Hm, ich dachte seit EInführung der Capos gäbe es diese Klatsch- und Singanimatoren schon?!W.Schnarr hat geschrieben:Es war klar daß die heile Welt des DFB und der DFL irgendwann die Keule auspacken wird und in einem wilden Rundumschlag versuchen wird alles zu beseitigen was das Streben nach Plastikclubs, Fans im Kommunionanzug und Untertanenathmosphäre verhindern könnte.
Das Idealziel sind Fußballevents mit dresscode, Champus und Häppchen, die Herren in Fankfurt möchten einfach gesellschaftsfähig werden. Der Bierdunst und Würstchengeruch soll dem event-sternekoch weichen, das anfeuern der eigenen Mannschaft und das beschimpfen des Gegners soll Diskutierzirkeln vor und nach dem Spiel weichen, Beifall wenn der offizielle Animator das Schild hochhält, ansonsten gibt es nur noch langgezogene ach und ohs, kurzum, eine Art Golfatmosphäre mit Toren statt Löchern.
Grundsätzlich sollte man aber auch mal überlegen, ob die DFL das zugespitzte Szenario oben wirklich will, oder ob das einfach nur die Interpretation Einzelner ist.
Ich sehe durchaus die Möglichkeit eines Mittelwegs

Ins Stadion zu gehen heisst schließlich nicht für jeden, sich bis an den Rand der Besinnungslosigkeit zu besaufen, alles und jeden anzupöbeln, vor den Eingang zu kotzen und in den Block zu pissen.
Der Großteil der DFL-Ideen geht weit über das Ziel hinaus, das ist gar keine Frage.
Gleiches gilt aber auch für die "Fans".
Wenn Kölner Idioten einen Gladbach-Bus auf der Autobahn ausbremsen hat das sehr wohl was mit Fußball zu tun, wenn wie gerade geschehen Nürnberg Anhänger mitten in der Nacht an einem spielfreien Samstag ein Vereinsheim der Fürther angreifen, wenn Lautrer nachts auf Parkplätzen auf heimkehrende Mainzer lauern und sie angreifen oder umgekehrt Mainzer aus Sonderzügen aussteigende Lautrer in der Pampa abpassen, Frankfurter das Karlsruher Fanprojekt überfallen (...) oder allwöchentlich Scharmützel auf Autobahnraststätten zwischen vereinzelten Busbesatzungen entstehen, passiert all das unter dem Deckmantel des Fußballs.
Gleiches gilt dafür, dass in einigen Vereinen das Fußballumfeld schleichend politisiert wird, was bei der Aufarbeitung den Aufarbeitenden gar nicht gut bekommt, wie zB aktuell in Braunschweig.
Die "Fankultur" hat aktuell zweifelsfrei einige hausgemachte Probleme. Diese zu lösen gebietet eigentlich allein schon der gesunde Menschenverstand.
Und darüber sollte man auch reden.
Und nicht alles auf die Pyroebene runterbrechen, egal wie man zu dieser steht.