BB hat geschrieben:...Dennoch war MA für die Aufgabe, für die Zeit in der er bei uns war, die optimale Besetzung als Trainer. Damals haben wir jemanden gebraucht, der das Team aus der Lethargie reißt.
Heute brauchen wir einen, der der Mannschaft Spiel für Spiel ein taktisches Konzept mitgibt, bei dem sich die Spieler sicher sein können, dass sie eine gute Chance auf Punkte haben, wenn sie es genauso umsetzten.
Beide top. Lob für den einen wertet die Arbeit des anderen nicht ab.
So sehe ich das auch. Marco Antwerpen war genau der richtige Mann zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Ihm ist es zu verdanken, dass wir nicht mehr nur eine gewisse Anzahl von Einzelspielern, sondern ein geiles, verschworenes Team auf dem Platz haben. Ihm ist es zu verdanken, dass Fans und Mannschaft wieder eng zusammenstehen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich der FCK ohne Marco Antwerpen aus dem Profifußball verabschiedet hätte und es heute überhaupt nichts mehr gäbe, was Dirk Schuster weiterentwickeln könnte.
Dennoch halte ich nun in der 2.Liga Dirk Schuster für eine hervorragende Besetzung. Gut möglich, dass Dirk Schuster in Sachen Taktik, Diplomatie und Medienverträglichkeit ein deutliches Upgrade zu seinem Vorgänger ist, aber man muss auch anerkennen, dass er in hohem Maße von dem Teamspirit profitiert, den sein Vorgänger geschaffen hat. Kann also gut sein, dass es die Kombination von beiden Trainern ist, die uns gerade so erfolgreich macht. Möglicherweise wäre Antwerpen in der 2.Liga im taktischen Bereich an seine Grenzen gekommen. Ziemlich sicher ist aber auch, dass Schuster ohne die hervorragende Vorarbeit seines Vorgängers gar nicht erst die Basis gehabt hätte, seine Stärken auszuspielen.
Insoweit könnte man also sagen: Alles richtig gemacht, Herr Hengen.
Aber:
Ich sehe Thomas Hengen eben auch als die Hauptursache dafür, dass zum Ende der vergangenen Saison diese 3 Spiele kläglich verloren wurden. Das Verhältnis zwischen Hengen und Antwerpen war schon lange zerrüttet und irgendwann war so es dermaßen toxisch, dass die beiden überhaupt nicht mehr miteinander geredet haben. Irgendwann ist dann wohl durchgesickert, dass Hengen sich auch im Falle eines Aufstieges von Antwerpen trennen will. Und wenn ich das mitbekommen habe, dann haben es sicherlich auch die Spieler mitbekommen. Ich kann mir vorstellen, dass diese Situation die Mannschaft so dermaßen verunsichert hat, dass sie daher völlig von der Rolle war. Und das wiederum halte ich für wenig professionell!
Nun, die Sache fand für den FCK ein glückliches Ende und die meisten hier sehen gerade den Trainerwechsel als Beweis für allerhöchste Professionalität Thomas Hengens an. Ich sehe aber auch die Unfähigkeit, persönliche Empfindungen vom Kader fernzuhalten, was absolut unprofessionell ist und uns beinahe den Aufstieg gekostet hätte.
Mit der Transferpolitik Hengens, beginnend mit der Wahl Dirk Schusters als neuen Trainer, bin ich wiederum zufrieden und sehe uns sportlich auf einem guten Weg. Daher beurteile ich die Arbeit Hengens insgesamt positiv, aber ich vergesse eben nicht, dass dies alles ohne Marco Antwerpen gar nicht erst möglich gewesen wäre und Hengen seinen Erfolg eben auch zu einem großen Teil Marco Antwerpen verdankt.
Wenn man also beide Seiten der Medaille beleuchten will und das Handeln Hengens rund um die Trainerentlassung als "höchst professionell" und ausschließlich "im Sinne des Vereins" beurteilt, dann muss man auch so fair sein und akzeptieren, dass nun der Anwalt Marco Antwerpens höcht professionell und im Sinne seines Mandanten handelt. Oder?
Ich persönlich jedenfalls werde Marco Antwerpen auf immer und ewig dankbar sein. Dafür, dass er das Feuer und die Leidenschaft der roten Teufel wieder entfacht hat. In der Kabine, auf dem Platz, auf den Rängen im Stadion und auch in der medialen Aufmerksamkeit.
Schließlich wurde auch den Herren Thomas Hengen und Gerry Ehrmann verziehen, dass sie mal auf gerichtlichem Wege gegen den FCK das Optimum für sich persönlich herausholen wollten. Dann sollte man Marco Antwerpen dafür wohl kaum stigmatisieren. Meine Meinung
