
Luftbild: Stadt KL
Bürgerbeteiligung zur Betzenberg-Gestaltung am 9. Mai
Die Stadt Kaiserslautern lädt alle Bürgerinnen und Bürger am 09. Mai um 17.30 Uhr in das Fritz-Walter-Stadion (Zugang Medienzentrum / VIP-Eingang über Parkplatz Ost) ein, ihre Ideen und Beiträge für die zukünftige Gestaltung des Areals um das Fritz-Walter-Stadion auf dem Betzenberg einzubringen.
Wie entwickeln wir auf dem Betzenberg ein Quartier, in dem Wohnen, Arbeiten und das Fußballleben im guten Zusammenspiel funktionieren? Welche Mobilitätskonzepte braucht es dafür? Wo hat die Natur ihren Platz? Was wünschen sich Bürgerinnen und Bürger für das Wohnen im Quartier? Wie sieht ein klimafreundliches Quartier der Zukunft aus?
Dies sind Fragen, welche die Stadt Kaiserslautern gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern im Rahmen der Erarbeitung eines Rahmenplans diskutieren möchte. Der Rahmenplan für das Umfeld des Fritz-Walter-Stadions wird ein erstes Zukunftsbild skizzieren und setzt damit die Leitplanken der räumlichen Entwicklung als Grundlage für die konkretere Planung des zukünftigen Bebauungsplans. Der aktuelle Bebauungsplan für die Flächen stammt aus dem Jahr 2006 und entspricht in puncto Entwässerung, Klimaschutz und Lärmschutz nicht mehr den Anforderungen an aktuelle Quartiersentwicklungen.
"Wir möchten rund um das Fritz-Walter-Stadion ein nachhaltiges und attraktives Quartier Hand in Hand mit den Bürgerinnen und Bürgern entwickeln. Dazu gehört, frühzeitig ihre Vorstellungen und Ideen einbeziehen und auch über potenzielle Konflikte sprechen", so Oberbürgermeister Klaus Weichel.
Die Bürgerbeteiligung ist bereits die zweite Etappe in einem Dialogprozess zur Zukunft des Betzenbergs: Ende 2022 fanden Workshops mit Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Interessensvertretungen und der Verwaltung statt. Hier wurden strategische Zukunftsthemen diskutiert. Nun lädt die Stadt die Bürgerinnen und Bürger am 09. Mai ein, diese zusammen mit dem beauftragten Büro Drees und Sommer zu diskutieren. Auf dem Programm stehen die Themen: Wohnform und Nachhaltigkeit, Freiraum und Ökologie, Mobilität und Verkehr, Stadionbetrieb und Spielbetrieb, Digitalisierung und Gesellschaft.
Die Ideen der Bürgerinnen und Bürger werden in die Entwurfsfassung eines Rahmenplans einfließen, die dem Stadtrat zur Diskussion vorgelegt wird. Aus diesem Diskussionsprozess ergeben sich die nächsten Schritte zur Änderung des bestehenden Bebauungsplans. Auf diesem Weg wird es weitere Dialog- und Informationsmöglichkeiten für Bürgerinnen und Bürger zur Zukunft des Areals um das Fritz-Walter-Stadion geben.
Quelle: Stadt KL
Weitere Links zum Thema:
- Betzenberg - Ein neuer Stadtteil rund ums Stadion (Stadt KL, 02.02.2022)
- "KaiserKarree": Stadt stellt Stadion-Konzept vor (Stadt KL, 20.01.2020)
Ergänzung, 09.05.2023:
Bürgerbeteiligung zur Betzenberg-Gestaltung gestartet
Am Dienstagabend fand im Fritz-Walter-Stadion ein erster Bürgerdialog zur Neugestaltung des Betzenberg-Areals statt. Der 1. FC Kaiserslautern und sein Stadion spielten dabei aber nur eine untergeordnete Rolle.
Das Interesse war groß. Rund 100 Leute, überwiegend Anwohner des Wohngebiet Betzenbergs, hatten sich in der Ebene 1900 eingefunden, um über die Neugestaltung des Quartiers zu diskutieren. Veranstaltet wurde das Ganze in Kooperation von der Stadt Kaiserslautern sowie der Planungsagentur Drees & Sommer. Für die Stadt war unter anderem Sozialdezernentin Anja Pfeiffer anwesend sowie die Referatsleiterin für Stadtentwicklung, Elke Franzreb. Zudem waren Dr. Stefan Weiler, Geschäftsführer der Stadiongesellschaft, und Saskia Bugera als Kaufmännische Direktorin des FCK vor Ort. Auch Tobias Frey, Vorstand des FCK e.V., war im Publikum vertreten. Im Vordergrund standen an diesem Abend jedoch andere Dinge wie der Fußball und die Roten Teufel. Dennoch wurde schnell klar: An der Zukunft des Fritz-Walter-Stadions und des FCK gibt es nichts zu rütteln. Das wurde auch von den anwesenden Bürgern so artikuliert. "Der FCK soll im Stadion bleiben" war an einem der insgesamt fünf Infotischen zu lesen, die sich mit verschiedenen Themenbereichen befassten und an dem die Bürger mit Experten von Drees & Sommer diskutieren konnten.
