Vorbericht: 1. FC Kaiserslautern - VfB Lübeck

Die Heim-Misere endlich beenden

Die Heim-Misere endlich beenden


1. FC Kaiserslautern gegen VfB Lübeck. Während diese Paarung am Mittwochabend zu einem eher tristen Geisterspiel zu verkommen droht, erinnern sich viele FCK-Fans sicher gerne an das bisher einzige Gastspiel des VfB im Fritz-Walter-Stadion.

Nun, was soll man in diesen Zeiten, in denen eine Pandemie die Welt beherrscht, Fußball deshalb ohne Zuschauer stattfinden muss, und dein Verein einfach nicht genügend Spiele gewinnt, machen? Genau, man erinnert sich an schönere Zeiten zurück. Zeiten, in denen das Stadion voll und dein Verein erfolgreich war. Das kann man mal wieder ganz gut vor dem Heimspiel des 1. FC Kaiserslautern gegen den VfB Lübeck machen. Natürlich ist diese Partie alles andere als traditionell, trotzdem dürfte dem FCK-Fan in diesem Zusammenhang ein legendäres Spiel der 120-jährigen Vereinsgeschichte einfallen. Es ereignete sich an einem 18. Mai - ein Datum, das dem FCK mal mehr, mal weniger gefallen hat. Vor etwas mehr als 23 Jahren pilgerten an diesem Zweitliga-Sonntag 38.000 Zuschauer ins bis auf den letzten Platz ausverkaufte Fritz-Walter-Stadion und lagen sich nach 90 Minuten in den Armen: Denn ihr 1. FC Kaiserslautern hatte nach einem 7:0-Kantersieg gegen den VfB nach nur einem Jahr die Rückkehr in die Bundesliga geschafft. Das angestimmte "Nie mehr zweite Liga" war wohl einer der lautesten Fangesänge jemals auf dem Betze, zur anschließenden Aufstiegsparty stürmten die Fans auf den Rasen und küssten ihre Spieler.

Von Party sind die Roten Teufel und ihre Anhänger nicht nur aufgrund der Corona-Situation derzeit weit entfernt. Die Realität im Jahr 2020 heißt unteres Tabellendrittel in der 3. Liga. Dort spielt der immer noch heimsieglose FCK am Mittwochabend zum zweiten Mal in der Geschichte zuhause gegen den aktuell formstarken Aufsteiger aus Lübeck. Anpfiff des Geisterspiels im Fritz-Walter-Stadion ist um 19:00 Uhr.
Was muss man zum sechsten Heimauftritt der Saison wissen? Hier kommen die wichtigsten Vorab-Informationen zum 12. Spieltag:

Der FCK: Ausgangslage und Personal

Momentan ähneln sich beim FCK die Bilder nach Abpfiff. Enttäuschte Gesichter, Frust, Erklärungsversuche. Auch in Halle musste sich die Saibene-Elf beim 1:1 wieder mit einem Remis begnügen. Wenn die Unentschieden-Könige aus der Pfalz weiter in dieser Frequenz die Punkteteilungen einspielen, dürfte der Drittligarekord von 18 Remis in einer Saison frühzeitig geknackt werden. Gegen den Neuling aus Lübeck muss jetzt aber lieber mal der erste Heimsieg her. Eine Niederlage und vier Unentschieden aus den bisherigen fünf Partien auf dem heimischen Betzenberg sind alles andere eine akzeptable Bilanz.

Personell muss Saibene am Mittwochabend auf seinen Kapitän Carlo Sickinger verzichten, der in Halle beim Aufwärmen eine Muskelverhärtung im Oberschenkel erlitten hatte. Auch Simon Skarlatidis fällt wegen Leistenproblemen einmal mehr aus. Daniel Hansliks Einsatz ist wegen einer Fußprellung noch fraglich.

Der Gegner: Ausgangslage und Personal

Der VfB Lübeck ist so etwas wie die Mannschaft der Stunde und ein gutes Beispiel, wie man sich mit einer Siegesserie nach und nach aus dem Tabellenkeller arbeitet. Nach einem kolossalen Fehlstart mit nur zwei Zählern aus den ersten sieben Spielen hat der Aufsteiger seit Ende Oktober vier Spiele am Stück gewonnen. Zuletzt siegte die Elf von Coach Rolf Landerl in 60-minütiger Überzahl gegen Bayern München II mit 3:0. Vom letzten Platz ging es deshalb rauf bis auf Rang 14. 14 Zähler stehen mittlerweile auf der Habenseite. Deshalb dürften die Lübecker auch mit reichlich Selbstvertrauen auf dem Betze antreten.

Mit Florian Riedel könnte dort auch ein ehemaliger Lautrer in der Startelf der Gäste auflaufen. Zumindest im Kader dürften außerdem der Bruder von FCK-Stürmer Lucas Röser, Martin, und der frühere U21-Spieler Soeren Lippert stehen.

Frühere Duelle

Neben dem eingangs erwähnten Spiel gab es nur noch eine weitere Begegnung beider Klubs. Diese fand ebenfalls in der Zweitliga-Saison 1996/97 statt, am 03. November 1996 gewann der FCK an der Lohmühle mit 2:0. Torschützen: Pavel Kuka und Martin Wagner.

Fan-Infos

Aufgrund der bundesweiten Corona-Lage wird auch das FCK-Heimspiel gegen Lübeck ohne Zuschauer stattfinden. Neben der kostenpflichtigen Übertragung bei "Magenta Sport" können Fans die Partie auch im FCK-Fanradio live verfolgen. Eine Möglichkeit, das Spiel im Free-TV zu sehen, gibt es aufgrund der Rechtesituation an Wochenspieltagen der 3. Liga grundsätzlich nicht.

O-Töne

FCK-Torhüter Avdo Spahic: "Hinten stehen wir ganz ordentlich, zumindest lassen wir aus dem Spiel heraus wenig zu. Wir müssen einfach vorne mehr Tore machen."

VfB-Mittelfeldspieler Mirko Boland: "Wir sind fit und haben uns gut in die Saison reingearbeitet. Es fühlt sich immer gut an, wenn du vier Spiele gewonnen hast. Es wäre traurig, wenn das nicht so wäre. Jetzt fängt es erst richtig an."

Daten und Fakten

Schiedsrichter: Exner (Bielefeld)

Voraussichtliche Aufstellung:

1. FC Kaiserslautern: Spahic - Hercher, Kraus, Bachmann (Winkler), Hlousek - Rieder, Ciftci - Zuck (Kleinsorge), Ritter, Redondo - Pourié

Es fehlen: Bakhat (Bänderriss), Gottwalt (Sprunggelenk-OP), Schad (Wadenbeinbruch), Sessa (Muskelfaserriss), Sickinger (Muskelverhärtung im Oberschenkel), Skarlatidis (Leistenprobleme), Spalvis (Knorpelschaden), evtl. Hanslik (Fußprellung)

- Ca. 45-60 Minuten vor Anpfiff auf unserer Twitter-Seite: Die endgültigen Aufstellungen.

VfB Lübeck: Raeder - Riedel, Grupe, Okungbowa - Mende - Steinwender, Zehir, Boland, Hertner - Hobsch, Deichmann

Es fehlen: Gommert (Muskelfaserriss), Kircher (Adduktorenprobleme), Ramaj (Schlüsselbeinbruch), Shalom (Meniskus-OP)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Flo

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