Vorbericht: Eintracht Braunschweig - 1. FC Kaiserslautern

Angriff auf die Aufstiegsplätze

Angriff auf die Aufstiegsplätze


Vor der Besinnlichkeit wird es nochmal heiß: Der 1. FC Kaiserslautern kann mit einem Sieg nicht nur am Tabellenzweiten Eintracht Braunschweig vorbeiziehen, sondern auch seine Fans mit einem guten Gefühl unter den Weihnachtsbaum schicken.

Vor dem letzten Spiel eines Fußballjahres ist immer auch die Zeit, um ein bisschen Bilanz zu ziehen. Und man kann sagen: Es waren mal wieder zwölf anstrengende Monate für die Fans des FCK. Den in einem nervenaufreibenden Schlussspurt erst am vorletzten Spieltag der vergangenen Saison fix gemachten Klassenerhalt mussten die Anhänger aufgrund der Corona-Pandemie vor dem Fernseher oder vor dem Fritz-Walter-Stadion erleben. Als die Fans wieder live dabei sein durften, sahen sie einen misslungen Saisonstart ihres Teams, das aus den ersten acht Spielen nur sechs Punkte holte und sich erneut im Tabellenkeller der 3. Liga einzunisten schien. Doch dann geschah etwas, was man im Fußball immer wieder nur bedingt erklären kann. Nach dem 0:0 mit nur neun Mann im Derby gegen den SV Waldhof ging ein Ruck durch die Mannschaft. Die Roten Teufel holten bis zum Ende der Vorrunde sagenhafte 26 Punkte aus elf Spielen und arbeiteten sich bis auf den sechsten Tabellenplatz nach oben. Tuchfühlung zu den Aufstiegsrängen inklusive.

Deshalb wartet auf die Antwerpen-Elf zum Jahresabschluss ein echtes Top-Spiel. Beim Tabellenzweiten Braunschweig wollen die Betze-Buben nochmal alles reinwerfen und 2021 mit einem Sieg beenden, bevor es dann bis zum 03. Januar 2022 in den für alle wohlverdienten Urlaub geht. Anstoß im Eintracht-Stadion ist am Samstag um 14:00 Uhr.

Was muss man zum FCK-Gastspiel in Braunschweig wissen? Hier kommen die wichtigsten Vorab-Informationen zum 20. Spieltag:

Der FCK: Ausgangslage und Personal

Nur drei Punkte fehlen dem 1. FC Kaiserslautern derzeit auf Platz 2, den der nächste Gegner Eintracht Braunschweig inne hat. Nach sechs Siegen aus den vergangenen acht Spielen peilen die Roten Teufel den Sprung auf die Aufstiegsplätze an. Auswärts ist der FCK seit 04. September ungeschlagen und kassierte seitdem nur zwei Gegentore in der Fremde. Die Elf von Marco Antwerpen, der am Wochenende an eine seiner ehemaligen Wirkungsstätten zurückkehrt, gewinnt nun sogar die etwas schlechteren Spiele. So gesehen beim 2:1 am vergangenen Freitag bei Türkgücü München. Die zum Jahresende aufkommende Euphorie gilt es nun in die Rückrunde mitzunehmen. Mit einem Sieg in Braunschweig würde der FCK nochmal ein echtes Ausrufezeichen setzen und in der Tabelle an den Niedersachsen vorbeiziehen.

Personell sieht es vor dem letzten Pflichtspiel des Jahres wieder besser aus. Philipp Hercher hat seine Adduktorenprobleme auskuriert, Felix Götze seine Rückenprobleme überwunden. Sie sind für das Top-Spiel am Samstag ebenso eine Option wie Daniel Hanslik, der in München nach einem elfmeterwürdigen Ellenbogenschlag ausgewechselt werden musste. René Klingenburg hat einen gesundheitlichen Rückschlag erlitten und fällt auch in Braunschweig wegen eines grippalen Infekts aus.

