godmK hat geschrieben:Davy Jones hat geschrieben:
Finde ich in mehrfacher Sicht unfair. Zum einen hieß es von Anfang an, dass man noch nach jemandem für die IV und RV suche und zusätzlich den Kader verkleinern wollte. Die Gespräche mit Everton und vermutlich auch Mujdza liefen über mehrere Wochen.
Hätte man die erst besten genommen, wäre das Gemecker auch riesig. Dass Mujdza, der bei Freiburg ja mittrainierte, jetzt länger verletzt ist, ist einfach Pech.
Dass gerade die Spieler, mit denen getestet wurde, aussortiert werden, spricht in meinen Augen eher für deren fehlende Leistung als für eine Fehlplanung des Kaders. Sie konnten die Chance wohl nicht nutzen. Weiter weiß man nie, inwiefern vielleicht auch der Spieler in Wechsel etc. als Initiator involviert ist.
Außerdem haben wir notfalls noch Spieler in der U23, sowie Spieler wie Gauß, die bereits gute Spiele in der AV gemacht haben. Eine Reduzierung der Spieler auf diesen Positionen, macht also durchaus Sinn. Damit rechnen, dass alle so lange ausfallen, kann man nicht.
Dass mit der verschenkten Vorbereitung ist übrigens auch ein unfairer Vorwurf in Hinblick auf den geforderten totalen Umbruch.
Zumindest ich habe mehrfach gesagt: ich nehme auch gerne "schlechtere spieler" oder gebe den ticken mehr geld aus solange diese spieler sich 6wochen in einer vorbereitung einspielen können. die vorbereitung ist jetzt 10 wochen her und mujdza ist gar nicht integriert in das taktische system und kerk hatte letzte woche seine ersten 3 trainingstage
ewerton nunja...bin gespant ob ich den dieses jahr nochmal sehe. zoua hat luft für 60min, weiß die aber gut zu nutzen ^^
Herr Lieberknecht und Herr Arnold werden übrigens nicht müde genau das über sich selbst zu sagen: wiiirrr haben den vorteil seit beginn der vorbereitung unseren kader zusammen zu haben und eingespielt zu sein
es ist halt verdammt schade, dass wir die euphoriewelle so leichtfertig verschenkt haben
unfair ist meine "kritik" sicher nicht. leider ist es modern und schick im september erst den kader zusammen zu haben und die restrampe der 1liga zu plündern und damit wohlwissend eine krise in den ersten 5spielen zu riskieren. hat ja korkut auch genauso gesagt: "wir wussten das es so kommen konnte"
Natürlich waren insbesondere die letzten Transfers mit einigem Risiko verbunden, hätte man allerdings andere Spieler, "schlechtere" Spieler geholt, wäre auch endlos gemeckert worden. Um viele Positionen haben sich natürlich auch andere Mannschaften geschlagen und der FCK ist in vielerlei Hinsicht nicht attraktiver als andere 2. Ligisten oder andere Mannschaften aus dem Ausland.
Da du gerade Braunschweig genannt hast, möchte ich doch mal die Transfers ein wenig vergleichen.
1) Zugänge: Bei uns stehen, inklusive Jugendspieler/U23-Spieler und einem Leihende 16 Neuzugänge im Kader. Bei Braunschweig sind es gerade mal 8, ebenfalls mit Jugendspieler/U23-Spieler und einem Leihende.
Für alle Zugänge haben wir gerade mal 750.000 Euro investiert. Viele waren ablösefrei oder in meinen Augen echt ein Schnäppchen (Stieber zum Beispiel). Braunschweig hat für die Hälfte der Zugänge 2.430.000 Euro investiert. Das macht pro Neuzugang im Durchschnitt 393.750 Euro, während es bei uns gerade mal 46.857 Euro sind. "Masse statt Klasse" wäre vielleicht ein naheliegendes Stichwort, wenn man aber mal die erzielten Transfererlöse betrachtet wird klar, dass scheinbar nicht mehr drin war und wir vermehrt auf ablösefreie Spieler oder Leihspieler setzen mussten. Hier bleibt Stöver seinem "5 Euro"-Spruch treu.
