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DBB fragt nach | Fragen und Antworten zur geplanten Ausgliederung (Der Betze brennt)

Neuigkeiten und Pressemeldungen zum 1. FC Kaiserslautern.
Mörserknecht
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Beitrag von Mörserknecht »

Leute, warum macht Ihr Euch was vor? Die Kommerzialisierung des Fußballs ist seit Jahrzehnten da. Auf dem Trikot des Vereins von Fritz Walter werben Unternehmen für ihre schnöden monetäten Interessen. Schon sehr lange. Warum macht Ihr dagegen nicht mobil? Warum wendet Ihr Euch nicht dagegen, dass der Verein Fernsehgeld annimmt? Das ist doch wohl der schlimmste Kommerzialisierungstreiber. Warum protestiert keiner dagegen, dass Sponsoren mit dem Wappen des Vereins werben dürfen? Was anderes ist das, als Kommerzialisierung?

Habt Ihr Euch gegen die Kommerzialisierung gewandt, als Olaf Marschall und Jürgen Rische vom finanzkräftigen West-Verein FCK den ärmeren Vereinen im Osten weggekauft wurden? Wo war da Euer Protest gegen die Kommerzialisierung?

Ziemlich selektive Wahrnehmung, finde ich, wenn man mit dem Kommerzialisierungsargument die Ausgliederung ablehnt.

Ich verstehe auch nicht, wie man wortreich Insolvenzszenarien beschreiben kann, die fachlich überhaupt nicht hinkommen. Aber lassen wir das.

Einige wollen anscheinend auch immer noch nicht zur Kenntnis nehmen, dass der e.V. nicht gerettet werden muss, weil niemand ihn durch die Ausgliederung abschaffen will. Der bleibt und er hat weiter das Sagen. Versteht es oder nicht.

Der e.V. wird auch nicht verkauft, auch sein „Arsch“ nicht. Nicht mal die Anteile, die der e.V. nach der Ausgliederung an der KGaA halten wird, werden verkauft. Nochmal langsam: wir verkaufen nix! Wir vergrößern uns stattdessen . Es kommen weitere Anteilsinhaber ins Boot. Hoffentlich tausende. Fans und Mitglieder. Unter anderem womöglich.


Ein Aspekt noch in Sachen Kommerzialisierung:

Die Satzung der KGaA sieht vor, dass die Entscheidungen ihrer Hauptversammlung, also sozusagen der Investoren, der Zustimmung durch die Management-GmbH bedürfen. Das gilt sogar für die Entscheidung über die Verwendung des Bilanzgewinns.

Das Szenario, dass „ein Investor“ kommt, bestimmt, wann ein Spieler verkauft wird und sich den Erlös ausschüttet, ist also aus mehreren Gründen ausgeschlossen:

1. Es kommt nicht 1 Investor, sondern wir öffnen uns für viele.
2. Ob ein Spieler verkauft wird, entscheidet ausschließlich die Management-GmbH und die gehört zu 100% dem Verein.
3. Die Management-GmbH macht den Vorschlag für die Verwendungdes Bilanzgewinns der KGaA. Und selbst wenn die Hauptversammlung der KGaA davon abweichen will, bedarf dies wiederum der Zustimmung der Management-GmbH.

Dieses Modell ist nichts für windige Investoren. Nicht fürs schnelle Geld.
Gislason, wink emol!
Lestat
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Beitrag von Lestat »

Mörserknecht hat geschrieben:Leute, warum macht Ihr Euch was vor? Die Kommerzialisierung des Fußballs ist seit Jahrzehnten da. Auf dem Trikot des Vereins von Fritz Walter werben Unternehmen für ihre schnöden monetäten Interessen. Schon sehr lange. Warum macht Ihr dagegen nicht mobil? Warum wendet Ihr Euch nicht dagegen, dass der Verein Fernsehgeld annimmt? Das ist doch wohl der schlimmste Kommerzialisierungstreiber. Warum protestiert keiner dagegen, dass Sponsoren mit dem Wappen des Vereins werben dürfen? Was anderes ist das, als Kommerzialisierung?

.......

Dieses Modell ist nichts für windige Investoren. Nicht fürs schnelle Geld.
Danke für die klaren Worte :daumen:
Ja hier stand mal eine Signatur.
Diese wurde nach über 3,5 Jahren von den Moderatoren gelöscht (aufgrund einer Beschwerde) weil sie nicht den Forumsregeln entsprechen soll. Das zu sage ich jetzt besser nichts.
RedDevil82
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Beitrag von RedDevil82 »

SEAN hat geschrieben:
wkv hat geschrieben:Ich selbst bin ja auch am Zweifeln, ob ich anschließend noch im Verein verbleibe.
Bei mir ist es genau umgekehrt. Wenn die Ausgliederung scheitert, werde ich wohl kündigen und auch nächstes Jahr meine Anleihe zurückfordern. Dann sollen die Gegner der Ausgliederung zusehen, wie finanziert wird. Auf mein bisschen Geld kommts dann ja nicht mehr an.
Mit der Anleihe zurückfordern beim Scheitern ist eine gute Idee :daumen:

PRO Ausgliederung
FCK OLE OLE
BernddasBrot2
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Beitrag von BernddasBrot2 »

