
Vorbericht: 1. FC Kaiserslautern - Holstein Kiel
Duell der Aufholjäger
Nach fast dreimonatiger Heimspiel-Pause kommt es im Fritz-Walter-Stadion zu einem Verfolgerduell. Der seit Mitte Oktober ungeschlagene 1. FC Kaiserslautern empfängt das derzeit ebenfalls formstarke Holstein Kiel.
Im Fußball sprechen Trainer gerne von Lernprozessen. Ob der FCK einen solchen durchgemacht hat, kann er am Samstag beweisen. Erinnern wir uns doch mal zurück: Anfang Oktober bejubelten die Roten Teufel vor 10.000 mitgereisten Fans ein 1:1 beim damaligen Spitzenreiter Hamburger SV, eine Woche später gastierte dann Jahn Regensburg im Fritz-Walter-Stadion. Auf dem Papier und in der Öffentlichkeit wurde die Schuster-Elf sogar als Favorit ausgemacht, der Ausgang der Partie ist bekannt: Lautern bot die bislang schlechteste Saisonleistung, war nahezu chancenlos und unterlag mit 0:3. Ein ähnliches Missgeschick soll im ersten Heimspiel des neuen Jahres unbedingt vermieden werden, denn nach der Aufholjagd und dem 3:1-Sieg vor 8.000 Mitgereisten in Hannover sind die Voraussetzungen wieder ähnlich. Apropos Aufholjagd: Mit Kaiserslautern und Kiel treffen die beiden Teams aufeinander, die die meisten Punkte nach Rückständen holten. Der FCK konnte noch 15 Zähler sammeln, der KSV immerhin elf.
Übrigens: In der Pressekonferenz vor der Partie antwortete Kiels Trainer Marcel Rapp auf die Frage, welches denn neben dem Holstein-Stadion das schönste Stadion in Deutschland sei: "Karlsruh´". Naja. Anpfiff im Fritz-Walter-Stadion ist am Samstag um 13:00 Uhr.
Was muss man zum 19. Spieltag wissen? Hier kommen die wichtigsten Vorab-Informationen zum ersten Heimspiel 2023:
Der FCK: Ausgangslage und Personal
Mit großen Schritten pirscht sich der 1. FC Kaiserslautern an das Ziel der 40-Punkte-Marke heran. Einen Spieltag nach Beginn der Rückrunde fehlen nur noch acht Zähler in Richtung vorzeitiger Klassenerhalt. Kaum einer zweifelt mehr daran, dass das in den kommenden Wochen geschafft wird. In das ohne Frage schwere Heimspiel gegen Kiel geht der FCK mit vier Siegen in Folge.
Dirk Schuster kann dabei auf alle Akteure zurückgreifen. Hoffentlich dieses Mal auch wirklich, die zuletzt in Hannover kurzfristig angeschlagen ausgefallenen Philipp Klement, Nicolai Rapp und Ben Zolinski sind jedenfalls wieder im Training. Der vollbesetzte Kader dürfte auch den Gegner aus Kiel rätseln lassen, wie die Betze-Buben am Samstag auflaufen. Schuster ließ sich wie üblich nicht in die Karten blicken. Die besten Chancen, von Beginn an auf dem Platz zu stehen, dürfte Klement haben, der in der offensiven Dreierreihe Daniel Hanslik ersetzen könnte. Auch Rapp drängt in die Anfangself. Doch wen dann rausnehmen? Diese Frage dürfte sich auch Trainer Schuster stellen. Last-Minute-Neuzugang Nicolas de Préville ist, wenn überhaupt, ein Kandidat für einen Kurzeinsatz, weil der Franzose nach einem halben Jahr Vereinslosigkeit noch Fitnessrückstände aufweist.
Der Gegner: Ausgangslage und Personal
Nach dem 2:1-Heimsieg gegen Fürth darf sich der Rang-Achte Holstein Kiel in der Tabelle vorerst nach oben orientieren. Zwar beträgt der Rückstand auf Platz 3 schon acht Punkte, die Kieler liegen aber bereits sieben Zähler vor dem Neunten Rostock. Mit einem Auswärtssieg könnte es immerhin schonmal bis auf einen Punkt an Platz 4 herangehen, so dass aus FCK-Sicht kein rein defensiv eingestellter Gegner zu erwarten ist - das wäre ohnehin nicht der Spielstil der Störche. Auf den Betze reist die Elf von Trainer Rapp in guter Form. In den vergangenen neun Spielen kassierten die Kieler nur eine Niederlage, seit dem 17. September 2022 sind sie zudem auswärts ungeschlagen. Bester KSV-Torschütze ist mit zehn Toren Steven Skrzybski. In der 2. Liga traf nur Robert Glatzel vom HSV drei Mal öfter.
