Forum

Die falsche 9 - der Taktik-Thread mit Ktown2Xberg & kulak

Neuigkeiten und Pressemeldungen zum 1. FC Kaiserslautern.
paulgeht
Beiträge: 9161
Registriert: 01.05.2010, 23:46
Dauerkarte: Nein
Vereinsmitglied: Ja

Beitrag von paulgeht »

wkv hat geschrieben:So, nach sprachlosen zwei Tagen heute mal der Versuch, die Abwehrleistung zu thematisieren.

Ich kann einfach nicht verstehen, wieso Korkut gegen Hallenser, die schon in den ersten zwanzig Minuten zeigten, dass sie uns das Mittelfeld lassen, mehr oder weniger, und mit tiefen, vertikalen Pässen agieren wollen (aus einer gesicherten Abwehr heraus), auf Konter, die Viererkette hat so hoch stehen lassen. [...]
Findet Du, dass Halle dem FCK das MF überlassen hat? Mir erschien viel mehr, dass der HFC teilweise sehr, sehr früh Druck gemacht hat, schon teilweise aus unsere Außenverteidiger und die Innenverteidiger. Da phasenweise wie schon in Würzburg der Abstand zwischen Abwehrkette und Mittelfeld riesengroß war, führte das häufig zu unkontrollierten Aktionen nach vorne oder Foulspielen.

Das Problem ist (vielleicht), dass Halle aus einem ziemlich bitteren Spiel vor zwei Wochen gelernt hat. In Regensburg war der HFC die spielbestimmende Mannschaft, ließ sich aber (im Grunde ähnlich wie jetzt der FCK) durch einfache, schnelle Konter immer wieder ausspielen (ein gewisser Thommy hat hier eine sehr, sehr gute Rolle gespielt).

Vielleicht lag es aber auch einfach an der "natürlichen" Rollenverteilung, dass Lautern einfach in der etwas dominanteren Rolle aufs Feld ging, Halle dagegen die Kontertaktik des "Kleinen" fuhr.
wkv hat geschrieben:Schon vor dem 1:0 überbrückten die Hallenser drei, vier Mal pfeilschnell unser Mittelfeld, und kamen über die Außen, spielten dann in den Rücken unserer IV, oder auch mal (wie direkt nach dem 1:0) zwischen TW und Viererkette - und unsere kamen nicht hinterher ?!?!?
Ernsthaft jetzt?
Das war tatsächlich sehr gut zu sehen. Damit hatte die komplette Abwehrkette Probleme, von Mwene über Ziegler, Heubach (!!) und Aliji. Es haarsträubend wie das 1:1 fällt.
wkv hat geschrieben:Wenn ich merke, auf was die aus sind, und das es auch noch FUNKTIONIERT, muss ich umstellen.
Eine so instabile Abwehr gegen eine auf Kontertaktik spielenden Gegner auch noch so hoch stehen lassen, dass ich quasi den Rückraum völlig blank lege, dass ist eine unfassbare taktische "Meisterleistung". Sorry.
Ich stimme Dir insofern zu, dass Halle ja auch mehrmals nach Ballverlust (bei solchen Drucksituationen wie oben beschrieben) den Rückraum blank gelegt hat (man denke an Osawes Chance zum 2:0, Stiebers Sololäufe). So oft war das aber nicht der Fall finde ich, weil sie das sehr gut gespielt haben und den Druck auf die Abwehrkette irgendwann nicht mehr ganz so rasant ausgespielt haben. Ob man dann aber mit einem qualitativ besseren Kader auch so defensiv in eine Partie gegen eine mittelmäßiges Drittligateam gehen kann? Wie wäre die Partie ausgegangen?
Bild
Ihr findet uns auch bei Facebook und Twitter.
wkv
Beiträge: 13276
Registriert: 16.05.2012, 17:40
Vereinsmitglied: Ja

Beitrag von wkv »

Paul, sagen wir mal so:
Halles Aktivitäten im Mittelfeld beschränkten sich auf die Defensive.
Da waren sie früh da.

Aber schau dir mal die Angriffe an....

Und eine tiefer stehende Viererkette ist nicht gleich defensiv, sie arbeitet nur nicht so früh gegen den Ball, oder macht die Räume eng im MIttelfeld.

Vielleicht wäre ja genau das für uns das richtige gewesen, das Mittelfeld zu entzerren, in die Breite spielen, Räume schaffen?`
Sind wir personell in der Lage, in einem engen Mittelfeld uns die Bälle zuzuspielen? Wie oft ging es rückwärts?

Ich hatte doch mit Stieber und Osawe schnelle Leute, die vorne agieren können. Ergo zieh ich mich ein wenig zurück, um eben Platz zu schaffen. Was zur Folge hätte, dass ich hinten besser stehe, und vorne Platz habe.
Zuletzt geändert von wkv am 22.08.2016, 14:41, insgesamt 1-mal geändert.
Mac41
Beiträge: 5354
Registriert: 30.11.2007, 10:29
Dauerkarte: Nein
Vereinsmitglied: Nein
Wohnort: Berlin

Beitrag von Mac41 »

Aus meiner Sicht, war das "hohe Stehen" der Abwehr nicht ausschlaggebend, es war halt nur so, dass aus der Abwehr kein Ball ins nicht existierende Mittelfeld und von dort nach vorne kam. Es wurde in der 4er Kette solange quer gespielt, bis der erste kleine Druck eines Hallensers entweder zu einem Rückpass oder einem Not-Hoch-Weit nach vorne führte. Die Anspiele waren so schlecht, dass ständig der Ball sofort wieder verloren ging. In der Ersten Halbzeit lag bei Ring die Pass- und Zweikampfquote unter 50%. Weder über Außen, noch über das Zentrale Mittelfeld gelang es konstruktiv die 40 Meter vor und hinter der Mittellinie zu überbrücken.
Das Tor von Stieber war bezeichnend, er holte sich den Ball im Mittelfeld und wuselte sich im Solo bis zum 16er nach vorne und zog dann ab.