Mörserknecht
Wo bleibt Plan B
Auch von den Befürwortern hört man nix darüber.
Auch das Modell der vier Säulen ist 100 Schutz.
Blender, Schaumschläger und sonstige hatten wir schon zu genüge an der Vereinsspitze.
Die Masken fallen erst nach der Ausgliederung.
Ich möchte wetten, mindestens einer oder zwei der führenden Ich Aufsichtsrat werden nicht ganz selbstlos ihre Dienste tun.
Die Ausgliederung kommt eh, wie Thomas richtig geschrieben hat, aber sie wird einen ganz grossen Einschnitt, Nein einen weiteren grossen Einschnitte in die Fanszene hinterlassen.
Wie der FCK in der Zukunft aussieht, das ist dem einen oder anderen Zurecht gleichgültig.
Den Weg des Geldes muss eben nicht jeder für gut heissen.
Hoffentlich schaut sich der FCK gut an, mit wem er ins Bett geht.
... und wenn du glaubst es könnte nicht schlimmer werden, lass mal TH machen, der zeigt DIR wie es noch schlimmer werden wird.
Klingenstädter
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Beitrag von Klingenstädter »

Ich verstehe jeden, dem das Gefühl des "sich verkaufens" zu "nein" tendieren lässt.

Aber wie seht ihr denn die Folgen? Wir brauchen für die Lizenz 2019/2020 den Nachweis über das Vorhandensein von 6,7 Millionen Euro im März. Dafür soll eine neue Anleihe aufgenommen werden. Wir müssen also wieder darum betteln, dass uns jemand das nötige Geld leiht, was wir ziemlich teuer bezahlen dürften. Wenn das erfolgreich ist, müssen wir irgendwann wieder die neue Anleihe zurückzahlen... Was hat das mit Würde oder Stolz zu tun?

Was ist, wenn diese neue Anleihe nahezu komplett von einer Person aufgekauft wird? Was ist, wenn wir die Anleihe dann schwer zurückzahlen können und uns diese Person die Rückzahlung stundet oder gar teilweise erlässt? Gegen Gefälligkeiten wie Einflussnahme? Ist das dann die gute Form des "Hintern verkaufens", weil es keine Kapitalgesellschaft gibt?

Eine antikapitalistische Haltung ist mit dem Profifußball nicht vereinbar. Leider. Das kann man aber gerne zurückverfolgen auf das Aufkommen von Sponsoren und Mäzenen. Wann hat das angefangen? In den 60ern?

Mir gefällt unser geplanter Weg. Er hat wenige Auswirkungen auf den Verein und ist extrem inklusiv. Wirklich jeder - Du, ich, Karlsberg, Globus, Härtung... Jeder kann Anteile erwerben und so im Wortsinn Miteigentümer seines Vereins sein. Größe Sprünge können wir damit nicht machen, aber wir leben zu unseren Bedingungen. Ohne große Neuverschuldung!
Ohne Großinvestor mutet das ganze vom Flair her eher genossenschaftlich an. Und kommt ein Großinvestor, so muss sich dieser als Partner von Verein (also uns) und den übrigen Besitzern (auch uns) begreifen. Sonst kann das nicht klappen.

Ein "Nein" morgen wäre für mich ein herber Schlag. Ein weiteres würdelose Siechtum als chronischer Pleitevogel, der irgendwo noch anschreiben will, wäre die Folge. Das ist meine Überzeugung.

Und zu den Hoheliedern auf die Insolvenz: Das sind ja echt reine Wunschträume, frei von störendem Faktenwissen.
niemand27
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Beitrag von niemand27 »

bjarneG hat geschrieben:Dann mal wieder die Frage an den Block der Neinsager, auf die es wie immer keine Antwort geben wird: Wie sieht der Plan B aus ? Nur dagegen zu sein ist kein Plan.
Ich gehöre zwar nicht zum Block der Neinsager, will aber trotzdem nochmal meinen Senf zu den Optionen geben.

Ausgangslage:
Der FCK ist hoch verschuldet und erwirtschaftet Jahr für Jahr Defizite, die die Verschuldung weiter in die Höhe treiben. Neben den hohen Zahlungsverpflichtungen aus dem Pachtvertrag mit der Stadiongesellschaft bestehen weitere Verbindlichkeiten in Höhe von insgesamt ca 14 Mio, wovon mindestens 7 Mio in 2019 fällig werden.
Diese 7 Mio können Stand heute nicht zurückgezahlt werden, da der Verein hierfür nicht genügend Rücklagen hat.

Jetzt gibt es aus meiner Sicht 3 Optionen:

a) Der Verein meldet Insolvenz an.
Dass das die schlechteste aller Optionen ist habe ich hier bereits erläutert:
viewtopic.php?p=1137677#p1137677
Der Ausgang des Insolvenzverfahrens ist ungewiss.
Verbleib im Profifussball unmöglich!

b) Der Verein schuldet um.
Nichts anderes haben wir die vergangenen Jahre immer wieder getan. Und auch nichts anderes machen die "Schuldenstaaten" in Europa und sonstwo. Man hat einen Berg Schulden, den man in Kürze zurückzahlen muss, aber kein Geld um diese zurückzahlen zu können. Also nimmt man neue Kredite auf, zu schlechteren Konditionen (ok die Schuldenstaaten Europas erhalten heute bessere Konditionen als früher, weil es nunmal ein politisches Projekt ist).
Erläutert habe ich das Vorgehen bereits hier:
viewtopic.php?f=3&t=23879&p=1134680#p1134680

Und auch Herr Banf hat diese Variante als Plan B ins Spiel gebracht. Das Risiko an der Stelle ist einfach, dass die Schuldenlast nicht kleiner wird, aber unsere Zinslast größer und sich unsere Situation dadurch nicht verbessern kann, da das frische Geld nur dazu dient alte Schulden zu begleichen. Die Konditionen werden von Kreditaufnahme zu Kreditaufnahme schlechter, weil unsere Bonität sinkt. Für den Bereich Sport bleibt durch die steigende Zinslast immer weniger übrig!
Man kann das einige Jahre machen (haben wir bereits!), aber aus dieser Spirale kommt man nicht mehr so einfach heraus.

