
Vorbericht: Arminia Bielefeld - 1. FC Kaiserslautern
Das Winterpolster weiter anfüttern
Noch drei Punktspiele in diesem Jahr. Zum Auftakt der Englischen Woche gastiert der 1. FC Kaiserslautern am Samstagabend beim stark unter Druck stehenden Tabellenschlusslicht Arminia Bielefeld.
Auf den ersten Blick will man als FCK-Fan Auswärtsspiele in Bielefeld am besten ganz schnell vergessen. Schließlich markiert der letzte Auftritt der Roten Teufel in Ostwestfalen die schwärzeste Stunde der Vereinsgeschichte. Nach einer 2:3-Niederlage am 27. April 2018 stand der erstmalige Abstieg in die 3. Liga endgültig fest. Mehrere harte Jahre auf und neben dem Platz sollten den Fans aber erst noch bevorstehen. An dieser Stelle sei gesagt: Gerne nie wieder.
Aber: Es gibt im Rückblick für den FCK auch viele positive Erlebnisse in Bielefeld. Das 2:2-Unentschieden im Jahr 1998 war ein wichtiger Baustein zur wenige Tage später errungenen Deutschen Meisterschaft und ein 2:1-Erfolg auf der Alm ebnete 2010 den Weg zum Aufstieg in die Bundesliga. 1998 traf Jürgen Rische drei Minuten vor dem Ende zum Ausgleich, 2010 gelang Srdjan Lakic vier Minuten vor dem Abpfiff das Tor zum Sieg. Und auch Trainer Dirk Schuster hat gute Erinnerungen an Bielefeld, denn dort glückte ihm 2014 mit Darmstadt in einem atemberaubenden Relegationsspiel der Aufstieg in die 2. Bundesliga. Nun kommt es also wieder zum Duell Arminia gegen FCK. Anpfiff auf der Alm ist um 20:30 Uhr.
Was muss man zum 15. Spieltag wissen? Hier kommen die wichtigsten Vorab-Informationen zum Auswärtsspiel in Bielefeld:
Der FCK: Ausgangslage und Personal
Mit dem jüngsten 0:0 gegen Nürnberg hat der FCK ein erstes Etappenziel erreicht. Mit 20 Punkten ist die halbe Miete der mutmaßlich benötigten 40 Zähler für den Klassenerhalt bereits nach 14 Spielen eingefahren. Schuster und Co. geben sich mit dem Status Quo aber nicht zufrieden, denn in den verbleibenden drei Partien des Jahres hat man nun die Chance, sich ein dickes Punktepolster für die lange Winterpause anzulegen und diese im gesicherten Mittelfeld zu verbringen.
Schuster muss mindestens eine Veränderung in der Anfangself vornehmen, weil Kapitän Jean Zimmer aufgrund einer Gelb-Sperre nicht einsatzberechtigt ist. Erste Kandidaten für die Position rechtsaußen sind Aaron Opoku und Philipp Hercher. Auch Kevin Kraus fällt ziemlich sicher weiter aus. Immerhin konnte der Innenverteidiger nach seiner Sprunggelenksverletzung am Donnerstag erstmals wieder individuell trainieren. Pechvogel Anas Bakhat hat eine Muskelverletzung erlitten und muss erneut pausieren.
Der Gegner: Ausgangslage und Personal
"Eine irritierend aufspielende Mannschaft, ein bemühter, aber in seinen Entscheidungen oft glückloser Trainer sowie ein abgetauchter Sportchef zeichnen das Gemälde des DSC in diesen Tagen." So fasste die "Neue Westfälische" am Montag die Situation bei Bundesliga-Absteiger Arminia Bielefeld zusammen. Nach der 0:1-Niederlage in Fürth am vergangenen Freitag fiel der DSC auf den letzten Tabellenplatz zurück. Nur elf Punkte aus 14 Spielen holten die Arminen, die bereits nach dem vierten Spieltag einen Trainerwechsel vornahmen. Der glücklose Uli Forte musste gehen, aus Osnabrück wurde Daniel Scherning losgeeist. Doch auch Schernings Bilanz liest sich nicht gut. Nur drei Siege aus zehn Partien stehen zu Buche, aber Obacht: alle Erfolge gelangen im heimischen Stadion.