Zu dieser Mittelfeldschwäche, zwischenzeitlich hatte ich mir sogar Tiffert zurückgewünscht, kamen natürlich auch die technischen Unzulänglichkeiten unserer Abwehrspieler. Die meisten Bälle verspringen bei der Annahme, es gelingt kein direktes Weiterleiten, weil man entweder auf den Ball oder auf den Mitspieler schauen muss. Den anrennenden Gegner verliert man sofort aus dem Auge. So kann ich kein Kurzpassspiel aufziehen und erst recht keine Räume schaffen. Unser Rechtsverteidiger wuselte sich an der Seitenlinie regelmäßig selbst aus dem Spiel, mit Ball am Fuß war er stets langsamer als sein Gegenspieler.
Ja, ich fand Mockenhaupt nicht so schlecht, wie viele ihn machten, aber ihm hing wohl noch die gemeinsame Vergangenheit mit Schupp in den Kleidern.
Ring war ein Totalausfall, gemessen an seinen Fähigkeiten, das einzig hervorstehende war die unsägliche Frisur.
Ich fand in der 2. Halbzeit Halfar weiter hinten agierend gar nicht mal so übel, auch die 2. schwarze Perle Zoua könnte sich als zentraler Ballableger erweisen.
Zum Schluss fehlte bei der Hälfte der Spieler der Wille. Das kurzfristige Aufbäumen der Nachspielzeit war mit dem Fehler in der Abwehr und dem folgenden Foulspiel und dem Elfer verflogen. Unverständlich, denn mehr als Ausscheiden war nicht möglich, ob jetzt mit einem oder 3 Toren. Da war garnix mehr, weder auf dem Platz, der Bank, noch auf den Rängen, außer von 3 oder 4 Unentwegten.
Da war das Schlimmste, zu sehen, wie selbst die schlechtesten Schauspieleinlagen der Hallenser resignierend hingenommen wurden.
Hasta la Victoria - siempre!
paulgeht
Beiträge: 9161
Registriert: 01.05.2010, 23:46
Dauerkarte: Nein
Vereinsmitglied: Ja

Beitrag von paulgeht »

wkv hat geschrieben:Paul, sagen wir mal so:
Halles Aktivitäten im Mittelfeld beschränkten sich auf die Defensive.
Da waren sie früh da.[...]
Ja, das meinte ich, habe das vielleicht etwas zu sehr auf einen Teilaspekt verkürzt. Aber bei Nicht-Ballbesitz hat Halle gerade in HZ 1 sehr oft, sehr früh gestört.
wkv hat geschrieben:Aber schau dir mal die Angriffe an....[...]
Da stimme ich Dir zu und nun weiß ich auch, was Du meinst. Allerdings: Das 3:4 (bzw. dessen Entstehung) beweist, dass auch eine "vernünftig" stehende Abwehrreihe nur dann Sinn macht, wenn sich kein Spieler (hier Mwene) einen Bock leistet. Aber auch hier könnte man ansetzen: Der Diagonalball darf womöglich schon gar nicht gespielt werden.
Und eine tiefer stehende Viererkette ist nicht gleich defensiv, sie arbeitet nur nicht so früh gegen den Ball, oder macht die Räume eng im MIttelfeld.
Einverstanden, hier ist dann das Mittelfeld (mit-)gefordert. Ring hat einige Mal durch gutes Stellungsspiel gerettet, was zu retten ist. Aber Frey war für mich nicht der erhoffte Stabilisator.
Vielleicht wäre ja genau das für uns das richtige gewesen, das Mittelfeld zu entzerren, in die Breite spielen, Räume schaffen?`
Sind wir personell in der Lage, in einem engen Mittelfeld uns die Bälle zuzuspielen?
Das kann ja häufig nur der Schlüssel sein. Auch hier nur eine Teilbeobachtung, aber Halfar hat seine Qualitäten als Ballverteiler nicht ausgespielt, ganz im Gegenteil. Gerade Halfar war mMn sehr häufig auf das Zentrum fixiert. Ich erinnere mich an zwei, drei Szenen, als Stieber noch nach innen zog und den Ball auf außen zu Osawe spielte.
Ich hatte doch mit Stieber und Osawe schnelle Leute, die vorne agieren können. Ergo zieh ich mich ein wenig zurück, um eben Platz zu schaffen. Was zur Folge hätte, dass ich hinten besser stehe, und vorne Platz habe.
Zustimmung, die angesprochenen Szenen haben das ja sehr gut verdeutlicht. Dass Halle da anfällig ist, habe ich oben mit Verweis auf Regensburg ja schon geschrieben. Nur weiß ich halt nicht, ob es erfoglreich(er) gewesen wäre, "nur" darauf zu setzen.

Nachtrag:
Die von @Mac41 beschriebene Bindungslosigkeit zwischen Abwehr und MF war auch schon in Würzburg zu beobachten. Halfar kann da vielleicht als Bindeglied fungieren (Korkut setzte in Hannover einen der 6er immer als Ballabholer zwischen den IV ein), denn Ring füllt diese Rolle (so sie ihm denn zugeschrieben war, Halfar spielt jetzt weiter vorne) nicht aus aktuell. Da bringt auch die alte Story vom spielstarken und eröffnungsfähigen Ziegler in der IV wenig.
Bild
Ihr findet uns auch bei Facebook und Twitter.
wkv
Beiträge: 13276
Registriert: 16.05.2012, 17:40
Vereinsmitglied: Ja

Beitrag von wkv »

Vor allem aber stört mich dieses Märchen vom "Wir wollen offensiv spielen".

Wir haben bei gegnerischen Ecken ja alle Mann im eigenen Strafraum.