In die Partie in Kaiserslautern geht Holstein aber ersatzgeschwächt. Neben einigen Langzeitverletzten fällt mit Lewis Holtby ein Leistungsträger weiter aus, weil dieser an einer Bauchmuskelzerrung laboriert. Auch Routinier Fin Bartels steht aufgrund eines Zehenbruchs nicht zur Verfügung.
Frühere Duelle
Von sechs Spielen gegen Kiel gewann der FCK vier, die Bilanz ist also positiv. Das letzte Gastspiel der Norddeutschen auf dem Betze konnten die Roten Teufel ebenfalls siegreich gestalten. Am 09. Februar 2018 hieß es nach Toren von Brandon Borrello, Christoph Moritz und Osayamen Osawe 3:1. Das Hinspiel der aktuellen Saison im Juli 2022 endete 2:2.
Fan-Infos
Bis Donnerstagmittag waren 36.000 Karten für das Spiel verkauft, der FCK erwartet bis zu 40.000 Zuschauer. Aus Kiel unterstützen 1.000 Fans ihr Team. Stadionbesucher sollten wie bei Heimspielen leider inzwischen üblich wieder ein wenig mehr Zeit für die An- und Abreise einplanen.
Das Fritz-Walter-Stadion öffnet um 11:00 Uhr seine Tore. Karten sind nur noch für Blöcke auf der Osttribüne erhältlich. Diese können im Online-Ticketshop oder vor Anpfiff an den Tageskassen der Südtribüne erworben werden. Wer noch ein Ticket sucht oder anzubieten hat, kann zudem die DBB-Kartenbörse mit fairen Preisen von Fans für Fans nutzen. Alle weiteren wichtigen Informationen rund um das Heimspiel hat der FCK auf seiner Homepage zusammengestellt.
Am Verkaufsstand des "Pfalz Inferno" hinter Block 7 ist die neue und mittlerweile 16. Ausgabe von "Paranoid", dem dienstältesten Fanzine der FCK-Gemeinde, für 5,- Euro erhältlich.
Die Ultras der "Frenetic Youth" rufen darüber hinaus zu Lebensmittelspenden für die Kaiserslauterer Tafel auf. Diese können von 09:00 Uhr bis 11:30 Uhr am Stand vor dem Fan-Treff “Zum 12. Mann" am Hauptbahnhof abgegeben werden. Gesammelt werden ungekühlt haltbare Lebensmittel, also alle Arten von Konserven, Gläser, Tetrapacks und Kartons. Also: Vorbeigehen und helfen!
O-Töne
FCK-Trainer Dirk Schuster: "Wir wollen an unsere Leistungsgrenze gehen und ich betone das extra: Das wird gegen Kiel auch nötig sein. Zudem brauchen wir wieder zwingend die massive Unterstützung der Fans."
Kiel-Trainer Marcel Rapp: "Die Erfahrung, die ich bisher in Kiel gemacht habe, ist, dass wir besser spielen, je größer das Stadion ist. An Selbstbewusstsein mangelt es uns meistens nicht. Die Jungs wissen, was sie können. Einige Jungs haben solche Atmosphären und Tabellensituationen schon einmal erlebt."
