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Fernsehgelder 2024/25: Lautern kommt langsam, aber stetig voran (Der Betze brennt)

Neuigkeiten und Pressemeldungen zum 1. FC Kaiserslautern.
Thomas
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Beitrag von Thomas »

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Fernsehgeld: Lautern kommt langsam, aber stetig voran

Der FCK rückt bei der Ausschüttung der Fernsehgelder langsam, aber kon­ti­nu­ier­lich nach vor­ne. Nächste und übernächste Saison könnten größere Sprünge folgen - ab­hän­gig vom sportlichen Erfolg, aber auch von der zukünftigen Verteilung der TV-Milliarden.

Nach Platz 18 im Aufsteigerjahr 2022/23 und Platz 14 in der Saison 2023/24 hat sich der 1. FC Kaiserslautern aktuell auf Rang 12 in der "TV-Geld-Tabelle" vorgearbeitet. Das geht aus den vom "Kicker" veröffentlichten vorläufigen Berechnungen der Deutschen Fußball-Liga (DFL) zur Saison 2024/25 hervor. Die Roten Teufel erhalten demnach voraussichtlich 9,78 Millionen Euro aus dem Zweitliga-Pool und damit 0,32 Millionen mehr als im vergangenen Jahr.

Zum Vergleich: Bundesliga-Absteiger 1. FC Köln steht mit 26,45 Millionen Euro (minus 26,24 Millionen gegenüber der Vorsaison) bei den Fernsehgeldern ganz oben, mit deutlichem Abstand gefolgt von Hertha BSC mit 21,61 Millionen. Ganz unten rangieren die Drittliga-Aufsteiger SSV Ulm und Preußen Münster mit jeweils rund 7,30 Millionen Euro (jeweils plus rund 6,10 Millionen Euro).

Die vorläufige TV-Geld-Tabelle 2024/25 laut "Kicker" in der Übersicht:

1. 1. FC Köln - 26,45 Mio. Euro
2. Hertha BSC - 21,61 Mio. Euro
3. Schalke 04 - 19,18 Mio. Euro
4. Darmstadt 98 - 18,37 Mio. Euro
5. Hamburger SV - 17,05 Mio. Euro
6. Fortuna Düsseldorf - 15,11 Mio. Euro
7. SpVgg Fürth - 14,7 Mio. Euro
8. SC Paderborn - 13,6 Mio. Euro
9. 1. FC Nürnberg - 12,83 Mio. Euro
10. Karlsruher SC - 12,4 Mio. Euro
11. Hannover 96 - 12,29 Mio. Euro
12. 1. FC Kaiserslautern - 9,78 Mio. Euro
13. 1. FC Magdeburg - 9,31 Mio. Euro
14. Jahn Regensburg - 8,72 Mio. Euro
15. Eintracht Braunschweig - 8,61 Mio. Euro
16. SV Elversberg - 8,38 Mio. Euro
17. Preußen Münster - 7,32 Mio. Euro
18. SSV Ulm - 7,3 Mio. Euro

In dieser Saison ist der Sprung für den FCK also relativ gering, aber nächste und übernächste Saison ist deutlich mehr drin - dank der Fünfjahreswertung. Diese besagt, dass vor allem die sportlichen Platzierungen in den letzten fünf Jahren ausschlaggebend für die Ausschüttung der Fernsehgelder sind. Weil Lautern erst seit zweieinhalb Jahren wieder in der 2. Bundesliga spielt, ist hier noch deutlich Luft nach oben. Die direkt vor dem FCK stehenden Klubs Hannover 96, Karlsruher SC und 1. FC Nürnberg bekommen laut DFL-Ranking schon je 2,5 bis drei Millionen Euro mehr als der FCK. Einen dieser Klubs in der Fünfjahreswertung zu überholen, könnte also buchstäblich Gold wert sein, auch wenn die Ausschüttungen nicht eins zu eins jedes Jahr gleich bleiben, sondern immer wieder nachberechnet werden. Auch die fünf Jahre selbst werden nicht gleich berechnet, sondern nach dem Faktor 5:4:3:2:1. Das heißt, die letzte Saison wird jeweils am höchsten bewertet. Es könnte für den FCK somit besonders wichtig werden, die direkten TV-Geld-Konkurrenten Hannover, Karlsruhe und Nürnberg in der kommenden Rückrunde auch sportlich hinter sich zu lassen.

