Vorbericht: Karlsruher SC - 1. FC Kaiserslautern

Die letzten Reserven mobilisieren

Die letzten Reserven mobilisieren


Derbyzeit im Wildpark! Wenn der 1. FC Kaiserslautern beim Karlsruher SC aufläuft, ist das Spiel tabellarisch ein Mittelfeld-Duell. Emotional ist es aber wie immer viel mehr.

Noch zwei Auftritte, dann ist diese über weite Strecken sehr gute Zweitliga-Saison für den FCK vorbei. Da das Saisonziel Klassenerhalt schon lange erreicht ist, fällt es verständlicherweise etwas schwer, sich für manches Spiel noch so zu motivieren, wie es eigentlich sein müsste. Aber da steht ja zum Glück am vorletzten Mai-Wochenende nochmal eine Partie im Spielplan, die vor allem für die Fans eine große Bedeutung hat: Das Derby beim KSC. Da sollte die Motivation von Spielern und Anhängern doch schon beim Lesen dieses Vorberichts automatisch vorhanden sein. Denn dem badischen Konkurrenten nochmal eine vor den Latz zu hauen, wäre zum Abschluss dieser Spielzeit sicherlich die Kirsche auf der Torte. Zumal es auch noch darum geht, wer am Saisonende in der Tabelle die Nase vorn haben wird. Dafür gilt es nochmal alle Kräfte zu mobilisieren. Auf dem Platz und im Gästeblock. Auf geht´s, ihr Jungs aus Lautern! Gemeinsam zum Derbysieg! Bemerkenswert vom DFB: Als Schiedsrichter der Partie setzte der Verband Florian Heft an. Heft leitet erstmals seit dem 10. September 2021 wieder ein FCK-Spiel. Damals verteilte er im Derby gegen den SV Waldhof zehn Gelbe und vier Rote Karten. Anpfiff am Sonntag im Wildparkstadion ist um 13:30 Uhr.

Was muss man zum 33. Spieltag wissen? Hier sind die wichtigsten Vorab-Informationen zum letzten Auswärtsspiel 2022/2023 in Karlsruhe:

Der FCK: Ausgangslage und Personal

Eine Saison vor einem Rivalen wie dem KSC zu beenden, ist immer eine gute Sache. Das kann der 1. FC Kaiserslautern mit einem Auswärtssieg im Wildpark vorzeitig sicherstellen. Weil der Motor aber zuletzt stotterte - in den vergangenen zehn Spielen gelang nur ein Sieg -, muss die Mannschaft natürlich nochmal ein anderes Gesicht zeigen als zum Beispiel in der ersten Halbzeit letzte Woche gegen Bielefeld. Aber ein Derbysieg kann eine Stimmung sowieso schnell drehen und sollte dieser gelingen, dürfte auch der zuletzt (nachvollziehbar) etwas zweifelnde Teil der Lautrer Fans endgültig mit einem positiven Gefühl in die Sommerpause gehen.

Auch in Karlsruhe werden Kevin Kraus und Marlon Ritter verletzungsbedingt ausfallen. Nachwuchstalent Aaron Basenach leidet weiter unter Problemen mit dem Knie. Robin Bormuths Einsatz ist noch fraglich, ihn könnte nach seinem guten Joker-Auftritt gegen Bielefeld Lars Bünning ersetzen. Vorsicht: Fünf FCK-Spielern droht am Sonntag eine Gelbsperre für das anschließende Saisonfinale gegen Düsseldorf.

Der Gegner: Ausgangslage und Personal

Rückblick: Nach der Vorrunde schwebte der Karlsruher SC mit nur 18 Punkten aus 17 Partien in großer Abstiegsgefahr. Nach dem wilden 4:4 zum Jahresausklang gegen St. Pauli stellten erste Kritiker bereits Trainer Christian Eichner in Frage. Nur ein Zähler betrug zu diesem Zeitpunkt der Vorsprung auf die gefährlichen Plätze der Liga. Doch mit Beginn der Rückrunde schafften die Badener den Turnaround. Stück für Stück setzte man sich von den unteren Plätzen ab und hat mit nun 42 Punkten den Klassenverbleib lange sicher. Nun soll der Südwest-Konkurrent aus der Pfalz in der Tabelle noch überholt werden, was die Lautrer natürlich verhindern wollen.