Osawe bekommt vorne viel Glück gewünscht, aus der Ferne.
wkv
Beiträge: 13276
Registriert: 16.05.2012, 17:40
Vereinsmitglied: Ja

Beitrag von wkv »

So kurz nach dem Spiel möchte ich das Augenmerk auf folgenden Fakt lenken:

Die meisten Ballbesitzphasen hatte und LAV, danach der RAV.
Danach unsere IV.

Das ist bezeichnend.
daachdieb
Beiträge: 7626
Registriert: 18.05.2008, 16:56

Beitrag von daachdieb »

wkv hat geschrieben:So kurz nach dem Spiel möchte ich das Augenmerk auf folgenden Fakt lenken:
Wenn man die Ausrichtung zu Spielbeginn betrachtet dürfte die den Anweisungen vom Trainer noch am nähesten kommen.

Bei eigenem Ballbesitz waren in den ersten Minuten immer 3 bis 4 unserer Offensiven zwischen den Düsseldorfer Ketten. Und bei Ballbesitz Gegner sah es direkt nach 4-4-2 bzw 4-4-1-1 aus.

Und wir standen da auch nicht gleich so hoch mit der Abwehr wie in den vorherigen Spielen.
Oderint, dum metuant
fck-jetzt.de
godmK
Beiträge: 1595
Registriert: 15.10.2007, 23:41

Beitrag von godmK »

So Jungs nach 4 Spielen mal das was mir bisher aufgefallen ist:

Es wird ganz anders gespielt, als es in den Testspielen vor der Saison die man auf FCK.tv oder den laola1 streams sehen konnte. Wie kann dies sein?

Korkut wurde uns versprochen als Jemand der schnell den Weg zum Tor sucht und bei dem es definitiv kein Ballgeschiebe geben wird.

Genau dies sah man auch in der Vorbereitung, da ist ja fast pro Angriff mind. ein Diagonalball über 60m auf die andere Spielfeldseite geflogen.

Der offensive Außen hat die Position immer gehalten und sich dort für die Verlagerung angeboten.

Wenn die Pässe kamen - genial, moderner Fußball, genau das muss man einstudieren.

----
CUT

Saisonrealität:

ALLE Spieler außer Osawe kommen bei jedem Angriff kurz entgegen und verengen sich in der Mitte. Keinerlei diagonale Pässe und öffnende Seitenverlagerung mehr gewünscht. Um es nochmal deutlicher zu machen, das was in der Vorbereitung in jedem Angriff geübt worden ist, wird jetzt komplett geopfert gegen zähes kleinklein und 5m kurzpässe die der Gegner immer kontrolliert bekommt, außer sie gehen zu dem einen Spieler der sich eben doch mal bewegt - Osawe.

:|

- Warum wurde die Taktik geändert?
- Kann niemand mehr von uns diagonale Seitenwechsel spielen?
- Will Korkut die Offensiven Außen möglichst immer als zweite Absicherung hinten halten / eingreifsbereit halten um Konter zu verhindern?

Was auch immer es ist, es tut unserem Offensivspiel überhaupt nicht gut. und ohne die außen zu besetzen und einzusetzen gewinnen wir keine Spiele mehr und schießen keine Tore mehr.

Wie WKW vor mir schon sagte: RAV und LAV hatten die meisten Ballbesitzphasen. Das geht gar nicht. Außer wenn man unfassbar auf Nr. Sicher spielt....ansonsten ist das nicht nachvollziehbar.

der LAV und RAV kann dann nämlich nichts anderes tun als auf seinen RM oder LM einen kurzen 10m pass zu spielen. Der RM oder LM ist dann auch von 2mann zugedeckt und spielt den Ball wieder zum LAV und RAV zurück.

Das ist nicht modern und nicht zielführend.

Runjaic hat die AVs als außenstürmer im Angriff postiert und trotzdem ein jahr lang aufm Betze spiele 1:0 oder 2:1 gewonnen. Irgendwie müssen wir wieder zu offensiveren AVs zurück oder aber den RA/LA im defensivspiel opfern und einfach mal offensiv sich frei postieren lassen und dann den Risiko-Diagonalpass spielen.

Ich hoffe dahin wird sehr bald wieder zurückgekehrt.

Bis dahin will ich hier im Forum auch nicht lesen wie toll unser Offensivspiel ist. Ist es nämlich nicht. es ist unfassbar kompliziertes klein klein für das wir nicht die fußballer haben.
godmK
Beiträge: 1595
Registriert: 15.10.2007, 23:41

Beitrag von godmK »

Ein Bekannter von mir hat mir dieses

https://vimeo.com/179709596

Video von Hertha zukommen lassen, die nunja, seit dardai ein bisschen erfolgreich waren, dann alles verspielten weil sie nicht mehr 1:0 gewonnen haben, weil der ball irgendwie doch rein ging.

so sehe ich uns auch enden. das ende hat ja schon begonnen.
daachdieb
Beiträge: 7626
Registriert: 18.05.2008, 16:56

Beitrag von daachdieb »

ok, einen hab ich noch:

Es ist die 20. Spielminute. Gerade eben klärte Heubach an unserer Strafraumgrenze den Ball flach und genau in den Laufweg von Osawe, der ihn im Zweikampf an der von uns aus linken Außenlinie verliert. Der Düsseldorfer spielt einen langen Ball die Linie entlang den Heubach per Kopf ins Seitenaus klärt.

Bild

Jetzt kommt Korkut, der zuerst Heubach Applaus spendet

Bild

um dann direkt Frey (der links schon im Bild ist) und Stieber (der noch außerhalb rumtrabt) in die "Grundordnung" zurückzudirigieren

Bild

die beim Einwurf des Gegners dann so aussieht

Bild

Direkt pressen Halfar und Osawe die IVs

Bild

und zwingen sie so, den langen Ball zu spielen, da ein ruhiger Aufbau mit Kurzpässen nicht möglich ist.

Bild

Der Ball landet im Seitenaus und wir haben Ballbesitz.

