
Spielbericht: 1. FC Kaiserslautern - SV Wehen Wiesbaden 1:0
Arbeitssieg im Stile einer Spitzenmannschaft
Corona-Ausbruch hier, Spieler-Ausfälle da: Der 1. FC Kaiserslautern hat gegen den SV Wehen Wiesbaden allen Widrigkeiten getrotzt. Nach dem Heimsieg schielen die Roten Teufel in der Tabelle nach oben - und das zu recht.
- Fotogalerie | 16. Spieltag: 1. FC Kaiserslautern - SV Wehen Wiesbaden
"Oooh, wie ist das schön, sowas hat man lange nicht gesehen, so schööön, so schööön!" Noch über eine halbe Stunde nach Abpfiff waren die Gesänge der FCK-Fans unterhalb des Fritz-Walter-Stadions zu hören. Und auch wenn der wunderbare Derbysieg in Saarbrücken erst knapp zwei Wochen her ist, so ist an der Aussage schon etwas dran: So etwas wie aktuell hat man in Kaiserslautern tatsächlich schon lange nicht mehr gesehen. Man bedenke: Da gewinnen die Roten Teufel nach einer ärgerlichen 0:2-Heimniederlage gerade das Derby, alle sind obenauf, da schlagen Corona und diverse Erkältungsviren brutal zu: Zwischenzeitlich drohten bis zu 15 Profis das Match gegen Wehen zu verpassen. Fünf Stammspielern, darunter mit Matheo Raab der beste Torhüter der 3. Liga, Top-Scorer Philipp Hercher und Kapitän Jean Zimmer, war ein Mitwirken unmöglich.
"Typisch FCK"? Rote Teufel strafen die Pessimisten Lügen
Noch vor nicht allzu langer Zeit hätte man gesagt: Typisch. Kaum läuft es mal am Betze, da wirst du wieder ausgebremst. Mehr als vielleicht ein Unentschieden darf man unter solchen Vorzeichen nicht erwarten. Doch in Kaiserslautern ist etwas entstanden, was sich dieser leidvollen Erfahrung der vergangenen Jahre immer energischer widersetzt. Schon ein ums andere Mal wurde der über fast eine Dekade entwickelte Pessimismus in den vergangenen Monaten Lügen gestraft: Nicht gegen Verl, nicht gegen Havelse, nicht in Saarbrücken bekam der FCK heftige Dämpfer verpasst. Auch der "Zwei-Spiele-Bann" ist längst gebrochen, nach dem heutigen Heimsieg sogar schon zum zweiten Mal in dieser Saison. Denn auch gegen Wehen ging der FCK nach dem Rückschlag um die zahlreichen Spielerausfälle nicht sang- und klanglos unter - im Gegenteil.
Auf den Rängen fanden sich 17.080 Zuschauer ein, die Atmosphäre war dem Monat November angepasst: Eher unspektakulär denn emotional überbordend. Die Ultras steuerten wegen der Corona-Einschränkungen erneut keinen organisierten Support bei, der Rest der Kurve vermochte diese Lücke nicht zu schließen. Und auch der Gästeblock war erwartungsgemäß nicht im Stande, Ausrufezeichen zu setzen. Rund 200 Fans aus Hessen waren in die Pfalz gepilgert, darunter im sonnigen Gästeblock drei Stück zeitweise oberkörperfrei. Das Spiel ihrer Mannschaft sollte sie bei rund 11 Grad Celcius dennoch nicht weiter erwärmen. Vor der Partie fand außerdem die nachgeholte Fanclub-Jubiläums-Ehrung von 2020 statt, aus der das "Pfälzer Chaos" mit seinem 45-jährigen Bestehen herausstach.