Der Druck vor der Begegnung mit dem FCK ist also groß in Bielefeld. Da kommt es natürlich ungelegen, dass die Einsätze der Leistungsträger Robin Hack und Oliver Hüsing noch fraglich sind.
Frühere Duelle
19 der bisher 39 Spiele gegen Bielefeld konnten die Roten Teufel für sich entscheiden, nur neun gingen verloren. Der letzte von insgesamt sieben Siegen auf der Alm datiert vom 17. April 2016. Damals sorgte Kacper Przybylko für den Treffer des Tages.
Fan-Infos
Rund 23.000 Zuschauer werden bei der Partie erwartet. In und um den Gästeblock werden wohl um die 4.000 Fans die Roten Teufel anfeuern. Ein Teil der Lautrer Anhänger reist per Sonderzug nach Bielefeld. Dieser startet am Samstag um 11:17 Uhr am Hauptbahnhof in Kaiserslautern. Zurück geht es um 23:33 Uhr vom Bielefelder Hauptbahnhof.
Vor dem Anpfiff findet in Stadionnähe unter dem Motto "Gemeinsam gegen Blutkrebs" eine Typisierungsaktion, welche von den Ultras der "Lokal Crew" organisiert wird, statt. Falls noch nicht geschehen: Lasst euch dort registrieren und rettet vielleicht Leben!
Alle wichtigen Informationen rund um das Auswärtsspiel in Bielefeld hat der FCK auf seiner Homepage zusammengestellt. Das Stadion öffnet um 18:30 Uhr. Wer noch ein Ticket für das Spiel sucht oder anzubieten hat, kann die DBB-Kartenbörse mit fairen Preisen von Fans für Fans nutzen. Die Partie wird live im Free-TV bei "Sport1" übertragen.
O-Töne
FCK-Trainer Dirk Schuster: "Wir haben aktuell 20 Punkte, das war auch unser Ziel für die Winterpause. Natürlich hätte es bisher auch er eine oder andere Punkt mehr, aber eben auch weniger sein können. Alles in allem haben wir uns das bisher hart erarbeitet. Arminia wird gegen uns ein 'Knack-und-Back'-Spiel zeigen, dass sie unbedingt gewinnen wollen. Darauf müssen wir die Mannschaft einstellen und vorbereiten."
Arminia-Trainer Daniel Scherning: "Unser Ziel für Samstagabend ist es - und das ist auch eine große Chance - in einer nicht einfachen Situation das nächste Spiel zu gewinnen. Darauf haben wir hingearbeitet. Eine gute Trainingswoche ist dafür aber kein Garant. Wir haben diese Woche genau hingeschaut."
Daten und Fakten
Voraussichtliche Aufstellung:
Arminia Bielefeld: Fraisl - Klünter, Hüsing (Jäkel), Andrade, Oczipka - Lepinjica, Vasiliadis - Hack (Lasme), Consbruch, Okugawa - Serra
Es fehlen: evtl. Hack (Schienbeinverletzung), evtl. Hüsing (Sprunggelenksverletzung)
1. FC Kaiserslautern: Luthe - Durm, Bormuth, Tomiak, Zuck - Niehues, Ritter - Opoku (Hercher), Klement, Redondo - Boyd
Es fehlen: Bakhat (muskuläre Probleme), Kraus (Sprunggelenksverletzung), Zimmer (Gelb-Sperre)
Quelle: Der Betze brennt / Autor: Florian Reis
Vorherige Meldungen ab 31.10.2022:

Samstag, 20:30 Uhr: Die Rückkehr der Teufel auf die Alm
Der 1. FC Kaiserslautern gastiert bei Arminia Bielefeld. Beim letzten Duell beider Vereine quittierten die Roten Teufel nach wilden 93 Minuten den Abstieg in die Drittklassigkeit. Dieses Mal sind die Vorzeichen jedoch andere - und das Krisenteam ist der Gegner.