Die Fernsehgelder werden von der DFL aktuell nach einem Vier-Säulen-Prinzip ausgeschüttet, das sich in der Saison 2024/25 wie folgt gestaltet: Säule 1 "Gleichverteilung" (rund 7,5 Millionen Euro, die jeder Zweitligist als Basissumme erhält), Säule 2 "Leistung" (die oben genannte Fünfjahreswertung, welche insgesamt 43 Prozent der TV-Einnahmen ausmacht), Säule 3 "Nachwuchs" (4 Prozent, für Einsatzminuten und Ausbildung junger Spieler), Säule 4 "Interesse" (3 Prozent, für Zuschauer-Interesse zum Beispiel bei Stadionbesuchen und TV-Übertragungen). Detailliertere Erklärungen hierzu gibt es auf der Seite der DFL: Verteilung der Medienerlöse für die Spielzeiten 2021/22 bis 2024/25.

Zweitligisten & Traditonsklubs drängen auf gerechtere TV-Geld-Verteilung

Weil ab kommender Saison 2025/26 die neuen, nochmals leicht höher dotierten Fernsehverträge der DFL gelten, findet am 16. Januar eine Außerordentliche Versammlung der Erst- und Zweitliga-Klubs statt. Hier soll der künftige Verteilschlüssel nach dem oben genannten Vier-Säulen-Prinzip diskutiert werden. Traditionsklubs wie zum Beispiel Schalke 04 drängen auf eine stärkere Ausschüttung der Säule "Interesse", während kleinere, aber erstklassig spielende Vereine wie Mainz 05 sich dem entgegen stellen. Dass der FCK hier eher auf der Seite von Schalke stehen dürfte, hatte auf der Mitgliederversammlung im November bereits der Beiratsvorsitzende Rainer Keßler deutlich gemacht. Generell müsse die Zweite Liga gestärkt, aber insbesondere auch das Interesse mehr berücksichtig werden, so Keßler: "Wenn der FCK immer wieder gerne für die Top-Spiele im Fernsehen angefragt wird, dann muss sich das irgendwann auch mal in unserer Kasse niederschlagen."

Aktuell bekommt die 2. Bundesliga nur knapp 20 Prozent der nationalen und 2,65 Prozent der internationalen Medienerlöse der DFL. Und das, obwohl die Stadien im Unterhaus oftmals sogar besser gefüllt sind als in der Beletage. In den Top 10 der gesamtdeutschen Zuschauertabelle stehen fünf Zweitligisten, darunter auch der 1. FC Kaiserslautern. Näheres zur laufenden Debatte hat unter anderem der "Kicker" zusammengefasst: Diskussion über Verteilung der TV-Milliarden am 16. Januar.

Quelle: Der Betze brennt / Kicker / DFL

Weitere Links zum Thema:

- FCK klettert im TV-Geld-Ranking 2023/24 von Platz 18 auf 14 (Der Betze brennt, 09.06.2023)
- TV-Gelder 2022/23: Warum der FCK am wenigsten kassiert (Der Betze brennt, 19.07.2022)
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)
zabernd
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Beitrag von zabernd »

Krass die Differenz bspw zu Köln.
Dieses System zementiert die Verhältnisse.
Wenn du in der Liste oben stehst, findest du natürlich gute Gründe, warum das gerecht ist. Bist du unten, dann sollst du mit den Brotkrumen unter dem Tisch zufrieden sein.
Man sollte mal darüber nachdenken, das am Zuschauerdurchschnitt festzumachen, da kämen wir besser weg... :love:
Ein Leben ohne FCK ist möglich, aber sinnlos.
DevilDriver
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Beitrag von DevilDriver »

Noch schlimmer wird es beim Blick auf die Fernsehgelder für die 1. Liga.