Daher halte ich auch diesen Weg für den Falschen Er hat uns immerhin dahin geführt wo wir jetzt sind, und wenn wir diesen Weg weitergehen, kann es nur bergab gehen.

c) Der Verein besorgt sich Eigenkapital.
Eigenkapital ist einfach gesagt Geld, das man erhält und nicht zurückzahlen muss. Im Gegensatz zu einem Kredit!
Eigenkapital kann sich der Verein über mehrere Wege besorgen. Einige Beispiele:

1. Man könnte die Mitgliedsbeiträge erhöhen, auf sagen wir mal 1000 Euro pro Jahr und Mitglied. Bei 18.000 Mitgliedern wären das 18 Millionen Euro pro Jahr! Da man davon ausgehen muss, dass nicht viele Mitglieder bereit sind so viel Geld jährlich in den Verein zu stecken würde sich die Mitgliederanzahl drastisch reduzieren. Umgekehrt proportinal würde der Mitgliedsbeitrag weiter steigen müssen, bis schlussendlich nur noch wenige Mitglieder dabei sind - eine Machtübernahme, losgetreten durch die Dummheit der Masse.
Das Ergebnis wäre nicht im Sinne der Mitglieder, wir wollen (bzw. ich will jedenfalls) einen Verein für die Menschen und nicht nur für wenige Zahlungskräftige (schaut euch mal die Beiträge bei Hoffenheim und RB Leipzig an!). Ein solches Szenario sollten wir nicht zulassen!

2. Sponsoren. Sponsoren können dem Verein auch Geld zur Verfügung stellen. Der Nachteil dabei ist, dass diese immer eine Gegenleistung verlangen, und zwar meist in Form von Werbeflächen. Werbeflächen sind zwar vorhanden, aber begrenzt. Sponsoren rechnen sich eben auch einen "Return on Invest" aus der Partnerschaft aus, also dass die Investition mal Früchte trägt.
Hier hat der Verein in der Vergangenheit einige ehemalige und auch potentielle Geldgeber verprellt, die Vermarktungsmöglichkeiten sind in der 3. Liga im Vergleich zu Liga 1 und 2 leider bescheiden was das Monetäre angeht.
Meine Einschätzung: Sponsoren sollten weiterhin eine wichtige Rolle spielen, aber damit alleine wird es nicht reichen (das hat uns die letzten Jahre gezeigt)...

3. Wandlung von Anleihen in Anteile.
Die Anleiheinhaber können statt der Rückzahlung in Euro auch Anteilsscheine erhalten. Wird eine Anleihe von vorneherein so aufgesetzt, spricht man von einem CoCo-Bond. Tritt ein zuvor festgelegtes Ereignis ein, werden die Anleihen in einem zuvor definierten Bezugsverhältnis in Anteile umgewandelt. Der Gläubiger wird zum Teilhaber.
Bei uns ist das so nicht der Fall, unsere Anleihe ist nicht so gestaltet, dass dies ohne Weiteres möglich ist. Hier kommt das Thema Ausgliederung zum Tragen. Erst danach wird es möglich sein Anleihe gegen Anteile zu "tauschen".

4. Investor.
Ein Investor, ob gut ob böse, sei dahin gestellt, will mit dem FCK Geld verdienen. Er sieht dass ein gestandener Verein am Abgrund steht, er ist evtl. selber Fan und kann der Abwärtsspirale nicht mehr zusehen. Er pumpt Millionen in eine augsgegliederte Kapitalgesellschaft und erhält dafür Anteile und Mitspracherecht. Pro Anteil gibt es eine Dividende, sofern der Verein Geld verdient - woran der Investor natürlich größtes Interesse hat. Auch hierfür ist wieder eine Ausgliederung notwendig, oder man legt per Satzung im e.V. fest, dass der Aufsichtsrat immer aus dem Hause des Investors kommt. Mit dem Lautrer Modell würden wir aber ganz sicher besser fahren!

...

