Eine Sache vorweg: selten so ein Spiel gesehen, bei dem Endergebnis und Spielverlauf so sehr auseinanderklaffen, ABER…
- … wenn das das Spiel sein soll und fußballerisch nicht mehr geht, ist das (für mich) ok. Nur dann sollen die Verantwortlichen bitte aufhören irgendwas von neuer Spielidee zu philosophieren. Ich habe nichts erkannt außer hinten drei Stationen quer und anschließend hoch und weit. Der Rest war Glück, Geschick und sehr viel Wille (den aber jeder Profi stets an den Tag legen sollte). Nichtsdestotrotz: Glück hat nur der Tüchtige…und tüchtig waren sie!
- …erfolgreich ist, was Punkte bringt! Gegen den HSV zwei Punkte verloren in der Schlusssekunde, am Samstag mindestens zwei gewonnen. Wenn Paderborn Mitte der zweiten Halbzeit den Ausgleich macht, bin ich mir ziemlich sicher, dass sie gewinnen. Aber sei‘s drum. Der Konjunktiv schießt keine Tore.
- … mir sind solche Spiele nicht nur ergebnistechnisch lieber (sofern alle erkennen, dass das fußballerische Limit anscheinend schnell erreicht ist) als so Spiele wie in Hannover oder Elversberg. Ist „ehrlicher“ als die Pseudospielerei!
- … Aremu hat nach 20 Minuten Anlaufphase, was bei so wenig Spielpraxis völlig normal ist, richtig gut reingefunden, sich aber durch die Gelbe Karte selbst gehandicapt. Hatte schon Angst, dass er Anfang zweiter Halbzeit einen Gegner umsäbelt und runterfliegt. Zum Glück nicht! Aber warum er die ganze Zeit dermaßen außen vor war, erschließt sich mir nicht. Eine mehr als solide Lösung auf der 6, natürlich nicht, wenn man 70% Ballbesitz anvisiert…aber den wird‘s in naher Zukunft sicher nicht geben!
- …Kleinhansl und Zimmer waren defensiv solide, aber offensiv stark optimierungsbedürftig, mit vielen Fehlpässen, was aber vermutlich auch der mangelnden Spielpraxis geschuldet ist. Ache kann einem leid tun, wenn beide in 90 Minuten anderthalb brauchbare Flanken schlagen. Aber vielleicht auch deshalb, weil die Kugel immer wieder viel zu schnell weg ist und den beiden keine Zeit zum Aufrücken bleibt.
- … Robinson und Sirch als „Greenhorns“ auf dem Niveau haben mich beide dahingehend beeindruckt, dass sie keinesfalls schwächer waren als ihre Mitspieler. Chapeau! Waren meiner Meinung nach sogar besser als ein „gestandener“ Kaloc, der seiner Rückrundenform doch deutlich hinterherhinkt. Wäre vielleicht mal Zeit für Raschl, auch wenn der natürlich weniger Körperlichkeit mitbringt.
- … bei Yokota war zu erkennen, warum ihn der FCK geholt hat

Auch wenn nicht alles geklappt hat, fand ich seinen Auftritt erfrischend. In Kombination mit Opoku/Redondo könnte ich mir diese perspektivisch als die Außenbahnspieler vorstellen, die Anfang braucht. Bis dahin bitte weiter pragmatisch vorgehen. Ist nach meinem Dafürhalten besser als Abiama auf Linksaußen oder Gyamerah auf 6.