Neben den Langzeitverletzten Daniel O’Shaughnessy und Tim Breithaupt muss Eichner auch auf Mittelfeldspieler Leon Jensen, der beim 1:2 in Kiel letzte Woche seine 5. Gelbe Karte sah. Zudem fehlt Stephan Ambrosius wegen eines Muskelfaserrisses und der Einsatz von Angreifer Simone Rapp ist aufgrund einer Handverletzung noch fraglich .

Frühere Duelle

Der letzte Auftritt der Roten Teufel im Wildparkstadion liegt schon über vier Jahre zurück. Beim 1:0-Sieg im Februar 2019 erzielte Dominik Schad nach Vorlage von Antonio Jonjic das goldene Tor für den FCK. Insgesamt ist die Bilanz für Lautern positiv. 23 der bisher 62 Duelle konnten gewonnen werden. 14 Mal siegte der KSC, 25 Mal wurden die Punkte geteilt. Das Hinspiel gewann der FCK im November 2022 mit 2:0 durch Treffer von Terrence Boyd und Kenny Redondo.

Fan-Infos

Das Spiel ist mit rund 23.000 Zuschauern restlos ausverkauft. Obwohl alle Tickets für den Heimbereich im Mitgliederverkauf weggingen, konnten sich einige Lautrer auch dort Karten besorgen, sodass wohl etwa 3.500 Mitreisende  die Roten Teufel nach vorne peitschen werden. Das umgebaute Wildparkstadion öffnet zwei Stunden vor Anpfiff. Wer kurzfristig noch ein Ticket sucht oder übrig hat, kann es über die DBB-Kartenbörse mit fairen Preisen von Fans für Fans versuchen. Die Chancen sind aber wie bei allen stark nachgefragten Spielen sehr gering. Wie der KSC mitteilt, erhalten erkennbare Gästefans aus Sicherheitsgründen an den Zugängen zu den ausgewiesenen Heimbereichen Ost, Süd und Nord auch mit gültigem Ticket keinen Zutritt zum Stadion. Solltet ihr in einem der genannten Bereiche Karten haben, lasst eure Fanuntensilien also am besten zuhause. Aufgrund der Sicherheitseinstufung der Begegnung wird am Sonntag kein Alkohol ausgeschenkt.

Zusätzlich zum Regelverkehr stellt die Bahn für das Spiel einen Entlastungszug zur Verfügung, der um 08:53 Uhr in Kaiserslautern startet. Der Zug hält in Neustadt/Weinstraße, Schifferstadt sowie Ludwigshafen. Wer mit dem Auto anreist, kann für deftige 10,- Euro auf dem Gäste-Parkplatz in Stadionnähe parken, solange hier noch Plätze frei sind. Alle weiteren Informationen zur Anreise, Parken, den zugelassenen Fan-Utensilien und zu vielem mehr findet Ihr auf der Homepage des FCK.

In der Heimkurve ist wohl eine Choreo mit Anti-FCK-Symbolik geplant, deren Inhalt am Freitagabend schon im Internet geleakt wurde. Zusätzlich verkaufen die KSC-Anhänger für fünf Euro extra zum Derby angefertigte Schals und haben ab 11:00 Uhr einen Fanmarsch vom Schlossplatz zum Stadion angekündigt.

O-Töne

FCK-Trainer Dirk Schuster: "Das Thema in Karlsruhe ist ja, dass sie uns in der Tabelle noch überholen wollen. Wir werden alles dafür tun, dass sie das nicht schaffen. Wir wollen den siebten Platz verteidigen und den KSC hinter uns lassen."

KSC-Trainer Christian Eichner: "Wir spielen gegen eine von Dirk Schuster trainierte Mannschaft, da sind Torchancen des Gegners eher selten. Ganz klar: Wir wollen den FCK schlagen."

Daten und Fakten

Voraussichtliche Aufstellung:

Karlsruher SC: Gersbeck - Thiede, Franke, Kobald, Brosinski - Gondorf - Wanitzek, Nebel, Choi - Kaufmann, Schleusener

Es fehlen: Ambrosius (Muskelfaserriss), Breithaupt (Reha nach Knöchel-OP), O’Shaughnessy (Hüft-OP), Jensen (Gelb-Sperre), evtl. Rapp (Handverletzung)

1. FC Kaiserslautern: Luthe - Zimmer, Tomiak, Bünning (Bormuth), Zuck - Rapp, Niehues - Redondo, Klement, Opoku - Boyd

Es fehlen: Basenach (Knieprobleme), Kraus (Sprunggelenksverletzung), Ritter (Muskelfaserriss), evtl. Bormuth (muskuläre Probleme)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Florian Reis

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