Da bekommt selbst Kiel als letzter der TV-Geld-Tabelle schon ca. 30 Mio. Euro...

Und deutschlandweit völlig irrelevante Klubs wie Wolfsburg oder Hoffenheim kassieren über 60 Mio, Red-Bull-Leipzig sogar über 80 Mio. TV-Geld, obwohl bei vielen deren Spielen die Einschaltquoten kaum messbar sind.

Meiner Meinung nach, muss sich die Verteilung der TV-Gelder viel mehr an der eigentlichen Nachfrage orientieren. Technisch sollte sich so etwas doch auswerten lassen.
FCK.Maxi
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Beitrag von FCK.Maxi »

einer der Hauptgründe warum ein Ache Verkauf im Sommer für deutlich unter 5 mio keinen Sinn gemacht hätte.
Ein fitter Ache schießt den FCK auf einen deutlich besseren Tabellenplatz und refinanziert durch bessere TV Gelder in der 5 Jahreswertung den hypothetischen Transfererlös direkt.
Südpälzer
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Beitrag von Südpälzer »

Wir spielen die dritte Saison in Folge wieder in der 2. Liga und bekommen - verglichen mit Köln oder Hertha - kaum mehr als der letzte, Ulm. Das kanns ja auch nicht sein.
Ereborn
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Beitrag von Ereborn »

Ist schon nachvollziehbar, dass es gar nicht so einfach ist, hier einen für alle gerechten Modus zu finden. Der Zuschauerschnitt hat ja z.B. auch damit zu tun, wie viel Fassungsvermögen ein Stadion hat - und das können die Vereine in den seltensten Fällen auch wirklich beeinflussen.

Letztlich sollte für mich schon ein sehr relevanter Faktor sein, wie viele Zuschauer im TV ein Spiel einer Mannschaft hat. Wenn z.B. 2 Mio. ein Spiel FCK gegen Schalke sehen wollen - aber nur 5.000 ein Spiel Hoffenheim gegen Wolfsburg - dann sollte sich das auf Dauer eben auch in der Verteilung - genau dieser TV-Gelder - niederschlagen.

Oder würde das Pay-TV etwa für eine völlig irrelevante TV-Serie ohne Einschaltquoten genauso viel zahlen, wie für eine Blockbuster-Serie? Sicher nicht. Und da ist für mich tatsächlich derzeit die Liga gar nicht mal entscheidend. Kucken denn wirklich mehr Zuschauer eine Übertragung von Kiel oder vielleicht ist für die Zuschauer Schalke, Köln, HSV oder Lautern interessanter?

Umgekehrt sollte natürlich der sportliche Erfolg ebenfalls belohnt werden. Mehr Leistung - mehr Bezahlung.

Und letztlich - eine gewisse Solidarität unter allen beteiligten Vereinen gehört auch dazu. Wenn sonst irgendwann Bayern und Dortmund 98% der Gelder bekämen - dann brauchen die aber auch irgendwelche attraktive Gegner, damit deren Spiele noch irgendwann geschaut werden.

Irgendwie sollte hier eine gewisse Progressivität rein, aber keine zu krasse. Beispiel ist für mich tatsächlich Köln. Die bekommen zwar aktuell in der 2. Liga am meisten - aber der Unterschied für deren Super-GAU Abstieg - liegt aber auch in einer riesigen Fallhöhe. Sie bekommen nur noch 50% vom letzten Jahr, haben aber fast die gleichen Spieler im Kader, die sie zahlen müssen. Ein sportlicher Abstieg darf aber nicht fast mit dem drohenden Konkurs gleichbedeutend sein - und das übrigens auch nicht, beim Unterschied 2. und 3. Liga.
Vieles im Leben kann man mit Geld kaufen.
Emotion und Leidenschaft nicht.
Lautern-Fahne
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Beitrag von Lautern-Fahne »

@Südpälzer

Sind von Platzierungen halt leider nach wie vor näher an Ulm als an Köln/Hertha. Bei denen stehen 4 bzw. Jahre erste Bundesliga drin. Bei uns nach wie vor 3 Jahre dritte. Die 5 Mio Differenz zum HSV überraschen mich da etwas mehr. V.a. dass die Hanseaten mehr TV Gelder bekommen als die zwischenzeitlichen Bundesligisten Paderborn und Fürth.