Ich finde ein sehr schönes Beispiel wie man aus einer stabilen Grundordnung und kollektiver Defense den Gegner ins Schwitzen bringt. Und Korkut ist hier alles, nur kein "Laptop-Trainer" (bitte "Gänsefüßchen" beachten :D ).
Oderint, dum metuant
fck-jetzt.de
wkv
Beiträge: 13276
Registriert: 16.05.2012, 17:40
Vereinsmitglied: Ja

Beitrag von wkv »

Chapeau, gut beobachtet.
Gefällt mir...........................
bjarneG

Beitrag von bjarneG »

Alter Schwede ! @daachdieb :verbeug: Jetzt hab ich aber noch mehr das Gefühl keine Ahnung zu haben :oops:
SaarTeufel79
Beiträge: 569
Registriert: 12.04.2010, 08:36
Dauerkarte: Ja
Vereinsmitglied: Nein
Wohnort: Saarbrücken

Beitrag von SaarTeufel79 »

Hallo erstmal, lese hier jetzt schon einige Zeit Eure echt Qualitativ hochwertigen Beiträge. Scheinen fähige Leute am Werk zu sein, was man auch in der Anzahl, im Gegensatz zu anderen Themen, der Schreiber sieht.

Bin seit Anfang des Jahres Trainer einer Aktiven 3. Mannschaft mit vielen neuen Jungs die u.a. Jahrelang kein Fußball mehr gespielt haben.
Lasse nun seit der Vorbereitung die 4er Kette im 4-1-4-1 spielen mit Pressing im Mittelteil des Feldes.
Nun habe ich Angst das meine Jungs sich Spiele des derzeitigen FCK anschauen. Da mir einige Sachen aufgefallen sind, die ich so als Fußballer nicht gelernt habe.

1. Pressing des Gegners im Mittelfeld.
Mmn laufe ich einen Spieler der an der Aussenlinie den Ball hat, als erster von mir aus gesehen rechts an um ihm den Weg an der Aussenlinie zu versperren.
Mein zu mir innen stehender Mitspieler steht diagonal versetzt im Abstand von 1,5-2 m links neben mir um a) den Passweg zwischen uns beiden zumachen zu können, und b) um mich als ersten angreifenden zu überlaufen muss mein Gegenspieler da die Aussenbahn zu ist nach innen ziehen, womit sich die Chance ergibt, beim Richtungswechsel den Spieler im Ballbesitz zu pressen.

Richtig oder falsch?

2. Spiele ich mit einem Stürmer der Marke Osawe, lass ich Ihn doch nicht vorne als Alleinunterhalter verhungern, sondern stelle ihm einen Stürmer zur Seite der körperlich einen Ball behaupten kann, somit Verteidiger auf sich zieht und Räume für meinen schnellen Spieler (Osawe) schafft.

Richtig oder falsch?

3. Wichtig beim Spiel im Raum sollten doch immer die Abstände zwischen den Ketten sein?

Richtig oder falsch?
"Das wichtigste im Fußball ist nicht der Erfolg, sondern die Liebe zum Verein"
wkv
Beiträge: 13276
Registriert: 16.05.2012, 17:40
Vereinsmitglied: Ja

Beitrag von wkv »

Zu 1)
Da muss ich erst mal "grafisch" darüber nachdenken..... :D

Zu 2)
Meiner Meinung nach Ja. Ein Stürmer vorne drin ist für mich - ohne anständige Unterstützung im 16er ineffektiv. Wie wir sehen.

Zu 3)
Ja. Die Abstände in der Kette und zwischen den Ketten bzw. Positionen sind elementar. Die Raumaufteilung in einer taktischen Formation ist zumeist gleich, aber du passt da die Abstände deiner Taktik an.

Willst du das Spiel breit machen, den vollen Platz nutzen, ziehst du das Mittelfeld in die Breite, auch deine Außenstürmer. Je nachdem, wie du sie aufstellst.

Defensiv ist es das gleiche:
Willst du die Räume der Mitte eng machen, weil der Gegner versucht mit Kurzpasspiel und Pässen in die Schnittstellen der Viererkette zu spielen, dann machst du dort die Räume entsprechend eng. Oder arbeitest du mit zwei Viererketten, spielen die "verzahnt", das bedeutet, dass die Schnittstelle der einen Kette durch die andere abgedeckt wird. Je nachdem, wie eng du die beiden Ketten aufstellst, wird die Ausrichtung offensiver, oder eben defensiver. Natürlich auch mit anderen Faktoren versehen, wen willst du offensiv schicken, wie sieht deine offensive Ausrichtung aus, wie deine defensive, wie ist dein Spielermaterial usw....

Mein Tipp: Halt es so simpel wie möglich.
wkv
Beiträge: 13276
Registriert: 16.05.2012, 17:40
Vereinsmitglied: Ja

Beitrag von wkv »

Ich fürchte, diesen Thread müssen wir auf absehbare Zeit schließen.

Über Taktik zu reden bringt nichts, wenn das Objekt der Analyse ohne eine solche spielt.
Lautern-Fahne
Beiträge: 2015
Registriert: 23.06.2009, 01:56

Beitrag von Lautern-Fahne »

Meine taktischen Eindrücke zum Sandhausenspiel.

Der FCK agierte in einem 4-4-2 System mit der Doppelspitze Osawe und Halfar. Sandhausen spielte eine Mischung aus 4-4-2 und je nach Situation 4-3-3 wenn Kosecki als Linker Außenstürmer mit nach vorne zog.