Viel Kampf, wenig Torchancen: Lautern von Beginn an dominant
Marco Antwerpen schickte trotz den vielen Ausfällen eine schlagkräftige Truppe auf den Rasen: Ob Abwehr-Garant Boris Tomiak, Marlon Ritter in der Kreativabteilung oder Daniel Hanslik im Sturm, mit solchen Spielern muss man sich doch vor den angeschlagenen Hessen, die mit KSC-Kauczinski als neuem Trainer an den Betze reisten, nicht verstecken! Und auch der Ausfall von Keeper Matheo Raab konnte kompensiert werden, Avdo Spahic - ehemals selbst die Nummer 1 am Betze - sollte seine Sache gut machen. Von Beginn an ließen die Männer in Rot defensiv fast nichts zu. Der "Neue" in der Dreier-Abwehrkette, Max Hippe, der als Ersatz für Kevin Kraus sein Startelf-Debüt feierte, wirkte weder nervös noch unsicher. Tomiak war gewohnt robust und aggressiv in den Zweikämpfen und sorgte für die ein oder andere flotte Spieleröffnung. Die wurde dann aber meist vom finalen Pass in den Strafraum gebremst. Ja, offensiv gefährlich wurde es selten. Wenn Wehen einmal in die Nähe von Spahic kam, dann nach Standards, was auch Sportchef Thomas Hengen in der Halbzeitpause anmahnte. Ebenso wie das Auslassen der besten und einzig wirklichen Gelegenheit kurz vor der Pause: Kenny Redondo hatte einen Angriff schön auf Ritter eingeleitet, der eine perfekte Flanke in die Mitte zurück zu Redondo brachte, welcher aber Millimeter am Ball vorbei segelte.
Im zweiten Durchgang wurde dieses Bild noch deutlicher: Der FCK drückte die Gäste immer tiefer in den eigenen Sechzehner, war jetzt drückend überlegen: Glasklare Torchancen waren aber weiter Mangelware: Bis zum Strafraum kombinierten die Roten Teufel clever, keine Spur von Verunsicherung, doch der letzte Pass, der Abschlüsse erspielen könnte, kam oft nicht an. Daniel Hanslik kopierte nach 65 Minuten Redondos Chance aus dem ersten Durchgang fast eins zu eins, die Lautrer waren definitiv näher am Führungstor als die Wehener, die völlig ideenlos agierten.
Götze kam, fiel und siegte: So spielt man 3. Liga!
Nach rund einer Stunde wurde mit Felix Götze einer der Spieler eingewechselt, deren Einsatz vor der Partie fraglich gewesen war. Und er demonstrierte erneut eindrucksvoll, dass er einer der Unterschiedsspieler ist: Einer seiner ersten Ballkontakte riss sofort tiefe Lücken in die gegnerische Defensivreihe, ehe er in der 67. Minute in deren Strafraum eindringen wollte: Dennis Kempe zupfte, traf Götze (wohl außerhalb) am Fuß und der fiel in den Strafraum. Noch vor wenigen Tagen war darüber berichtet worden, dass der FCK am häufigsten in der 3. Liga benachteiligt wird, heute hatte er Glück: Es gab Elfmeter, den Ritter sicher verwandelte.
Es sollte auch der Siegtreffer gewesen sein und damit ein Sinnbild dafür, wie am Betzenberg (endlich) im vierten Drittliga-Jahr diese Spielklasse angenommen wird. Es wurde kein fußballerischer Höhepunkt, kein Chancen-Festival abgebrannt. Gelegenheiten waren Mangelware und am Ende musste ein glücklicher Elfmeter herhalten, um das Heimspiel zu gewinnen. Früher hätte es hier wohl einfach ein trübes 0:0 gegeben, aber jetzt stehen am Ende wichtige drei Punkte, gleich viele wie beim 6:0 in Havelse oder beim 2:0 in Saarbrücken. Genau so geht 3. Liga! Dazu gesellt sich eine bärenstarke Defensive, die auch nach dem Ausfall von Raab und Kraus nicht auseinanderfiel. Und eine Mannschaft, die sich von den Widrigkeiten des Corona-Ausbruchs unter der Woche nicht ablenken ließ und als Einheit auftrat, kämpfte und sich so den Sieg verdiente. Am Endes des Tages mündet dieser in der Tabelle in Platz 4 - auch diese Tabellenregion, nach immerhin bereits 16 Spieltagen, gab es so in vier Jahren 3. Liga noch nicht. Es ist noch ein weiter Weg, doch an diesem tristen Novembertag agierte der FCK voll und ganz im Stile eines Spitzenteams, nicht im spielerischen Sinne, aber im mannschaftlichen. Oh, wie ist das schön!
