Die Angst vor Krawallen trägt seltsame Blüten. In Darmstadt hat die Stadt nun ein 36-stündiges Betretungsverbot für Fans von Eintracht-Frankfurt ausgesprochen, um Krawalle rund um das Derby zu verhindern.
Wie absurd geht es eigentlich noch? Wie definiert sich denn eigentlich ein "Eintracht-Fan?" Wenn ich mir alle Spiele auf Sky anschaue und es gut finde, wenn die Eintracht gewinnt - bin ich dann ein betretungsverbotener Fan und fällt dann mein Samstags-Bummel in Darmstadt flach? Und, wie zurecht bereits gefragt wurde, was passiert mit den Eintracht-Fans, die in Darmstadt wohnen? Zwangsumsiedeln für anderthalb Tage? Noch lustiger ist die Antwort auf die Frage, wie man Eintracht-Fans überhaupt erkennt: "Zentraler Anhaltspunkt zur Identifizierung eines Eintracht-Fans werden Kleidung und Verhalten sein." Aha. Wie naiv geht's eigentlich noch? Selbstverständlich werden alle Eintracht-Ultras mit Trikot, Schal, Äppelwoi-Dose und lautstarkem "Eintracht"-Gebrull nach Darmstadt einreisen, is klar ...
Ich kann durchaus nachvollziehen, dass eine derart abstrus-dumme Anordnung von dem ein oder anderen Frankfurter quasi als Aufforderung verstanden werden könnte. So viel Weltfremdheit und Naivität könnte fast schon als drollig durchgehen, wäre es nicht so traurig, was unsere Obrigkeit hin und wieder verzapft ...