Sandhausens Offensivaktionen verliefen vor allem über die linke bzw. halblinke Seite. Oft wurde versucht mit langen, scharfen Bällen in die Schnittstelle zwischen Mwene und Vucur die Abwehr aufzubrechen. Das zweite Mittel waren 1:1 Duelle von Höler und Wooten gegen Heubach die, wenn der Schiri kein Abseits pfeift, auch mal zum Erfolg geführt hätten.
Der FCK konnte das Spiel nahezu ausschließlich auf dem rechten Flügel aufbauen, wenn Mwene bis zur Mittellinie vorrückte und so die Befreiungsschläge der IVs sichern konnte. Über das Tandem Mwene-Stieber-Halfar gelang es Ende der ersten Halbzeit auch mal 2,3 TorschÜsse zu generieren.

Das Spiel gestern hat der FCK in meinen Augen im Presing verloren. Auf unserer Seite hieß das Pressing Halfer und Osawe gegen die komplette Sandhausener Hintermannschaft. 2 gegen 5 at its best :x Halfar lief den ballführenden IV 1 an, Osawe stand bei IV 2- und IV 1 konnte wie er Lust hatte auf den TW, den Sechser oder den AV spielen.
Das ist der einzige Kraftausdruck in meinem Text: unser Pressing war gequirlte Kinderscheiße. Die Stürmer wurden geradezu verarscht, weil hintendran 20(!!!!) Meter Platz war, da sich unser Vierer-Mittelfeld an der Grundlinie positionierte, um kompakter zu stehen. Das war 4-4-2 als Kette in schlechtmöglichster Reinform :nachdenklich: Es gab um die 14 Minute den Fall, dass Gaus mal über links den AV deckte, dadurch den ballführenden Innenverteidiger überraschte und den Pass zum AV abfing. Aus dieser Szene entstand nichts. Diese Szene war aber symptomatisch, was uns fehlte. Der FCK versuchte in Sandhausen die Abwehr dicht zu machen und sich keine Konter zu fangen- was gegen Sandhausen, dass seit Jahren taktisch erfolgreichen Konterfußball in Liga 2 spielt, auch nachvollziehbar ist.

Gestern mauerte sich der SVS aber nicht ein, sondern spielte ein sehr starkes Pressing. Bei Lautrer Ballbesitz pressten 3-6 Mann unsere gesamte Hintermannschaft und erzwangen so blindes nach vorne Gebolze. Hatte Aliji den Ball stellten die Badener sämtliche Passwege zu Heubach, Frey und Gaus zu und attackierten ihn->Flanke. Hatte einer der IVS den Ball pressten Höler, Wooten und Kosecki so, dass der IV den Ball zu Weis zurück spielte oder im späteren Spielverlauf auf den nach vorne sprintenden Mwene schlug, der versuchte ihn zu behaupten. Das war unsere Misere- so wurde unser Spiel im Keim erstickt und auf die Außen verlagert, was die Verteidigung deutlich vereinfacht.

Was mir gestern am wenigsten gefiel war die Statik im zentralen Mittelfeld. Frey als auch Ring verrichteten ausschließlich Defensivarbeit auf ihrer Position-dass sich mal einer zurückfallen lies, um den Ball abzuholen und das Spiel anzukurbeln war Mangelware. Wir spielten gestern nicht als Mannschaft, sondern als 3 Mannschaftsteile, die alle ihr eigenes Ding machten. Die Abwehr versuchte irgendwie zu überleben, die Viererkette im Mittelfeld trabte mit Ausnahme von Stieber nur im Bereich 15 Meter hinter und 5 Meter vor der Mittellinie herum-und die Stürmer machten eine Konditionseinheit unter praller Sonne. Osawe war das von Anfang an halt zu blöd- was ich ihm aber auch ehrlich gesagt nicht verübeln kann. Da fehlten Basics um ein 4-4-2 zu spielen.

Mwene war für mich gestern der beste Spieler auf unserer Seite. Er spielte fehlerfrei und reagierte als einziger konsequent auf das Sandhausener Pressing indem er sich weiter vorne positionierte.

Vucur gewann das Groß seiner direkten Zweikämpfe, verursacht aber das 1:0 durch miserables Stellungsspiel. Mwene darf niemals allein gegen 2 Sandhausener spielen. Ist schlicht nicht die Aufgabe des AV. Wobei ich gespannt bin ob wie einen Spieler finden, der in Idrissous und Karls Fußstapfen tritt und die Kopfbälle ausschaltet...

Heubach ist ein kein Schatten seiner selbst. Er hat genauso wie Amedick einige Defizite, die, wenn man sie konsequent bespielt zu einem Komplettausfall des Spielers führen. Amedick war abgemeldet, wenn er ins Laufduell musste- aber stark im Stellungsspiel und bei den Kopfbällen.
Heubach ist überfordert bei eng geführten Zweikämpfen und wenn er gepresst wird. Und hat kein gutes Kopfballspiel. Stellungsspiel ist solide.
"Für mich ist Schönheit, dem Gegner nicht zu geben was er will."

"Es gibt Leute die sagen, kreative Spieler seien von Abwehraufgaben zu entlasten. Wer dies behauptet, kennt den Fußball nicht. Alle elf müssen zu jeder Zeit genau wissen, was sie zu tun haben"

José Mourinho
Lautern-Fahne
Beiträge: 2015
Registriert: 23.06.2009, 01:56

Beitrag von Lautern-Fahne »

Man kann schon genug bereden wkv. Ich fände eine taktische Grundsatzdiskussion, die über " von der Grundlinie aus flanken" hinausgeht. Sowas gabs mal bei Spielverlagerung als längeren Text zum HSV.
Kann z.B. deine Sympathie zum 4-4-2 nachvollziehen- es würde mich aber mal interessieren, welches 4-4-2 du damit meinst. Diesen Kettenschrott von gestern? Eine Raute? Doppelsechs mit 2 hohen Außen wie damals unter Kurz? Oder italienisch mit 3 ZMs und einem Zehner?
"Für mich ist Schönheit, dem Gegner nicht zu geben was er will."

