Mittelmosel-Teufel hat geschrieben:...Hier kommt dann auch unser Trainer ins Spiel. Wenn ich also tatsächlich den trotz mieser Punkteausbeute eingeschlagenen Weg der spielerischen Weiterentwicklung weiter gehen will, dann bin ich mir nicht sicher, ob oben beschriebene Schwächen eben mangels Zeit, es alles schon perfekt einzustudieren, und/oder passender Spieler auf der ein oder anderen Position noch bestehen oder weil Schuster nun nicht gerade als Experte für mutigen, initiativen Fußball durchgeht und ggf. schlichtweg überfordert ist, es seinen Spielern adäquat zu vermitteln.
Eigentlich macht Schuster ja einen durchaus überaus fachkundigen Eindruck und es sollte wohl für so einen Fachmann möglich sein, auch das zu vermitteln. Aber offenbar entspricht es einfach nicht seiner ureigenen Spielphilosophie und er ist selbst nicht restlos davon überzeugt. Dann ist es natürlich auch schwer es mit der nötigen Überzeugung zu vermitteln, auch wenn er es rein fachlich drauf hätte. Ich habe tatsächlich den Eindruck, Schuster ist da ein wenig ein Getriebener bei der Erwartung, proaktiveren, initiativeren, dominanteren Fußball zu spielen.
Sei es von Hengen, der ihm allen voran mit Klement, aber auch mit Opoku, Rapp und De Préville nach und nach schon einige Spieler verpflichtet / geliehen hat, die da grundsätzlich ihre Stärken haben sollten.
Sei es aber auch vom Umfeld, dass einen weniger reaktiven, mutigeren Spielstil sehen will. Klar ist es nur mein subjektiver Eindruck, mithin Spekulation, aber zumindest sehe ich schon Indizien für diese These. Und dann wäre es wohl doch besser, sich mit einem Wechsel auf der Trainerbank auseinanderzusetzen oder aber Schuster zuzugestehen, dass er „seine“ Spielphilosophie wieder umsetzen soll. Denn dass er uns zumindest die 40 Punkte damit einsammelt, davon bin ich tatsächlich ziemlich überzeugt. Nur: reicht uns das?...
... genau das ist die Frage!
Mit dem zitierten Teil deines Beitrages kann ich mich komplett identifizieren, genau so geht es mir auch.
Ob "uns" das reicht, wird ja hier im Forum gerade heftig diskutiert. Entscheidend ist, ob es den Entscheidern reicht.
Ich selbst bin da hin- und hergerissen. Ich weiß nicht, welche finanziellen Mittel für die nächste Saison bzw. für die anstehende Transferphase aufgebracht werden und folglich ergeben sich 2 mögliche Szenarien:
Szenario 1:
Sollten wir Geld in die Hand nehmen und spielerisch starke Neuzugänge verpflichten, dann dürfte klar sein, dass der Fokus auf "spielerische Weiterentwicklung" gelegt wird. Die Hinweise Hengens auf ein "mögliches 3-4-3" etc. könnten ein Indiz dafür gewesen sein, ebenso wie die Versuche Schusters, diesem Anliegen nachzukommen. Ich erkenne die Versuche von DS in den letzten Spielen durchaus an, aber es geht nicht darum, ob er es
versuchen will, sondern darum, ob er es auch
vermitteln kann und nicht zuletzt, wie @Mittelmosel-Teufel zutreffend schreibt, ob er auch selbst überzeugt davon ist, denn nur dann kann er es seiner Mannschaft auch glaubhaft vermitteln.
Jetzt muss ich sagen, dass das im Spiel gegen den KSC ziemlich gut gelungen ist und ich auch zuvor schon gute Ansätze gesehen habe. Das Spiel gegen Düsseldorf habe ich nicht gesehen, wir scheinen aber bis zum Gegentreffer die Düsseldorfer unter Druck gesetzt zu haben und in Unterzahl war es natürlich eh ein anderes Spiel.
Also mein Fazit zu Szenario 1:
Ich würde DS die Lernfähigkeit nicht grundsätzlich absprechen, wenngleich ich da meine Zweifel habe. Außerdem kann ein Trainerwechsel nach dem erreichten Saisonziel auch ein hohes Risiko bedeuten, denn wenn dieser Schuss nicht sitzt, bricht das Chaos aus. Zumal es jedem klar sein sollte, dass wir angesichts der Konkurrenz in der nächsten Saison wohl kaum um den Aufstieg spielen werden. Platz 9 würde ich also sofort wieder unterschreiben!
Szenario 2:
Unsere Geldgeber schalten einen Gang zurück, ergänzen den Kader nur auf's Allernotwendigste und versuchen auch in der nächsten Saison -gerade angesichts der Unmöglichkeit eines Aufstiegs- einfach nur den Abstieg zu verhindern.
In diesem Fall hätten wir bereits den besten Trainer, den ich mir vorstellen kann. Dann muss aber auch "Schusterball" gespielt werden, und zwar vom Anfang bis zum Ende!
Fazit:
Je nachdem, wie die konkreten Pläne und die anschließenden Investitionen der Entscheider ausgerichtet sind, werden wir künftig wie einst Aue oder Sandhausen bemüht sein, die 2.Liga zu halten...
...oder wir versuchen (wie Heidenheim zb) uns über Jahre hinweg spielerisch weiterzuentwickeln. Im Fall 1 ist DS der beste Trainer, den ich mir vorstellen kann, im Fall 2 habe ich meine Zweifel, bin mir aber auch bewusst, dass der Schuss gehörig nach hinten losgehen kann.
Entscheiden wird Thomas Hengen, und das ist auch gut so!
Insofern kommt alle mal wieder ein wenig 'runter, geht euch nicht emotional aufgeladen gegenseitig an, macht euch bewusst, dass wir alle eine Familie sind und im letzten Jahr jede Menge Spaß hatten. Es gab wahrlich schlimmere Zeiten
