
0:2-Niederlage in Darmstadt: FCK weiter bei 39 Punkten
In der Fremde geht aktuell nicht viel beim 1. FC Kaiserslautern. Bei Darmstadt 98 unterliegen die Lautrer mit 0:2 (0:2) und kassieren die vierte Auswärtsniederlage in Folge. Die 40-Punkte-Marke ist nach wie vor nicht erreicht.
FCK-Trainer Dirk Schuster vertraute im Samstagabendspiel in Darmstadt entgegen einiger Erwartungen auf das 4-2-3-1-System und eine defensive Viererkette. Mit Torwart Andreas Luthe, Nicolai Rapp, Philipp Klement und Aaron Opoku kehrten zudem vier Spieler in die Startelf zurück, die am vergangenen Wochenende noch aufgrund eines Infekts passen mussten. Mit Kenny Redondo stürmte sogar noch ein fünfter Neuer von Beginn an, wobei sein Einsatz schon nach 20 Minuten verletzungsbedingt wieder zu Ende war. Ben Zolinski ersetzte Redondo positionsgetreu.
Bis dahin hielten sich die Höhepunkte im mit Zuschauern ausverkauften Stadion am Böllenfalltor sehr in Grenzen. Die Gastgeber hatten optische Vorteile, die zunächst beste Chance verbuchten aber die Roten Teufel, als Marlon Ritter einen Kopfball nach Flanke von Klement am Kasten der Lilien vorbei setzte (24.). Statt einer eigenen Führung mussten die Lautrer bis zum Ende der ersten Hälfte einen Rückstand verkraften. Bereits in der 36. Minute setzte sich Filip Stojilkovic nach einem Eckball im Kopfballduell gegen Hendrick Zuck durch. Von selbigem noch leicht abgefälscht schlug der Ball im Kasten der Gäste zum 0:1 ein. Die Möglichkeit zur schnellen Antwort resultierte ebenfalls aus einer Ecke. Der aufgerückte Kevin Kraus hatte zuerst per Kopf, dann indem er einen Schuss von Rapp abfälschte allerdings kein Glück (40.). In der 43. Minute schickte dann Phillip Tietz einen Ball in den Lauf von Stojilkovic. Der Darmstädter setzte sich gegen Kraus durch und überwand den aus dem Tor stürzenden Luthe im zweiten Versuch zum 0:2.
Noch war eine ganze Halbzeit Zeit, um dem Spiel eine Wende zu geben. Auf dem Rasen waren die Gastgeber einem dritten Treffer allerdings deutlich näher als die Roten Teufel dem Anschluss. Vor allem Tietz mit einem Distanzschuss (49.) und Braydon Manu, dessen Abschluss von Tomiak gerade noch zur Ecke abgefälscht wurde (65.), hatten die Vorentscheidung für Darmstadt auf dem Fuß. Für den zur Pause für Terrence Boyd gekommenen Nicolas de Préville war der Arbeitstag derweil nach 20 Minuten wieder zu Ende. Der Franzose musste angeschlagen Platz machen für Tyger Lobinger. Ritter mit einem Schuss über den Kasten der Darmstädter hatte noch eine ganz gute Abschlusschance (76.). Insgesamt war an der vierten Auswärtsniederlage für den FCK hintereinander aber nicht mehr viel zu rütteln. Vielmehr verhinderte Luthe gegen Aaron Seydel in der 81. Minute noch ein weiteres Mal ein 0:3. In der Nachspielzeit klatschte ein Schuss der Lilien zudem noch an den Pfosten.
Am kommenden Wochenende geht es für beide Bundesligen in die erste Länderspielpause des Jahres. Anschließend steht am 1. April das nächste Heimspiel auf dem Programm. Wieder am Samstagabend um 20:30 Uhr geht es auf dem Betzenberg gegen den 1. FC Heidenheim.
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Quelle: Der Betze brennt
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- Statistik zum Spiel: Darmstadt 98 - 1. FC Kaiserslautern 2:0
Ergänzung, 0:30 Uhr:

"Kein Kopfproblem": Teufel suchen die richtige Balance
Der 1. FC Kaiserslautern unterliegt bei Darmstadt 98 verdient mit 0:2. Trainer Schuster kritisiert die Entstehung beider Gegentore, attestiert seinem Team aber keine schlechte Partie gegen den Tabellenführer.