Quelle: Der Betze brennt Autor: Gerrit Schnabel
Vorherige Meldungen ab 15:51 Uhr:

Ritter per Elfmeter: Lautern schlägt Wehen mit 1:0
Der 1. FC Kaiserslautern hat den zweiten Sieg in Folge eingefahren: Gegen den SV Wehen Wiesbaden siegten die Roten Teufel vor 17.080 Zuschauern dank eines Tores von Marlon Ritter.
Marco Antwerpen musste im Vorfeld der Partie zahlreiche Ausfälle verkraften, gleich fünf potenzielle Stammspieler fehlten aufgrund von grippalen Infekten beziehungsweise wegen einer Corona-Infektion. Dennoch bot der 50-Jährige eine schlagkräftige Mannschaft auf, die von Beginn an vor allem einen enormen Kampfgeist an den Tag legte. Die beste Gelegenheit der ersten Halbzeit hatte Kenny Redondo kurz vor der Pause, der nach einer passgenauen Flanke von Marlon Ritter nur hauchdünn den Ball verpasste (43.).
Im zweiten Durchgang wurde der FCK immer dominanter und drückte die Gäste weit in deren eigenen Strafraum zurück. Trotz dieser Feldüberlegenheit blieben klare Torchancen aber zunächst Mangelware, der letzte Pass blieb meist zu ungenau. Trotzdem waren die Roten Teufel jetzt die klar bessere Mannschaft, die sich in der 68. Minute belohnte: Felix Götze wurde an der Grenze des Strafraums gehalten, kam aus dem Tritt, Schiedsrichter Nico Fuchs zeigte auf den Punkt. Die Chance ließ sich Ritter nicht entgehen und brachte den FCK in Front. Diese hochverdiente Führung ließen sich die Lautrer auch nicht mehr nehmen, der vierte Heimsieg der Saison wurde eingetütet.
Die Roten Teufel bessern ihr Punktekonto nun auf 25 Zähler auf und springen in der Tabelle vorübergehend auf Platz 4, mit nur einem Punkt Rückstand auf den Relegationsplatz. Die kommende Begegnung führt den FCK am Samstag ins Stadion Rote Erde zur zweiten Mannschaft von Borussia Dortmund.
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Quelle: Der Betze brennt
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- Statistik zum Spiel: 1. FC Kaiserslautern - SV Wehen Wiesbaden 1:0
Ergänzung, 17:29 Uhr:
Lautern trotzt Ausfällen: "Sind stolz auf die Truppe"
Der 1. FC Kaiserslautern gewinnt mit 1:0 gegen den SV Wehen Wiesbaden und springt in der Tabelle auf Platz 4. Entsprechend groß ist die Freude, vor allem Einsatz und Moral der ersatzgeschwächten Roten Teufel werden gelobt.
Manch einer hatte die Partie aufgrund der vielen Corona- und Infekt-bedingten Ausfälle schon im Vorfeld abgeschrieben. Aber so nicht mit den Roten Teufeln. Warum auch? Schließlich stand trotz des Ausfalls von unter anderem fünf Stammspielern eine schlagkräftige Truppe auf dem Platz, gespickt mit Akteuren, die ihrerseits das Potenzial haben, Stammkräfte zu sein. Entsprechend selbstbewusst war Trainer Marco Antwerpen schon vor der Partie. Nach dem Schlusspfiff, als der 1:0-Sieg eingetütet war, war der 50-Jährige aber noch zufriedener: "Wir sind sehr stolz auf die Truppe. Wir hatten in der Woche sehr viele Ausfälle, haben das aber als Herausforderung genommen und hatten am Freitag eine super Stimmung im Abschlusstraining. Ich muss sagen, es hat heute unheimlich viel Spaß gemacht, eine Truppe auf den Platz zu schicken, mit der kaum einer rechnet. Am Ende haben wir uns dann in alles reingeworfen. In der Summe hatten wir auch mehr Spielanteile, Wehen war aber immer über Umschaltaktionen gefährlich. Wir hatten in der ersten Halbzeit die größte Chance durch Kenny Redondo. In zweiten Halbzeit haben wir dann mehr die Spielkontrolle übernommen, auch durch Felix Götzes Einwechslung. Wir hatten das Spielglück beim Elfmeter, nehmen das heute aber gerne an."
