Heute vor 60 Jahren: Fritz Walter tritt ab
Heute vor 60 Jahren trat Fritz Walter von der großen Fußballbühne ab. Auch wenn ihm beim 4:2-Sieg seines FCK gegen Racing Paris kein Tor gelang, war es doch ein Abschied, der dem Superstar in all seiner Bescheidenheit entsprach.
Die Saison 1958/59 nahm in der Geschichte des 1. FC Kaiserslautern keinen besonders ruhmreichen Platz ein. In der Oberliga Südwest wurden die sieggewohnten Roten Teufel nur Dritter und verpassten die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft, wo sie in den Fünfzigern eigentlich einen Stammplatz hatten. Im Pokal scheiterten sie am Amateurklub VfR Baumholder. Unvergesslich machte sie aber die Tatsache, dass es die letzte von Fritz Walter war.
Der Ehrenspielführer, wie er sich nach dem Triumph von Bern 1954 nennen durfte, war 1958 aus der Nationalmannschaft zurückgetreten und nun machte er auch mit dem Vereinsfußball Schluss, "weil man mit 38 Jahren einfach nicht mehr Sonntag für Sonntag Höchstleistungen vollbringen kann", wie er über Stadionmikrofon am Tag seines Abschieds heute vor 60 Jahren mitteilte. Kritiker sahen das anders, in seiner Winter-Rangliste hatte ihn der Kicker noch in der Rubrik "Internationale Klasse" bei den "Halbstürmern" eingestuft. Bundestrainer Sepp Herberger, der ebenfalls an jenem 21. Juni 1959 auf dem Kaiserslauterer Betzenberg das Mikrofon ergriff, sagte: "Er hätte gut und gerne noch zwei, drei Jahre in Brillanz weiter wirken können. Wegen mir hätte er nicht aufhören müssen." Nicht nur der »Chef« hielt seinen Fritz für "den größten Fußballer, den der deutsche Fußball je hervor gebracht hat." (...)
Quelle und kompletter Text: 11 Freunde
Vor 60 Jahren: Das Abschiedsspiel von Fritz Walter
Der 21. Juni 1959 war ein Sonntag, Ein herrlich sonniger Sommertag, an dem ein bis heute denkwürdiges Fußballspiel auf dem Betzenberg angepfiffen wurde und zu dem rund 20.000 Zuschauer auf den Betzenberg hinauf pilgerten. Es war das Abschiedsspiel von Fritz Walter, das heute vor genau 60 Jahren stattfand und das den fußballerischen Schlussstrich unter der Karriere des größten und großartigsten Fußballers der je für den 1. FC Kaiserslautern gespielt hat, bedeutete. Racing Club (RC) Paris hieß der Gegner in jener denkwürdigen Partie, mit der Fritz Walter sich als Vertragsfußballer aus dem aktiven Geschehen auf dem grünen Rasen verabschiedete und letztmals das Trikot der Roten Teufel überstreifte.
Zu diesem Zeitpunkt hatte der in Kaiserslautern geborene bodenständige Ausnahmefußballer bereits mehr als 30 Jahre lang für den 1. FC Kaiserslautern gespielt. 1928 hatte er als junger Steppke bei der FCK-Jugend seine Leidenschaft für den Fußball von der Straße auf das Spielfeld verlagert. 1938 hatte er seinen ersten Einsatz in der ersten Mannschaft der Roten Teufel. Nur durch den Zweiten Weltkrieg unterbrochen spielte er bis 1959 nur für einen einzigen Verein, für seinen 1. FC Kaiserslautern. Über diese Zeit hinweg hatte er für seinen Herzensverein insgesamt 384 Spiele absolviert und 327 Tore erzielt. Zahlen und Werte die heute undenkbar wären und sind. "Meine aktive Tätigkeit im 1. FC Kaiserslautern muss ich jetzt beenden, weil man mit 38 Jahren einfach nicht mehr Sonntag für Sonntag Höchstleistungen vollbringen kann, die das Publikum in Erinnerungen an frühere Zeiten vielleicht von mir erwarten könnte. Außerdem ist es Zeit im Verein auch der Jugend Platz zu machen", gab Fritz Walter in einer kleinen Ansprache über seine Beweggründe im Alter von 38 Jahren die Fußballschuhe an den Nagel zu hängen zu Protokoll.Blumen und Glückwünsche gab es bereits vor Spielbeginn durch FCK-Präsident Hans Adolff sowie durch Offizielle von Verband und Politik. Mit 4:2 bezwangen die Roten Teufel den Gast aus der französischen Landeshauptstadt. Immerhin mehrfacher französischer Meister und Pokalsieger. Auch wenn es nur ein Freundschaftsspiel war, der Ehrgeiz war insbesondere bei den FCK-Akteuren von Anbeginn da, sich nicht die Blöße geben zu wollen, dass der langjährige Weggefährte am Ende womöglich mit einer Niederlage in den wohlverdienten Fußball-Ruhestand verabschiedet würde. Auch Bruder Ottmar Walter war nach mehrmonatiger Verletzungspause auf den Punkt wieder fit und ließ es sich natürlich nicht nehmen, beim Abschiedsspiel für seinen Bruder mit dabei zu sein. Ein letztes Mal eine FCK-Startformation, die das Prädikat Walter-Elf trug! In einem Spiel vor herrlicher Kulisse, das letztlich mehr bot, als es ein Freundschaftsspiel vielleicht versprochen hätte. Beide Mannschaften zeigten einen tollen Fußball mit brillanten Spielzügen, sehenswerten Kombinationen und spannenden Torraumszenen. (…)
Quelle und kompletter Text: fck.de
Weitere Links zum Thema:
- Hall of Fame: Fritz Walter | Der größte FCK'ler aller Zeiten (Der Betze brennt, 09.08.2006)
- Hall of Game: Aue-FCK 3:5 | Fritz Walters Jahrhunderttor (Der Betze brennt, 17.06.2009)
