Im Blickpunkt

Kaderplanung 2022/23: Wer kommt? Wer geht? Wer bleibt?

Kaderplanung 2022/23: Wer kommt? Wer geht? Wer bleibt?


Boyd, Wunderlich, Zimmer und Hercher bleiben sicher. Huth und Kleinsorge kommen zurück. Mit Raab und Götze wird noch verhandelt. Bünning ist der erste Neuzugang. Wir geben einen Überblick zur Kaderplanung beim 1. FC Kaiserslautern.

Zweite Bundesliga! Die Roten Teufel stehen nach der gewonnenen Relegation als letzter aller 36 Teilnehmer in den beiden höchsten Spielklassen fest und müssen dementsprechend schnell Nägel mit Köpfen machen. In zweieinhalb Wochen startet schon das Training, in sechseinhalb Wochen beginnt die neue Saison. "Das Transferfenster ist ja bis Ende August offen," deutete FCK-Sportchef kürzlich beim SWR schon an, dass die endgültige Fertigstellung der Mannschaft sich dieses Jahr wohl etwas länger hinziehen könnte. Manche Transfers werden auch erst möglich, wenn sich die Bänke der Erstligisten im Spätsommer füllen und ambitionierte Ersatzleute dann doch noch nach mehr Spielpraxis in der zweiten Liga suchen. Dennoch möchten Hengen und sein neuer Cheftrainer Dirk Schuster natürlich möglichst viele Personalien schon bis zum Vorbereitungsstart (16. Juni), bis zum Trainingslager (27. Juni bis 4. Juli) und bis zum Saisonauftakt (15. Juli) geklärt haben. Ein Überblick zum Stand der Dinge:

Der Grundstamm bleibt:

Unter Sportchef Hengen gibt der FCK keine offiziellen Vertragslaufzeiten mehr bekannt und hüllt sich auch sonst gerne in Schweigen, wenn es um personelle Fragen geht. Daher ist manches auch Stochern im Dunkeln. Aber sicher ist schon jetzt, dass der Kern der Lautrer Aufstiegs­mannschaft zusammen­bleiben wird - oder zumindest gültige Verträge hat. Terrence Boyd, Daniel Hansik, Mike Wunderlich, Kapitän Jean Zimmer, Marlon Ritter, Vize-Kapitän Hendrick Zuck und Boris Tomiak haben definitiv ein gültiges Arbeitspapier für die kommende Saison. Weitere Verträge wurden bereits per (Aufstiegs-)Option verlängert.

Auslaufende Verträge:

Als erstes gab der FCK am Samstag den Verbleib von Kenny Redondo offiziell bekannt, am Sonntag folgte dann Topscorer Philipp Hercher (bis 2024). Ähnliche Verlängerungsklauseln sollen Verein und Spieler bei Kevin Kraus, Alexander Winkler, Hikmet Ciftci und Nicolas Sessa besitzen. Darüber haben verschiedenen Medien wie der SWR, die "Rheinpfalz" und das Transfer-Portal "Transfermarkt.de" berichtet. Von den Leistungsträgern läuft nur bei Torwart Matheo Raab der Vertrag aus, hinzu kommen Lorenz Otto, Anil Gözütok, Anas Bakhat, Lucas Röser und die Leihspieler.

Zurückkehrende und gehende Leihspieler - und ein Spezialfall:

Felix Götze (FC Augsburg), Marvin Senger (FC St. Pauli) und Simon Stehle (Hannover 96) kehren auf dem Papier zunächst zu ihren Heimatvereinen zurück. Bei wem sich der FCK um einen Verbleib bemüht, dürfte auch am neuen Trainer Schuster liegen, mit dem die Karten nochmal komplett neu gemischt werden. Drei andere zuletzt nicht mehr aktive Spieler stehen dagegen vorläufig wieder in Lautern unter Vertrag: Marius Kleinsorge kommt von Rot-Weiss Essen zurück und Keeper Jonas Weyand von Schott Mainz. Und man höre und staune, auch der im Winter eigentlich schon fest verkaufte Elias Huth (Hallescher FC) spielt Stand jetzt ab 1. Juli wieder beim FCK. Möglich macht es eine komplizierte Vertragskonstellation, die nun mit dem Aufstieg der Roten Teufel greift. Gleiches gilt übrigens auch für Ex-Trainer Marco Antwerpen und seinen Co Frank Döpper, die natürlich nicht zurückkehren werden, aber zunächst noch weiter auf der Gehaltsliste stehen bleiben. Bei Huth kann man nicht ausschließen, dass er nach dem Trainerwechsel den x-ten Versuch beim FCK starten wird, aber wahrscheinlicher ist doch eher ein Wechsel. Hier gilt es dann, die richtige finanzielle Mischung aus Abfindung und Ablöse zu finden. Nach seiner überragenden Rückrunde mit zehn Toren für Halle dürften sich einige Interessenten melden.