Auswärts vor ausverkauftem Haus beim Aufstiegskandidaten Nummer 1: Diese Hürde war am Ende zu hoch für die Roten Teufel, die mit 0:2 die vierte Auswärtsniederlage in Folge kassierten. "Wir wollten heute der Partycrasher sein. Das haben wir leider nicht geschafft, obwohl ich glaube, dass wir in der ersten Halbzeit ganz gut im Spiel waren. Wir hatten auch selbst die Möglichkeit, in Führung zu gehen. Vor dem Eckball zum 0:1 haben wir uns beim Einwurf taktisch unclever verhalten. Dadurch ist der Eckball entstanden, der dann etwas glücklich für die Lilien im Netz landete. Danach hatten wir unsere stärkste Phase. Dann haben wir uns allerdings im Spielaufbau wieder einen Lapsus erlaubt und gehen mit einem 0:2 in die Pause", sagte Dirk Schuster auf der Pressekonferenz nach dem Spiel.
Verdiente Niederlage: "Das muss man akzeptieren"
"Zur zweiten Halbzeit wollten wir einen anderen Impuls setzen, mit der Hereinnahme von Nicolas de Préville und einer anderen Art Stürmer. Das ging leider in die Hose, weil er massive Rückenprobleme hatte. Erst zum Ende des Spiels hatten wir wieder bessere Möglichkeiten. Die Lilien hätten den Deckel drauf machen können, haben uns aber am Leben gelassen. Mit einem Anschlusstreffer hätten wir vielleicht nochmal alles ins Wackeln bringen können. Aber das haben wir nicht geschafft. Es war ein verdienter Sieg der Darmstädter. Das muss man dann auch akzeptieren", so Schuster. De Préville musste rund 20 Minuten nach seiner Einwechslung wieder ausgewechselt werden. Bereits Mitte des ersten Durchgangs konnte auch Kenny Redondo nicht weitermachen, bei dem laut Schuster die alte Muskelverletzung wieder aufgebrochen war.
"Im Allgemeinen war das Spiel in Ordnung. Wir hätten auch selbst in Führung gehen können. Es war ein Schritt in die richtige Richtung. Aber die Niederlage ärgert uns natürlich. Vielleicht brauchen wir mal ein Tor, um in Führung zu gehen. Jetzt ist eine kleine Delle drin. Aber wir trainieren hart und werden da wieder rauskommen", erklärte Nicolai Rapp, der nach krankheitsbedingter Pause als einer von fünf Neuen in die Startformation gerückt war.
Luthes Rezept: "Ein bisschen lockerer, aber trotzdem mit Ordnung"
Gleiches galt für Andreas Luthe, der im zweiten Durchgang mit einigen starken Paraden eine höhere Niederlage verhinderte. "Es sind Kleinigkeiten, die fehlen, die wir vielleicht in der Hinrunde hatten. Wir sind heute oft über Außen gekommen, waren dann aber nicht zwingend genug. Aktionen hatten wir schon. Da kann man auch mehr Kapital draus schlagen", sagte der Keeper, betonte mit Blick auf die gerade auch auswärts so erfolgreiche Hinrunde aber auch: "Wir hatten in der Hinserie teilweise wilde Spiele, da ging es hin und her. Aber da haben wir hinten auch die Ordnung verloren. Ich finde, da sind wir als Mannschaft jetzt kompakter. Die hohen Ergebnisse haben wir nicht mehr. Ich als Defensivspieler bin da froh drüber. Jetzt geht es darum, die richtige Balance zu finden: Ein bisschen lockerer ins Spiel gehen und trotzdem die Ordnung nicht verlieren."
Ähnlich äußerte sich auch Trainer Schuster und lieferte auch gleich das Rezept, um die 40-Punkte-Marke nun tatsächlich möglichst bald zu knacken: "Wir hatten in der ersten Halbzeit schon den Mut. Ich glaube nicht, dass das ein Kopfproblem ist. Vielmehr werden wir anders wahrgenommen von den Gegnern als in der Hinrunde. Wir müssen uns weiter Woche für Woche an die Leistungsgrenze heran bewegen. Die Zweite Liga ist eine körperliche Liga. Wir müssen fighten und uns die Punkte erkämpfen." Nun steht erstmal eine Länderspielpause ein, in der die Roten Teufel sich neu sammeln können, ehe dann mit Heidenheim der nächste Aufstiegskandidat wartet.