Siegtorschütze Ritter: "Wir wussten, dass wir hier gewinnen können"
Einer, der beim vierten Heimsieg der Saison eine entscheidende Rolle spielte, war Marlon Ritter. Der 27-Jährige sorgte im Mittelfeld für viele spielerische Impulse und nutzte in der 68. Minute den entscheidenden Foulelfmeter zum Siegtor. Entsprechend zufrieden war er nach der Partie. "Heute haben nicht viele mit uns gerechnet. Wir haben uns aber die ganze Woche über immer wieder gesagt, dass wir so lange an uns glauben, wie wir elf Leute auf den Platz bekommen. Wir wussten, dass wir zuhause gewinnen können und so ist es am Ende auch gekommen. Man hat wieder gesehen, dass jeder an seine Schmerzgrenze und auch darüber hinaus gegangen ist. Alle, die bei uns in der Kabine sitzen, haben den Anspruch zu spielen. Das haben heute alle auch gezeigt. Wir müssen jetzt gucken, dass wir weiterhin so schnell wie möglich Boden gut machen, das ist Woche für Woche unser Ziel." Zur entscheidenden Elfmeter-Situation, die Ritter eiskalt verwandelte, sagte er: "Wir üben das ab und zu im Training. Den letzten im Training habe ich verschossen, dementsprechend war ich etwas angespannt. Wenn ich den verschieße, muss ich mir ganz schön etwas anhören. Aber so sind wir natürlich alle glücklich."
Joker Götze: "Wir haben alle einen super Job gemacht"
Der Elfmeter wurde möglich, weil zuvor Felix Götze zu Fall gekommen war. Ob das Foul am 24-Jährigen bereits im Strafraum war oder knapp davor, das war sicher eine enge Entscheidung, die nach der Partie bei den Lautrern aber verständlicherweise kaum noch jemanden interessieren dürfte. "Der Gegenspieler fängt früh an, mich zu ziehen, ich hatte schon das Gefühl, dass er mich auch unten am Fuß trifft. Ob es jetzt außerhalb oder innerhalb des Strafraums war, das kann ich nicht genau sagen. Davon abgesehen haben wir aber ein ordentliches Spiel gemacht. Alle Spieler, die reingekommen sind, haben einen super Job gemacht. So viele Ausfälle, das kann auch eine extra Motivation sein. Das haben wir als Mannschaft sehr gut gelöst", war Götze, der selbst noch angeschlagen war und fast ausgefallen wäre, nach der Partie zufrieden.
Rückkehrer Spahic: "Ich habe das komplett vermisst"
Einer derjenigen, die aufgrund der vielen Ausfälle neu in die Mannschaft kamen, war Avdo Spahic. Der Torhüter, der in der Vorbereitung zu dieser Spielzeit seinen Stammplatz an den nun erkrankten Matheo Raab verloren hatte, war nach Abpfiff vor allem froh, die Null gehalten zu haben. Der 24-Jährige zeigte sich aber auch sehr bewegt ob seiner Rückkehr ins Tor: "Der Sieg war ganz wichtig für uns. Man hat gesehen, dass wir trotz der Ausfälle eine sehr starke Mannschaft sind. Das kann für die gesamte Saison noch sehr wichtig sein. Die Null zu halten, war sehr wichtig. Und das Gefühl, wieder im Tor zu stehen, war unglaublich. Ich habe das komplett vermisst. In so einer Situation muss der zweite Torwart da sein. Jetzt können wir uns einen schönen Abend machen"
Sein Startelf-Debüt in der Innenverteidigung feierte der Ende August verpflichtete Max Hippe. Auch er zeigte sich begeistert und hob die Wichtigkeit des insgesamt neunten Spiels ohne Gegentor hervor: "Ich bin sehr zufrieden, sowohl mit meiner Leistung als auch mit der der ganzen Mannschaft. Es war ein überragendes Gefühl, hier am Betze spielen zu dürfen. Klar war unter der Woche etwas Trubel, aber so sind eben aktuell die Zeiten. Wir haben uns voll reingeworfen, gut Fußball gespielt und unseren Matchplan voll durchgezogen. Die Null haben wir auch wieder gehalten, dass ist unsere Devise Nummer Eins, dass die Defensive gut steht."