Begehrlichkeiten und finanzielle Situation:

Neben Matheo Raab dürften auch die anderen jüngeren Leistungsträger wie Philipp Hercher, Boris Tomiak oder auch der 27-jährige Marlon Ritter ins Visier konkurrierender Klubs geraten sein. Fest steht: Der FCK muss keinen Spieler mit Vertrag verkaufen. Durch die Kapitalerhöhung der beiden Investorengruppen von rund 3,3 Millionen Euro, die von einer auf rund 8 Millionen Euro steigenden Fernsehgelder und auch die erheblich höher zu erwartenden Zuschauer- und Sponsoring-Einnahmen steht die kommende Saison auf sicheren Füßen - trotz ebenfalls steigender Ausgaben etwa bei der Stadionmiete (von 625.000 auf 2,4 Millionen Euro) oder den Spielergehältern. Aber wenn ein besonders lukratives Angebot für einen Spieler eintrudelt, dann wird sich Sportchef Hengen sicher gesprächsbereit zeigen. Ein Ausverkauf dürfte dennoch nicht drohen.

Die Baustellen:

Der Endspurt mit den drei Niederlagen, dem Trainerwechsel und der letztendlich erfolgreichen Relegation hat viele Nerven gekostet. Aber er war auch für etwas gut: Selbst der euphorischste Fan und auch die Entscheidungsträger im Verein dürften realisiert haben, dass für die 2. Bundesliga noch Verstärkungen benötigt werden. Beispielsweise in Sachen Schnelligkeit und offensiver Kreativität muss das Team verbessert werden, aber auch die individuelle Qualität auf der einen oder anderen Position sowie die Kaderbreite bedürfen Optimierungen. Schon ganz gut sieht es beispielsweise bei der Körperlichkeit und bei Standardsituationen aus. Auch in Sachen Erfahrung hat der FCK im Vergleich zu früheren Jahren einiges vorzuweisen.

Aufkeimende Gerüchte und ein erster feststehender Neuzugang:

Noch ist die Gerüchteküche relativ kalt, aber das dürfte sich in den nächsten Tagen gewaltig ändern. Als ersten externen Neuzugang hat der FCK am Montag Innenverteidiger Lars Bünning (24) vom SV Meppen vorgestellt. Auch der 1,96 Meter große, zuletzt lange verletzte Abwehrspieler Florian Ballas (29) steht unter anderem beim FCK auf dem Zettel - Dirk Schuster kennt ihn aus der gemeinsamen Zeit bei Erzgebirge Aue. Lauterns 1,95-Meter-Kante Julian Niehues (21) soll angeblich einer von mehreren Kandidaten bei Zweitliga-Konkurrent Holstein Kiel sein. Unbestätigten Gerüchten zufolge soll sich auch der eine oder andere Zweitliga-erfahrene Ex-FCK'ler wie etwa Erik Thommy (VfB Stuttgart), Florian Pick (1. FC Heidenheim), Denis Linsmayer (FC Ingolstadt) oder Nicklas Shipnoski (Fortuna Düsseldorf) eine Rückkehr auf den Betzenberg gut vorstellen können. Ob da wirklich etwas dran ist, werden die kommenden Wochen zeigen. So oder so: Es bleibt spannend!

Auf welchen Positionen und bei welchen Eigenschaften muss sich der 1. FC Kaisers­lautern noch verbessern? Welche Spieler müssen unbedingt bleiben oder sollten noch kommen? Diskutiere sachlich und fundiert mit anderen Fans im DBB-Forum.

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas Hilmes

Weitere Links zum Thema:

- Transfer-Ticker: Alle Neuigkeiten von der Wechselbörse

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