Für mich ist Option c) die Beste in unserer Situation. Und im Besonderen ist es die Ausgliederung, die die Eigenkapitalbeschaffung deutlich erleichtert und unseren FCK am ehesten wieder in die richtige Spur bringen kann.
Durch das Lautrer Modell können wir von einem "Tausch Anleihe gegen Anteile", durch regionale Unternehmen - die auch schon Sponsoren sein können, stille Beteiligte die die Öffentlichkeit scheuen und Großinvestoren profitieren und uns mit Eigenkapital versorgen, das wir dringend benötigen um den FCK wieder in ruhigere Gewässer zu führen.
Warnung! Dieser Verein gefährdet Ihre Gesundheit
Motorschrauber
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Beitrag von Motorschrauber »

An alle Beführworter der Ausgliederung. Nach dieser Entscheidung ist es eigentlich egal ob ich mir Spiele vom FCK, RB, Hoffenheim anschaue. Alles das Gleiche, der Kommerz hat gesiegt. Ich möchte dann keine Beleidigungen von Hoffenheim, RB oder,... oder hier im Forum lesen. Eins ist für mich klar, der FCK wird nicht mehr der FCK sein, der er war, da kann die Führungsmannschaft noch so plabbern wie sie wollen. Wo ist dann der Unterschied zu einem neuen , vorher insolvent gegangen FCK? Der Kommerz hat gesiegt und warum, weil über Jahre sau schlecht gewirtschaftet wurde. Weil die Mitglieder sich von Blendern an der Nase herum führen lassen haben, dies über Jahrzehnte.
morlautern1971
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Beitrag von morlautern1971 »

Mörserknecht hat geschrieben:Leute, warum macht Ihr Euch was vor?
Wieso sollte ich mich mit IRGENDEINEM Fussballverein, für den ich noch nicht mal selbst auf dem Platz stehe, identifizieren, wenn ich keinen Bock habe, mir was vorzumachen?

Vormachen ist nun mal der Kern jeden Fandaseins.

Die Frage ist, WAS mache ich mir vor oder lasse ich mir vormachen, WOMIT identifiziere ich mich - und womit nicht.


Mörserknecht hat geschrieben:Warum wendet Ihr Euch nicht dagegen, dass der Verein Fernsehgeld annimmt? Das ist doch wohl der schlimmste Kommerzialisierungstreiber. Warum protestiert keiner dagegen, dass Sponsoren mit dem Wappen des Vereins werben dürfen? Was anderes ist das, als Kommerzialisierung?
Stellen wir uns mal vor, ich betreibe eine Bar. Die ich liebe. Obwohl diese Bar mir viel mehr bedeutet, als Geld, nehme ich Geld, von meinen hoffentlich glücklichen Gästen, wenn ich einem ein gut gekühltes Bier über die Theke schiebe. Vielleicht erlaube ich sogar der Firma, die mir die Zapfanlage gespendet hat, weil sie meinen Laden mag oder weil so viele Leute, auch Kunden von denen, meinen Laden mögen, ein Schild anzubringen, mit Werbung für diese Firma, an der Zapfanlage oder an der Theke. Und vielleicht nehme ich selbst dafür ein bisschen Geld an, von denen, wenn die es mir anbieten und ich es gut brauchen kann.

Was ich aber nicht machen werde, egal, wie schlecht der Laden läuft, ist, dass ich mich vor die Theke stelle, die Hose runterlasse, und in die Runde rufe, wer mag mal, fürn Zehner - is'n knackiges Ding und ich kann die Kohle echt gut gebrauchen, damit ich hier weiter über die Runden komme, obwohl ich die letzten Jahre verdammt mies gewirtschaftet habe, und damit ich euch trotzdem weiter das kühle Bier über die Theke schieben kann, das ihr alle so gern mögt - nur mein Kopf, der ist weiterhin tabu, den dürft ihr nicht berühren, dabei, der gehört nämlich nur mir.

Aus irgendeinem, verdammten Grund mache ich DAS nicht.

Obwohl es doch auch dafür Geld gäbe. Lieber mach ich den Laden dicht. Wenn ich die Miete, ohne meinen Hintern hinzuhalten, halt irgendwann nicht mehr zahlen kann.

Verstehst du das, Mörserknecht? Irgendwie?

Würde mich jedenfalls freuen, wenn ich mit dieser kleinen Analogie, im engeren Wortsinne, zumindest ein bisschen Licht in MEINE ganz persönliche Haltung zum Thema Kommerzialisierung und ihre Grenze gebracht haben sollte.

Letztlich muss es jeder für sich selbst entscheiden. Morgen. Und dann vor allem damit leben.
"Fritz, Ihr Wetter." - "Chef, ich hab nix dagegen." (Bern, 4.Juli 1954)
daachdieb
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Beitrag von daachdieb »

Für das Stadion haben wir unsere Werte abgegeben. So einfach ist das. Für eine WM, die von vorne bis hinten geschmiert war. FIFA, Blatter, die Wüstenfraktion, die Karibik und Südamerika. Der DFB, Beckenbauer, Netzer, Zwanziger, Adidas, Coca Cola und Mc Donalds. WIR WAREN DABEI - und jetzt kommt mir keiner mit anti-Kommerz-Haltung.

Mit der Ausgliederung hat das Märchen, wir wären Opfer, ENDlich ein Ende. Wir erkennen unsere Mitschuld an und können dann den anderen (aus der Politik) ENDlich sagen: "wir haben unsere Hausaufgaben gemacht! - Jetzt seid IHR dran!".

Und wer, egal was morgen passiert, im Verein Mitglied bleibt hat immer noch das Recht die Vertreter in Aufsichtsrat zu wählen. Und wenn die Ausgliederung durchgehen sollte damit die Möglichkeit auf die ausgegliederte Gesellschaft Einfluss zu nehmen.

Was mit meinen Mitgliedsbeiträgen die letzten Jahre geschehen ist kann ich nicht nachvollziehen. Ob Klopapier, Druckertoner oder das Gehalt eines Mitarbeiters bezahlt wurde. Oder ob es der Stadt als Pacht bekommen hat.

