@Gazza: Tja, am Ende ist es wohl pure Mathematik, die darüber entscheidet, ob es wirtschaftlich sinnvoll ist, schnellst möglich aufzusteigen, oder doch sich eher auf den vorderen Rängen der 2. Liga zu etablieren.
Dazu braucht es ein paar Zahlen.
Szenario Aufstieg in die 1. BL:
+ Betrag der höheren TV-Gelder
+ Betrag höhere Sponsorengelder
+ Betrag höhere Merchandisingeinnahmen
- Betrag höhere Spielergehälter
- Betrag höhere Ausgaben, um Ligaauflagen zu erfüllen.
Da wird eine Differenz aus Mehrreinnahmen und Mehrausgaben herauskommen.
Das gleiche kann man für den Verbleib in Liga 2 durchspielen und Zwei, drei Szenarien durchspielen, wie sich die TV-Gelder entwickeln, wenn wir in den nächsten drei Jahren im vordern Mittelfeld, im Mittelfeld oder kurz vor der Abstiegsgrenze landen. Auch da werden je Szenario Differenzbeträge aus (niedrigeren) Mehreinnahmen und (ebenfalls niedrigeren) Mehrausgaben) heraus kommen.
Meine These ist: um in der 1. BL konkurrenzfähig zu sein, also um nicht nach einem Jahr 1. Liga gleich wieder abzusteigen, müssen wir vermutlich deutlich tiefer in die Tasche greifen, weil nicht nur die Spielergehälter insgesamt steigen werden, sondern weil man mehr erstligataugliche Spieler kaufen muss. Die Frage ist halt, ob das durch die höheren TV-Gelder kompensiert wird oder nicht. Ich bin da skeptisch und vermute, dass es finanziell günstiger sein wird, sich in den nächsten zwei, drei Jahren im oberen Viertel der 2. Liga-Tabelle zu etablieren, dadurch mehr TV Gelder zu erhalten und sukzessive einen Kader weiterzuentwickeln, der zumindest eine Saison in der 1. BL bestehen kann.
Sicherlich könnte man versuchen, als Fahrstuhlmannschaft aufzutreten: eine Saison aufsteigen, mit überschaubaren Investitionen ein Jahr 1. BL TV Gelder mitnehmen, wieder runter gehen und mit ebenfalls wenig veröndertem Kader versuchen, gleich wieder hoch zu gehen. Das halte ich aber offen gestanden für deutlich schwerer, weil Spieler dann gerne weiter in der 1. BL spielen wollen werden (sprich: die lassen sich bei einem Abstieg wieder verkaufen) und weil ein zweiter Aufstieg eben auch nicht mal eben von nix kommt. Das hielte ich sogar für recht unwahrscheinlich.
Ich hab die oben angedeutete Rechnung nie gemacht, weil ich das Zahlenwerk nicht kenne und offen gestanden auch zu bequem bin, um mir das irgendwie abzuleiten. Aber wenn mir in der Art jemand vorrechnen kann, dass ein sofortiger Aufstieg nicht nur emotional geiler, sondern auch wirtschaftlich sinnvoller ist, dann bin ich sofort dabei und schreie hurra! Bis dahin erlaube ich mir, zurückhaltend zu sein und eher den Weg das langsamen Wachstums zu bevorzugen und mich zum Saisonende auch über einen Platz in der vorderen Tabellenhälfte zu freuen - auch wenn es kein Aufstiegsplatz wäre…
