Mit einem Auswärtsspiel eröffnet der 1. FC Kaiserslautern den 19. Spieltag der 2. Bundesliga. Gegen die SpVgg Fürth kann das Team von Markus Anfang vorlegen und auf einen Aufstiegsplatz klettern.
Die Diskussionen, ob es ein psychologischer Vorteil ist, schon freitags zu spielen und die Konkurrenten in den folgenden Tagen von der Couch aus zu beobachten, gibt es immer wieder. Abschließend wird diese Frage wohl nie beantwortet werden, denn sie ist wie fast alles im Fußball schlicht abhängig von Sieg oder Niederlage. So könnte der FCK mit einem Sieg in Fürth mindestens für eine Nacht an (fast) allen Konkurrenten vorbei springen. Doch Vorsicht: Die Gastgeber werden nach ihrem missratenen Rückrunden-Auftakt mit ordentlich Wut im Bauch ins Spiel gehen. Anpfiff im Sportpark Ronhof ist um 18:30 Uhr.
Was muss man zum 19. Spieltag wissen? Hier kommen die wichtigsten Vorab-Informationen:
Der FCK: Ausgangslage und Personal
Das Umfeld beim 1. FC Kaiserslautern steht in diesen Tagen mit beiden Beinen auf dem Boden. Wenn man mit Fans spricht oder in Kommentarspalten liest, ist man in der Pfalz doch weitgehend zufrieden mit dem bisher Geleisteten. Eine Zittersaison wie die letzte wird ziemlich sicher ausbleiben, das ist spätestens seit dem 2:1 gegen Ulm vor einer Woche klar. Träume von der Bundesliga, wie vorletzte Saison zu diesem Zeitpunkt von manchen gehegt, sind ebenfalls weitestgehend Fehlanzeige. Zudem sind ja auch noch 16 Spiele zu spielen. Die Muss-Aufsteiger sind in dieser Saison aber eh andere. Vielleicht wird das ja im Zwölferfeld - nur sechs Zähler liegen zwischen dem Ersten HSV und dem Zwölften Hertha - noch ein Vorteil für die Roten Teufel.
Das Verletztenlager hat sich gegenüber den vergangenen Monaten gelichtet. In Fürth sind nur Hendrick Zuck und Almamy Touré sicher nicht dabei. Dennoch könnte sich ein personelles Loch auftun, und zwar in der Abwehrkette: Hinter dem Einsatz von Jannis Heuer, der am Mittwoch krankheitsbedingt mit dem Training aussetzen musste, steht noch ein Fragezeichen. Sollte Heuer sich zum verletzten Touré und zum abgewanderten Boris Tomiak gesellen, stünden Markus Anfang kaum noch gelernte Innenverteidiger zur Verfügung. Leon Robinson oder Jan Gyamerah könnten dann in der Dreierkette aushelfen und Afeez Aremu wieder von Beginn an auf der "Sechs" spielen. Aufgrund der Personalsituation wäre aber auch eine Umstellung auf Viererkette zumindest theoretisch denkbar. Die unter der Woche verpflichteten Offensivspieler Grant Ranos und Faride Alidou könnten ihr Kader-Debüt geben und vielleicht sogar als Joker glänzen. Noch spannender ist aber die Frage, ob Ragnar Ache wieder in die Startelf zurückkehrt - und wer dann gegebenenfalls weichen müsste?
Der Gegner: Ausgangslage und Personal
Wie man mit Prognosen im Fußball daneben liegen kann, zeigt sich eigentlich ganz gut an der SpVgg Fürth. Die Franken wurden von den Experten vor der Saison zumindest als einer der Geheimfavoriten auf den Aufstieg gehandelt. Die Realität sieht nach 18 Spielen aber anders aus, die Mannschaft von Trainer Jan Siewert muss nach unten schauen. Nach der 1:2-Niederlage in letzter Minute am vergangenen Samstag in Münster sogar noch ein bisschen mehr. Der Druck vor der Partie gegen den FCK am Freitag ist für den Tabellen-14. (20 Punkte) also da.
Gegen Lautern muss Coach Siewert auf Flügelspieler Simon Asta verzichten, der in Münster die Gelb-Rote Karte sah. Torhüter Nils Körber musste dort in der Halbzeitpause verletzt ausgewechselt werden und fällt sogar länger aus. Da trifft es sich gut, dass mit Nahuel Noll die etatmäßige Nummer 1 nach wochenlanger Verletzungspause wieder voll mittrainieren konnte. Hinter seinem Einsatz steht aber wie bei dem von Mittelfeldspieler Julian Green noch ein Fragezeichen. Als Körber-Ersatz verpflichtete die Spielvereinigung in dieser Woche einen in Kaiserslautern alten Bekannten nach. Lennart Grill gehört ab sofort zum Torhüter-Team der Fürther und würde bei einem Noll-Ausfall von Beginn an auflaufen.
Frühere Duelle
Zum 28. Mal treffen beide Klubs am Freitag aufeinander. 15 Spiele gewann Kaiserslautern, neun Mal ging Fürth als Sieger vom Platz. In der vergangenen Saison holte das Kleeblatt alle sechs Punkte. In Lautern gab es einen 2:0-Sieg, im Rückspiel ein knappes 2:1 in der Nachspielzeit. Das Hinspiel in dieser Spielzeit endete am 2. Spieltag nach 0:2-Rückstand noch 2:2.
Fan-Infos
Die Gastgeber erwarten rund 13.000 Zuschauer, darunter werden in und um den Gästeblock wohl rund 3.000 Fans den FCK unterstützen. Das komplette Gästekontingent ist vergriffen. Die Tageskassen am Stadion sind geöffnet, die am Gästeblock bleiben aber geschlossen. In der DBB-Kartenbörse werden von FCK-Anhängern noch übrige Tickets angeboten.
Informationen zu Anreise, Parkmöglichkeiten und Stadionumfeld findet ihr in den vom FCK veröffentlichten Fan-Infos. Die Gastgeber informieren ebenfalls umfassend rund um das Spiel. Die Stadiontore öffnen um 17:00 Uhr.
O-Töne
FCK-Trainer Markus Anfang: "Der aktuelle Verlauf der Saison ist positiv, da darf man auch eine gewisse Euphorie haben, dennoch ist Demut immer gut."
Fürth-Trainer Jan Siewert: "Wir müssen sehr, sehr stark im Fokus sein, ob es gegen den Ball oder mit dem Ball ist. Es ist wichtig, dass wir unsere Stärken auf den Platz bekommen."
Daten und Fakten
SpVgg Greuther Fürth: Noll (Grill) - Meyerhöfer, Jung, Itter, Gießelmann - Green (Müller), Bansé - Klaus, Hrgota, Massimo - Futkeu
Es fehlen: Asta (Gelb-Rot-Sperre), Calhanoglu (Reha nach Knieverletzung), Consbruch (Aufbautraining nach Knie-OP), Körber (Oberschenkelverletzung)
1. FC Kaiserslautern: Krahl - Elvedi, Sirch, Heuer (Robinson) - Gyamerah, Aremu, Kaloc, Kleinhansl - Yokota, Hanslik, Ritter (Ache)
Es fehlen: Touré (muskuläre Probleme), Zuck (Kreuzbandriss), evtl. Heuer (grippaler Infekt)
Quelle: Der Betze brennt | Autor: Florian Reis