Daten und Fakten
Voraussichtliche Aufstellung:
1. FC Kaiserslautern: Luthe - Zimmer, Bormuth, Tomiak, Zuck - Niehues, Ritter - Opoku, Klement, Redondo - Boyd
Es fehlt: keiner
Holstein Kiel: Schreiber - Schulz, Wahl, Lorenz - Erras - Becker, Sander, Porath, Reese - Skrzybski - Wriedt
Es fehlen: Bartels (Zehenbruch), Dähne (Anbruch des Schienbeinkopfes), Holtby (Bauchmuskelzerrung), Komenda (Aufbautraining nach Sehnenriss im Adduktorenbereich), Pichler (Schleimbeutelentzündung an der Ferse)
Quelle: Der Betze brennt / Autor: Florian Reis
Vorherige Meldungen ab 31.01.2023:

Foto: Imago Images
Samstag, 13:00 Uhr: Die Störche zu Gast bei den Teufeln
Drei Monate Betze-Entzug gehen am Samstag zu Ende. Dann empfängt der 1. FC Kaiserslautern mit Holstein Kiel einen unangenehmen Gegner zum nächsten Verfolgerduell im Fritz-Walter-Stadion.
Der FCK hat vier Zweitliga-Partien in Folge gewonnen und den stets schwierigen Re-Start nach der Winterpause mit dem 3:1 in Hannover bravourös gemeistert. Dass das Heimspiel gegen Kiel deswegen aber noch lange kein Selbstläufer wird, zeigt nicht nur die Erinnerung an das 2:2 beider Teams in der Hinrunde. Die Störche fallen einem zwar nicht als erster Favorit auf den Aufstieg ein, befinden sich aber ähnlich wie die Roten Teufel in Lauerstellung und stehen mit 28 Punkten auf Rang 8. Und beim Start in die Rückrunde ließen sie gar "FCK-Eigenschaften" erkennen: Einer schwachen ersten Halbzeit gegen Fürth folgte eine starke zweite, verbunden mit dem Drehen eines 0:1-Rückstands in einen 2:1-Sieg. Auch auswärts beeindruckte der KSV vor der Winterpause unter anderem mit einem 4:1-Erfolg in Karlsruhe und einem 1:1 beim späteren Herbstmeister Darmstadt. Es riecht also nach einem spannenden Spiel am Samstag - gerne ähnlich wie beim bisher einzigen Duell beider Vereine im Fritz-Walter-Stadion: In der Abstiegssaison 2017/18, in der Kiel sich immerhin für die Bundesliga-Relegation qualifizierte, gewann der FCK mit 3:1. Torschützen damals: Brandon Borrello, Christoph Moritz per Elfmeter und Osayamen Osawe.
Werden Rapp und Klement rechtzeitig fit? - Personalsorgen bei Gegner Kiel
Spannend könnte es auch in personeller Hinsicht werden: Werden Nicolai Rapp (Rückenprobleme) und Philipp Klement (muskuläre Probleme) rechtzeitig wieder fit? Hat Marlon Ritter nach einer weiteren Woche im Mannschaftstraining wieder Luft für 90 Minuten? Und wenn ja, wer muss dafür aus der in Hannover siegreichen Elf weichen? Das Team um Dirk Schuster wird wieder einiges zu tüfteln haben, aber natürlich erstmal die Entwicklungen der Trainingswoche abwarten. Bei Gegner Kiel gehen die Personalfragen derweil über die positive "Qual der Wahl" hinaus: Mit Fin Bartels und Lewis Holtby fehlten zuletzt zwei zentrale Spieler mit Bundesliga-Erfahrung aus Verletzungsgründen. Zudem fällt Stammtorwart Thomas Dähne aus, für den mit dem Ex-Sankt-Paulianer Robin Himmelmann ein Ersatzmann verpflichtet wurde. Und dann spekulieren die "Kieler Nachrichten" auch noch darüber, ob mit Fabian Reese der zweitbeste Scorer (nach Torjäger Steven Skrzybski) am heutigen Dienstag den Verein verlässt. Der Außenstürmer hat ab Sommer 2023 bei Bundesligist Hertha BSC unterschrieben und könnte nach dem Bobic-Aus vom Wochenende nun schon früher ins Visier des abstiegsbedrohten Hauptstadt-Klubs geraten. Der mittlerweile wieder in Kiel aktive Ex-FCK-Manager Uwe Stöver wollte sich dazu am Montag nicht näher äußern.
Diese Woche finden beim FCK alle Trainingseinheiten nicht-öffentlich statt, so dass die einzige Möglichkeit, die ganze Mannschaft zu sehen, sich am Samstag im Stadion bietet. Im FCK-Ticketshop sind noch Karten für die Nord- und Osttribüne zu haben.