"Es gibt Leute die sagen, kreative Spieler seien von Abwehraufgaben zu entlasten. Wer dies behauptet, kennt den Fußball nicht. Alle elf müssen zu jeder Zeit genau wissen, was sie zu tun haben"

José Mourinho
Lonly Devil
Beiträge: 11906
Registriert: 02.03.2012, 22:02
Dauerkarte: Ja
Vereinsmitglied: Nein

Beitrag von Lonly Devil »

wkv hat geschrieben:Ich fürchte, diesen Thread müssen wir auf absehbare Zeit schließen.

Über Taktik zu reden bringt nichts, wenn das Objekt der Analyse ohne eine solche spielt.
Liegt es am Material des Objektes (Mannschaft), oder an dem (Trainer) der das Objekt bearbeitet?
Das beste Material ist nutzlos, wenn der bearbeitende nichts damit anfangen kann.
Umgekehrt können aber auch die geschicktesten Hände aus Blech kein Gold machen.
Lautern Fahne
Auf unserer Seite hieß das Pressing Halfer und Osawe gegen die komplette Sandhausener Hintermannschaft. 2 gegen 5 ... ...
... SVS ... Bei Lautrer Ballbesitz pressten 3-6 Mann unsere gesamte Hintermannschaft und erzwangen so blindes nach vorne Gebolze. ... ...
Zwei Spieler von uns im "Leerlauf", dahinter auf weiter Flur nichts, mit dem einzigen Effekt dass sie sich müde gelaufen sind.
Im Gegensatz dazu der SVS, der massiv unsere Verteidigung angegangen ist und dadurch einen gezielten Spielaufbau unterbunden hat.

Ein Lehrbeispiel für Trainer und Mannschaft, was konsequentes Pressing bewirkt.
Lautern Fahne
Die Abwehr versuchte irgendwie zu überleben, die Viererkette im Mittelfeld trabte mit Ausnahme von Stieber nur im Bereich 15 Meter hinter und 5 Meter vor der Mittellinie herum-und die Stürmer machten eine Konditionseinheit unter praller Sonne. ... ...
Stimmt soweit, aber welche Stürmer von uns meinst Du?
Abgesehen davon, dass sich Osawe und Halfar im Pressingversuch aufgerieben haben.
Osawe lief bei eigenen Angriffen als LA Gaus in den Füßen herum unds machte dort den Platz noch enger. Wodurch er dann auch noch vor dem Tor fehlte, wenn einmal ein Ball durchgekommen war.
Halfar kann ich nicht als Stürmer bezeichnen. Wenn er im gegnerischen 16er doch mal an den Ball gekommen ist, durfte er sich dann alleine gegen deren Abwehr behaupten.
Lautern Fahne
Mwene war für mich gestern der beste Spieler auf unserer Seite. Er spielte fehlerfrei und reagierte als einziger konsequent auf das Sandhausener Pressing indem er sich weiter vorne positionierte.
So manchen Ball hat er auch noch abgelaufen, wenn er hoch überspielt wurde, oder der SVS den Ball zwischen ihm und Vucur durchgesteckt hatte.
Er hat sich tatsächlich gesteigert und gehört, wenn er so weitermacht, zu unseren besseren Spielern.
Das könnte noch ein interessanter Zweikampf mit Mujdza werden.
Lautern Fahne
Heubach ist überfordert bei eng geführten Zweikämpfen und wenn er gepresst wird. Und hat kein gutes Kopfballspiel. Stellungsspiel ist solide.
Warum war er dann fast immer hinter "seinem Mann", wenn diese angespielt wurde?
ZB. beim 1:0, als der Ball durch unseren 16er flog und Heubach, als direkter Gegenspieler, hinter dem Torschützen war.


Liegt das alles am Material, oder an dem der es bearbeitet?
https://www.youtube.com/watch?v=48grx-7 ... H-y_g9MkxO
Zitat: "Willst Du Unkraut dauerhaft vermeiden, musst Du die Wurzel ausreißen."
Gott mag gewisse Machenschaften eventuell vergeben, ICH NICHT!
wkv
Beiträge: 13276
Registriert: 16.05.2012, 17:40
Vereinsmitglied: Ja

Beitrag von wkv »

Lautern-Fahne hat geschrieben:Man kann schon genug bereden wkv. Ich fände eine taktische Grundsatzdiskussion, die über " von der Grundlinie aus flanken" hinausgeht. Sowas gabs mal bei Spielverlagerung als längeren Text zum HSV.
Kann z.B. deine Sympathie zum 4-4-2 nachvollziehen- es würde mich aber mal interessieren, welches 4-4-2 du damit meinst. Diesen Kettenschrott von gestern? Eine Raute? Doppelsechs mit 2 hohen Außen wie damals unter Kurz? Oder italienisch mit 3 ZMs und einem Zehner?

Mein 4-4-2 wäre das von Chelsea gegen Bayern aus dem Finale "dahoam".
Unserer Schwäche in der Abwehr geschuldet wären das tatsächlich zwei Reihen, eng beieinander und tief stehend, die Schnittstellen verzahnend. mit einer reinen Kontertaktik. Nix Raute, nix Hexameter mit fluidem Torwart auf Aspik, simpler Fußball.

Du darfst dem Gegner nicht den Gefallen tun und ihm unseren Rückraum für simple, schnelle Bälle in die Tiefe anbieten.

Klingt destruktiv, ist aber unseren Fähigkeiten und unserer momentanen Situation angemessen in meinen Augen.

Und was Heubach angeht: Das spielt er immer so. Auch in Alzey. Die Flanke kommt, und er versucht aus der hinteren Position den Gegner am Köpfen zu hindern. Mir wäre lieber, er würde aus der vorderen Position den Ball wegköpfen.... aber jeder, wie er mag. Er mag wohl gerne zweiter sein.
kulak
Beiträge: 1832
Registriert: 14.10.2006, 11:04

Beitrag von kulak »

wkv hat geschrieben:Mein 4-4-2 wäre das von Chelsea gegen Bayern aus dem Finale "dahoam".
Unserer Schwäche in der Abwehr geschuldet wären das tatsächlich zwei Reihen, eng beieinander und tief stehend, die Schnittstellen verzahnend. mit einer reinen Kontertaktik. Nix Raute, nix Hexameter mit fluidem Torwart auf Aspik, simpler Fußball.
Schade, dass ich im Moment so wenig Motivation für eine taktische Analyse des FCK aufbringen kann, aber ich habe wirklich nicht die Lust mir diese Spiele noch 2-3x im Nachgang anzuschauen.
Erstmal soll die Mannschaft die Basics liefern.