» Zum Video: Pressekonferenz nach dem Auswärtsspiel bei Darmstadt 98
Quelle: Der Betze brennt
Ergänzung, 19.03.2023:

Für Fritz Walter: FCK-Block im Zeichen einer Legende
Für den 1. FC Kaiserslautern ist am ausverkauften Böllenfalltor von Darmstadt 98 nichts zu holen. Die mitgereisten Anhänger glänzen trotzdem - mit einer tollen Choreo und mit ihrer Reaktion nach dem Spiel.
Ein vollbesetztes, enges Stadion, Flutlicht, Bratwurst, Bier: Die Partie der Roten Teufel in Darmstadt hat alle Zutaten für einen tollen Fußballabend, zu dem auch die gut 2.000 Betze-Fans einen gehörigen Teil beitragen. Es wären wohl um das Fünffache mehr gewesen, wenn es mehr Karten für den reisefreudigen Anhang aus der Pfalz gegeben hätte. So schafften es über die offiziell erhaltenen und in wenigen Minuten verkauften 1.700 Gästefans hinaus nur noch ein paar Hundert ins Stadion am Böllenfalltor und machten sich überwiegend auf der Hintertortribüne in dem Bereich direkt neben dem Gästeblock breit.
Dieser Gästebereich wie auch der Rest des Stadions hat nicht mehr viel gemein mit dem alten Böllenfalltor, in dem die Lautrer zuletzt im Februar 2018 zu Gast waren. An der Stelle der halbrunden, kultigen, aber auch bröckeligen Gegengeraden steht eine komplett neu gebaute Tribüne. Gegenüber die ebenso neu errichtete Haupttribüne. Geblieben sind lediglich die beiden in ihrer Höhe deutlich kleineren Hintertortribünen. Alles in allem kann man den fast abgeschlossenen Umbau des Stadions als ganz gut gelungen bezeichnen - wobei es beim FCK-Spiel auch Kritik an der Sicht aus dem Gästeblock auf das Spielfeld gibt.


Die FCK-Fans tragen ihren Teil zum Stadionerlebnis vor Spielbeginn mit einer Choreo zu Ehren von Fritz Walter bei. "Legende für Generationen", steht auf einem Banner zwischen Ober- und Unterrang des Gästeblocks. Unten präsentieren die Ultras den Namen "Fritz Walter" sowie das Konterfei des Ehrenspielführers der Roten Teufel und der deutschen Nationalmannschaft. Rote und weiße Schals runden das sehr gelungene Gesamtbild ab.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit zeigen beide Kurven eine gemeinsame Spruchband-Aktion. "50+1 ohne falsche Kompromisse", ist im FCK-Block und gleichzeitig auch bei den Lilien zu lesen. Hintergrund ist der in der vergangenen Woche präsentierte Vorschlag, mit dem die DFL auf die vom Bundeskartellamt geforderte Anpassung der 50+1-Regel reagiert. Demnach sollen die Ausnahmeregeln für Klubs wie Leverkusen und Wolfsburg weiter eingeschränkt werden.

Rein sportlich läuft der Abend aus der Sicht der Roten Teufel nicht so gut. Nach durchaus vielversprechendem Beginn schießt der Tabellenführer in der Schlussphase der ersten Hälfte einen 2:0-Vorsprung heraus, den die Gäste in der Folge nicht mehr verkürzen können. Die FCK-Fans geben trotz des ernüchternden Spielverlaufs ab Mitte der zweiten 45 Minuten noch einmal richtig Gas und feiern statt des Erreichens der 40-Punkte-Marke sich selbst und den geilsten Klub der Welt. Auch nach Spielende, als die enttäuschte Mannschaft lange vor dem Gästeblock steht, spenden die Anhänger viel Applaus und Aufmunterung für die noch anstehenden Aufgaben. Der Zusammenhalt im Stadion, auf den Rängen und auf dem Platz ist weiterhin sehr stark beim Aufsteiger aus der Pfalz.
Ausgelassen ist die Stimmung zu diesem Zeitpunkt im Rest des Stadions. Mit einer Choreo zur Freundschaft zum Schweizer Spitzenklub Young Boys Bern ("1898 - Ein besonderer Jahrgang - Alles Gute zu 125 Jahren, BSCYB") beginnt an diesem Samstag der Fußballabend aus Sicht der Lilien. Er endet rund zwei Stunden später mit drei Punkten und dem nächsten großen Schritt in Richtung Aufstieg.