» Zum Video: Pressekonferenz nach dem Heimspiel gegen den SV wehen Wiesbaden
Quelle: Der Betze brennt
Ergänzung, 21.11.2021:

Kampf wird belohnt: Die Heimsieg-Noten gegen Wehen
Der 1. FC Kaiserslautern fährt gegen den SV Wehen Wiesbaden mit ganz viel Wille und Kampfgeist einen verdienten Heimsieg ein. Die Fans honorieren dies mit guten Spielernoten, wobei drei Akteure besonders herausstechen.
Mit Spannung war erwartet worden, ob die Dreier-Abwehrkette des FCK nach dem Ausfall von Zentralverteidiger Kevin Kraus und Torhüter Matheo Raab auch gegen Wehen wieder sattelfest wird stehen können. Einen großen Anteil daran, dass der FCK diese Frage mit einem klaren Ja beantwortete und fast keine gegnerische Torchance zuließ, hatte wieder einmal Boris Tomiak. Der 23-jährige Innenverteidiger begeisterte mit seinem Einsatz, aber auch seiner cleveren Spieleröffnung. Über 1.800 Einzelbewertungen auf Der Betze brennt küren Tomiak mit einer Durchschnittsnote von 1,6 eindeutig zum Teufel des Tages. Ebenfalls ordentlich, aber fast eine ganze Note schlechter sehen ihn dagegen die Journalisten der "Rheinpfalz" (2,5). Überhaupt bewertet die Tageszeitung diesmal jeden einzelnen Spieler - mal mehr, mal weniger deutlich - schlechter als die FCK-Fans. Das wird besonders deutlich beim Startelf-Debütanten Max Hippe (DBB: 2,1 / Rheinpfalz: 3,0), Kenny Redondo (2,0 / 3,0) und Daniel Hanslik (2,4 / 3,5).
Tomiak, Ritter und Spahic die Matchwinner - Sessa findet nicht ins Spiel
Die Fans verteilen dagegen weitestgehend gute bis sehr gute Noten. Marlon Ritter, der in der 67. Minute das Siegtor per Elfmeter schoss, schneidet ebenso mit einer 1 vor dem Komma ab, wie Keeper Avdo Spahic, der Raab souverän vertrat und in seinem ersten Pflichtspieleinsatz dieser Saison für das neunte Zu-Null-Spiel des FCK sorgte (beide 1,9 / 2,5). Enttäuschend war dagegen die Leistung von Nicolas Sessa, der überhaupt nicht ins Spiel fand und nach einer Stunde Felix Götze weichen musste. Er erhält von Anhängern und Journalisten die schlechteste Bewertung, wobei die Tageszeitung auch ihn fast eine ganze Note schlechter bewertet (3,6 / 4,5).

Die DBB-Noten zum Heimspiel gegen Wehen können noch bis heute, 15:45 Uhr abgegeben werden: Zur Notenabgabe FCK-SVWW. Die Bewertungen des "Kicker" folgen am Montag.
Quelle: Der Betze brennt / Rheinpfalz
Ergänzung, 23.11.2021:

Schiri-Kritik: Elfmeter unberechtigt, Redondo-Tor korrekt
Die Elfmeter für Mannheim, Kaiserslautern und 1860, die verwehrten Strafstöße für Osnabrück, Kaiserslautern, Berlin und Havelse, das 1:1 von Mannheim, der nicht gegebene Treffer für Kaiserslautern und das 4:0 von Meppen: Am 16. Spieltag hat sich Ex-FIFA-Schiedsrichter Babak Rafati für liga3-online.de zwölf strittige Szenen genauer angeschaut.
