
Erster Neuzugang: FCK holt Innenverteidiger Jan Elvedi
Der 1. FC Kaiserslautern kann den ersten Neuzugang für die Saison 2023/24 vorstellen. Innenverteidiger Jan Elvedi wechselt vom SSV Jahn Regensburg an den Betzenberg.
Der 26-jährige Schweizer wurde in Zürich geboren und erlernte beim FC Zürich das Fußballspielen. Über die schweizerischen Stationen Winterthur, Cham, Wohlen und Kriens fand er im Sommer 2020 den Weg in den deutschen Profifußball. In den vergangenen drei Spielzeiten stand er in insgesamt 84 Zweitligaspielen für den SSV Jahn Regensburg auf dem Rasen.
"Mit Jan Elvedi bekommen wir einen sehr flexiblen Abwehrspieler, der sowohl in der Dreier- als auch in der Viererkette spielen kann. Er bringt viel Tempo und Dynamik mit und hat die richtige Mentalität für den Betzenberg", so FCK-Geschäftsführer Thomas Hengen.
"Der 1. FC Kaiserslautern ist ein Verein mit einer unglaublichen Ausstrahlung. Ich freue mich auf das Stadion und die Fans und habe schon richtig Bock darauf, auf dem Betzenberg aufzulaufen und die ganzen Emotionen aufzusaugen. Ich möchte der Mannschaft mit meiner Zweitligaerfahrung weiterhelfen und dafür sorgen, dass wir auch im nächsten Jahr eine gute Saison spielen", erklärte Jan Elvedi zum Wechsel in die Pfalz.
Spielerdaten
Name: Jan Elvedi
Position: Abwehr
Geboren: 30.09.1996 in Zürich (Schweiz)
Nationalität: Schweizer
Größe: 1,87 m
Frühere Vereine: SSV Jahn Regensburg, SC Kriens, FC Wohlen, SC Cham, FC Winterthur, FC Zürich, FC Greifensee
Quelle: Pressemeldung FCK
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Ergänzung, 19:08 Uhr::
Abräumender Eidgenosse: Jan Elvedi im DBB-Porträt
Mit Jan Elvedi wechselt einer der Leistungsträger von Zweitliga-Absteiger Jahn Regensburg zum 1. FC Kaiserslautern. Wir stellen Euch den ersten Neuzugang vor und haben einen Experten aus der Oberpfalz zu seinen Stärken und Schwächen befragt.
"Der Bruder von …" wird im Profifußball vor allem von Boulevardmedien oft verwendet, wenn ein Fußballspieler vorgestellt werden soll. Meistens wird das dem Betroffenen aber kaum gerecht. So ist es auch bei Jan Elvedi, der ab sofort das Trikot der Roten Teufel tragen wird. Trotzdem muss man die Geschichte natürlich kurz anschneiden, denn Jan und sein Bruder Nico, der bei Bundesligist Borussia Mönchengladbach unter Vertrag steht, sind sogar Zwillinge.
Prominenter Zwillingsbruder: Wöchentlicher Kontakt mit Nico
"Unser Verhältnis ist so, dass wir mindestens einmal pro Woche über Facetime telefonieren oder an der Playstation zocken und uns dort unterhalten", verriet Jan im April 2021. Der in Zürich geborene Innenverteidiger beschreibt sich selbst als "Abräumer und zweikampfbetonter Spieler".
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Das deckt sich mit dem, was Maximilian Aichinger von "Der-Jahn-Blog" im Gespräch mit Der Betze brennt berichtet. Neben seinem guten Zweikampfverhalten stehe der 26-jährige Elvedi für Konstanz und gute Mentalität. Insbesondere im Defensivspiel sei er sehr konzentriert, aber auch bei offensiven Standardsituationen gefährlich.
Wer Stärken hat, hat natürlich auch Schwächen. Jahn-Experte Aichinger beschreibt diese im Spielaufbau. Deshalb werde Elvedi, dessen starker Fuß der rechte ist, oftmals auch vom Gegner gepresst. Sein Rat: Der Schweizer solle sich im Aufbau etwas mehr auf das Kurzpassspiel fokussieren, denn in manchen Situationen wirke er zu hastig. Insgesamt bescheinigt Aichinger dem 1,87 Meter großen Abwehrspieler aber "Potenzial für noch mehr" und sagt: "Jan ist ein top Typ. Der FCK bekommt einen super Spieler." Was ein Wechsel zum FCK bedeutet, wird Elvedi im kleinen Rahmen schon direkt nach der Bekanntgabe bemerkt haben: Auf seinem Instagram-Account konnte er die Zahl seiner Follower in den ersten Stunden von 2.500 auf deutlich über 4.000 steigern.
