Ich sehe die Sache entspannt.
Dass Ache uns für unter 5 Mio. Ablöse verlässt, ist praktisch ausgeschlossen. Das würde kein Manager der Welt aktuell machen. Der Junge hat aktuell eine Quote von
einem Tor alle 20 Minuten (gut, nach drei Spieltagen nicht sehr aussagekräftig), wenn er das auch nur ansatzweise halten kann, wird man auch in England auf ihn aufmerksam werden und dann sind die 5 Mio. keine große Hürde mehr.
Was will Ragnar? Wahrscheinlich Bundesliga spielen oder einen gut dotierten Vertrag im Ausland. Beides erscheint aktuell realistisch, aber er wird auch verstehen, dass eben auch die Interessen des Vereins zählen. Und ich schätze ihn so ein, dass er sich mit dem FCK identifiziert und nicht schmollend Arbeitsverweigerung betreibt, wenn man ihn nicht aus seinem Vertrag lässt, weil bestimmte Forderungen nicht erfüllt wurden.
Das hier angebrachte Argument, dass er auch noch im Winter wechseln kann, wenn er bis dahin körperlich stabil bleibt, weiter fleißig netzt und sich bis dahin keine Chance auftut, mit dem FCK selbst aufzusteigen, müssen auch seine Berater verinnerlicht haben. Sollte in der letzten Woche vor Transferschluss noch ein Verein die gewünschte Ablöse bieten - wirklich unverkäuflich ist im Profifußball niemand -, werden die FCK-Verantwortlichen bereits einen "Notfallplan" in der Schublade haben, um kurzfristig noch einen treffsicheren MS zu verpflichten - alles andere wäre auch amateurhaft. Polter sehe ich hier übrigens nicht als "Ache-Ersatz". Einen solchen gleichwertigen wird es nicht geben, das dürfte überall Konsens sein, aber da wir auch um seine Verletzungsanfälligkeit wissen, denke ich schon, dass es möglich ist, noch einen Stürmer zu verpflichten, der uns mit seinen Toren zumindest in der Liga halten kann. Zudem haben wir immer noch Krahl als "Lebensversicherung".
Spekulationen über die Kosten eines Abstiegs würde ich hier keine anfangen, überhaupt ist es schwierig ohne Einblicke in die Finanzen irgendwelche Rechnungen mit Millionenbeträgen anzustellen. Und wir wissen aus schmerzlicher Erfahrung, dass man in der dritten Liga auch gut und gerne mal für ein paar Jahre hängen bleiben kann, dann verteuert sich alles vielfach. Aber selbst bei einem Abgang Aches für einen akzeptablen Betrag (5-6 Mio.?) sehe ich den Abstieg nicht als zwingende Konsequenz. Bei einem Verbleib und einer weiteren positiven körperlichen Entwicklung besteht meiner Meinung nach sogar die (einmalige?) Chance, mit dem FCK aufzusteigen.
Von den vielen Unbekannten in dieser Gleichung ist Aches Körper mit Sicherheit eine der wichtigsten. "Bundesligareif" ist Ache nur, wenn er verletzungsfrei bleibt. Und da hat Anfang schon ein gutes Argument, wenn er die medizinische Betreuung anführt - beim FCK kennt man Aches Körper und weiß, wie man ihn am besten wieder so aufbaut, dass er sein ganzes Potential überhaupt erst abrufen kann. Natürlich sind solche Aussagen kurz vor Ende des Transferfensters auch verhandlungstaktisch zu sehen, aber wenn Ache kontinuierlich seine Einsatzzeiten steigert und bis zur Rückrunde >10 Tore macht (2 sind es ja schon), klopfen ganz andere Kaliber als Union Berlin an. Und das wäre sowohl für Spieler als auch Verein ein besserer Ausgang als alles, was bis Samstag aktuell noch realistisch erscheint (zumindest von dem, was über die Medien nach außen dringt).