@Ereborn
Auf den Punkt gebracht.
"Für mich ist Schönheit, dem Gegner nicht zu geben was er will."

"Es gibt Leute die sagen, kreative Spieler seien von Abwehraufgaben zu entlasten. Wer dies behauptet, kennt den Fußball nicht. Alle elf müssen zu jeder Zeit genau wissen, was sie zu tun haben"

José Mourinho
teldix
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Beitrag von teldix »

Paderborn war vor 5 Jahren in der Bundesliga, seitdem in der 2. Liga. Also nicht wirklich stark gewichtet, zudem wenig "Interesse".

Der HSV hingegen spielt die 5 betrachteten Saisons immer um den Aufstieg mit, zwischenzeitlich auch Relegation gespielt. Dazu hohes "Interesse" von Fans.

Egal wie - Hauptsache wir steigern uns von Jahr zu Jahr! Wäre echt geil, wenn wir am Ende der Saison vor Nürnberg und Hannover stehen würden... :teufel2:
Ke07111978
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Beitrag von Ke07111978 »

Gerecht? Gerecht wäre eine Gleichverteilung der Fernsehgelder, wie es sie jahrelang gab. Dieses System aufzubrechen war eine der Ursünden im deutschen Fußball und ist bis heute das Kernproblem der Traditionsvereine und somit auch der klassisch strukturierten e.V. Es wurde eine Anreiz geschaffen, bei dem man nur lange genug investieren musste, um irgendwann einen Rückfluss aus überproportionalen Fernsehgeldern zu bekommen - und somit wurden die ganzen Konstrukte wie Hoffenheim, Wolfsburg oder Leipzig überhaupt erst möglich gemacht.

Das Schlimme ist, dass wir es waren (genau gesagt Friedrich), die Lemke und anderen damals in den Rücken gefallen sind und gemeinsam mit Bayern, Dortmund etc. gestimmt haben - weil man dachte, wir könnten jetzt ewig um die Champions League mitspielen.

Heute ist es unglaublich schwer, dass ganze wieder zu korrigieren, denn die großen Vereine, die in der 1. Liga oben sitzen bzw. die kapital getriebenen Vereine werden ihren Besitzstand nicht abgegeben, bzw. erst dann, wenn ihnen die Gesamtvermarktungs-Erlöse der Art wegbrechen, dass sie uns alten Traditionsclubs mal wieder ein paar Brotkrumen hinwerfen müssen.

Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass auch unsere sportlicher (Wieder-) Aufstieg ganz wesentlich darauf beruht, dass wir - ähnlich wie andere Investorenvereine - in den letzten 3 Jahren rd. 30 Mio. Investorengeld hatten, um die negativen Etats auszugleiche und damit erstmal dahin zu kommen, wo wir heute sind. Für den Schritt in Liga 1 kann man den Betrag locker verdreifachen, wenn man eine realistische Chance haben will, in Liga 1 mitzuspielen und diese systematisch zu halten. Das System ist so kapitalistisch, dass es sich Gordon Geco nicht besser hätte ausdenken können.....
Schnullibulli
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Beitrag von Schnullibulli »

Der Verteilungsschlüssel ist doch relativ eindeutig und somit auch klar warum welches Team wo steht.
Uns liegen eben nach wie vor 2-3(je nachdem zu welchem Zeitpunkt man es rechnet)Jahre 3. Liga im Magen.
Aber anstatt dass wir mosern schnappen wir uns doch Mal den Jahn als Beispiel. Da ist bloß ein Jahr, und zwar das Letzte, 3. Liga drin. Und dennoch stehen wir vor ihnen. Ja, OK, permanentes Kellerkind, dennoch bemerkenswert wie Ich finde.