Stark im Zweikampf und bei Standards, Schwächen beim Spielaufbau
Elvedi wechselt 2020 vom Schweizer Zweitligisten SC Kriens nach Regensburg in die 2. Bundesliga. In der Oberpfalz braucht der damals erst 23 Jahre alte Innenverteidiger sportlich keine Eingewöhnungszeit. Bereits in der ersten Saison absolviert er 29 Spiele. Sein Debüt in Deutschland feiert Elvedi, wie sollte es bei dieser Geschichte auch anders sein, ausgerechnet im Fritz-Walter-Stadion. Beim mühevollen 5:4-Sieg nach Elfmeterschießen in der 1. Runde des DFB-Pokals spielt er über die vollen 120 Minuten. Im Elfmeterschießen trifft nur ein SSV-Akteur nicht: Jan Elvedi. In besagter Spielzeit geht es für den Jahn sogar bis ins Pokal-Viertelfinale, erst nach einem 0:1 gegen Werder Bremen ist Schluss. Der Schweizer steht in allen Pokalspielen von Anfang bis Ende auf dem Platz. Auch in den folgenden beiden Saisons ist Elvedi ein wichtiger Faktor, aber auch er kann den Abstieg des SSV in die 3. Liga im Endspurt 2022/23 nicht mehr verhindern. 90 Pflichtspiele in Deutschland stehen beim ablösefreien Abgang aus Regensburg in seiner Bilanz.
» Zum Video: "Kasten-Ratsch": Folge 2 mit Jan Elvedi
Sportlich läuft es in Regensburg also von Beginn an. Mit der deutschen Mülltrennung hat der gebürtige Züricher da schon mehr Probleme. "Ich dachte: Wow, hier wird der Müll aber wirklich sorgfältig getrennt", schmunzelt Elvedi damals. Auch mit dem bayerischen Dialekt tut er sich nach seinem Wechsel nach Regensburg schwerer als gedacht. "Ich musste mich echt konzentrieren, wenn jemand beim Bäcker richtig bayerisch geredet hat". Man darf also gespannt sein, was passiert, wenn die Bedienung Elvedi demnächst vielleicht auf einem Pfälzer Weinfest "en Schoppe Woi" andrehen will.
Quelle: Der Betze brennt
Ergänzung, 23.07.2023:
Jan Elvedi ist bereit für den Auftakt und die Startelf
Ein Schweizer soll den Konkurrenzkampf und damit auch die Qualität in der Defensive des 1. FC Kaiserslautern erhöhen. Wir haben Neuzugang Jan Elvedi "uff e Wort" getroffen und mit ihm über seine ersten Tage in der Pfalz gesprochen.
Drei Fragen und drei Antworten mit Jan Elvedi:
Der Betze brennt: Jan Elvedi, nochmal herzlich Willkommen uffem Betze. Wie hast Du die ersten Tage in Kaiserslautern erlebt, konntest Du während der Vorbereitung Stadt und Leute schon etwas kennenlernen?
Jan Elvedi (26): Ich habe mich schon etwas Einleben können, aber in der Vorbereitung ist man immer etwas platt. Von daher freue ich mich, wenn ich mir demnächst die Stadt etwas genauer anschauen und hier etwas unternehmen kann. Eine Wohnung habe ich auch direkt gefunden. Meine Freundin hat alles organisiert, ich konnte mich quasi direkt ins Bett legen, als ich aus dem USA-Trainingslager zurückgekommen bin (lacht). Das war sehr gut, denn die Vorbereitung war schon intensiv. Man muss auch immer berücksichtigen, dass wir zehn Tage lang in den USA waren. Die Belastungen durch die Zeitumstellung hat man schon noch ein paar Tage mitgezogen. Dadurch war die Vorbereitung vielleicht gefühlt etwas härter als normalerweise. Aber das ist schließlich auch die Idee hinter einer Saisonvorbereitung, dass du den Grundstein für ein erfolgreiches Jahr legst. Wir müssen fit sein, wir müssen laufen können. Ich denke in dieser Hinsicht sind wir gut vorbereitet.
Der Betze brennt: Am Samstag geht es auch schon los, ihr empfangt zuhause im Fritz-Walter-Stadion den FC St. Pauli. Wie groß ist die Vorfreude auf dein erstes Spiel im FCK-Trikot und glaubst Du, dass Du in der Startelf stehen wirst?
Elvedi: Die Vorfreude ist riesig. Ich freue mich extrem, dass es bald wieder losgeht. Am Anfang der Vorbereitung denkst Du Dir immer: Boah, noch vier Wochen, ganz schön lang. Aber dann geht es doch immer schnell und die Zeit vergeht wie im Flug. Ich traue es mir auf jeden Fall zu, dass ich gegen St. Pauli von Beginn an auflaufen kann. Ob das so sein wird, entscheidet der Trainer.
Der Betze brennt: Mit Kevin Kraus und Boris Tomiak hast Du zwei Konkurrenten in der Innenverteidigung, die Publikumslieblinge sind und auch in der Mannschaft schon ein gewisses Standing haben. Zudem sucht der Verein noch einen weiteren Verteidiger. Wie gehst Du damit um? Herrscht zu Deinen Kollegen in der Defensive ein angespannteres Verhältnis als zu Deinen anderen Mannschaftskameraden?
Elvedi: Klar herrscht ein gewisser Konkurrenzkampf. Aber er ist nicht anders oder ausgeprägter als zu anderen Mannschaftskollegen. Schlussendlich ist ein großer Respekt einander gegenüber spürbar, was mir sehr wichtig ist. Ich verstehe mich mit beiden gut und im Endeffekt ist es so: Es gilt das Leistungsprinzip, die Besten sollen spielen. Von der Anzahl der Innenverteidiger sind wir etwas unterbesetzt. Vor allem da wir taktisch mit Dreier- oder Viererkette etwas variabler spielen möchten. Da brauchst du eine gewisse Breite im Kader. Für mich persönlich ist das System egal, ich mag beide Varianten.
Quelle: Der Betze brennt