2) Abgänge: Insgesamt verzeichnen wir 17 Abgänge aus dem Profikader und haben eine Gesamtablöse von 6.900.000 Euro erzielt. Im Durchschnitt also 405.882 Euro.
Braunschweig wiederum hat nur acht Abgänge und mit ihnen eine Ablöse von 4.000.000 erzielt, was einem Durchschnitt von 400.000 Euro entspricht.
3) Vergleich des Kaders vom letzten Spieltag der Vorsaison mit dem Kader des ersten Spieltags der laufenden Saison:
Mit Ziegler, Vucur, Ring, Gaus, Halfar und Görtler standen gegen Hannover tatsächlich immerhin 6 Spieler von der "Pauli"-Startaufstellung auf dem Platz. Das war's aber auch schon.
Bei Braunschweig standen mit Fejzic, Schönfeld, Omladic, Kumbela, Tietz, Kijewski, Khelifi, Boland, Hochscheidt, Zuck und Ademi 11 "ehemalige" im Kader. Davon waren die letzten sechs Spieler der ersten 11 am letzten Spieltag und außer Ademi spielten diese auch am ersten Spieltag von Beginn an. Damit standen insgesamt nur sieben "Neue" im Aufgebot am ersten Spieltag. Bei uns waren es acht, wobei bei uns die Transfers auch nicht abgeschlossen waren. In Anbetracht dessen, hätte ich wohl besser einen Spieltag nach Schließung des Transferfensters wählen sollen, aber dafür bin ich jetzt zu faul
An dem Vergleich sieht man, dass Braunschweig einerseits bereits vor dem ersten Transfer einige Spieler der aktuellen Mannschaft beisammen hatte und den Kader auch auf viel weniger Positionen verändern musste. Insgesamt 16, während es bei uns ganze 33 sind.
Weiter sieht man, dass Braunschweig wesentlich mehr von ihren Erlösen wieder reinvestieren konnte. Wir mussten scheinbar zwangsläufig auf günstige Angebote warten, wo Mannschaften wie Braunschweig einfach viel mehr Geld ausgeben konnten.
Will man eine Mannschaft zusammenstellen, die oben mitspielt, vielleicht so aufsteigen "muss", so muss man einfach mehr investieren und und/oder eine eingespielte Mannschaft haben. Letzteres kriegt man nicht von einer einzigen Vorbereitung, auch wenn diese natürlich dazu beiträgt. Will man allerdings eine Mannschaft aufbauen, die nicht kurzfristig, sondern mittelfristig oben mitspielen kann, sehe ich die verfolgte Strategie nicht als verwerflich an.
"Mit kleinen Mitteln viel bewirken", passt zu den getätigten Transfers und im Gegensatz zu Mannschaften wie Stuttgart und Hannover, die ja praktisch aufsteigen müssen, schaden uns die ersten verschenkten Punkte auch nicht allzu sehr. Schließlich ist unser Ziel nur eine bessere Platzierung als letzte Saison. Sollte alles zusammenlaufen und wir letztlich den Aufstieg nur knapp verpassen, so sind die verschenkten Punkte zu Beginn zwar ärgerlich. Allerdings mache ich dann der aktuellen Vereinsführung dafür keinen Vorwurf, sondern sehe es eher als herausragende Leistung an, soweit gekommen zu sein. Mit dem Abstieg werden wir allerdings in meinen Augen nichts zu tun haben, weshalb ich der Mannschaft etwas Geduld schenke. Zumal ich bisher durchaus gute Anlagen sah.
In meinen Augen sind die späten Transfers einfach eine logische Folge des großen Umbruchs. Alle bisherigen "Umbrüche" in den letzten fünf, sechs Jahren ware dagegen ja absolut nichts.
ps: Da du ja Lieberknecht erwähnt hast. Der ist auch schon länger der Braunschweiger Trainer, weshalb er natürlich die Mannschaft auch wesentlich besser kennt. Auch wieder ein großer Unterschied.