Warten wir mal bis nächste Saison, dann fällt bei Schalke wieder ein Jahr 1. Liga raus. Die werden in spätestens zwei Jahren auch nach Luft schnappen, ebenso Hertha. Ich sehe beide nicht als mögliche Aufsteiger.

Der "Interesse- Quotient" wäre schon eine interessante Variante was zu machen.
Wenn Ich aber die Lauternbrille absetze und die Aussage (glaube der von Pauli war's im DoPa) in Erinnerung rufe hat er auch nicht ganz unrecht, nämlich dass sich Vereine die über Jahre miserabel wirtschaften dadurch belohnt werden.
Er zielte da (zurecht) in Richtung Schalke, Hertha, HSV.

Ich habe den Eindruck dass wir beim FCK aus unseren Fehlern gelernt haben und daran arbeiten dass sowas nicht wieder passiert.
Eine gewisse Umstellung sollte hier passieren, denn selbst als neutraler Fan oder Fußballgucker, ja sogar als jemand der bloß auf die nackten Zahlen guckt muss festhalten dass die 1. Liga eigentlich nur noch von ein paar wenigen Zugpferden lebt:
FCB, BVB, Eintracht, Gladbach, VfB und Werder. Danach ist was die Fans und Zuschauer angeht ziemlich Essig.
Nicht umsonst gab es letztes Jahr schon glaube zwei Spieltage mit mehr Stadionfans in der 2. als der 1. Liga und dieses Jahr ist es allein durch den "Tausch" Kiel/Köln nochmals Extremer.

Ich habe trotzdem ein (FCK- freies) Aber:

Bei der Vergabe der Rechte ging es kaum um das Thema 2. Liga. Jedenfalls was das Bieten angeht. Sky und DAZN boten um die Pakete mit Kern 1. Liga.

Ich bin enttäuscht dass Sky wieder die 2. Liga hat und ich unsere Auswärtsspiele bloß via 1football auf kleinem Monitor gucken kann, da ich kein Interesse an
einem Abo habe.

Wir Fans (von allen Zweitligsten) stimmen doch am Ende mit ab dadurch dass wir die Abos abschließen und somit auch für die 1. Liga abstimmen.
Es wäre interessant zu sehen wie es aussähe wenn's ein sauberes Zweitligapaket gäbe, oder mehr Fans wie Ich selektiv kaufen, sprich nur ihren Verein.

So aber wird immer unterm Strich stehen dass die Bundesliga ja abonniert wird.

Ich kann alle verstehen die gerne Fußball schauen und somit auch die Bundesliga gucken. Alle anderen (aber da muß jeder selbst in den Spiegel schauen) die über den Schlüssel mosern sollten sich hinterfragen ob sie diesen Schlüssel mit ihrem TV Verhalten unterstützen.

Man kann nicht einerseits gegen die Plastik-Klubs sein, sie aber auf der anderen Seite mit allen möglichen Abos subventionieren.

So wird sich nämlich Nix ändern.
MarcoReichGott
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Beitrag von MarcoReichGott »

Die letzten beiden Jahre der 5-jahreswertung machen ja nur noch 20% aus - wir werden nächstes Jahr da noch einen kleinen Sprung machen, weil das 3. Jahr hinzukommt, aber riesig wird der nicht sein. Die Kohle fängt erst dann an richtig zu sprudeln, wenn man im oberen Drittel der 2. Liga mal 2 Jahre in Folge mitspielt (oder halt aufsteigt^^). Im übrigen sollte man beim Ranking auch nicht nur nach oben gucken, sondern sich klar machen, dass Magdeburg und evtl. auch Elversberg uns überholen könnten, sofern die ihre sehr starke Saison so fortsetzen.