Allerdings fände ich es interessant zu wissen wo du ein 4-4-2 beim Finale dahoam gesehen hast? Ich kann mich da eher an ein sehr asymetrisches 4-4-1-1 erinnern was dann irgendwann gast zum 4-5-1 wurde als Mata sich in die zweite Kette fallen ließ.
Vielleicht tut etwas Off-Topic hier gerade mal ganz gut.
wkv
Beiträge: 13276
Registriert: 16.05.2012, 17:40
Vereinsmitglied: Ja

Beitrag von wkv »

Jetzt komm - ob jetzt die zwei STürmer hintereinander waren, oder nebeneinander, Fakt ist, dass acht Mann verzahnt vor dem eigenen Tor standen und die Bayern sich mit ihren Versuchen, über die Außen zu kommen und in die Mitte zu flanken die Zähne ausbissen.
Lautern-Fahne
Beiträge: 2015
Registriert: 23.06.2009, 01:56

Beitrag von Lautern-Fahne »

Lonely Devil
zu Heubach
Das 1:0 entstand durch eine Flanke von dem rechten Strafraumecke auf Kulowitz am langen Pfosten, der nach innen zu Höler verlängert.
Warum war er dann fast immer hinter "seinem Mann", wenn diese angespielt wurde?
ZB. beim 1:0, als der Ball durch unseren 16er flog und Heubach, als direkter Gegenspieler, hinter dem Torschützen war.
Heubach war nicht Hölers Gegenspieler. Als der in den Strafraum rannte, war es zuerst Vucur und dann keiner mehr. Heubach muss während der Flanke 2 Mann decken: zum einen den späteren Torschützen und zum anderen die Nr29 Schaaf, die direkt vor ihm im 16ner war. Heubachs Aufmerksamkeit gilt bei der Flanke der Nr29. Höler übergab er gemäß Raumdeckung an Vucur. Vucur wiederrum orientierte sich nach außen, um Mwene beim Kopfball zu helfen. Unsere beiden Sechser aber, die in Sandhausen offensiv nicht stattfanden, haben bei dem Tor einträchtig neben dem Elfmeterpunkt gepennt.
Vor der Flanke hatten wir eine 7-5 Überzahl- als die Flanke kam, standen Mwene, Vucur und Heubach plötzlich allein gegen 5 Sandhausener. Frey und Ring sprinten in den Strafraum und hätten alle Zeit der Welt um Höler zu decken. Stattdessen stoppen sie ab, schauen zu und decken niemanden. :nachdenklich:

Zum Thema hinter dem Mann: Heubach versucht sich ähnlich wie Amedick immer zwischen Tor und Gegner zu positionieren. Aus dem Spiel heraus versucht er damit Geschwindigkeitsdefizite auszugleichen, da er dann noch eine Sekunde oder zwei zum reagieren hat. Amedick war bei den Kopfbällen auch anfänglich hinter dem Mann, schob sich dann aber dazwischen.

wkv
Mourinho Gedächnis Fußball und den Gegner zum Weinen bringen? Genau mein Ding :love: Da wir momentan aber ein ziemlich statisches Spiel haben, wäre mir die unten aufgeführte Staffelung lieber. Da hat jeder schon seine Position und muss nicht denken und verschieben.

Defensiv
------Pollersbeck
Mwene-Mjudza-Vucur-Aliji
----Ring-Halfar-Gaus
--------Moritz
--Stieber------Osawe

Stieber, Osawe und Moritz pressen kurz vor der Mittellinie-Ring Halfa und Gaus machen die Abfangjäger hintendran. Osawe und Stieber können sich gerne nach hinten zurückfallen lassen- dann hat man je nach Auslegung dein Finale dahoam oder 2 Dreierketen vor der Abwehr.

Offensv/bei Konter
------Pollersbeck
Mwene-Mudzja-Vucur-Aliji
------Ring-----Gaus
(Halfar)-----Moritz----(Halfar)
----Stieber----Osawe
Je nach Ort der Balleroberung rückt Halfar nach links oder rechts außen. Moritz wäre weitrhin auf der Zehn. Man läft durch zur Grundlinie, spielt den Ball flach in den 16ner->Abschluss. Für hohe Bälle haben wir kein Personal. Osawe, Stieber und Halfar sind alle um die 1,75- Moritz ist mit 1,86 unsere "Kante".
"Für mich ist Schönheit, dem Gegner nicht zu geben was er will."

"Es gibt Leute die sagen, kreative Spieler seien von Abwehraufgaben zu entlasten. Wer dies behauptet, kennt den Fußball nicht. Alle elf müssen zu jeder Zeit genau wissen, was sie zu tun haben"

José Mourinho
Lonly Devil
Beiträge: 11906
Registriert: 02.03.2012, 22:02
Dauerkarte: Ja
Vereinsmitglied: Nein

Beitrag von Lonly Devil »

Lautern-Fahne hat geschrieben:Lonely Devil
zu Heubach
... ...
Danke für die Ausführliche Darstellung der gesamten Szene.
Die hatte ich, als Gedächtnisprotokoll, so nicht mehr ganz auf dem Schirm.