Zur kompletten Fotogalerie vom FCK-Auswärtsspiel in Darmstadt:
- Fotogalerie | 25. Spieltag: Darmstadt 98 - 1. FC Kaiserslautern
Quelle: Der Betze brennt
Ergänzung, 20.03.2023:
Nur Luthe "gut": Die FCK-Spielernoten aus Darmstadt
Die Herausforderung bei der besten Mannschaft der 2. Bundesliga war zu groß, zumal zwei verletzungsbedingte Auswechslungen den 1. FC Kaiserslautern zusätzlich hemmten. Die Einzelkritik zur 0:2-Niederlage bei Darmstadt 98.
Wenn man auswärts beim Tabellenführer gewinnen will, dann muss wohl alles zusammenpassen, und das tat es beim FCK aus verschiedensten Gründen nicht. Einer davon: Mit Kenny Redondo musste ein wichtiger Offensivspieler schon nach 20 Minuten ausgewechselt werden, seine vor zwei Wochen erlittene Muskelverletzung brach wieder auf und wird jetzt wohl eine erneute Pause nötig machen. Der später eingewechselte Hoffungsträger Nicolas de Préville hielt gar nur 17 Minuten durch und musste dann mit Rückenbeschwerden auch schon wieder runter. Und weil auch Terrence Boyd von der körperlich starken Darmstädter Defensive weitgehend aus dem Spiel genommen wurde, ging nach vorne eben nicht viel - oder: nicht genug - bei den Roten Teufeln. Lauterns Topscorer wurde in der Halbzeit ausgewechselt und kommt bei 2.847 abgegebenen Einzelbewertungen von Seiten der Fans auf Der Betze brennt auf einen Durchschnitt von 4,4.
Erneut die beste Note für Luthe - Zolinski noch nicht angekommen
Die beste Bewertung des Tages erhält trotz zweier Gegentore Andreas Luthe, der von der "Rheinpfalz" eine Drei und vom "Kicker" sogar eine glatte Zwei bekommt. Die Schwarmintelligenz bei der Fan-Benotung bewertet den Torhüter, der schon vor zwei Wochen in Magdeburg (ebenfalls 0:2) als bester FCK'ler gesehen wurde, mit einem Schnitt von 2,4 wohl passend genau dazwischen. Noch gar nicht in Tritt gekommen ist nach seiner langen Verletzungspause der zuvor von den Medien und auch von vielen Fans hoch eingeschätzte Ben Zolinski: Note 5.
» Zur kompletten Notenübersicht: Darmstadt 98 - 1. FC Kaiserslautern

Quelle: Der Betze brennt / Rheinpfalz / Kicker
Ergänzung, 21.06.2023:
8.100 Euro Strafe wegen Bechern, Feuerzeugen und Pyro
Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat den Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern im Einzelrichterverfahren nach Anklageerhebung durch den DFB-Kontrollausschuss wegen dreier Fälle eines unsportlichen Verhaltens seiner Anhänger mit drei Geldstrafen in Gesamthöhe von 8100 Euro belegt.
Davon kann der Verein bis zu 2700 Euro für sicherheitstechnische oder infrastrukturelle Maßnahmen verwenden, was dem DFB bis zum 31. Dezember 2023 nachzuweisen wäre.
Während der Zweitligapartie beim SV Darmstadt 98 am 18. März 2023 warfen Kaiserslauterer Zuschauer drei Plastikbecher in den Innenraum. Zudem zündeten sie einen Nebeltopf.
Darüber hinaus warfen Kaiserslauterer Anhänger in der 55. Minute des Zweitligaspiels gegen den 1. FC Heidenheim am 1. April 2023 mindestens fünf Gegenstände wie beispielsweise Feuerzeuge in Richtung der Heidenheimer Auswechselspieler. Während des Zweitligaspiels gegen den Hamburger SV am 15. April 2023 zündeten Kaiserslauterer Zuschauer zudem einen Blinker, drei Bengalische Feuer und einen Rauchkörper.
Der Verein hat den Urteilen zugestimmt, die Urteile sind damit rechtskräftig.
Quelle: DFB