Kacken wir ganz ab, dann machen wir nur Platz für die nächste Retorte. Denn wie man an Victoria Berlin sehen kann: die letzten 30 Jahre haben genug Super-Reichtum kreiert, dass sogar für No-Names einer gefunden werden kann.

Ich will weiter kämpfen.
Zuletzt geändert von daachdieb am 02.06.2018, 18:07, insgesamt 4-mal geändert.
Oderint, dum metuant
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SEAN
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Beitrag von SEAN »

morlautern1971 hat geschrieben:Stellen wir uns mal vor, ich betreibe eine Bar. Die ich liebe. Obwohl diese Bar mir viel mehr bedeutet, als Geld, nehme ich Geld, von meinen hoffentlich glücklichen Gästen, wenn ich einem ein gut gekühltes Bier über die Theke schiebe. Vielleicht erlaube ich sogar der Firma, die mir die Zapfanlage gespendet hat, weil sie meinen Laden mag oder weil so viele Leute, auch Kunden von denen, meinen Laden mögen, ein Schild anzubringen, mit Werbung für diese Firma, an der Zapfanlage oder an der Theke. Und vielleicht nehme ich selbst dafür ein bisschen Geld an, von denen, wenn die es mir anbieten und ich es gut brauchen kann.

Was ich aber nicht machen werde, egal, wie schlecht der Laden läuft, ist,
auf die Wünsche der Kundschaft einzugehen und statt nur Bier, Weizen oder Wiskey auch Bier mit Limo, Weizen mit Bananensaft oder Wiskey mit Cola oder Wodka mit Red Bull zu verkaufen, nur weil das alle machen. Da bleib ich mir lieber meinen Prinzipien treu und schließe zum 31.12. lieber die Tür ab und überlasse meinen Kollegen das Spielfeld.
Scheint die Sonne so warm, trag ich Papier unterm Arm,
scheint die Sonne so heiß, setz ich mich hin und.........
KallisErbe
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Beitrag von KallisErbe »

Morlautern, das mag ja "Dein" Empfinden sein, aber mE verkennst Du hier bei Deiner "kleinen Analogie, im engeren Wortsinne", dass die Bar nicht von Dir alleine, sondern von vielen betrieben wird.

Solltest also Du persönlich keine Lust haben, die Hose herunterzulassen, ist das Dein gutes Recht. Dann schließe bitte mit der von Dir so geliebten Bar ab und überlasse sie und ihr Schicksal bitte den verbliebenen Beteiligten, die womöglich gewillt sind, für Ihre Bar sogar soweit zu gehen, die Hosen herunterzulassen und schlimmstenfalls (für die Bar, wenn es denn tatsächlich die einzige Chance ist, diese zu erhalten und ggf. wieder an bessere Zeiten anknüpfen zu lassen), das von Dir exemplarisch beschriebene Szenario über sich ergehen zu lassen - Dir kann es ja egal sein, da Du ja scheinbar mit der Bar abgeschlossen hast (wovon ich ausgehen muss, wenn Du "den Laden lieber dicht machst").

ABER BITTE nimm uns anderen Barbetreibern - die den Laden anders als Du "nicht dicht machen" wollen - nicht die Chance, den Laden weiterzuführen und wieder nach vorne zu bringen.

Ich weiß, dass ist alles so emotional - für beide "Seiten" - aber solange hier außer "den Laden dichtmachen" keine (gangbare) Alternative zur Ausgliederung vorgebracht werden kann, nehmt den Befürwortern bitte nicht Ihren Verein - ja, "VEREIN", denn dieser wird es auch nach der Ausgliederung weiterhin sein!

Das geht jetzt nicht persönlich gegen Dich, Morlautern, oder alle anderen Zweifler oder Ausgliederungsgegner, es soll lediglich ein Appell sein auch an die "Barbetreiber" zu denken, die den Laden weiterbetreiben möchten - alle anderen sind natürlich jederzeit weiterhin gerngesehen und auf ein kühles Bier willkommen...

In diesem Sinne, allen eine gute Abstimmung morgen :teufel2:
morlautern1971
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Beitrag von morlautern1971 »

@SEAN

Was auch immer du damit sagen willst:

Ich respektiere deine Haltung. Absolut. Insbesondere, was deine Einstellung zu Weizen mit Bananensaft betrifft. Klingt nach einem brauchbaren Laden! Was läuft da so für Sound? Vielleicht schaff' ich's ja noch, vorm 31.12 , wenn ich mal in der Nähe bin...
Lonly Devil
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Beitrag von Lonly Devil »

SEAN hat geschrieben:... ... Weizen oder Wiskey auch Bier mit Limo, Weizen mit Bananensaft oder Wiskey mit Cola oder Wodka mit Red Bull zu verkaufen, nur weil das alle machen. Da bleib ich mir lieber meinen Prinzipien treu und schließe zum 31.12. lieber die Tür ab und überlasse meinen Kollegen das Spielfeld.
... und schaue mir dann voller Stolz mein (trauriges?) Spiegelbild an. :nachdenklich:

(aber RB wird da aus Gesundheilichen Gründen bestimmt nicht verkauft) :lol:
Zuletzt geändert von Lonly Devil am 02.06.2018, 18:20, insgesamt 1-mal geändert.
https://www.youtube.com/watch?v=48grx-7 ... H-y_g9MkxO
Zitat: "Willst Du Unkraut dauerhaft vermeiden, musst Du die Wurzel ausreißen."
Gott mag gewisse Machenschaften eventuell vergeben, ICH NICHT!
Bayernteufel
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Beitrag von Bayernteufel »

ich hoffe nur, dass man aus dem Negativbeispiel 1860 München gelernt hat.
Trotz Millioneninvestitionen kaum etwas erreicht.
Absolut miese Stimmung unter den Mitgliedern.
Weitgehend dem Investor Hasan Ismaik geschuldet, der den Verein übernommen hatte und zum FC Ismaik machte.
Streit unter den Mitgliedern.
Nach dem unfreiwilligen Abstieg und nicht ganz freiwilligem Verzicht auf weitere Investorengelder gab es plötzlich neue Euphorie - und das in der Regionalliga.
Weitgehend Spieler aus der Region ermöglichen neue Identifikation. Es muss nicht Liga 1 oder Liga 2 sein.
Ein Verein besteht im Zusammenhalt seiner Mitglieder, nicht im Geld-Verbraten.
Zuletzt geändert von Bayernteufel am 02.06.2018, 18:19, insgesamt 1-mal geändert.
heiko1900
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Beitrag von heiko1900 »

Ozelot hat geschrieben:
Mannheimer hat geschrieben:Ich habe nochmal ein paar Bitten vor der Abstimmung morgen. [...] Nur der FCK!
Dass hier erst ein Mannheimer ankommen muss, um einen der qualitativ hochwertigsten Kommentare der vorangegangenen Diskussion abzuliefern, spricht schon Bände. :p :wink:

Deine Mühe in allen Ehren, ich befürchte, du kämpfst hier bei den Adressaten deines Textes gegen Windmühlen. Dennoch hoffe ich, dass du vielleicht den ein oder anderen noch umstimmen kannst und stehe inhaltlich voll hinter dir.

Keep it up!
Lieber Ozelot, du solltest die user hier nicht für zu blöd halten. Was Mannheimer schreibt ust inhaltlich völlig korrekt. da stehe ich zu 100 % dahinter. Aber es ist nichts neues es ist dem Grossteil der User bekannt, weil selbstverständlich. Zugegebenermassen noch einmal schön auf den Punkt gebracht. Mir als Banker ist - wir sind nicht in den USA - ein Unternehmen das bereits eine Pleite hinter sich hat und neu aufstellt zunächst einmal suspekt und alles andere kredit- und vertrauenswürdig.
.
"Der Schlüssel zum Erfolg ist Kameradschaft und der Wille alles für den anderen zu geben." Fritz Walter
niemand27
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Beitrag von niemand27 »

wkv hat geschrieben:Man müsste in diesem Fall zuerst einmal sehen, was in den Verträgen drin steht. Ist eine Bindung an die Liga bzw. den Status "Bundesliga eins bis drei" in den Verträgen, nutzt dir vermutlich auch eine Insolvenz nichts, wenn der Verein weiter geführt wird.

Und mit Verlaub, so einfach ist die Laube auch wieder nicht, als dass wir das hier umfassend erfassen könnten.
Der Pachtvertrag ist an die Profiligen (1-3) in Deutschland geknüpft. Aus dem Vertrag rauszukommen wäre für den FCK recht einfach. Aber wie geht es dann weiter? Betze und FCK gehören für mich einfach zusammen...
Der Pachtvertrag hat eine Laufzeit bis zum 30. Juni 2028. Zugunsten der Fritz-Walter-
Stadion Kaiserslautern GmbH sind Sonderkündigungsrechte mit einer Frist von sechs
Monaten vorgesehen, insbesondere für den Fall, dass dem Emittenten die Lizenz für
die Teilnahme an einer Liga im Profifußball nicht erteilt wird. Beide Vertragsparteien
können den Pachtvertrag aus wichtigem Grund fristlos kündigen. Für die Fritz-Walter-
Stadion Kaiserslautern GmbH stellt es einen wichtigen Grund dar, wenn der Emittent
mit zwei Pachtzahlungen (Mindestpacht) in Rückstand gerät und die Verpächterin zuvor
mit Fristsetzung von einem Monat gemahnt hat.
EDIT: Auszug aus den Anleihebedingungen
Zuletzt geändert von niemand27 am 02.06.2018, 18:29, insgesamt 1-mal geändert.
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morlautern1971
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Beitrag von morlautern1971 »

@ KallisErbe

Danke für deine das Bild so schön annehmende Antwort.

Ich hatte und habe definitiv nicht vor, dich daran zu hindern, DEINE Hosen runter zu lassen, wenn du es für nötig, richtig und zielführend hältst.

Ich werde allerdings meine nicht solidarisch ebenfalls mit runter lassen, damit es dir ein bisschen leichter fällt. Das sei mir bitte zugestanden.

Und könnte sein, dass ich den Laden dann auch zeitnah verlasse, wenn das losgeht...

Aber dafür hat jedes Mitglied eine eigene Hose, äh, Stimme. Das passt schon.