Was die Spielweise von Heubach betrifft:
Für mich sieht es dann eben immer so aus, als ob er versucht aus seiner Position (hinter dem Mann) an den Ball zu kommen.
Blöd eben. :oops:

Über das allgemeine Abwehrverhalten unserer Hintermannschaft braucht man eigentlich keine Worte mehr zu verlieren.
Zulaufen der Räume - decken der freistehenden Gegner - stören bei Pässen und Flanken - Da ist noch viel Luft nach oben.
Da fehlt eine Führungsperson, die anweist und auch einmal dazwischenhaut.
https://www.youtube.com/watch?v=48grx-7 ... H-y_g9MkxO
Zitat: "Willst Du Unkraut dauerhaft vermeiden, musst Du die Wurzel ausreißen."
Gott mag gewisse Machenschaften eventuell vergeben, ICH NICHT!
Hans-Peter Brehme
Beiträge: 3434
Registriert: 03.10.2008, 17:44
Dauerkarte: Ja
Vereinsmitglied: Ja
Wohnort: Kaiserslautern
Kontaktdaten:

Beitrag von Hans-Peter Brehme »

Lonly Devil hat geschrieben:(...)
Da fehlt eine Führungsperson, die anweist und auch einmal dazwischenhaut.
Mir persönlich fehlen überhaupt in der Mannschaft so 'n paar richtige "Drecksäcke", die beim Gegner auch einfach mal dazwischenhau'n.
"Go to where the puck is going to be!" (Wayne Gretzky)
wkv
Beiträge: 13276
Registriert: 16.05.2012, 17:40
Vereinsmitglied: Ja

Beitrag von wkv »

Ich hab mal wieder Bock auf Taktik, deshalb mal meine 5 Cent.....

Beim Dresden Spiel möchte ich zuerst einmal auf das für mich wichtigste eingehen:

Die Spieleröffnung:

Korkut hat umgestellt. Das 4-2-3-1 wurde verändert, und das hat sich vor allem in der Spieleröffnung bezahlt gemacht. Wenn ich ehrlich bin, ich bin sehr überrascht.
Korkut scheint kein "one-Trick-Pony" zu sein.

In den vergangenen Spielen war unser Aufbauspiel, unser Umschaltspiel zu statisch. Zu ausrechenbar......
Jetzt stellen wir zu Beginn offensiv um:
Eigentlich ein 3-3-1 ..... wir machen nämlich vor der Dreierkette eine weitere auf, sorgen so beim Ballführenden Lautrer für eine Überzahl, damit er auch Anspielstationen hat....

Und so sah das aus gegen Dresden, bei eigenem Ballbesitz:

Bild

BILD 1:
Die Viererkette ist keine mehr. Wir sehen drei Mann: Die roten Markierungen. Während 1 und 2 hinten absichern, bietet 3 schon einen Laufweg an, die Spieleröffnung auf der anderen Seite.
Dresden tat uns den Gefallen, und griff uns in der frühen Phase des Spiels früh an, arbeitete früh gegen den Ball. Wir liesen uns etwas fallen, zogen so die Dresdener auseinander. Wenn drei Mann vorne pressen, muss es im Mittelfeld zwangsläufig zu einer ÜBerzahlsituation für uns kommen. Jetzt rücken die Dresdner auf, wollen zustellen....die Abwehr steht hoch, und für uns entsteht viel Platz für tiefe Pässe auf unsere BEIDEN Stürmer, die oft sogar zu dritt waren - für eine Viererkette sau schwer.

Jetzt kommt unser Sechser ins Spiel:
Zentrale Anspielstation in einem überraschend freien Mittelfeld. Wir haben also von hinten mit Aliji als "Spielmacher" agiert, und oft genug ging er auch nach vorne, während ein anderer die defensiven Aufgaben übernahm, und hatten einen zweiten "Spielmacher" im Mittelfeld, und dann DREI Stürmer. Also im Prinzip ein 3-3-1-1-2 ..... sehr ungewöhnlich, aber ich glaube, dass ist der Grund, weshalb Dresden zu Beginn so gar keinen Zugriff bekam. Variabel gespielt, auch und vor allem im Stellungsspiel, und den Laufwegen.

So haben wir das ein ums andere Mal gespielt, und das hat zu unseren Chancen geführt:
Wir haben nämlich den Weg über die Außen gesucht, konsequent, und auch mit vertikalen Bällen in die Tiefe überrascht, wenn Dresden meinte, unsere Außenbahnen zuzustellen.....

Bild

BILD 2:

Wir sehen hinten wieder unsere "Dreierkette", und wieder mit einem nach vorne tendierenden Mwene.... dann unser 3er Mittelfeld....jetzt aber die Variabilität. Görtler (so glaube ich) steht im Abseits, die Dresdener gehen raus, wollen ihn ins Abseits stellen....jetzt kommt der tiefe Pass auf einen aus dem Mittelfeld, der vieeeeeeel Platz hat, weil Dresden so hoch presst. So "ungeschickt" waren wir auch gegen Hannover - mit dem gleichen Ergebnis.

Bild

BILD 3:

Das hier hat mir super gefallen, ich hab das richtig gefeiert.....und von diesen Situationen gab es ein paar. Wir haben auf den Außen keine ÜBerzahl, Dresden ist einer mehr, und der LIV kommt auch hinzu, sichert ab...also müsste ja irgendwo Platz sein.... Mwene spielt den Ball nach hinten, gibt somit dem Roten Zentral Zeit, sich anzubieten....der Dresdener muss sich entscheiden....bleibt er auf den Außen, dann haben wir in der Mitte den von mir rot markierten Platz....oder geht er in die Mitte, dann kann auf unserer linken Außenbahn dem Pfeil entlang die Post abgehen....wie man bei Zoua sieht, orientiert sich da auch schon der RAV in die Richtung, sieht die Situation....mit dem Ergebnis, dass Zoua in der Mitte zu seiner eins zu eins Situation kommt.....

SO eröffnet man seine Spiele.

So, my 5 Cent...und wie immer: Meine Sicht der Dinge...das muss nicht stimmen.
Antworten