
Sport 1 hat geschrieben:RB-Rückkehrer: "Keine Angst vor Anfeindungen"
Marius Müller ist zurück beim 1. FC Kaiserslautern. Der Rückkehrer aus Leipzig spaltet die Fans des FCK. Bei SPORT1 spricht Müller über die Situation.
"Wenn jemand ein Problem mit mir hat, dann suche ich das Gespräch. Ich bin ein zugänglicher Typ und weiß, wie die FCK-Fans ticken."
Quelle und kompletter Text: Sport 1
Die Rheinpfalz Printausgabe vom 12.07. hat geschrieben:Das übertrieben glückliche Geburtstagskind
VON ANDREAS BÖHM
Zams. Reden hilft. Meistens. Ein Austausch von Angesicht zu Angesicht, nicht über soziale Netzwerke, sondern offen und direkt, mit Worten statt 140 Zeichen bei Facebook oder Twitter – das kann manch ein Missverständnis ausräumen und Menschen wieder zusammenbringen. Der Großteil jener Betze-Fans, die den 1. FC Kaiserslautern in sein Trainingslager nach Zams begleitet haben, begegnet Marius Müller wohlgesonnen, sie klopfen ihm auf die Schulter, sprechen ihm Mut zu, lachen mit ihm. Es gibt aber auch einige wenige, die es ihm noch nicht verziehen haben, dass er vor einem Jahr den Verein verlassen hatte – und zwar zu RB Leipzig, dem Fanfeindbild Nummer eins.Also suchte Müller den Dialog. „Ich habe ganz sachlich mit denen gesprochen, ihnen auf charmante Art verklickert: Vieles ist nicht so, wie ihr denkt“, erzählt Müller: „Wenn man quatscht, sehen die auf einmal: Ey, der Junge ist ja gar kein Idiot, das macht ja alles Sinn, was er sagt. Das ist ja total nachvollziehbar, wie er sich damals entschieden hat.“
Müller ist ein offener Mensch. Offen für jeden. „Wenn einer ein Problem mit etwas hat, setzen wir uns zusammen. Ich sage zu den Leuten: Es bringt doch nichts, wenn wir uns in der Familie kaputtmachen. Wir müssen doch zusammenhalten.“
Marius Müller zog aus, um die Bundesliga zu erobern. Er glaubte, in Leipzig bei den aus der Zweiten Liga aufgestiegenen „Roten Bullen“ gegen Peter Gulacsi und Fabio Coltorti, zwei solide, aber keinesfalls übermächtige Torsteher, eine Chance auf die Nummer 1 zu haben. In der Bilanz aber stehen null Einsatzminuten. Die Leipziger Elf spielte eine furiose Saison, die Zahl der Gegentore hielt sich in Grenzen, Trainer Ralph Hasenhüttl hatte keinen Grund, zwischen den Pfosten etwas zu ändern. Als Gulacsi zur Partie des 26. Spieltages gegen Darmstadt 98 erkrankt war, hätte Müller spielen sollen. Er ramponierte sich im Abschlusstraining einen Ellenbogen. Künstlerpech. Gewünscht hätte er sich einen Einsatz im Saisonfinale, wenigstens für ein paar Minuten. Als Anerkennung dafür, die ganze Saison über nicht gemurrt und die Kameraden stets unterstützt zu haben. Sportdirektor Ralf Rangnick hat er dies in einem abschließenden Gespräch auch mitgeteilt.
Sportlich war es eine verlorene Spielzeit, „das muss man ganz klar sagen“, bestätigt Müller, doch sonst war es „ein cooles, ereignisreiches Jahr. Ich behaupte, dass ich deutlich besser geworden bin, auch durch das Training, die intensive Qualität, die dort herrscht. Das war schon geil.“ Nicht zu spielen, sei schwierig gewesen, natürlich. Geholfen hat Müller der stete Austausch mit Gerry Ehrmann. „Er hat immer gesagt: Mach es für dich, bleib’ dran, das Jahr geht rum.“
Eine Leihe nach Salzburg war zwischen den RB-Vereinen „ein Riesenthema“, doch die Sache zog sich wie Kaugummi. Irgendwann beschloss Müller: „Ich will hier ganz raus.“ Und wenn schon Zweite Liga, dann nur Kaiserslautern. „Ich hätte einen deutlich einfacheren Weg gehen, einmal als Gegner hierherkommen und das Pfeifkonzert des Jahrhunderts über mich ergehen lassen können, doch das war nicht meine Intention. Das hier wird eine Erfahrung fürs Leben, den Druck zu verspüren: Junge, du musst jetzt Leistung zeigen.“
Heute wird Marius Müller 24 Jahre jung. Er hat keine Wünsche, außer Gesundheit, das allein zähle. Ein Geschenk durfte er schon entgegennehmen: „Ich bin übertrieben glücklich, dass ich diese Chance bekomme.“
STECKBRIEF
Marius Müller
Geboren: 12. Juli 1993 in Heppenheim
Nationalität: Deutsch
Größe: 1,92 Meter
Gewicht: 90 Kilogramm
Vertragsdauer: bis 30. Juni 2018
Bisherige Vereine: Rasenballsport Leipzig, 1. FC Kaiserslautern, TV Lampertheim.
CrackPitt hat geschrieben:@sandmann sehe ich genauso.
Sollte er im Tor spielen hat er auch meine Unterstützung.