Klingt nach einer lustigen AOMV, wenn man es sich so bildhaft vorstellt - ich bin gespannt!
diago
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Registriert: 04.08.2016, 16:10

Beitrag von diago »

Ich kann alle verstehen, die eine Ausgliederung prinzipiell ablehnen. Ich selber bin emotional dagegen, mit dem Verstand aber dafür. Denn wenn wir nicht ausgliedern sollten, ist der Verein in meinen Augen tot. Zuerst mal würde Klatt zurücktreten, vielleicht auch Bader und Notzon. Wir hätten zum dritten Mal in Folge einen Wechsel in sportlich verantwortlichen Positionen und würden erstmal, eine Woche vor Beginn der Vorbereitung, mit einem halbfertigen Kader und ohne sportliche Kompetenz da stehen. Das wären erstmal die kurzfristigen Folgen bei einem Nein. Ab nächstem Jahr wären wir dann insolvent, scheiß egal wie wir diese Saison abschließen werden, selbst bei einem, unter diesen Bedingungen für mich unvorstellbaren, direkten Wiederaufstieg. Insolvenz bedeutet wahrscheinlich, dass wir keine Lizenz für die dritte Liga erhalten werden. Zudem denke ich nicht, dass wir dann auf dem Betze spielen könnten. Ja, die ganzen Stadionverträge wären futsch und müssten neu verhandelt werden, allerdings wäre auch die Stadiongesellschaft pleite und die Stadt würde die Schulden übernehmen müssen, wenn ich das richtig verstanden habe. In der Regionalliga bzw. Oberliga könnten wir wohl keine Miete für das FWS zahlen, die Stadt müsste die Instandhaltung und weitere Kosten übernehmen, was sie vermutlich nicht bereit wäre zu tun. Wir würden also wahrscheinlich auf dem Frönerhof oder dem Erbsenberg spielen, das FWS würde zur Ruine verkommen oder abgerissen werden. Und davor habe ich Angst. Ob wir das mit der Ausgliederung verhindern können, weiß ich nicht, ich halte es aber für möglich. Wir hätten vermutlich eine Zukunft in der 3. oder 2. Liga, für die Bundesliga wird es denke ich nicht reichen, aber in dem Punkt hoffe ich, dass ich mich irre. Fakt ist aber, dass der FCK ohne Ausgliederung keine Prspektive mehr hat, mit Ausgliederung allerdings schon. Deshalb: PRO Ausgliederung
La_pulga
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Beitrag von La_pulga »

Wenn morgen keine 75% zusammenkommen, werden vermutlich in den nächsten Tagen Klatt, Notzon und womöglich auch Bader zurücktreten. Auch bei Banf könnte ich es mir gut vorstellen.
Der Verein wäre führungslos, die Konzentration aufs sportliche unmöglich. Ein guter Start in die Saison wäre unmöglich. Der Aufstieg nach 10 Spielen wohl schon gegessen.
Gleichzeitig würde noch während der Saison, spätestens im Sommer die Insolvenz anstehen. Die Spieler würden noch im Winter gucken wie sie schnellstens wegkommen. Als Vergleich kann man sich gerne Aachen angucken. Mit den zusätzlichen 9 Punkten Abzug halte ich auch einen Abstieg für wahrscheinlich. Was egal ist, weil wir eh keine Lizenz für die dritte Liga bekommen würden.
Der Verein wird entweder abgewickelt und aus dem Vereinsregister radiert, so wie der große VfB Leipzig. Oder wir müssen in der Oberliga neu anfangen, weil wir weder Stadion, noch Spieler oder sonst irgendwen haben.
Das FWS wird dem FCK nicht kostenlos zur Verfügung gestellt. Die Stadt hat die Wette auf den FCK verloren. Man wird es abreißen, das Gelände für Wohnbebauung nutzen. Lieber ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende.
Ob Fritz Walter das gewollt hätte?

Geht die Ausgliederung durch ist nichts geschafft.
Der Stille Teilhaber ist wohl gefunden. Durch Fans und lokale Sponsoren könnte ebenfalls einiges reinkommen. Die aktuell positive sportliche Entwicklung findet hoffentlich ihre Fortsetzung auf dem Platz, die Mannschaft kann sich alleine auf die Spiele konzentrieren.
Die Anleihe wird abbezahlt, ob noch viel mehr übrig bleibt muss man sehen. Es reicht hoffentlich, um im Winter nochmal nachzulegen und den Aufstieg zu schaffen. Oder um nächstes Jahr neu anzugreifen.
Steigt man auf, hat man in der zweiten Liga die Möglichkeit weitere Anteile zu veräußern. Man ist außerdem interessanter für die lokalen Unternehmen.
Wenn man Glück hat und investieren kann, könnte ein weiterer Aufstieg möglich sein. In der Bundesliga würde der FCK für jeden Investor interessant sein.
Gleichzeitig haben die Mitglieder weiterhin das letzte Wort über alles.
Der Verein lebt, behält die Macht über den Profifußball in KL.
Man meldet eine dritte Mannschaft, die im Verein verbleibt und die die E.V.-Verfechter gerne besuchen können. Die kann sich für eine evtl. Insolvenz der KGaA nach oben spielen. Die Anleihe, der Stadionvertrag usw. gehen mit über in die Gesellschaft. Packen wir es nicht, ist diese hinüber und nicht automatisch der Verein.
Der FCK hätte eine Zukunft. Das Stadion ebenfalls.

Mein einziges Problem mit der Ausgliederung ist, dass es eine Ausgliederung „light“ ist. Es wird potentiellen Investoren dermaßen wenig geboten, dass eigentlich nur FCK-affine Unternehmen oder Privatleute investieren können. So kann man den Aufstieg in die Bundesliga natürlich nicht sicher erkaufen.