Freitag, 27. April 2018: Der FCK steht auf dem letzten Tabellenplatz und kann sich nur noch mit einem Wunder vor dem erstmaligen Abstieg in die 3. Liga retten. Aber wenn sich jemand mit Fußball-Wundern auskennt, dann ja wohl das Team vom Betze, oder? Tatsächlich bäumen sich die von Michael Frontzeck trainierten Roten Teufel noch ein letztes Mal auf und liegen nach einer Stunde durch zwei Tore von Sebastian Andersson mit 2:0 in Führung. Doch Bielefeld schießt ein Tor, dann noch eins. In einer vogelwilden Nachspielzeit geht es hin und her. Der FCK ist knapp dran am zwingend benötigten Auswärtssieg, fängt dann aber doch noch einen Konter und das 2:3 durch Fabian Klos, welches wiederum die Alm zum Beben bringt und den vorzeitigen Klassenerhalt für den DSC bedeutet. Kaiserslautern hingegen weint und muss am drittletzten Spieltag den Absturz in die sportliche Drittklassigkeit hinnehmen. An diesem Tag ahnte freilich noch niemand, dass die folgende Leidenszeit vier Jahre dauern würde.
Arminia will sich irgendwie durchhangeln - Positive FCK-Bilanz auf der Alm
Seit Mai 2022 ist der FCK wieder da und kehrt nun erstmals an die damalige Stätte der Tränen zurück. Gastgeber Bielefeld spielte zwischenzeitlich sogar in der Bundesliga, musste im Sommer aber wieder ins Unterhaus - und setzte dort seinen Abwärtstrend krachend fort: Der als Mitfavorit gestartete Erstliga-Absteiger steht nach 14 Spieltagen auf dem letzten Tabellenplatz und es brennt gefühlt überall auf der Alm. Zuletzt verlor das Team von Daniel Scherning, der am Anfang der Saison noch Drittligist Osnabrück trainierte, sogar das ultimative Kellerduell gegen Mitabsteiger Fürth verdient mit 0:1. Man wolle sich nur noch irgendwie bis zur Winterpause durchhangeln und dann neu sammeln, hört man aus Ostwestfalen. Ganz im Gegensatz dazu die Lage beim FCK: Als Aufsteiger mit einem der kleinsten Etats der Liga steht aktuell Platz 7 zu Buche, sieben Punkte vor der Abstiegszone und sogar neun vor Bielefeld. Zuletzt gab es den 2:0-Sieg in Rostock und das überlegen, aber torlos geführte 0:0 gegen Nürnberg. Und auch die historische Bilanz zeigt eine klare Tendenz pro FCK: Bei bisher 39 Duellen gab es 19 Siege, elf Unentschieden und neun Niederlagen. Dabei sind die Roten Teufel sogar auswärts erfolgreicher als zuhause, denn auf der Alm stehen zwölf Siege, vier Remis und vier Pleiten in der Statistik.
Beide Teams ohne Personalsorgen - Öffentliches Training am Dienstag
Entgegen der Erwartungen an einen höher ambitionierten Tabellenletzten hat Bielefeld nichtmal mit besonders vielen Ausfällen zu kämpfen: Zuletzt fehlte einzig Innenverteidiger Frederik Jäkel wegen einer Gehirnerschütterung. Beim bislang ebenfalls weitgehend von Verletzungen verschonten FCK muss Dirk Schuster am Samstag auf den Gelb-gesperrten Kapitän Jean Zimmer verzichten. Ob Innenverteidiger Kevin Kraus (Sprunggelenksblessur) wieder dabei sein kann, steht zum Anfang der Trainingswoche noch nicht fest. Die erste Übungseinheit am morgigen Dienstag wird öffentlich absolviert, interessierte Fans sind ab 10:00 Uhr auf Platz 4 am Fritz-Walter-Stadion eingeladen.