Quelle: Der Betze brennt
Weitere Links zum Thema:
- Übersicht: Kompletter Team-Status des 1. FC Kaiserslautern
Ergänzung, 01.02.2023:
Gegner-Check Kiel: Die Störche sollen Federn lassen
Wer in Hannover gewinnt, muss zuhause Holstein Kiel schlagen? Wer die Zweite Liga kennt, weiß: Das wird kein Selbstläufer. Auch die Partie gegen die Störche dürfte für den 1. FC Kaiserslautern wieder zur "engen Kiste" werden.
So lief's seit dem Hinspiel: Die Kieler legten einen eher durchwachsenen Liga-Start hin, ihr 2:2 gegen den FCK am 2. Spieltag passte da ins Leistungsbild. Zurückgeführt wurde dies auf diverse Corona-Pausen, nach denen einige Spieler erst wieder zu Form finden mussten. Den negativen Höhepunkt bildete ein 2:7 beim SC Paderborn. Seit dem 10. Spieltag allerdings läuft's recht rund für die Störche: nur eine Niederlage seither. Überragend bislang die Offensivkräfte Steven Skrzybski und Fabian Reese. Mit zehn Treffern und sechs Vorlagen ist Skrzybski zurzeit der beste Scorer der Liga, Flügelspieler Reese verzeichnet fünf Tore und vier Assists. Damit geht rund die Hälfte des bislang erzielten 32 Treffer aufs Konto dieser beiden. Kein Wunder, dass der abstiegsbedrohte Bundesligist Hertha BSC die bereits für Sommer feststehende Verpflichtung von Reese gerne schon auf den Winter vorziehen wollte. Dem schob am gestrigen "Deadline Day" aber Kiels Sportchef Uwe Stöver einen Riegel vor - Reese ist also in Lautern mit dabei. Weniger gut lief es bei dem als Leistungsträger erwarteten Lewis Holtby, den eine Meniskusverletzung in der ersten Hälfte der Hinrunde zurückwarf. Auch beim 2:1 zum Jahresauftakt gehen SpVgg Fürth fehlte der bundesligaerfahrene Wandervogel wegen einer Bauchmuskelzerrung. Ebenso Fin Bartels wegen eines Zehenbruchs. Der Dauerbrenner hatte unmittelbar vor der Winterpause wieder in die Startelf zurückgefunden. Nicht viel gerissen hat bislang der einst als Top-Talent gehandelte Fiete Arp, der meist nur als Einwechselspieler zum Zug kommt.
Die Torwart-Misere: Sie haben so viele Tore geschossen wie Lautern, aber fünf mehr kassiert - und vielleicht sind es ja genau die, die die vier Ränge Unterschied in der Tabelle ausmachen. Eine der Ursachen dafür, dass sich die Kieler Hintermannschaft nicht ganz so sattelfest präsentiert, dürfte das Verletzungspech sein, das sie auf der Torhüter-Position heimsuchte. Die etatmäßige Nummer eins Thomas Dähne verletzte sich am 13. Spieltag. Für ihn rückte der erst 20-jährige Tim Schreiber zwischen die Pfosten, der bislang noch seiner Unerfahrenheit Tribut zollt, wie unter anderem auch sein "Kicker"-Notendurchschnitt von 4,0 aussagt. In der Winterpause verpflichtete Stöver den ehemaligen Sankt-Pauli-Keeper Robin Himmelmann, um die Misere zu beheben. Zur allgemeinen Überraschung jedoch nominierte Trainer Marcel Rapp zum Rückrundenauftakt gegen Fürth erneut Schreiber in die Startelf. Und der patzte beim 1:0-Führungstreffer des Kleeblatts schwer.
