In Summe ist das jetzt alles nicht ganz sooo neu und von der Hand zu weisen was da passiert.
Taktik: Wir haben uns vor der Runde dazu entschieden eine 5er Kette zu spielen. Dafür wurde dann auch mit Pucha der entsprechende Spieler für den linken (Abwehr-)Flügel verpflichtet. Mit Raschl ein stärkerer 6er dazu gekauft und Tachie als laufstärker "9,5er".
Am häufigsten haben wir auf ein 5-2-1-2 gesetzt.
Das kannst du auch ohne Problem mit nicht den "schnellsten IVs" spielen. Elvedi links, Kraus in der Mitte und Tomiak rechts war aus meiner Sicht für diese Formation auch nicht die schlechteste Variante. Damit hat man einen Dirigenten (Kraus), Elvedi als Linksfuß und Tomiak mit Offensivdrang.
Das Problem war zu Beginn der Saison, dass sich rechts (Zimmer) offensiv sehr schwer getan und sich zu wenig für die Formation mit eingeschaltet hat. Warum Hercher hier bis heute keine echte Chance bekommen hat weiß wohl nur der liebe Gott. In der dritten Liga hat er genau diese Position sehr gut besetzt.
Auf der 6er Position mit Niehus und Raschl hatten wir Anlaufschwierigkeiten, weil beide zu wenig präsent auf dem Feld waren und oft die notwendigen Laufwege gefehlt haben. Aber auch hier war ein positiver Trend erkennbar. Ritter auf die Position davor zu ziehen, war eigentlich alternativlos. Klement zu defensivschwach und Hanslik ist für mich kein 10er.
Das Ganze hat auch dann richtig gut geklappt. Als wir vorne mit Ache und Tachie zwei extrem laufstarke, schnelle Stürmer hatten. Durch das tiefere stehen und die Formation haben sich immer wieder Räume ergeben und mit Pucha und Ritter konnten sich insgesamt mindestens 4 Personen ins Offensivspiel variabel einschalten.
Gekippt ist das Ganze dann durch den Ausfall von Ache. Boyd will die Bälle lieber in den Fuß, ist eher derjenige, der den Ball vorne klemmt bzw. erst im Strafraum will und niemand der in die Räume stößt. Das Ganze hat dann das Kartenhaus so ziemlich zum Einsturz gebracht. Tachie musste noch weitere Wege gehen, Boyd fehlte es in dem System an Abnehmern bzw. er ist fast dauerhaft in Doppelbewachung und kommt überhaupt nicht in sein Spiel. Daraus folgend fehlt es dir natürlich auch aus der Abwehrreihe raus an echten Anspielmöglichkeiten. Dadurch ist dann auch wiederum unsere Passquote extrem nach unten gegangen. Eigentlich alles vollkommen nachvollziehbar.
Schuster hat das aus meiner Sicht auch erkannt und gegen Fürth die Formation auf ein 4-2-3-1 umgestellt.
Allerdings blieb das Personal identisch und auch die Tiefe wurde nicht entsprechend korrigiert. Aus meiner Sicht hätte dann Ritter wieder eins zurück gemusst und Klement auf die 10, anstatt umgekehrt. Ausgang bekannt, wir haben schon zur Halbzeit wieder auf 5er Kette umgestellt.
Was nun die Geschichte mit Dimi angeht. Das kann ich dann irgendwo nicht so ganz nachvollziehen. Irgendwie klingt das nach nicht "so" ganz durchdacht und Aktionismus aus der Forderung "modernen Fußball" zu spielen.
Nochmal kurz zusammengefasst:
- nicht die schnellsten Abwehrleute
- die Stärke waren insbesondere die offensiven Räume
- Boyd vorne so überfordert
- es fehlen Anspielstation
Die Konsequenz(en) von Dimi:
- wir schieben alles weiter nach vorne
- spielen nun ein 5-2-2-1 (enge Formation)
- Ritter und Tachie teilen sich die Halbpositionen
- Soldo spielt die Zentrale (obwohl Geschwindigkeitsdefizite bekannt
Passt aus meiner Sicht halt einfach nicht zum vorhandenen Spielermaterial.
Mit Boyd im Sturm muss die Ausrichtung immer sein, dass man über die Außenbahnen kommt und ihn mit Flanken füttert. Denn er selbst beschreibt sich auch da als stark. Die sowieso schon nicht sattelfeste Abwehr mit einem "Leverkusen Style" zu überfordern ist auch nicht die beste Idee gewesen.
Gefühlt war die Tiefe im ersten Spiel gegen Nürnberg noch ganz ok, danach zu hoch.
Insgesamt:
Spätestens nach 1-2 Spielen (ohne Ache) hätten man sich doch mal an die letzte Saison erinnern müssen. Da hat das über die Außenbahnen mit echten "Flügeln" doch auch besser funktioniert als die Experimente jetzt.
Klar, Opoku fällt aus, aber wir haben einen Redondo, einen Hanslik oder auch einen Tachie der das Ganze spielen kann.
Im Nachgang ist man natürlich immer schlauer

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