"KaiserKaree" adé: Planung fängt bei Null an und wird weitere Jahre dauern
Eine davon war Katrin Voss, die zu Beginn der Veranstaltung direkt klar machte, dass alte Planungskonzepte für das Gebiet im und ums Stadion für die Zukunft keine Rolle mehr spielen würden. "Durch diverse Krisen und Entwicklungen in der Gesellschaft in den vergangenen Jahren sind die alten Pläne und Konzepte veraltet und hinfällig. Wir wollen völlig offen in die Planungen hineingehen und die Bürgerinnen und Bürger von Beginn an komplett mit einbeziehen. Wir haben sozusagen ein weißes Blatt vor uns liegen."
Dabei sei klar, dass das Fritz-Walter-Stadion der funktionale Mittelpunkt des Gebietes sei. An ihm wird also nicht gerüttelt. Ebenso klar ist auch, dass Stadion-Konzepte der Vergangenheit kein Thema mehr sind. Das gilt etwa für das "KaiserKarree" aus dem Jahr 2020, das eine konkrete Mischnutzung des Stadions sowie ein Hotel und einen Spa vorsah. Aber auch der von Drees & Sommer erarbeitete "Masterplan" ist vom Tisch und sei veraltet. Vielmehr stehe der Planungsbeginn jetzt wieder völlig am Anfang. Es seien weitere Bürgerbeteiligungen geplant, um in den kommenden 12-14 Monaten einen sogenannten Rahmenplan für das Gebiet zu erarbeiten. Bis tatsächlich ein fertiger, neuer Bebauungsplan entstehen könnte, der dann konkrete Veränderungen vorsieht, werden laut Planungsbüro Jahre vergehen.
"Sportberg Betzenberg": Weitere Bürgerdialoge in Planung
Bei der Auswertung der Wünsche der anwesenden Bürger ging es weniger um Sport. Vielmehr waren Verkehrskonzepte, soziales Wohnen und fehlende Einkaufsmöglichkeiten im Wohngebiet ein heiß diskutiertes Thema. Beim Thema Stadionnutzung wurde aber unter anderem der Wunsch artikuliert, sollte das Stadion für weitere Dinge wie den Fußball genutzt werden, sollten sich diese auch um Sport und Gesundheit drehen. So sollten Kinder und die umliegenden Schulen vom Betzenberg und seinen Sportanlagen profitieren. "Aus dem Betzenberg den Sportberg machen", war ein in einen Slogan verpackter Vorschlag. Es wird nicht der letzte gewesen sein.
Quelle: Der Betze brennt
Ergänzung, 09.04.2024:
Betzenberg-Anwohner ärgern sich über Parkplatz-Chaos
FCK-Fans, die den Betzenberg zuparken: Kaum ein Thema treibt die Anwohner mehr um. Beim Bürgerdialog konfrontieren sie die Lokalpolitik von Kaiserslautern.
638 Bewohner haben unterschrieben. Reinhard Schüler von der Interessengemeinschaft Betzenberg hält die Petition in den Händen. "Wir Anwohner fordern: Kein Verkehrschaos mehr im Wohngebiet Betzenberg!" steht darauf. Er übergibt sie den Vertretern der Stadt, die sich mit rund 100 Bürgern in der Kneipe "Servus" tummeln.
(...) Die Forderung der Interessengemeinschaft Betzenberg und vieler Anwohner: Wie in den 2000ern üblich, sollten auf dem Betzenberg nur Anwohner parken dürfen. So einfach sei das nicht, erläutert Bürgermeister Manfred Schulz (CDU). In der Stadtspitze kümmert er sich um das Straßenverkehrsamt, doch bei FCK-Spielen übernimmt die Polizei die Verkehrsführung. "Ich stimme mich gerade mit den Behörden ab und die sagen: Eine komplette Absperrung des Betzenbergs für Autofahrer von Auswärts ist logistisch nicht möglich." An den Kontrollpunkten könnte es zu Diskussionen kommen und so Rückstaus entstehen. Ein fertiges Anwohnerschutzkonzept hat Schulz noch nicht "in der Tasche". An Lösungen für das Parkplatzproblem arbeite er aber gerade. (…)
Quelle und kompletter Text: SWR
Ergänzung, 24.04.2024:
Betze-Gestaltung: Parkhaus und Quartier neben Stadion?
Viel wurde darüber gesprochen, wie man das Umfeld des Fritz-Walter-Stadions in Kaiserslautern für die Zukunft nutzen könnte. Nun wurden Ideen in erste Entwürfe gegossen.
(...)
Und die sehen vor allen Dingen eine Fläche für mehr als 400 Wohnungen vor - das auf dem ehemaligen Gelände des Reitervereins. (...) Auf dem Parkplatz an der Südtribüne könnte ein großes Gebäude entstehen. Das soll gleichzeitig auch als Schallschutz für das neue Quartier wiederum hintendran dienen, erläuterte Elke Franzreb. In dem großen Gebäude soll Platz für ein Parkhaus, aber auch für Gesundheits- und Sporteinrichtungen sein.
Und dann ist da noch der kleinere Trainingsplatz direkt hinter der Osttribüne. Auch dafür gibt es Ideen - als Parkplatz unter anderem für Feuerwehr, Polizei und Beeinträchtigte oder als Baugrundstücke für Unternehmen. Ziel bei allen Plänen sei es, dass auch weiterhin das Stadion genutzt werden kann, betonte Franzreb. Dafür habe es auch Gespräche mit Sicherheitsbehörden gegeben.
Nicht bebaut werden sollen die Parkplätze an der Ost- und Westtribüne, ebenso der Trainingsplatz 4. Dieser Platz werde bei einem Notfall als Fluchtpunkt und Behandlungsplatz gebraucht. (…)
Quelle und kompletter Text: SWR