Die Unberechenbaren: Himmelmann nicht zu bringen, war nicht die einzige Überraschung, die sich Marcel Rapp gegen Fürth erlaubte. Vorne lief weder Kwasi Wriedt auf, der in Kiels 3-5-2 normalerweise Nebenmann von To-Stürmer Skrybski ist, noch der Isländer Hólmbert Aron Fridjónsson, der in der Winterpause von seiner Leihe zu Lillestrøm SK (Norwegen) zurückkehrte und in der Vorbereitung Pluspunkte gesammelt hatte. Und Ösi-Kante Benedikt Pichler hat nach Verletzung noch Trainingsrückstand. Stattdessen brachte Rapp Youngster Marvin Obuz, dazu den erst 20-jährigen Jonas Sterner im zentralen Mittelfeld, und Fabian Reese rückte von seiner angestammten linken auf die rechte Seite. Insgesamt überzeugte das neu geschürte Paket in den ersten 45 Minuten jedoch gar nicht, die Fürther waren klar feldüberlegen. Zu Linie finden die Störche erst, als in der Pause die erfahrenen Wriedt und Finn Porath kamen. Die Weichen auf Sieg stellten danach die Innenverteidiger Hauke Wahl und Simon Lorenz. Ob Rapp am Betzenberg noch einmal so experimentierfreudig zu Werke geht? Wohl eher nicht, aber wer außer dem Trainer weiß das schon genau.
Die Spielstarken: In der Tabelle mögen die Kieler nur Achter sein. Ihre Passquote jedoch ist die viertbeste der Liga. Und von ihren "intelligenten", also linienüberwindenden Pässen, kommen 50,8 Prozent zum Mann, das ist der zweitbeste Wert der Liga. Überdurchschnittlich gut sind Störche auch in Sachen "Herausforderungsintensität": Pro Minute gelingt es im Schnitt 6,8 Mal, den Gegner zu attackieren oder einen Pass abzufangen, das ist der drittbeste Wert im Liga-Ranking. Ebenfalls Drittbester sind sie bei Treffern nach Standards. Und sie holen so viele Ecken heraus wie sonst keiner, im Schnitt 6,14 pro Partie.
Fazit: Reese und Skrzybski ausschalten, dann erledigt sich alles andere von selbst? So werden es die formulieren, die es sich gerne einfach machen. Dabei sollte die Daten im vorangegangenen Abschnitt es eigentlich aufgezeigt haben: Wer denkt, wer als Tabellenvierter gerade auswärts den Fünften geschlagen hat, müsse zuhause mit dem Tabellenachten doch leichter fertigwerden, irrt gewaltig. Diese Kiste dürfte genauso eng werden wie die in Hannover. Zweite Liga ist nun mal Zweite Liga. Der FCK sollte eigentlich bestrebt sein, die spielstarken Gäste eben nicht ins Spiel kommen zu lassen. Und möglichst schnell und früh deren Hintermannschaft stressen, und das nicht nur wegen des Fragezeichens auf der Torhüter-Position. Auch die eigentlich abgeklärte Dreierkette mit Lorenz, Wahl und Marvin Schulz ist unter Druck anfällig, wie in der ersten Halbzeit gegen Fürth zu sehen war. Freilich: Früher Sturm und Drang war bislang noch gar nicht Lautrer Stil. Man darf wieder mal gespannt sein, was Dirk Schuster sich einfallen lässt. Von den 3:1-Siegern aus dem Hannover-Spiel hat eigentlich keiner verdient, auf die Bank gesetzt zu werden. Aber ob der Coach tatsächlich ohne passsicheren Aufbauspieler beginnen würde, sofern Philipp Klement und/oder Marlon Ritter und/oder Nicolai Rapp wieder voll zur Verfügung stehen, und das zuhause, vor prachtvoll gefüllter Kulisse? Schau'n mer mal.
Quelle: Der Betze brennt
Ergänzung, 02.02.2023:
Schusters Motto: "Volle Kraft voraus Richtung 40 Punkte"
Beim 1. FC Kaiserslautern stehen vor dem Heimspiel gegen Holstein Kiel einige Personalfragen im Raum. Dirk Schuster hat Auskunft zu Nicolai Rapp, Philipp Klement und Marlon Ritter gegeben - sowie zu Neuzugang Nicolas de Préville.