Aktuell ist es sehr viel wahrscheinlicher, dass im Jahr 2020 der FCK e.V. nicht mehr existiert und im FWS die Bagger rollen, als dass wir noch ein Jahr in diese Konstellation dritte Liga spielen. Durch die Ausgliederung retten wir wenigstens sicher den e. V..
Rheinteufel2222
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Beitrag von Rheinteufel2222 »

La_pulga hat geschrieben:Durch die Ausgliederung retten wir wenigstens sicher den e. V..
Ist das so? Das große, existenzbedrohende Problem, dass der Verein hat, sind seine Verbindlichkeiten, z.B. gegenüber den Anleihezeichnern oder der Stadiongesellschaft. Diese Verbindlichkeiten beruhen auf gegenseitigen Verträgen zwischen dem e.V. und den jeweiligen Gläubigern. Durch die Ausgliederung werden diese Verträge aber nicht ungültig. Die Übertragung der Verbindlichkeiten auf die neue Kapitalsgesellschaft würde vielmehr die Zustimmung der Vertragspartner voraussetzen. Ob diese die Zustimmung erteilen, ist jedoch fraglich.

Ich sehe zumindest für die Großgläubiger keinen Vorteil, den Verein aus der wirtschaftlichen Haftung zu entlassen. Dass durch die Ausgliederung der Verein jedenfalls in Bezug auf die Altverbindlichkeiten vor einer Insolvenz gerettet würde, halte ich daher für ein Märchen.

Sollte ich da irgendetwas falsch sehe, lasse ich mich gerne entsprechend aufklären.
Zuletzt geändert von Rheinteufel2222 am 02.06.2018, 19:07, insgesamt 1-mal geändert.
- Frosch Walter -
Ozelot
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Beitrag von Ozelot »

heiko1900 hat geschrieben:Mir als Banker ist - wir sind nicht in den USA - ein Unternehmen das bereits eine Pleite hinter sich hat und neu aufstellt zunächst einmal suspekt und alles andere kredit- und vertrauenswürdig.
Es zwingt dich ja auch niemand zu investieren. Aber lass' doch zumindest die Leute ihr Ding machen, die ausreichend Vertrauen aufbringen und den FCK unterstützen möchten.
heiko1900 hat geschrieben:Lieber Ozelot, du solltest die user hier nicht für zu blöd halten.
Teilweise tu ich das tatsächlich. :D Es ging mir allerdings darum, dass hier reihenweise Insolvenzszenarien aufgezeigt wurden, die inhaltlich einfach komplett falsch waren und somit unrealistische Vorstellungen beim Leser wecken. @Mannheimer hat das schlüssig auf den Punkt gebracht. Nicht mehr und nicht weniger.
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Beitrag von blutgretchen »

@morlautre und KallisErben, das Problem eurer Bar besteht darin, dass Ihr nach Offenlegung bestimmter Bereiche ein anderes Publikum "bedient".
Die meisten die dann kommen interessiert nicht mehr das kühle Bier, die Mugge aus den Boxen oder der jahrelang gereifte Whisky auf dem Tresen sondern eher die Aktivitäten darunter! :lol: :lol:
Dazu wird dann Energy, Öttinger und Schorle aus der Dose gereicht und genommen :shock:
morlautern1971
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Beitrag von morlautern1971 »

@blutgretchen

Ich bin da ganz bei dir.

Deshalb bleibt meine Hose auch schön zu.

Also, im Bild.

Auf Teufel bleib drin!

:teufel2: :teufel2: :teufel2:
Rheinteufel2222
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Beitrag von Rheinteufel2222 »

Ozelot hat geschrieben:Aber lass' doch zumindest die Leute ihr Ding machen, die ausreichend Vertrauen aufbringen und den FCK unterstützen möchten.
Einverstanden. Aber die Leute, die den FCK unterstützen wollten, konnten und taten das bisher doch auch, siehe Betze-Anleihe.

Auch Sponsoren war es bisher nicht verboten, beim FCK zu investieren. Der Gedankengang, der sich mir bisher nicht erschleißt, ist warum die Ausgliederung erforderlich sein soll, damit jemand den FCK unterstützen kann.

Wer das glaubt, unterliegt meiner Meinung nach einem großen Missverständnis.
- Frosch Walter -
La_pulga
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Beitrag von La_pulga »

FW 1920 hat geschrieben:@La pulga
Der stille Teilhaber ist wohl gefunden? Ist mir da was ganz Wichtiges entgangen?
Meine Haltung ist bekannt und deckt sich zu 100 % mit der von wkv.
Was mir überhaupt nicht gefällt, ist das Wort "alternativlos" - das ist verbrannt mit schlimmen Folgen!! :shock:
Wir haben die Wahl zwischen Pest und Cholera!
Das lautrer Wochenblatt vom 31.05. schreibt:
"Ein Ankerinvestor steht noch nicht fest, lediglich der stille Teilhaber scheint gefunden."

In diesem Interview https://fck-blogwart.de/2018/05/31/extr ... -buchholz/ spricht auch Dieter Buchholz davon, dass es da wohl jemanden gibt:

"Zu einem eventuellen stillen Teilhaber kann ich nichts sagen, da ich ja kein Amt beim FCK mehr ausübe. Ich habe lediglich gehört, dass es da jemanden geben soll, der an einer solchen Beteiligung interessiert ist."
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