Ich finde den Blick auf den HSV aber auch immer recht erfreulich, weil man dort einfach sieht wie viel Potential es beim Fernsehgeld in Liga 2 für uns noch gibt, selbst wenn man nicht aufsteigt.
WernerL
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Beitrag von WernerL »

Ke07111978 hat geschrieben: Das System ist so kapitalistisch, dass es sich Gordon Geco nicht besser hätte ausdenken können.....
Das System ist vor allem unreguliert kapitalistisch, weshalb dort immer noch Goldgräberstimmung herrscht weil man an und mit Spielern immens verdienen kann.
Die Investoren weltweit wollen und werden das auch nicht ändern wollen!

Was der Fan oft immer noch nicht kapiert, dass auch der FCK genau da hinkommen wird bzw muss wo andere bereits sind, nämlich von immer noch größreren Investoren aufgekauft.
Weil das System nur SO funktioniert!
„Tradition ist eine Laterne, der Dumme hält sich an ihr fest, dem Klugen leuchtet sie den Weg.“ [George Bernard Shaw]
crombie
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Beitrag von crombie »

Hallo liebe FCK-Gemeinde.

"Nehmt es den Armen und gebt es den Reichen!"- Dieses Credo gibt es, solange ich denken kann. Und das betrifft alle Gebiete den menschlichen Handelns.

Was wollen wir deutsche Fußballfans denn wirklich haben? Einen durchkommerzialisierten Sport bei dem einige wenige Vereine das Meiste bekommen und - ach so wichtig - international einigermaßen mithalten können? Plumpe Unterhaltung nach dem Motto: Brot und Spiele als Opium fürs Volk? Dann sind wir aktuell auf dem richtigen Weg.

Wollen wir aber spannende, faire und damit nachhaltig attraktive Ligen haben? Dann sollte die "The Winner takes ist all" -Mentalität zugunsten von etwas mehr Unterstützung der unerfolgreicheren Mannschaften weichen.

Ich kann ja Verstehen, dass sich die Verantwortlichen auf erfolgreiche Mannschaften und vor allem attraktiven Spiele fokussieren. Aber mal ehrlich: was bringt uns ein spielerisch sehr ahnsehnliches Match zwischen Hoffenheim und Wolfsburg, wie @Ereborn weiter oben schon so richtig geschrieben hat? Dazu die ernstgemeinte Frage: Gibt es wirklich eine kritische Masse an Fans anderer Vereine, die solche Partien verfolgen, obwohl die Leidenschaft, bei einem der beiden Mannschaften mitzufiebern, gänzlich fehlt? Falls ja, wird sich hier wenig ändern.

Falls dem nicht so ist, muss dringend & zwingend umgedacht werden und u.a. die Zuschauerzahlen (im Stadion und v.a. im TV) mehr Berücksichtigung finden.

@WernerL: Das System funkioniert NUR deshalb so, weil sich keiner dagegen auflehnt. Alles kann hinterfragt und korrigiert werden, wenn genügend Menschen mitziehen. Denn im Marktmechanisums der Kapitalökonomie steht und fällt alles mit dem Konsument. Das ist bei anderen Waren (Lebensmittel, Elektrogeräte, Kleidung etc.) ebenso - der Kunde bekommt, was er anfragt, sonst kann nichts verkauft werden; Damit hat der die essenzielle Nachfragemacht.
"Der Schlüssel zum Erfolg ist Kameradschaft und der Wille, alles für den anderen zu geben."
Fritz Walter


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Schnullibulli
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Beitrag von Schnullibulli »

Hmmm,

Alles interessant @ WernerL, crombie und auch Ke07111978

Dass Ich deine Meinung generell schätze MarcoReichGott weißt Du


Was mich an der ganzen Debatte stört ist aber, ohne einen von euch angreifen zu wollen:

Wer definiert Leistung?
Was ist Erfolg?
Die beiden Fragen ganz generell (auf Fußball bezogen)

Und dann:
Wann ist der FCK erfolgreich?

Und zuletzt:
Wann ist der FCK für uns Fans "erfolgreich"?

