich wieder offen.
Nach Wiederbeginn musste Julian Krahl zunächst gegen Sven Michel klären (52.), dann forderten die Lautrer auf der anderen Seite vehement einen zweiten Elfmeter. Marvin Mehlem hatte den schussbereiten Hanslik von hinten gestoßen. Schiedsrichter Halsberger ließ weiterspielen (55.). Nach gut einer Stunde bekamen die Lautrer einen Eckball. Hanslik servierte von links und in der Mitte köpfte Ache mit seinem 15. Saisontreffer unwiderstehlich zum 3:3 ein (61.). Wahnsinn. Von Paderborn war in dieser Phase nichts zu sehen. Dann bekam auf einmal Bilbija die große Möglichkeit zur erneuten Führung (70.) und wenig später stach der Joker Adriano Grimaldi zum 3:4 (72.). Auf der Gegenseite hatten die FCK-Fans bei einem Schuss von Ache ebenfalls den Torschrei auf den Lippen. Manuel Riemann parierte stark (77.). In der 87. Minute zählte ein weiterer Paderborner Treffer durch Sven Michel wegen Abseits nicht. Kurz darauf traf Michel erneut. Dieser Treffer wurde aber wegen eines Handspiels nicht anerkannt (89.). Schließlich war es Zehnter in der Nachspielzeit, der mit dem fünften Treffer für den SCP den Schlusspunkt setzte (90.+5). Zu allem Überfluss verletzt sich bei diesem Tor auch noch Krahl und musste offenbar mit einer Knieverletzung ausgewechselt werden.
In der Tabelle verlieren die Roten Teufel einen Platz und müssen die Paderborner vorbeiziehen lassen. Am kommenden Wochenende geht die Liga in die erste Länderspielpause des Jahres. Danach steigt im Fritz-Walter-Stadion das nächste Top-Duell, wenn am 29. März im Samstagabendspiel Fortuna Düsseldorf auf den Betzenberg kommt.
Quelle: Der Betze brennt
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- Statistik zum Spiel: SC Paderborn - 1. FC Kaiserslautern 5:3