benden27 hat geschrieben:Aber wie soll eine Stadt, die zu den zehn meist verschuldeten Städten in Deutschland zählt, das stemmen?
Das ist keine Frage des Willens, sondern aus der Perspektive der Stadt eher eine Frage der wirtschaftlichen Notwendigkeit.
Jetzt nur mal durchgespielt, dass der FCK in die Insolvenz geht oder gehen muss, und mal weiter unterstellt, der Verein überlebt ein solches Insolvenzverfahren nicht bzw. gründet sich dann neu mit einem Start in der Oberliga oder fängt in der Regionalliga neu an:
Dann hängt die Stadt als Bürgin auf den Verpflichtungen der Stadtion-Gesellschaft, die absehbar durch Pachteinnahmen erst mal nicht geschultert werden können. Vielmehr wäre es sogar so, dass der FCK als Oberligist und auch als Regionalligist wohl noch nicht einmal die Betriebskosten des FWS finanziern könnte, was weiter bedeuten würde, dass der FCK deutlich weniger als die derzeitigen Betriebskosten plus der bisherigen Pacht zahlen würde. Im Ergebnis kann man sich daher vorstellen, dass die Stadt zur Vermeidung einer Kündigung der Kreditlinie gegenüber der Stadiongesellschaft jährlich mehrere Millionen zuschießen muss. Wenn ich Zahlen lese wie jährlich ca. 6,5 Millionen € Betriebskosten und ca. 3 Millionen € Pachteinnahmenbedarf zur Kreditfinanzierung, dann darf man wohl davon ausgehen, dass die Stadt hier jährlich allerwenigstens 5 Millionen € zuschießen muss, solange der FCK unterhalb der 3. Liga spielt!
Da kann es also für die Stadt interessanter sein, dem FCK derzeit eine Zwischenfinanzierung in der 3. Liga zu gewähren. Das dürfte bei allen weiteren Unwägbarkeiten für die Stadt günstiger sein als eine Insolvenz des FCK mit den geschilderten Folgeproblemen.
Sollte die Stadt das Gelände um das FWS allerdings an einen Investor vermarkten können, kommen natürlich noch ganz andere Varianten ins Spiel. Will man dann das Stadion nicht abreißen, ist wiederum eine Zwischenfinanzierung zur aktuellen Saison wiederum eine allererste Wahl.
Gegebenenfalls mag sich auch alles als Fass ohne Boden herausstellen, etwa auch wegen Renovierungsstau des Stadions. Dann mag es aus Sicht der Stadt - als worst case für den FCK - wirtschaftlich das geringere Deasaster sein, mit dem FCK zu brechen und einen Cut zu machen bis hin zum Stadionabriss.
So wie ich es verstanden habe, wäre eine Insolvenz des FCK für die Stadt der Super-GAU, mal ganz davon abgesehen, dass derzeit die Verflechtung mit der Stadion-Gesellschaft für das arme Kaiserslautern bereits per sé bereits eine Katastrophe darstellt.
Um eines auch klar zu sagen: Dem naiven Populismus der notorischen Politikerbeschimpfungen schließe ich mich nicht an. Wenn der FCK sich seit über 20 Jahren nicht zunehmend so in die Sch... geritten hätte, wäre die jetzige Problemverschärfung für die Stadt überhaupt nicht virulent geworden. Ab Atze Friedrich hatten wir durchweg Misswirtschaft und man ist immer wieder erstaunt, wie es noch schlimmer werden kann.