Quelle: Der Betze brennt
Weitere Links zum Thema:
- Übersicht: Kompletter Team-Status des 1. FC Kaiserslautern
Ergänzung, 01.11.2022:
Gegner-Check Bielefeld: Auf der Alm, da gibt's scho Sünd
Die Ausgangslage mutet ähnlich an wie vor den Auswärtssiegen in Rostock und Fürth. Also gilt für den 1. FC Kaiserslautern im Gastspiel bei Arminia Bielefeld: Aller guten Dinge sind drei? Obacht: Zuhause hat der Tabellenletzte schon drei Mal gewonnen.
Mit Arminia stürzt auch Arabi: Dem Bundesliga-Absteiger droht gegenwärtig nicht nur der Durchmarsch in die 3. Liga, auch das über Jahre entwickelte Konzept von Samir Arabi droht nun zu scheitern. In den elf Jahren, in denen der heute 43-Jährige vom Sportlichen Leiter zum Sport-Geschäftsführer aufstieg, etablierte er ein Scouting-System, das immer wieder talentierte Spieler im U23-Alter nach Ostwestfalen führte. Diese sollten den Verein wirtschaftlich wettbewerbsfähig halten, indem sie nach ein, zwei Jahren fette Ablösen generierten, und sportlich im Idealfall Aufstieg und Verbleib in der Bundesliga ermöglichen. Das klappte bis zur vorangegangenen Saison gut, und auch nach dem Abstieg im Sommer blickten die Arminen noch mit Zuversicht der anstehende Zweitliga-Spielzeit entgegen, sah man doch die unvermeidlichen Abgänge angemessen kompensiert. Doch die eigentlich nur in Teilen neu formierte Mannschaft enttäuschte bislang. Nach einem Fehlstart mit vier Niederlagen wurde der gerade erst verpflichtete Trainer Uli Forte wieder entlassen. Der Osnabrücker Coach Daniel Scherning übernahm und ist mit elf Punkten in zehn Partien nicht gerade durchgestartet. Ein 2:0-Sieg über den FC St. Pauli vor zwei Wochen wurde bereits als Wiedergeburt der Arminia gefeiert, doch ihm folgte gleich darauf eine deprimierende 0:1-Niederlage beim direkten Nachbarn auf den Abstiegsrängen, der SpVgg Fürth. Samir Arabi ist mittlerweile ziemlich abgetaucht und im Umfeld wachsen die Zweifel, ob er in der Winterpause die Weichen stellen kann, die Wende zu schaffen.
Talentschmiede macht Kurzarbeit: Entwicklungsfähige Kicker im U23-Alter hat die Arminia nach wie vor einige Kader, nicht von ungefähr verfügt sie laut der Marktwerttabelle von "Transfermarkt.de" über den zweitwertvollsten Kader der Liga. Anscheinend aber sind die Talente gegenwärtig nur noch in Kurzarbeit beschäftigt. Die Stuttgarter Leihgabe Mateo Klimowicz (22) deutete ihre Begabung zwar mal an, hat es aber erst einmal in die Startelf geschafft. Der physisch starke Flügelspieler Bryan Lasme (23) kam zuletzt ebenfalls nur noch von der Bank. Ihm wird der Japaner Masaya Okugawa (26) vorgezogen, den die Ostwestfalen 2021 von RB Salzburg liehen und nun fest verpflichteten. Am konstantesten performen noch Linksaußen Robin Hack (24) und Stürmer Janni Serra (24), die beide schon fünf Mal getroffen haben. Seit vier Wochen ungefähr hat sich Eigengewächs Jomaine Consbruch (20) in der Startelf festgespielt. Im von Scherning bevorzugten 4-2-3-1 füllt er die Zehnerrolle aus.