1. FC Kaiserslautern - SV Wehen Wiesbaden 1:0
Szene 5: Felix Götze (Kaiserslautern) läuft in Richtung Strafraum und wird von Dennis Kempe (Wiesbaden) gehalten und am Fuß getroffen. Dabei geht Götze zu Fall, Schiedsrichter Nico Fuchs gibt Elfmeter für Kaiserslautern. Wiesbaden reklamiert, dass das Foul außerhalb des Strafraums war. [TV-Bilder - ab Minute 2:30]
Babak Rafati: Beim Laufduell zwischen Götze und Kempe kommt es am Strafraum von Wiesbaden zu einem kniffligen Zweikampf. Beim leichten Trikotziehen liegt noch kein Vergehen vor, allerdings kreuzen sich die Laufwege. Und auch wenn Kempe versucht auszuweichen, kommt es im Bewegungsablauf zu einem Kontakt im Fußbereich, der Götze entscheidend aus dem Tritt und schließlich zu Fall bringt. Das ist ein Foulspiel, weil der Einsatz fahrlässig ist und in Kauf nimmt, den Gegner zu treffen. Auch dieser Kontakt ist außerhalb des Strafraumes. Der Schiedsrichter zögert einen Moment bezüglich der Tatortbestimmung, schaut dabei zu seinem Assistenten auf dieser Seite und lässt sich womöglich ein wenig von der Vorwärtsbewegung des Assistenten beeinflussen.
Die Assistenten haben bei knappen Entscheidungen an der Strafraumgrenze die Anweisung, dass wenn das Vergehen innerhalb des Strafraumes geschieht, sie in Richtung der Torlinie durchlaufen, um ihrem "Chef" auf dem Platz den Tatort aus einer besseren - nämlich seitlichen Position - zu signalisieren. Andernfalls sollen Sie demonstrativ von der Torlinie in die andere Richtung weglaufen und auf Höhe von etwa 1-2 Metern außerhalb des Strafraums stehen bleiben. Ein Signal dafür, dass der Tatort außerhalb des Strafraumes war und das Vergehen "nur" einen Freistoß zur Folge hat. Das Vergehen in diesem Fall war außerhalb des Sechzehners, sodass eine Fehlentscheidung vorliegt, einen Elfmeter für Kaiserslautern zu geben.
Szene 6: Nach einem langen Ball aus der eigenen Hälfte bringt Kenny Prince Redondo (Kaiserslautern) den Ball zum 2:0 im Tor unter, wird aber aufgrund einer vermeintlichen Abseitsposition zurückgepfiffen. [TV-Bilder - ab Minute 1:44:05]
Babak Rafati: Nach einem langen Ball aus der eigenen Hälfte laufen zwei Lauterer Spieler zum Ball. Bis hierhin ist alles okay. Dann berührt Daniel Hanslik den Ball, der sich zu Boden senkt, tickt ihn weiter auf Mitspieler Redondo, und dieser trifft anschließend ins gegnerische Tor. Auf dem ersten Blick scheint eine Abseitsposition von Redondo vorzuliegen, da dieser mit der Fußspitze näher zur Torlinie steht, als zwei verteidigende Spieler. Allerdings spielt auch ein anderer Faktor eine entscheidende Rolle: Redondo ist hinter dem Ball, sodass die Abseitsposition aufgehoben wird, unabhängig von der Position der Verteidiger. Eine Fehlentscheidung, diesem Treffer die Anerkennung zu verweigern. Es sei aber auch angemerkt, dass es für den Assistenten, der ganz auf der anderen Seite steht, wirklich schwierig ist, in diesem engen Raum den Moment des Ball-Antickens vom Mitspieler von Redondo zu erkennen. (…)
Quelle und kompletter Text: liga3-online.de