Wenn alle ihre Brillen absetzen und man einfach bloß guckt wer erfolgreich (wirtschaftlich)in den letzten sagen wir 20 Jahren (da wurde es ja auch erst so richtig absurd mit dem Fußball) gearbeitet hat im Profifußball, wird NIEMAND Vereine wie HSV, Hertha, KFC Uerdingen, Schalke oder unseren FCK nennen. Wer den Fußball verfolgt(e) wird auch den BVB nur mit Abstrichen "erfolgreich" nennen.
Erfolgreich waren andere, nämlich die die entweder ordentlich wirtschafteten (Freiburg zb und leider auch Mainz) oder clever agierten (Wolfsburg, Heidenheim) oder konsequent die reine wirtschaftliche Schiene fuhren (Hoffenheim, Leipzig).

Nochmal: Brillen absetzen bitte!

Erfolgreich waren sie ALLE! Das mag Fans wie uns (oder anderen Clubs) nicht schmecken, ist aber nunmal so. PUNKT!
Woran lag die Chance für solche Vereinigungen (Wolfsburg nehm ich sogar ein bisschen hinaus und setz sie auf den beinahe *akzeptierten* Traditionsverein Bayer Leverkusen)? Im Fernsehen und in der Champions League.
Jeder wollte mehr: Vereine UND Fans! Dadurch ist die CL nach und nach verkommen (nicht umsonst ist der Pokal der Landesmeister gestorben) und die Fans sind auch "Schuld" daran, ob wir es akzeptieren oder nicht.
Die Geschichte brauch Ich denke ich nicht weiter notieren, es ist bekannt. Der Fan HAT fleißig und maßlos KONSUMIERT!
Die "Vereine" sind mittlerweile Wirtschaftsunternehmen und unterliegen eben diesen Ansprüchen.

Und hier ist als Fazit festzuhalten:
Ein Verein der die Kohle (aus welchem Grund auch immer) an die Wand gefahren hat war eben NICHT erfolgreich (wir haben da mehrere Baustellen, Stadion, defizitärer Durchblick, fehlende Bodenhaftung, gibt aber auch andere Beispiele: BigCityClub, HSV, Schlacke.........)

Man darf also festhalten: wir sollten ganz zuerst die Schuld bei uns suchen. Im ersten Abstieg, im Stadion, im Übermütigen Kaufrausch (Pastor West), in der ARROGANZ was die Ursachen unseres Misserfolg waren!

Wann ist der FCK erfolgreich?

Ganz neutral betrachtet: wenn wir schwarze Zahlen schreiben.
Wir alle wünschen uns Gedanken um Die Deutsche Meisterschaft oder zumindest Europa... Davon sind wir Milliarden Jahre und einige Millionen Euro entfernt. Auch wenn es vielen nicht schmeckt, steigen wir auf ändert das erstmal gar nichts. Eine realistische Einschätzung der WIRTSCHAFTLICHEN QUALITÄT des Vereins ist im Fanumfeld kaum vorhanden weil alles in der Geschichte stecken geblieben ist. So realistisch sollte man einfach mal sein, egal wie schmerzhaft es ist. Dass ein volles Stadion toll ist und "bisschen" Geld bringt, da brauchen wir nicht drüber diskutieren. Auch nicht über Merch, Mitglieder und so. Alles schön, bringt alles Kohle.
Wichtig ist WIRTSCHAFTLICH was ganz anderes: die breite stumpfe Masse! Die bezahlt Sky, DAZN und buttert auch noch Kohle in den xten Streamer. Und da sind wir genau an dem Punkt wo es nicht mehr zu bemessen ist, sondern die Flocken danach verteilt werden müssen was objektiv messbar ist: Tabelle!

Ich weiß dass das den wenigsten hier schmeckt und Ich wohl mehr Gegen- denn Rückenwind für meine Aussage bekommen werde. Aber darauf sind Teams wie Hoffenheim, Mainz, Augsburg, Kiel oder Heidenheim doch ausgerichtet solange es noch die (Pseudo) 50+1 Regel in Deutschland gibt.
Macht euch doch nix vor!

Also nochmals: wann ist der FCK erfolgreich? Wenn wir uns finanzieren können. Das tun wir aktuell mit Kompromissen, sind aber auf einem Weg (hoffe ich) dahin zu kommen weniger Kompromisse nutzen zu müssen!

