@ExilDeiwl
Das ist kein Hexenwerk und genau so passiert es in unserem Unternehmen. Da finden hybride Veranstaltungen statt, teilweise mit großen Teilnehmerzahlen und die Teilhabe funktioniert da in meinen Augen recht gut und ausgewogen.
Wenn du da Erfahrungen hast, dann wärst doch genau du die richtige Person, die unterstützen könnte, oder?
Was für Veranstaltungen sind das und wie ist so die Publikumsresonanz? Also melden sich dort viele Menschen und sagen ihre Meinung offen? Was sind deine Lehren aus diesen Veranstaltungen?
Das vorausschauende Beschränken hast Du in meinen Augen auch heute schon und ich wage sogar zu sagen: viel stärker, als virtuell: ich finde es brauch deutlich mehr Mut, aufzustehen, ans Mikrofon zu gehen und sein Anliegen vorzutragen, als das zuhause in seiner eigenen Komfortzone zu tun.
Hier stimme ich zu. Ich bin deswegen der Meinung, dass hier am Konzept der Versammlung grundsätzlich gearbeitet werden sollte, bzw. auch an der Vorbereitung der Mitglieder. Später gehe ich hier nochmal darauf ein.
Auf der anderen Seite werden bei einer reinen Präsenzveranstaltung viele Teilnehmer ausgeschlossen, weil sie es nicht organisieren können, vor Ort teilzunehmen.
Ich sage mal so: Wenn die Hybride Veranstaltung aus der Flasche ist, bekommst du sie nicht mehr herein. Wenn du Mitgliedern auf diese Weise eine Teilnahme ermöglichst und später diesen Mitgliedern sagst, dass du sie nicht mehr dabei haben möchtest, dann braucht es schon sehr gute Argumente. Am Ende muss der Verein selbst internationaler werden und es sollte egal sein, ob ich in Kaiserslautern oder hinterm Mond lebe.
Nun frage ich mich also, was mehr Gift für Demokratie ist: wenn sich Menschen sowohl auf einer Präsenzveranstaltung zurückhalten, etwas zu sagen, genauso wie Menschen in einer Online- oder Hybridveranstaltung - oder aber wenn man Menschen durch die Veranstaltungsform von vornherein ausschließt. Für mich ist ziemlich deutlich, wohin das Pendel ausschlägt.
Für mich ist die Frage falsch gestellt. Es sollte immer Ziel sein möglichst viele Menschen zu beteiligen. Und diese Beteiligung sollte frei sein und konsequenzlos (so lange die Gesetze eingehalten werden).
Und natürlich muss man als Sitzungsleiter den Spagat machen, die Teilnehmer angemessen zu ihrem Rederecht kommen zu lassen und trotzdem niemanden zum Dauerredner werden zu lassen. Aber auch das hast Du bei einer reinen Präsenzveranstaltung. Hat man ja an Dir gesehen.

Nein, Spaß beiseite.
Ich weiß wie du das meinst, ich sehe das aber nicht als Spaß. Meine vielen Beiträge zeigen meine Stärke und meine Schwäche zugleich und auch die des Vereins. Ich war mir dessen davor schon bewusst, als ich mit der Vorbereitung begonnen habe und hinterher habe ich mir auch sehr viele Gedanken dazu gemacht.
Die Zeit zur Vorbereitung für mich war zu knapp, sonst wären meine Beiträge besser vorbereitet gewesen und länger, ich hätte auch mehr Themen gehabt. Es gab ja noch jemanden, der ähnlich viel Zeit in Anspruch genommen hat. Es gab eine weitere Person die sagte, die neue Satzung komplett gelesen zu haben. Ich behaupte mal kühn, dass von den normalen Mitgliedern keine 10 die Satzung vollkommen gelesen und mit der alten verglichen haben. Es gab noch ein paar wenige, die sich auf einzelne Punkte konzentriert haben und deswegen mehr Eindruck bei diesen Punkten hinterlassen haben.
Wir reden hier ja von einer kompletten Überarbeitung der Satzung, bei denen die einzelnen Themenfelder ja schon abendfüllend sein können. Es gab hier sehr viele Menschen, die sich Gedanken gemacht haben und diese vielen Gedanken, warum welcher Punkt wie in der Satzung steht wurde teilweise gut erklärt, andererseits manche aber auch nur angerissen.
Am Ende werden die einfachen Mitglieder auf der Satzungsversammlung über etwas abstimmten, das sie zu einem Großteil nur teilweise gelesen haben, nicht/ falsch verstanden oder falsch interpretiert haben und dessen Tragweite sie nicht abschätzen können, mich eingeschlossen. Das ist eigentlich schlimm. Aber es ist auch sehr spannend.
Es geht hier um verschiedene Arten von Recht und JuristInnen sind nun mal nur wenige der Mitglieder, die dann über die Satzung abstimmen. Allein die Sprache ist ja schon schlimm. Ein Vergnügen ist das alles nicht. Nun sollen da also Leute, die oft nur guten Fußball sehen wollen, über dieses "monströse" Machwerk abstimmen. Das Gleiche haben wir zum Beispiel bei wirtschaftlichen Themen bei Mitgliederversammlungen.
Der Anspruch sollte sein, dass möglichst viele Menschen die Zusammenhänge und Details verstehen um sich daraus eine Meinung bilden zu können. Wie bekommt man das hin?
Vor allem, wenn man nicht in einem Fanclub organisiert ist, der das arbeitsteilig tun könnte? Und wie geht das mit einem vertretbaren Aufwand? Wer ist schon so dumm und verschwendet so viel Lebenszeit für eine Satzung?
Hier könnte der Verein Lösungen anbieten um es den beteiligten Personen leichter zu machen. Diese Arbeit könnte sich lohnen und zu mehr Beteiligung führen.
Das sollte vor der Mitgliederversammlung starten und dort weiter gehen und nach der Mitgliederversammlung weitergeführt werden. Eigentlich wäre ein ständiger Dialog notwendig. Diesen Dialog gibt es intern schon und mit ein paar auserwählten. Das könnte man ausbauen.
Wie bekommst du mehr Beteiligung auf die Versammlung?
Durch bessere Vorbereitung und durch üben. Wer sagt auf solchen Versammlungen etwas? Und dann soll das ja auch schnell gehen, wir haben ja nicht die Zeit für 1700 Beträge. Und nicht jeder interessiert sich für alles. Ich glaube, dass manche Dinge auch kleinteiliger in Gruppen besprochen werden könnten. Etwaas unter 10 Leuten zu sagen ist leichter als unter 1700.
Das sind zumindest ansatzweise meine Gedanken. Das ist meiner Meinung nach wichtiger und spannender als die Frage Hybrid vs. Präsenz.