Der Gegner: Ausgangslage und Personal

Zweitliga-Absteiger Eintracht Braunschweig hat nach einem etwas holprigen Saisonstart die Kurve bekommen und steht nach der Vorrunde mit 35 Zählern wie bereits erwähnt auf Tabellenplatz 2. Zuletzt feierte das Team von Coach Michael Schiele drei Siege in Folge, das 2:1 am vergangenen Samstag bei Viktoria Köln war aber überaus glücklich. Als Mann des Tages erwies sich Keeper Jasmin Fejzic, der unter anderem einen Elfmeter parierte. Kurz vor dem Abpfiff gelang der Eintracht dann doch noch der Siegtreffer.

Vor dem Duell mit dem FCK plagen die Braunschweiger aber Personalprobleme. Außenbahnspieler Maurice Multhaup fällt wegen einer Knochenquetschung im Knie sechs Wochen aus. In Köln verletzte sich dann auch noch Danilo Wiebe und muss mit einem Muskelfaserriss pausieren. Bryan Henning, der bereits acht Torbeteiligungen vorzuweisen hat, sah am vergangenen Spieltag seine fünfte gelbe Karte und steht am Samstag ebenfalls nicht zur Verfügung. Top-Schütze des mit 35 erzielten Toren zweitbesten Angriffs der Liga ist Lion Lauberbach mit acht Treffern.

Frühere Duelle

Braunschweig gegen Kaiserslautern, Löwen gegen Teufel, der Meister von 1967 gegen den Meister von 1951,1953,1991 und 1998. Das ist in der Fußballhistorie ein wahres Traditionsduell. 61 Spiele stehen bislang in der Statistik. Erstmals trafen die beiden Gründungsmitglieder der Bundesliga 1963 aufeinander, der FCK gewann mit 2:1. In den vergangenen vier Drittliga-Duellen gelang den Roten Teufel aber kein eigener Treffer. Der letzte FCK-Sieg in Braunschweig datiert vom 25. September 2018, damals ging der Stern von Christian Kühlwetter auf und es hieß am Ende 4:1.

Fan-Infos

Für die Begegnung im Eintracht-Stadion sind 5.000 Zuschauer zugelassen, das Spiel ist "ausverkauft". Aufgrund der Zuschauerbeschränkung durch das Land Niedersachsen standen nur 250 Karten für den Gästeblock zur Verfügung. Dieses kleine Kartenkontingent war am Mittwoch binnen zwei Minuten verkauft. Im Eintracht-Stadion an der Hamburger Straße gilt am Samstag die 2G-Regel und eine Maskenpflicht auch am Platz. Weitere wichtige Hinweise zu Heimspielen von Eintracht Braunschweig unter Corona-Bedingungen hat der BTSV auf seiner Homepage veröffentlicht. Das Spiel wird live im SWR übertragen.

O-Töne

FCK-Trainer Marco Antwerpen: "Wir treffen auf eine sehr gestandene Mannschaft. Viele Spieler waren bereits in der 2. Bundesliga am Ball. Da wartet eine richtig anspruchsvolle Aufgabe auf uns. Wir wissen allerdings, dass wir dazu in der Lage sind, auch in Braunschweig zu bestehen."

BTSV-Trainer Michael Schiele: "Es kristallisieren sich langsam sechs, sieben Teams für die vorderen Plätze heraus. Wir haben immer gesagt, dass wir dort lange dabei bleiben wollen. Das ist uns bis jetzt gelungen."

Daten und Fakten

Voraussichtliche Aufstellung:

Eintracht Braunschweig: Fejzic - Kijewski, Behrendt, Schultz, Schlüter - Krauße, Nikolaou - Pena Zauner, Consbruch, Ihorst - Lauberbach

Es fehlen: Henning (Gelb-Sperre), Kleeberg (Reha nach Meniskusverletzung), Multhaup (Knochenquetschung), Schulze Kökelsum (Kahnbeinfraktur), Wiebe (Muskelfaserriss im Oberschenkel)

1. FC Kaiserslautern: Raab - Tomiak, Kraus, Hippe - Ritter - Hercher, Ciftci (Götze), Wunderlich, Zuck - Redondo - Hanslik

Es fehlen: Bakhat (Kniebinnenschaden), Gözütok (Bänderverletzung), Klingenburg (grippaler Infekt), Röser (Kreuzbandriss), Stehle (Innenbandanriss)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Florian Reis

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