Wann ist der FCK also für seine Fans erfolgreich?
Historisch erst dann wenn wir den Bayern wieder ans Bein pieseln.
Gut, seien wir ehrlich: vermutlich nie mehr. Das sind mittlerweile fast Galaxien.

Ich persönlich finde uns ziemlich erfolgreich bemessen wo wir die letzten 20 Jahre rumeierten und ich habe Spaß am und mit dem FCK.
Ich genieße es. Ich habe den Eindruck dass wir unseren Weg Stück für Stück finden.
Ich habe heute stolz meine Nummernschildhalter montiert und trage im Sommer mein Trikot wieder glücklich, im Winter muß Pulli und Schal genügen. Wir gewinnen und ich freue mich auf die Spieltage.

Ja, wir müssen auf die Kohle gucken aber nicht jeden Cent umdrehen. Wir haben ERFOLG.

Ich würde jedem FCK Fan den Genuss einer Meisterschaft gönnen, aber ich denke nicht dass das so flott passiert, es sei denn... DFL und DFB lösen die Regularien auf und der FCK verkauft sich für das was hier viele anklagen.
Miggeblädsch
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Beitrag von Miggeblädsch »

Ke07111978 hat geschrieben:...Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass auch unsere sportlicher (Wieder-) Aufstieg ganz wesentlich darauf beruht, dass wir - ähnlich wie andere Investorenvereine - in den letzten 3 Jahren rd. 30 Mio. Investorengeld hatten, um die negativen Etats auszugleiche und damit erstmal dahin zu kommen, wo wir heute sind. Für den Schritt in Liga 1 kann man den Betrag locker verdreifachen, wenn man eine realistische Chance haben will, in Liga 1 mitzuspielen und diese systematisch zu halten...
Ersetze gerne "kann" durch "muss" und "verdreifachen" durch "verfünffachen".

Daher stufe ich ja nach wie vor das Thema Investorensuche als enorm wichtig ein, während die Gremien des FCK dieses Thema seit der Insolvenz und dem Einstieg der SPI offenbar als abschließend erledigt betrachten. Sonst hätten wir ja längst einen geeigneten Kaufmann an Bord, der als Geschäftsführer entsprechende Verhandlungen überhaupt erst führen könnte. Oder?

Das führt mich zu der Annahme, dass entweder die Gremien den realistischen Eigenkapitalbedarf ganz anders bewerten -was dann aber hauptsächlich auf Hoffnung und Optimismus beruhen dürfte- oder aber die Gewissheit besteht, dass unsere vorhandenen Investoren willens und in der Lage sind, diese Summen aufbringen zu können. Das wiederum entzieht sich meiner Kenntnis.

Jetzt aber nochmal zurück zum "System":

Das System ist kacke, @Ken hat völlig recht, das ist der letzte Nagel im Sarg großer Traditionsvereine mit hoher Kostenstruktur und ohne Investoren, die es mit VW, Audi, Bayer etc. aufnehmen können. Die Traditionsvereine sollten natürlich weiterhin alles versuchen, gegen das System anzugehen. Aber da sehe ich aus den bereits von @Ken, @WernerL und @Schnullibulli genannten Gründen wenig Hoffnung, dass dies mittelfristig Erfolg haben könnte. Leider.

Dann halt mitschwimmen, so gut es geht...
Jetzt geht's los :teufel2:
crombie
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Beitrag von crombie »

Das erwähnte Spiel läuft gerade:

Hoffenheim - Wolfsburg

18.114 Zuschauer *Gähn*
WernerL
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Beitrag von WernerL »

Schnullibulli hat geschrieben:
Wer definiert Leistung?
Was ist Erfolg?
Leicht zu beantworten:
Erfolg = Dauerhafte Teilnahme an der 1. Fussball Bundesliga :!:
„Tradition ist eine Laterne, der Dumme hält sich an ihr fest, dem Klugen leuchtet sie den Weg.“ [George Bernard Shaw]
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