Mögen und Nicht-Mögen: Man muss ihn einfach gern haben. Auch wenn er es war, der beim 3:2-Sieg der Arminia am 27. April 2018 mit gleich zwei Treffern dem FCK den Todesstoß Richtung 3. Liga versetzte. Fabian Klos, der Mann, der es nur in den Profifußball schaffte, weil ein Scout namens Lars Mrosko sich nicht zu schade war, auch in der sechsten Liga nach Talenten zu fahnden und so den Wechsel des damals 21-Jährigen vom MTV Gifhorn zum VfL Wolfsburg II in die Wege leitete. Zwei Jahre später unterschrieb der Sturmtank bei der Arminia, für die er seither in allen drei deutschen Profiligen über 360 Pflichtspiele bestritt und 65 Buden machte. Dass zwischenzeitlich auch Lautern mal an ihm gebaggert haben soll, ist ein Gerücht, das sich nie bestätigt hat. Diese Saison war der nun 34-Jährige eigentlich nur noch als Notnagel gedacht. Doch eben der wird nun gebraucht. Getreu der Liedzeile "When the going gets tough, the tough get going" steht der langjährige Kapitän seit zwei Partien wieder in der Startelf. Getroffen hat er freilich noch nicht. Über die Sympathiewerte eines anderen aktuellen Arminen, die dieser insbesondere in der Pfalz genießt, schweigt des Sängers Höflichkeit lieber: Einer der Assistenztrainer heißt seit diesem Sommer Michael Henke.
Konstant instabil: Für einen Tabellenletzten verzeichnen die Arminen vergleichsweise viele Ballberührungen im gegnerischen Strafraum: Pro Spiel 14,08 im Schnitt, das sind mehr, als der aktuelle Tabellen-7. aus Kaiserslautern aufweist (13,95). Das aber ist auch schon so ziemlich der einzige interessante statistische Wert, den Bielefeld zu bieten hat. Bislang 24 Gegentreffer markieren den viertschwächsten Wert der Liga, und wie bei allen Teams, die hinten stehen, resultieren diese daraus, dass die Ostwestfalen in der Defensive keine stabile Formation hinbekommen. Verletzungen und Formschwankungen verhinderten ein Einspielen über mehrere Partien. Abwehrchef Andrés Andrade (24) etwa, im Sommer nach einem Jahr Leihe fest aus Linz verpflichtet, überragte beim 2:0-Sieg gegen St. Pauli, musste beim peinlichen 0:1 in Fürth jedoch direkt wieder pausieren. Ebenso finden diverse Routiniers nicht zu der Form, die es bräuchte, um für die Jungspunde zu Leitwölfen zu werden. Marc Rzatkowski (32), aus Schalke geholt, blieb im defensiven Mittelfeld bislang unauffällig, Linksverteidiger Bastian Oczipka (33) funktioniert längst nicht mehr so gut wie in seinen großen Zeiten bei Eintracht Frankfurt. Als konstante Größe präsentiert sich bislang lediglich Innenverteidiger Oliver Hüsing (29), der bislang in allen Partien durchgehend auf dem Platz stand.
Fazit: "Wer macht aus dieser Arminia mehr als nichts?" - In Fürth ließ die Mannschaft "zum x-ten Mal alles vermissen, was Chancen auf ein erfolgreiches Spiel eröffnen könnte" - "Keine Spielidee, kaum Grundzüge irgendwelcher Systematiken, keine Mittel, keine Harmonie und (...) kein erkennbarer Wille, keine Leidenschaft, kein Kampf". Wer am Montag den Kommentar von "Kicker"-Redakteur Michael Richter zur Situation in Bielefeld gelesen hat, ist fast geneigt, Dirk Schuster am Samstag den Einsatz einer B-Elf zu empfehlen und die Stammkräfte für den Rest der anstehenden Englischen Woche zu schonen. Aber: Gerade in Kaiserslautern sollte man wissen, wie gefährlich solche Einschätzungen sind. Und: Ihre drei Siege bislang feierte der DSC ausnahmslos zuhause auf der Alm, das sollte Warnung genug sein. Den kriselnden Gegner vom Anpfiff weg hart attackieren, ihm keine Gelegenheit geben, Selbstvertrauen zu tanken - das wäre die klassische Lehrbuch-Losung. Wir wissen aber mittlerweile, dass Dirk Schuster seine Jungs es lieber zurückhaltender angehen, sie erst mit zunehmender Spieldauer nach Kontrolle und dann auch nach Offensive streben lässt. Beim 2:0 in Rostock zuletzt ging diese Marschroute ja auf, beim 3:1 in Fürth, einer Partie mit vergleichbarer Ausgangssituation, ebenfalls. Dort aber nur mit ganz viel Glück.
