Schulbu_1900 hat geschrieben:
Dirks Gesicht war auch regelrecht versteinert, als er sich die Zeilen zu Klement abringen musste, es wurde ja mehrmals nachgefragt.
Der User @ChrisW hatte es auch schon geschrieben, ich glaube auch wir befinden uns mitten in einer Testphase oder sind schon darüber hinaus. Es passt irgendwo massiv etwas nicht und Dirk dreht die Stellschrauben.
Die Nachfrage kam ja - so wie sich das anhörte - auch von Kreilinger. Der hatte Schuster dieses Thema unter anderem nach dem Magdeburgspiel implizit vorgeworfen (wofür Kreilinger unter anderem hier bei dbb in einem Meinungsartikel ziemlich sein Fett wegbekommen hat). Die Spannung sowohl bei der Frage als auch der Antwort konnte man greifen.
Philipp Klement hatte gestern in 55 Minuten 73 Ballkontakte, 56 Pässe und eine Pasquote von 93%. Er hat auch 3 seiner 4 Zweikämpfe gewonnen, während Jean 2 von 7 gewonnen hat. Oder eben Julian nur die Hälfte seiner 15 Zweikämpfe.
Darum geht es aber in meinen Augen gar nicht so sehr. Wir wurden nach dem frühen Gegentreffer erneut gezwungen frühzeitig umzustellen. Was danach folgte war zwar viel Ballbesitz (61%) aber in Summe doch recht vogelwild. Und das ist aus meiner Sicht der Knackpunkt: Denn trotz aller Worte, neuer Spieler die mehr Rüstzeug dafür mitbringen (Klement, Opoku, Rapp, de Preville) ist kein oder wenig Fortschritt zu erkennen, wenn wir offensiv spielen wollen/müssen. Auch gestern war das die individuelle Klasse einzelner und der von Antwerpen in die DNA der Mannschaft gepflanzte Wille nie aufzustecken, der uns letztlich noch einen Punkt beschert hat.
Man braucht da überhaupt keine große Diskussion aufzumachen und sich hier gegenseitig Vorhaltungen (vereinsschädigend) zu machen. Thomas Hengen wird - gemeinsam mit den Investoren - eine professionelle und nüchterne Analyse machen. Entweder ist man dann überzeugt, dass der Trainer genug aus dem Potential der Mannschaft herausgeholt hat bzw. der Überzeugung, dass er in der Lage ist die Ziele für die nächste / übernächste Saison zu erreichen - oder eben nicht.
Um mit einer höheren Wahrscheinlichkeit oben anzugreifen, muss man die Mannschaft dahin entwickeln, dass sie systematisch in der Lage ist in Spielen wie gegen Nürnberg, Rostock, Sandhausen, Braunschweig etc. dominanter anzutreten. Das war schon in der Hinrunde erkennbar und wurde immer wieder wild diskutiert. Nun zeigt sich zunehmend, dass genau das der Schlüssel / entscheidende Faktor ist.
Ohne eine Diskussion erneut aufzumachen (oder führen zu wollen): natürlich sind für die Einschätzung und Analyse des oben beschrieben zwei Dinge entscheidend:
1. Wie stark schätze ich die aktuelle Mannschaft ein (also wieviel ihres Potentials wurde abgerufen)
2. Wie sehen meine Ziele für diese / übernächste Saison aus. Sprich wann will ich mit welchen Mitteln aufsteigen, oben mit mitspielen, die Klasse halten oder was auch immer.
Wichtig ist es diese Diskussion ohne persönliche Emotionen und Ambitionen zu führen. Und es ist auch wichtig Dirk Schuster im Vorfeld öffentlich nicht so zu beschädigen, so dass es eine gewisse Präjudiz in der Entscheidungsfindung gibt. Das kann ich trotz des oft kritisierten „schwierigen Umfeld“ bisher aber auch nicht erkennen. Vielmehr wird bei der Verteidigung von Dirk teilweise recht offensichtlich mit der Brechstange argumentiert, statt objektiv gerechtfertigte Kritik auch mal stehen zu lassen. Das ist doch völlig unproblematisch, denn keiner macht alles richtig. Sich die zwei drei Idioten rauszugucken, die völlig unverhältmäßig draufschlagen, gibt diesen Leuten viel zu viel Öffentlichkeit. Genauso wie Leuten, die aus "Wut in ihren Fernseher treten“, weil der FCK verloren hat. Einfach ignorieren.