Danke für diesen herrlichen Post. Als kleiner Knirps in den 90ern ging es mir nicht anders: Einer meiner "Tricks" war es, fünf Minuten auf einen anderen Fernsehsender zu schalten.Miggeblädsch hat geschrieben:... also mir steht der nackte Angstschweiß auf der Stirn. Ob ich will, oder nicht.Roggi2021 hat geschrieben:....bitte hier nicht rumheulen und stattdessen unseren Herzensclub unterstützen!!!
Schon als kleiner Junge in den Sechzigern dachte ich mir, es hängt am Spieltag alles von mir ab und davon, dass ich meinen FCK unterstütze. Während der Auswärtsspiele saß ich gebannt vor dem Radio und wenn es nicht lief für unsere Mannschaft habe ich mir eingeredet: Wenn ich es jetzt schaffe, 1 Minute lang die Luft anzuhalten, dann schießen wir ein Tor. Also habe ich 1 Minute lang die Luft angehalten. Manchmal haben wir dann ein Tor geschossen, manchmal auch nicht. Bei den Heimspielen war ich im Stadion und habe geschrien wie der Teufel persönlich. Wenn es eng wurde, habe ich den Fußballgott angerufen und gebetet.
Auf jeden Fall war völlig klar, dass ich als kleiner Junge mit meinem persönlichen Verhalten einen unmittelbaren Einfluss auf den Spielverlauf habe![]()
Heute bin ich kein kleiner Junge mehr, ich werde in Kürze 60.
Ins Stadion gehen um zu schreien, geht momentan nicht. Also sitze ich Woche vor Woche vor der Glotze. Obwohl es zuweilen nicht mehr erklärbar war, ob der dargebrachten Leistung, die zu sehen war.
Am Spieltag verhalte ich mich wie der kleine Junge von damals. Ich bin natürlich richtig gekleidet, ziehe bereits morgens mein Trikot an, sogar rote Unterhosen sind angesagt. Ich will hier nichts dem Zufall überlassen. So gehe ich auch einkaufen. Also nicht nur in Unterhosen, aber mit Trikot.
Nachdem der Einkauf erledigt und das Bad geputzt ist, wird der Fernseher mittels FCK-Schal und Teufelchen zum Altar umgebaut. Nur, dass ich alles richtig mache. Im Flur mache ich vor dem Bild mit meinem Vater und Fritz Walter halt und erkläre den beiden, dass wir heute 3 Punkte holen müssen und werden. Das klappt jedoch immer seltener.
Man sieht also, dass ich als fast Sechzigjähriger Hornochse immer noch wie der kleine Junge von damals einen gewissen Kult betreibe, um meine Mannschaft zu unterstützen. Als hinge alles von mir ab.
Den Fußballgott rufe ich zwar immer noch an, aber der geht nicht mehr ans Telefon, wenn ich anrufe. Im März 1991 kam meine Tochter zur Welt und da habe ich den Fußballgott gebeten, dass er doch anlässlich der Geburt meiner Tochter bitte dafür sorgen soll, dass der FCK nochmal Deutscher Meister werden wird. Oder wenigstens Pokalsieger. Immerhin wurden wir in den Neunzigern 2 x deutscher Meister und 2 x Pokalsieger. Das hatte sich also definitiv gelohnt mit dem Fußballgott. Jedoch habe ich somit in den Neunzigern wohl meinen Dispositionskredit beim Fußballgott überzogen und jetzt geht der einfach nicht mehr dran, wenn ich anrufe. Verdammt!!
Also bitte, bitte, lieber @Roggi2021, sage mir, wie ich unseren Herzensverein sinnvoll unterstützen kann. Wie kriege ich es hin, dass die endlich mal gescheite Freistöße und Flanken schlagen? Was muss ich tun, damit die Eckbälle besser kommen?
Was also genau kann ich tun, damit die Jungs besser Fußball spielen?
Tieropfer lehne ich übrigens ab.
So sind übrigens die Tore 1998 gegen Mönchengladbach nach 0:2 gefallen. Ich habe das Spiel gedreht

Diese Saison habe ich bisher einmal das FCK-Trikot während eines Spieles getragen...Gegen Mannheim. Zeit es wieder überzustülpen.