Wenn man solche Eier hat und von RB wieder zum FCK will und weiss was in Sachen Fans abgeht
** Gut kommentiert. Wer das FCK Trikot trägt, gehört zu uns. Ende.Hannes1938 hat geschrieben:Kein Problem, such dir einen anderen Verein und zum Abschied sagst du Gerry Ehrmann, daß er ein Blender ist und Nullahnung hat !!!FightForBetze hat geschrieben:Ich hoffe Weis kämpft um den Platz als Nummer 1 im Tor, bin echt nicht scharf darauf den Leipziger nochmal in unserem Trikot zu sehen.
fck'ler hat geschrieben:Und dazu noch ein Artikel aus der heutigen Rheinpfalz:
Die Rheinpfalz Printausgabe vom 12.07. hat geschrieben:Das übertrieben glückliche Geburtstagskind
VON ANDREAS BÖHM
Zams. Reden hilft. Meistens. Ein Austausch von Angesicht zu Angesicht, nicht über soziale Netzwerke, sondern offen und direkt, mit Worten statt 140 Zeichen bei Facebook oder Twitter – das kann manch ein Missverständnis ausräumen und Menschen wieder zusammenbringen. Der Großteil jener Betze-Fans, die den 1. FC Kaiserslautern in sein Trainingslager nach Zams begleitet haben, begegnet Marius Müller wohlgesonnen, sie klopfen ihm auf die Schulter, sprechen ihm Mut zu, lachen mit ihm. Es gibt aber auch einige wenige, die es ihm noch nicht verziehen haben, dass er vor einem Jahr den Verein verlassen hatte – und zwar zu RB Leipzig, dem Fanfeindbild Nummer eins.Also suchte Müller den Dialog. „Ich habe ganz sachlich mit denen gesprochen, ihnen auf charmante Art verklickert: Vieles ist nicht so, wie ihr denkt“, erzählt Müller: „Wenn man quatscht, sehen die auf einmal: Ey, der Junge ist ja gar kein Idiot, das macht ja alles Sinn, was er sagt. Das ist ja total nachvollziehbar, wie er sich damals entschieden hat.“
Müller ist ein offener Mensch. Offen für jeden. „Wenn einer ein Problem mit etwas hat, setzen wir uns zusammen. Ich sage zu den Leuten: Es bringt doch nichts, wenn wir uns in der Familie kaputtmachen. Wir müssen doch zusammenhalten.“
Marius Müller zog aus, um die Bundesliga zu erobern. Er glaubte, in Leipzig bei den aus der Zweiten Liga aufgestiegenen „Roten Bullen“ gegen Peter Gulacsi und Fabio Coltorti, zwei solide, aber keinesfalls übermächtige Torsteher, eine Chance auf die Nummer 1 zu haben. In der Bilanz aber stehen null Einsatzminuten. Die Leipziger Elf spielte eine furiose Saison, die Zahl der Gegentore hielt sich in Grenzen, Trainer Ralph Hasenhüttl hatte keinen Grund, zwischen den Pfosten etwas zu ändern. Als Gulacsi zur Partie des 26. Spieltages gegen Darmstadt 98 erkrankt war, hätte Müller spielen sollen. Er ramponierte sich im Abschlusstraining einen Ellenbogen. Künstlerpech. Gewünscht hätte er sich einen Einsatz im Saisonfinale, wenigstens für ein paar Minuten. Als Anerkennung dafür, die ganze Saison über nicht gemurrt und die Kameraden stets unterstützt zu haben. Sportdirektor Ralf Rangnick hat er dies in einem abschließenden Gespräch auch mitgeteilt.
Sportlich war es eine verlorene Spielzeit, „das muss man ganz klar sagen“, bestätigt Müller, doch sonst war es „ein cooles, ereignisreiches Jahr. Ich behaupte, dass ich deutlich besser geworden bin, auch durch das Training, die intensive Qualität, die dort herrscht. Das war schon geil.“ Nicht zu spielen, sei schwierig gewesen, natürlich. Geholfen hat Müller der stete Austausch mit Gerry Ehrmann. „Er hat immer gesagt: Mach es für dich, bleib’ dran, das Jahr geht rum.“
Eine Leihe nach Salzburg war zwischen den RB-Vereinen „ein Riesenthema“, doch die Sache zog sich wie Kaugummi. Irgendwann beschloss Müller: „Ich will hier ganz raus.“ Und wenn schon Zweite Liga, dann nur Kaiserslautern. „Ich hätte einen deutlich einfacheren Weg gehen, einmal als Gegner hierherkommen und das Pfeifkonzert des Jahrhunderts über mich ergehen lassen können, doch das war nicht meine Intention. Das hier wird eine Erfahrung fürs Leben, den Druck zu verspüren: Junge, du musst jetzt Leistung zeigen.“
Heute wird Marius Müller 24 Jahre jung. Er hat keine Wünsche, außer Gesundheit, das allein zähle. Ein Geschenk durfte er schon entgegennehmen: „Ich bin übertrieben glücklich, dass ich diese Chance bekomme.“
STECKBRIEF
Marius Müller
Geboren: 12. Juli 1993 in Heppenheim
Nationalität: Deutsch
Größe: 1,92 Meter
Gewicht: 90 Kilogramm
Vertragsdauer: bis 30. Juni 2018
Bisherige Vereine: Rasenballsport Leipzig, 1. FC Kaiserslautern, TV Lampertheim.