Quelle: Der Betze brennt
Ergänzung, 03.11.2022:
"Es gibt kein Nachlassen": Die FCK-Lage vor Bielefeld
Wohl ohne Kevin Kraus, aber mit viel Selbstvertrauen im Gepäck geht der 1. FC Kaiserslautern die Auswärtsaufgabe bei Arminia Bielefeld an. Vor den Roten Teufeln liegt eine ereignisreiche Woche.
"Wir haben jetzt 20 Punkte, was wir uns vor der Saison so ein wenig gewünscht haben, dass zur Pause eine Zwei vor der Punktzahl steht. Wir haben uns diese 20 Punkte auch hart erarbeitet. Es gibt aber jetzt kein Nachlassen. Wir wollen in Bielefeld den nächsten Schritt machen, um den Klassenerhalt so schnell wie möglich zu erreichen", will Dirk Schuster vor dem Spiel bei der Arminia am Samstag (Anpfiff 20:30 Uhr) sich nicht ausruhen. Im Bezug auf die Partie beim Zweitliga-Schlusslicht meint der 54-Jährige: "Wir müssen nun in der englischen Woche weiter sauber arbeiten, an die Grenze gehen, um zunächst auch in Bielefeld bestehen zu können. Denn ohne uns kleiner zu machen, als wir sind: Wir müssen alles abrufen, denn die Arminia hat mit dem Tabellenende aus meiner Sicht überhaupt nichts gemein. Sie stehen mit dem Rücken zur Wand, sie werden gegen uns ein sogenanntes Knack- und Back-Spiel daraus machen. Wir müssen daher die defensive Stabilität von allen Spielern abverlangen und mit Mut selbst nach vorne spielen. Das ist das Ziel, die Spieler dahinzubringen."
Zimmer und Kraus fehlen - Rotation spielt für Schuster keine Rolle
Nach der Partie in Bielefeld kommt am Dienstag der KSC nach Lautern, ehe die Roten Teufel am Freitag zum Hinrunden-Abschluss nach Düsseldorf reisen. Gut möglich, dass im Laufe der drei Spiele unter dem Gesichtspunkt der hohen Belastung auch der ein oder andere Spieler zum Einsatz kommt, der bislang eher auf der Bank saß. Für Schuster ist dies jedoch kein Grund, schon am Samstag in Bielefeld große Änderungen an seiner Startelf vorzunehmen. Er möchte die stärkste Elf auf den Platz schicken und die Personalsituation nach der Partie neu bewerten. Ersetzen muss er Kapitän Jean Zimmer, der wegen seiner fünften Gelben Karte gesperrt ist. Ersatzkandidaten sind Philipp Hercher oder Aaron Opoku. Zudem wird wohl erneut Kevin Kraus ausfallen. Er konnte wegen einer Sprunggelenkblessur auch in dieser Woche bisher noch nicht mit der Mannschaft trainieren. Zudem befindet sich Anas Bakhat wegen muskulären Problemen derzeit in Reha. Ansonsten stehen alle Akteure bereit.
Für die Partie in Ostwestfalen rechnet der FCK mit rund 3.000 FCK-Fans, die die Roten Teufel begleiten werden. Viele Anhänger haben sich aber auch um den offiziellen Gästebereich in umliegenden Blöcken mit Karten eingedeckt, sodass die offizielle Gästeanzahl noch höher liegen dürfte.
» Zum Video: Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel bei Arminia Bielefeld
Alle weiteren Informationen zum FCK-Spiel in Bielefeld folgen morgen im ausführlichen Vorbericht auf Der Betze brennt.
Quelle: Der Betze brennt