"Holstein Kiel hat seit September kein Auswärtsspiel mehr verloren und in den letzten neun Partien nur eine Niederlage kassiert. Das spricht für ein gewisses Momentum, was sie auf ihrer Seite haben - welches wir für uns aber genauso in Anspruch nehmen", mahnt FCK-Trainer Schuster vor einem schwierigen Gegner, ohne dabei aber den eigenen Lauf mit vier Siegen in Folge und dem gelungenen Rückrundenstart in Hannover (3:1) zu vergessen. Während die Roten Teufel mit vier Punkten Rückstand auf Platz 3 weiterhin in Lauerstellung sind, liegen die Kieler Störche vor dem Match am Samstag (13:00 Uhr, Fritz-Walter-Stadion) weitere vier Zähler dahinter, könnten also nochmal ganz nah an den FCK heranrücken. "Wir wollen an unsere Leistungsgrenze gehen und das wird auch zwingend notwendig sein. Dabei brauchen wir auch wieder die massive Unterstützung unserer Fans", so Schuster, der folgende Devise für die kommenden Wochen ausgibt: "Volle Kraft voraus Richtung 40 Punkte."
Alle Spieler stehen zur Verfügung - De Préville noch nicht bei 100 Prozent - Bislang 36.000 Eintrittskarten verkauft
Eine Option für den Kader, aber noch nicht für die Startelf ist Neuzugang Nicolas de Préville, der sich in den letzten Monaten beim FC Metz fit gehalten hat. Schuster: "Sein Fitnesszustand ist noch nicht bei 100 Prozent, was aber auch kein Wunder ist, weil er im letzten halben Jahr keine Spielpraxis hatte. Wir sind trotzdem überzeugt davon, dass er uns in der Rückrunde helfen kann und wird. In der bisherigen Trainingswoche hat er schon seine Qualität nachgewiesen, auch wenn es am Anfang vielleicht nur zu Teileinsätzen reichen wird." Auch die in Hannover kurzfristig verletzten Nicolai Rapp und Philipp Klement sowie der nicht für die Startelf nominierte Marlon Ritter sind wieder voll einsatzbereit, so dass Schuster in personeller Hinsicht die Qual der Wahl hat. Weder Sperren noch Verletzungen schränken den Trainer - Stand jetzt - in seinen Planungen ein. Die Trainingsintensität sei diese Woche bislang sehr hoch, sagt Schuster, auf den somit neue Härtefall-Entscheidungen wie in Hannover mit dem späteren Joker-Torschützen Philipp Hercher zukommen.
Bislang sind rund 36.000 Karten für das erste Heimspiel seit fast drei Monaten im Fritz-Walter-Stadion verkauft. Im FCK-Ticketshop sowie am Samstag an den Tageskassen gibt es noch Sitzplatzkarten.
» Zum Video: Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen Holstein Kiel
Alle weiteren Informationen zum FCK-Spiel gegen Kiel folgen am morgigen Freitag im ausführlichen Vorbericht auf Der Betze brennt.
Quelle: Der Betze brennt
Ergänzung, 03.02.2023:
FCK-Kapitän Zimmer: "Die Fans dürfen träumen, aber..."
Kapitän Jean Zimmer hat in seiner Karriere schon viel erlebt. Die aktuelle Phase auf dem Betzenberg, rund um das derzeit erfolgreiche FCK-Team, ist aber sicher etwas ganz Besonderes. SWR-Sport hat exklusiv mit Zimmer gesprochen.
(...)
SWR Sport: Sie als Pfälzer, sie wissen, was jetzt am Wochenende wieder abgeht. Die Fans ticken aus und glauben daran, sind wahnsinnig euphorisch. Wie nehmen Sie das wahr?
Zimmer: Du hast natürlich auch viele Träumer jetzt dabei. Was ja auch so sein soll. Die Fans dürfen und sollen träumen. Das gehört auch in gewisser Weise dazu. Nichtsdestotrotz sollte man auch realistisch sein, dass Kiel eine unfassbar starke Mannschaft hat. Eine extrem etablierte Truppe in der zweiten Liga. Die haben nicht umsonst in den letzten paar Jahren zweimal Relegation um die Bundesliga gespielt. Und das dürfen wir hier nicht vergessen und sollten mit aller Demut an die Aufgabe herangehen. Sowohl auf dem Platz als auch im Umfeld.
SWR Sport: Was wollen sie denn sehen am Wochenende von ihrer Mannschaft?
Zimmer: In die Zweikämpfe reinkloppen, wie wir es gerade in der zweiten Halbzeit in Hannover gemacht haben. Und dann die Fans mitnehmen und auf die Seite kriegen, hinter uns. Und dann wird es für Kiel auch sehr schwer, hier zu gewinnen. (…)
Quelle und kompletter Text: SWR